Forum zum Informationsaustausch ES-Betroffener
Extrasystolen-Information


Ein herzliches Willkommen im Forum rund um Extrasystolen und andere Herzrhythmusstörungen.

Hier findet ihr Informationen, Tipps oder auch einfach ein offenes Ohr bezüglich der uns alle betreffenden und belastenden Symptome des Herzstolperns und/oder Herzrasens.

Chris Lenz gründete dieses Forum am 12. August 2002, da ihm, als ebenfalls Betroffener, eine solche Anlaufstelle als sinnvoll und hilfreich erschien.

Mittlerweile teilen viele Mitglieder diese Meinung und jede noch so kleine Frage oder Sorge findet in diesem Forum ihren Platz und kann hier, auch im Chat, besprochen werden.

Als Administratoren ist dieses Forum Chris Lenz, Kathleen Rymon und Nadine Krüper sehr ans Herz gewachsen und wir bemühen uns, Euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Da wir aber eben auch nur Betroffene sind und keinerlei medizinische Ausbildung besitzen, dürfen wir hier keine Gesundheitsdiagnostik oder -beratung betreiben.

Jeder Beitrag ist vom jeweiligen Verfasser selbst zu verantworten. Ebenfalls sollte IMMER ein Arzt zu Rate gezogen werden, was die veränderte Einnahme von Medikamenten sowie die genaue Diagnostik Eurer Herzrhythmusstörungen betrifft. Jegliche weiteren gesundheitlichen Maßnahmen sollten ebenfalls mit diesem abgesprochen sein. Alles andere wäre nicht zu verantworten, da sehr schwerwiegende Nebenwirkungen und lebensbedrohliche Risiken auftreten können.

Nun wünschen wir Euch viel Kraft und Mut beim Kampf gegen Eure Herzrhythmusstörungen und hoffen, Euch hier ein klein wenig weiterhelfen zu können.
 
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Hallo

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Autor Beitrag
Kai-blackmusic
Besucher


New PostErstellt: 15.07.03, 23:15  Betreff: Hallo  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo,

tolles Forum muß ich sagen. Ich plage mich auch schon einige Zeit mit einem "stürmischen" Herz herum. Sehr belastend.

Leidet von Euch jemand unter plötzlich einsetzenden Tachykardien?

Im Chat war leider niemand anzutreffen (aber ist ja auch schon spät). Ist der Chatroom generell eher viel oder weniger besucht?

Kai

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Ilka Wendt
Mitglied

Beiträge: 56
Ort: Hamburg


New PostErstellt: 16.07.03, 17:53  Betreff: Re: Hallo  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Kai,
ja, ich habe seit ca. einem 1/2 Jahr auch des öfteren Tachykardien.
Es passiert beim Umdrehen im Bett oder wenn ich mal lache.
Was machst du dagegen?
Ich setze mich meist hin und huste oder presse in den Bauch, hilft aber nicht immer.
Gruß Sinah

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Kai-blackmusic
Gast
New PostErstellt: 16.07.03, 20:16  Betreff: Re: Hallo  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi Sinah,

Danke für Deinen Beitrag. Bei mir passiert das meist beim bücken. Ich mache dann gar nichs. beim letzten mal hab ich versucht das mit der Halsschlagader abklemmen oder Luft anhalten und dann tief atmen. Hat aber nichts geholfen.

Hat Dir mal ein Arzt erklärt wovon das ist?

Hab schon gedacht es kommt vom Rücken oder so-weil es meist nur bei so komischen Bewegungen auftritt. Aber sowas kriegt man ja nicht aufs EKG. Mir sagte mal ein Arzt-ein gesundes HErz kann das ab

Aber bei Dir beim umdrehen oder lachen hängt ja auch mit der Bewegung zusammen. vielleicht wird da irgendwas abgeklemmt oder so, wer weiß.

Kai
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Claus
Besucher


New PostErstellt: 16.07.03, 20:20  Betreff:  Re: Hallo  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Kai,

ich hatte früher immer mal wieder Tachykardien; da war aber auch noch ein sog. WPW-Syndrom in meinem EKG erkennbar, was sich aber zwischenzeitlich aber auf dem Papier "verdrückt" hat. Seitdem habe ich auch keine Tachykardien mehr.

