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Unbekannte Mikroben aus der Antarktis

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lilu
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New PostErstellt: 22.04.09, 02:12  Betreff: Unbekannte Mikroben aus der Antarktis  drucken  weiterempfehlen

Andreas von Rétyi
Leben unter Extrembedingungen – das müssen auch wir Menschen zuweilen. Doch was Biologen jetzt in der Antarktis fanden, ist schon etwas ganz Besonderes. In einem einzigartigen Trockental spürten sie Mikroorganismen auf, die seit 1,5 Millionen Jahren vom Rest der Welt getrennt waren und in eisigster Kälte ohne Sauerstoff überlebten. Aber, könnte es nicht gefährlich sein, solche »Zeitkapseln« zu öffnen?


Sie gedeihen an kochenden unterseeischen Schloten, in Treibstofftanks von Flugzeugen, in Kernkraftwerken oder sogar draußen im All: winzige Mikroben, die an extremste Bedingungen angepasst sind, ohne dass irgendjemand eine wirklich befriedigende Antwort darauf geben könnte, woher sie ihre Widerstandsfähigkeit haben. Wie kommt es, dass diese Winzlinge radioaktive Strahlung oder das Vakuum des Weltraums überleben können, wo doch nirgends auf der Erde gleichartige Zustände anzutreffen sind? Auch in den frühen Zeiten der Erdgeschichte dürften Bakterien kaum Gelegenheit gehabt haben, solche Fähigkeiten anhand entsprechender Umgebungsbedingungen zu »erlernen« und weiterzugeben. Für einige Gelehrte ein untrügliches Zeichen dafür, wie enorm adaptionsfähig das Leben ist, für andere klares Indiz für einen Ursprung an den einzigen Orten, an denen genau diese Bedingungen herrschen, sprich: irgendwo draußen im All.

Der Fall ist keineswegs abgeschlossen, vielmehr gibt es immer wieder neue erstaunliche Entdeckungen in der Welt der »Extremophile«, jener kleinen Lebewesen, die extreme Bedingungen zu »lieben« scheinen oder zumindest gut mit ihnen klar kommen. Sie besetzen die ungewöhnlichsten ökologischen Nischen und überdauern noch dort, wo andere Lebewesen längst »den Löffel abgeben« würden. Wir haben an dieser Stelle wiederholt von solchen Exoten berichtet, so auch über die von Apollo 12 als »blinde Passagiere« zum Mond verschleppten Streptococcen, welche über zwei Jahre lang ungeschützt auf der lunaren Oberfläche überlebten oder jener Zuckmückenlarve, die im Rahmen eines astrobiologischen Experiments immerhin anderthalb Jahre an der Außenwand der Internationalen Raumstation (ISS) verharrte und dabei keinen Schaden nahm.

Was die Forscher nunmehr im ewigen Eis fanden, belegt ebenfalls die schier unfassbare Widerstands- und Anpassungsfähigkeit von Mikroorganismen. Ähnlich könnten diese Lebensformen auch auf fremden Eisplaneten irgendwo in unserem Sonnensystem oder weit draußen in der Galaxis überdauern. Die neu entdeckten Mikroben leben ohne Sauerstoffzufuhr und ohne Licht. Sie gelangten erstmals mit Schmelzwasser des antarktischen Taylor-Gletschers nach außen und verließen ihre völlig isolierte Welt nach einer Zeitspanne von mindestens 1,5 Millionen Jahren.

Jene Eiszunge zählt zu den Gletschern des weiträumigen ostantarktischen Eisschildes im ansonsten eisfreien McMurdo-Tal, einer der extremsten Wüstenlandschaften unseres Planeten. Hier gibt es keine Tiere und keine höheren Pflanzen. Vom Rand des Taylor-Gletschers strömen gelegentlich blutrot gefärbte Wassermassen, die als Blood Falls, als »Blut-Fälle« eben bekannt sind. In diesem Wasser befinden sich zahlreiche Mikroorganismen, die Schwefelbestandteile in sich tragen, mit deren Hilfe sie Eisen aus dem Fels direkt unter dem Gletscher ziehen. An die eigentliche Mikrobenquelle gelangt niemand heran. Sie befindet sich tief im Gletscher selbst. Das Eis ist viel zu dick für Bohrungen und liegt weit entfernt vom Rand der mächtigen Eiszunge. Dort ruht eine eigene kleine Welt im Verborgenen.

Als das allgemeine Wasserlevel vor rund 1,5, vielleicht auch zwei Millionen Jahren absank, wurde jener auf fünf Kilometer Durchmesser geschätzte See oder Fjord komplett isoliert. Von da an machten die darin enthalten Lebensformen eine völlig eigenständige Entwicklung durch. Erste genetische Tests haben gezeigt, dass die Organismen heutigen maritimen Mikroben durchaus ähnlich sind. Doch, wie die beteiligte Forscherin Ann Pearson feststellt, weisen sie auch sehr deutliche Unterschiede auf. Der See ist stark salzig, dreimal, viermal stärker als der Ozean. Nur so ist es überhaupt möglich, dass das Wasser bei Temperaturen von unter minus zehn Grad Celsius noch nicht gefriert.

Projektleiterin Jill Mikucki betont: »Dieser salzige Teich ist eine einzigartige Zeitkapsel aus einer bestimmten Epoche der Erdgeschichte. Ich kenne keine andere, vergleichbare Umgebung auf der Erde.« Noch unbekannt ist auch der biologische Inhalt des antarktischen Vostok-Sees, der kilometertief verborgen unter dem Eis liegt und wohl bereits seit mehreren Millionen Jahren von der Außenwelt abgeschottet ist.

Diese so speziellen Tiefkühlschränke des Lebens bergen fantastische biologische Informationen, keine Frage. Bergen sie aber nicht auch eine Gefahr? Könnten sie nicht einer natürlichen Büchse der Pandora gleichen? Immerhin zeitigen bereits kleine genetische Unterschiede oft enorme Auswirkungen. Wir wissen auch, wie Naturvölker, die an sich weit robuster als der sogenannte zivilisierte Mensch waren, von Krankheiten und Seuchen heimgesucht wurden, die wiederum aus der westlichen Welt eingeschleppt wurden. Wir wissen aber nicht, welche biologischen Gefahren die Keime bergen, die seit Jahrmillionen vor der Welt verschlossen waren. Und es mag mehrere Interessenten geben, die exakt dies sehr genau wissen wollen. Darunter auch solche, die gerne wieder einmal die mikrobiologischen Kampfarsenale der Geheimlabors um einige ganz besonders leistungsfähige Exoten aufstocken würden. Wer weiß, vielleicht haben schon etliche solcher lebender Fossilien Eingang in die geheimen Arsenale von Porton Down, Dugway oder Fort Detrick gefunden. Und wie wird ihr weiterer Weg dann aussehen?

http://info.kopp-verlag.de/news/unbekannte-mikroben-aus-der-antarktis.html

LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)
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