Forum zum Informationsaustausch ES-Betroffener

jolanda · Mitglied Beiträge: 15

hallo zusammen,
nachdem ich von montag auf dienstag vor lauter ES kaum noch schlafen konnte,fuhr ich am dienstag abend in ein herzzentrum nach segeberg. ich wurde sehr nett aufgenommen und verbrachte eine nacht auf der intensivstation zur beobachtung. mein herzschlag wurde die ganze zeit auf so einem netten monitor angezeigt und in jeder stunde wurde blutdruck gemessen. am nächsten tag kam ich auf station. es wurden mehrere untersuchungen und bluttests durchgeführt. ekg,langzeit-ekg,belastungs-ekg...ultraschall...lungenfunktionstest. wegen der langzeitmessung musste ich noch eine nacht dort bleiben-bis gestern. vor meiner entlassung kam der oberarzt zu mir und erklärte,dass meine rhytmusstörungen absolut harmlos seien,auch,wenn sie in dieser vielzahl auftreten. (teilweise im verhältnis 1:1,also nach jedem normalen schlag eine ES). mein herz sei dennoch sehr belastbar und völlig gesund.
man bot mir an,medis zu nehmen,was ich aber ablehnte. dann sprach der arzt von dem verfahren,über das hier vor kurzem auch berichtet wurde: mit einem katheder ans herz und die störenden zellen mit strom veröden...wenn man sie denn ausfindig machen kann. ich würde bei diesem eingriff eine starke beruhigungsspritze bekommen,also quasi schlafen...vollnarkose sei nicht notwendig...*staun*!
die chance,dauerhaft von Es befreit zu sein,steht nicht schlecht.
ich habe nun bis mitte nächster woche zeit,es mir zu überlegen. der eingriff selbst würde in hamburg durchgeführt werden.
ich zermatere mir nun wirklich den kopf. ich weiß,dass meine ES unter belastung verschwinden. daher wollte ich eigentlich erstmal versuchen,dem ganzen mit regelmäßigem sport beizukommen. aber wenn ich mir überlege,dass durch die katheder-geschichte ein für alle mal ruhe sein könnte(betonung liegt auf KÖNNTE!)...das ist schon eine ziemlich unglaubliche aussicht.
würdet ihr euch trauen,diesen eingriff machen zu lassen??? mich interessiert wirklich sehr,was ihr darüber denkt.

liebe grüße und schönes wochenende

Jo

Chris Lenz · Administrator Beiträge: 477 Ort: Zürich

Hallo,

sehr, sehr interessant Dein Bericht, obwohl ich immer noch nicht Deine Angst vor Medikamenten nachvollziehen kann. Sei mir nicht böse, aber ich verstehe es nicht.... Ich habe schon so viele Med. nehmen (müssen), und bin, außer der ES, sehr fit.

Sport ist sicherlich eine sehr gute Wahl, man hat nur ständig den Kampf mit dem inneren Schweinehund, denn man muss Sport _regelmäßig_, mehrmals die Woche, treiben, sonst bringt es nix.

Klinik mit veröden: Nun ja, als ich zum ersten Mal davon las, war ich gleich Feuer und Flamme, dafür. Nun, nachdem ich ein wenig darüber nachgedacht habe, kamen mir doch Bedenken. Die Methode scheint relativ neu zu sein, d.h., Langzeitauswirkungen konnten noch gar nicht getestet werden.

Auf der anderen Seite war ich auch schon einmal ein Testobjekt, man probierte an meinem Bein eine Methode aus, um das zertrümmerte Knochenmatsch wieder zusammenzuführen. Die Alternative war eine Amputation knapp unter der Hüfte.

Ich entschied mich für die neue Methode und kann nun wieder herumhüpfen, als hätte ich nie etwas am Bein gehabt.

Nun, damals hatte ich ja keine wirkliche Alternative, bei der Verödung sieht es anders aus, und, wer weiß, vielleicht braucht man ja die Zellen, den Nerv, oder was auch immer noch einmal, zu einem Zeitpunkt, den man jetzt noch nicht abschätzen kann. Kann mich natürlich täuschen, zum jetzigen Zeitpunkt lebe ich aber erst einmal mit den ES weiter und nehme, wenns ganz dick kommt, begrenzt Medikamente.

Damit fahre ich seit einigen Jahren ganz gut.

Alles Gute!

Gruss
Chris

Ilka Wendt · Mitglied Beiträge: 56 Ort: Hamburg

Hallo Jo,
ich habe 1999 im Hamburger St. Geoerg Krankenhaus gelegen.
Ich habe da fast 4 Monate verbracht und auf der Station, auf der ich lag kamen fast täglich 2,3 oder 4 Frauen mit starken ES.
Auf der Nachbarstation wurden diese Op.´s gemacht.
Also, das geht wie folgt vor sich.
Die werden per Katheter Drähte zu Herzen geschoben,wenn alle Drähte am richtigen Platz sind, bekommst Du eine Spritze und Du merkst dann das Veröden nicht.
Was mir dort aufgefallen ist, es machen nur Japanische Ärzte dort.
90% der Frauen die ich da kennengelernt habe, fühlten sich am nächsten Tag fit.
Bei einigen war es nicht vollständig weg,es gab auch mal daß es schlimmer war als vorher.
Ich persönlich kann mir aber nicht vorstellen,daß man einfach bei einem so wichtigen Organ irgendwas veröden kann,weiß man ob es nicht irgendwann mal gebraucht wird oder man irgendeine wichtige Funktion damit zum erliegen bringt?
Ich stehe auf dem Standpunkt, wenn es nicht lebendswichtig ist,werkelt keiner an meinem Herzen rum, denn man kann mit den ES leben.
Warum kannst du denn den Ärzten nicht glauben,du wurdest doch so gründlich untersucht?und das noch Stationair,das Glück haben die Wenigsten.
Gruß Sinah

Nomi · Gast

Hallo Jo
Da wird dir keiner einen Tipp geben können, ich persönlich würde es nicht machen lassen ich habe aber auch nicht so viele ES wie du daher kann man leicht sagen ich würde es nicht machen. Bei meiner Kollegin bei der es gemacht wurde waren die ES nach einen 1/4 Jahr wieder da. Muß aber nicht bei jeden so sein.
Auf alle Fälle viel Glück für deine Entscheidung ; Nomi

jolanda · Mitglied Beiträge: 15

hi sinah,
ob ich die stationären untersuchungen als glück empfinden kann,weiß ich nicht. ich denke,dass jeder an meiner stelle aufgenommen worden wäre,denn es ging mir saumiserabel und auf dem monitor waren beinahe ununterbrochen ES zu sehen.
und das ist ja auch der punkt-natürlich glaube ich den ärzten,sie wissen bestimmt,was sie tun/sagen...es geht ja auch nicht um die ES an sich,sondern um deren häufigkeit.

Jo