Ich habe das auch immer versucht mit einem Reiz des Vagusnervs zu blockieren, d. h. zum Beipiel ein Schluck Wasser mit viel Kohlensäure. Durch die Kohlensäure wird dann das Zwerchfell nach Oben gedrückt, was dann eigentlich zu 90% die Tachykardie beendet.

Was meint denn Dein Kardiologe zu dem Thema? Wir haben ja eher hier ES in verschiedenen Formen, so richtige Tachykardien haben ja meist eine andere Ursache.

Liebe Grüße

Claus

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Chris Lenz
Administrator

Beiträge: 477
Ort: Zürich

New PostErstellt: 17.07.03, 10:26  Betreff: Re: Hallo  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Sei doch mal einer so nett und ekläre den Laien was

Tachykardien

überhaupt sind

Gruss
Chris

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Claus
Besucher


New PostErstellt: 17.07.03, 12:24  Betreff:  Tachykardie  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Chris & Co.,

hier die Definition aus dem AHC-Consilium. Zwar nicht unbedingt sooooo Laiengerecht, aber genau. Bitte: Schaut bei unverständlichen Begriffen einmal im Lexikon nach (oder Internet - z. B. Google).




Tachykardie


Definition
Herzrhythmusstörung mit einem Anstieg der Herzfrequenz auf über 100 / min


*** STOPP *** Hier endet die Erklärung für Laien *** Weiterlesen auf eigene Gefahr.***



Ätiologie
Fieber, Orthostase, Toxine (Infektionskrankheiten), nervös – funktionell, Medikamente (z.B. Atropin, Alupent, Psychopharmaka), Cor pulmonale, Hormone (Schilddrüse, Adrenalin), Hypoxie (Koronarinsuffizienz)


Symptome
Erhöhung der Herzfrequenz auf > 100 / Min.
Gelegentlich Oppressionsgefühl, Palpitationen, präkordialer Schmerz, Schwindel, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Angstgefühl, Galopprhythmus; bei anfallsweiser Tachykardie nach dem Anfall häufig Polyurie; bei länger anhaltender Tachykardie evtl. Schocksymptomatik; bei anfallsweiser hochgradiger Tachykardie mitunter Adams-Stokessche Zustände



Diagnostik
EKG
Langzeit-EKG



Formen:

Sinustachykardie
– Frequenzanstieg bereits in Ruhe oder überschießend bei Belastung (motorisch, orthostatisch, hyperkinetisches Syndrom etc.)
– Ätiologie: sämtliche o. a. Ursachen. Funktionelle und organische Ursachen etwa gleich häufig



Vorhoftachykardie
– Regelmäßige Frequenzerhöhung in Ruhe und bei Belastung
– EKG
Atypische Form oder Richtung der P-Zacke. Bei Vorhoftachykardie werden mitunter nicht sämtliche Vorhoferregungen übergeleitet. Kammerendkomplex zeigt tachykardiebedingte Veränderungen
– Ätiologie: ausschließlich organische oder toxische Ursachen
– Vorhoftachykardie kann Symptom einer Digitalisüberdosierung sein (häufig dabei partieller AV-Block)




Paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie
– Beginn und Ende abrupt
– Anfallsweise auftretende Tachykardie von unterschiedlicher Frequenz (meist > 140 / Min.) und Dauer
– EKG
Normale oder deformierte Kammerkomplexe und -endschwankungen. Eine P-Zacke kann vorausgehen oder in QRS oder T verborgen sein
– Ätiologisch überwiegen funktionelle Ursachen. Weitere Ursachen: WPW-Syndrom, Vorhofseptumdefekt, Hyperthyreose, Koronarsklerose. (Jede nach dem 40. LJ. auftretende supraventrikuläre paroxysmale Tachykardie muss als organisch angesehen werden)
– Subjektive Beeinträchtigung wechselnd. Gelegentlich Schocksymptomatik



