Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hallo @ll,

die sogenannte "Flatline", eine mittels EEG fortdauernd gemessene flache Kurve, auch "Nulllinie" genannt, galt bisher als Zeichen gänzlich fehlender Hirnfunktionen bei Komapatienten, also des Hirntodes. Nun erbrachten Wissenschaftler den Nachweis bisher unbekannter Hirnaktivität jenseits der Nulllinie, also über die bisherige Definition von Hirntod hinaus.

Weiterlesen:

http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/medizin/-/journal_content/56/12054/2196224
und
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/09/signale-aus-der-stille-forscher.html

Diese bisher unbekannten Hirnwellen laufen vom Hippocampus zum Cortex. Der Hippocampus ist einer der ältesten Strukturen unseres Gehirns. Auf dem EEG sind diese neuen Hirnwellen nicht zu erkennen. Im Hippocampus entstehen jedoch, wie die Forscher herausfanden, aus eigenem Antrieb elektrische Oszillationen, die umso ausgeprägter werden, je stärker das Koma die zuständigen Kontrollmechanismen lahmlegt. Darüber hinaus ist der Hippocampus für Erinnerungen und Lernprozesse zuständig.

Abgesehen davon, dass hier schon wieder mit Tierversuchen - mit Katzen - gearbeitet wurde und leider wohl auch weiterhin wird, finde ich das Ganze auch im Hinblick auf Organspenden bedenklich. Die Organe werden nämlich meines Wissens bei festgestelltem Hirntod des Spenders entnommen. Vielleicht ist aber, nach diesen Erkenntnissen, ein Mensch noch gar nicht wirklich tot wenn die Nulllinie erreicht ist? Wie aus den verlinkten Artikeln zu entnehmen sehen die Wissenschaftler das zwar etwas anders, aber ich finde, die neuen Erkenntnisse sollten unbedingt berücksichtigt werden bevor Organe entnommen oder lebenserhaltende Maßnahmen eingestellt werden.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)