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Röntgenblick: Du kannst es auch

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lilu
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New PostErstellt: 01.09.08, 19:21  Betreff: Röntgenblick: Du kannst es auch  drucken  weiterempfehlen

31. August 2008

Troy/ USA - Einfach durch Dinge hindurchschauen zu können - das klingt nach Hollywood und Comic-Helden. Tatsächlich kann es jeder von uns und das auch ohne technische Hilfsmittel.

Bislang galt die räumliche (3D) Wahrnehmung als einziger Vorteil des binokularen Sehens, also der Wahrnehmung mit zwei unterschiedlich platzierten Augen. Eine neue Studie am "Rensselaer Polytechnic Institute" (rpi.edu) fand nun einen weiteren, sprichwörtlich augenöffnenden, Effekt - der bislang nur niemandem bewusst aufgefallen war: Wir können durch Dinge hindurch sehen.

Während die Augen von Menschen und einigen Tieren wie Affen oder Tigern in die gleiche Richtung weisend nach vorne ausgerichtet sind und dadurch die Fähigkeit anderer Tiere ein Panorama wahrzunehmen, das teilweise sogar bis nach hinten reicht, verloren ging, hat sich gleichzeitig die Fähigkeit entwickelt durch bestimmte nahe Hindernisse im Blickfeld hindurch schauen zu können.

Laut Professor Mark Changizi hat sich diese Sichtweise in sogenannten verwirrenden Umgebungen, wie etwa Urwäldern, wo es von Baumstämmen, Blattwerk und Sträuchern nur so wimmelt, ausgebildet.

Grundvoraussetzung für diesen natürlichen "Röntgenblick" ist jedoch, dass der Abstand zwischen unseren Augen größer ist als die Breite der Objekte, durch die wir hindurchblicken wollen. Dass sich diese Fähigkeit tatsächlich abhängig von der verwirrenden Umgebung entwickelt hat, zeigte Changizi durch einer vergleichen Studie an 319 unterschiedlicher Tierarten, deren Augenposition- und Abstand und ihren natürlichen Lebensumgebungen, in welchen sie sich auch entwickelt hatten. Hierbei zeigte sich, dass die Anordnung und Ausrichtung der Augen hauptsächlich von zwei Faktoren abhängt: Zum einen von den verwirrenden Objekten bzw. Hindernissen im Blickfeld und zum anderen von der Körpergröße des jeweiligen Tieres und dessen Größenverhältnis zu den störenden Hindernissen.

In blattlosen Umgebungen mit wenig oder gänzlich ohne derartige Hindernisse oder mit Hindernissen, die in der Mehrzahl breiter sind, als der mögliche maximale Augenabstand und Körpergröße, entwickelte sich eine Anordnung seitlich des Kopfes (Vögel, Reptilien, Steppen- und Nagetiere, Fische, usw.). Diese Position der Augen ermöglicht es diesen Tieren nicht nur nach vorne, sondern auch ein breites, nach hinten gerichtetes Sichtfeld wahrzunehmen - die sogenannte Panoramasicht. Der natürliche Röntgenblick, wäre hier also entweder rein physiognomisch gar nicht möglich, oder - in einem Umfeld ohne merkliche Blickhindernisse - gar nicht erst von Nöten.

In einem solchen Umfeld und mit zunehmendem möglichen Augenabstand jedoch tendiert die Sehfähigkeit der sich hier entwickelten Tiere zu einem breiten Sichtfeld und nach vorne gerichteten Augen - wodurch es zugleich möglich wird, etwa durch Blätter und Zweige nahezu hindurch zu sehen und somit einen deutliche Vorteil bei der Beobachtung und Jagd in diesem Umfeld - etwa in Dschungel - zu erlangen.

Aus diesem Grund vermutet Changizi auch, dass sich die Ausrichtung und Anordnung der menschlichen Augen im Laufe der zukünftigen Evolution möglicherweise seitlich anordnen könnten, da wir uns in einem zunehmend hindernisfreien Umfeld, bzw. in einem Umfeld mit zu großen Hindernissen (Häuser, Autos, usw.) befinden. Da wir jedoch unsere tägliche Freizeit- und Arbeitswelt vollständig auf unsere Sichtweise ausgelegt haben, dürfte dies eine solche Entwicklung abmildern, wenn nicht sogar unterbinden.

Das Experiment: Erleben Sie Ihren eigenen Röntgenblick

Halten sie einen Stift oder etwas Ihr Mobiltelefon vertikal vor sich und schließen sie ein Auge. Sie werden sehen, dass das Objekt Teile der dahinterliegenden Umgebung (etwa Objekte im Raum oder ein Bild an der Wand), vollständig oder teilweise verdeckt, ohne dass sie die dahinterliegenden Teile (beispielsweise die Schrift auf einem Plakat) erkennen können.

Wenn Sie nun jedoch beide Augen öffnen, hat es den Anschein, als würde das Hindernis transparent und sie können fast vollständig durch es hindurch sehen. Die zuvor verdeckten Teile der Hintergrundumgebung werden sichtbar und Plakattexte lassen sich fast problemlos vollständig lesen. Dies funktioniert auch, wenn nicht nur ein Objekt, sondern mehrere Hindernisse im Weg sind, so wie etwas Äste und Blätter der ursprünglichen verwirrenden Umgebung. Diesen Effekt können sie einfach ausprobieren, wenn sie alle ihre Finger in unterschiedlichen Positionen vor sich halten, und das Experiment wiederholen.

Was auf den ersten Blick bekannt und fast schon banal erscheint, entpuppt sich also komplexe Erfindung der Evolution.


© 2008 grenzwissenschaft-aktuell.de

LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)


[editiert: 26.05.10, 01:32 von Eva S.]
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