Ventrikuläre Tachykardie
– EKG
Deformierte Kammerkomplexe und eindeutig pathologische Veränderungen von ST und T. Vorhoferregung kann retrograd (P-Zacke nach jedem Kammerkomplex) oder unabhängig von der Kammeraktion vom Sinusknoten aus erfolgen (gelegentlich eingestreute bzw. sichtbare P-Zacken von normaler Form und Richtung)
– Stets gravierende organische Ursache: häufig Myokardinfarkt oder Koronarsklerose. Auch bei anscheinend gesundem Herzen keine benigne Situation!
– Gefahr: kardiogener Schock und Kammerflattern oder -flimmern!




Ventrikelflattern und -flimmern
– Kammerfrequenz von 180 / Min. und mehr. Bei Ventrikelflattern kann das kardiale Auswurfvolumen für begrenzte Zeit noch ausreichen, bei Ventrikelflimmern bleibt die Herzaktion hämodynamisch ineffektiv
– EKG
Bei Kammerflattern wellenförmige QRS-Komplexe von annähernd gleicher Form, Größe und Frequenz; bei Kammerflimmern QRS-Komplexe von stark wechselnder Form, Größe und Frequenz




Therapie:

Die Therapieempfehlungen entsprechen dem aktuellen Stand der Medizin und werden bei Bedarf, mindestens jedoch ein Mal pro Jahr überarbeitet bzw. aktualisiert.
Für die medikamentöse Therapie werden vom Autor in der Regel nur die Substanzgruppen bzw. Substanzen angegeben.


Bei der Behandlung tachykarder Zustände handelt es sich stets um eine symptomatische Therapie, die allerdings von vitaler Bedeutung sein kann (z. B. Ventrikelflattern, manche Formen von paroxysmaler Tachykardie). Kausale Therapie durchführen, wo möglich und Ursache bekannt ist

Sinustachykardie
– Bei konstitutionellen Formen keine Behandlung oder Therapie (s. Funktionelle Rhythmusstörungen)
– Symptomatische Therapie: ß -Sympatholytika

Vorhoftachykardie
– Wenn Symptom einer Herzschädigung unterschiedlicher Ursache: herzwirksame Glykoside
– Wenn Folge einer Digitalisüberdosierung oder -überempfindlichkeit: mit Glykosidmedikation pausieren, Kaliumsubstitution
– ß -Sympatholytika, gleichzeitig herzwirksame Glykoside
– Amiodaron
– Kardioversion

Paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie
Im Anfall
– Reflektorisch-mechanische Maßnahmen: Karotisdruckversuch, Valsalva-Manöver, Würgreiz, Eiswasser trinken oder als Packung auf Gesicht auflegen (besonders bei Kindern)
– Sedativa
– Antiarrhythmische Therapie mit: Kalziumantagonisten (z.B. Verapamil oder Diltiazem), ß -Sympatholytika i.v., langsam unter EKG-Kontrolle (!); Ajmalin i.v. und Propafenon i.v.
– Elektroreduktion
– Adenosin


Prophylaxe und Intervallbehandlung
– Dauerdigitalisierung oral
– Antiarrhythmische Behandlung: ß-Sympatholytika, Chinidin
– In therapierefraktären Fällen (z.B. WPW-Syndrom) Antiarrhythmika der Gruppe III wie Sotalol und Amiodaron, chirurgische Maßnahmen (z.B. His-Bündel-Ablation)



Ventrikuläre Tachykardie
– Strenge Bettruhe
– Der Patient sollte schnellstens in eine Klinik mit der Möglichkeit zur Elektrotherapie gebracht werden
– Antiarrhythmische Therapie: Elektroreduktion, Ajmalin, Mexiletin, Amiodaron, Lokalanästhetika und ß -Sympatholytika
– Bei medikamentös nicht beherrschbaren, rezidivierenden Ventrikeltachykardien (einschließlich Testung der Antiarrhythmika unter programmierter Stimulation): implantierbarer automatischer Defibrillator (nach ca. 700 Defibrillationen muss das Aggregat ausgetauscht werden) oder umschriebene Endokardresektion bzw. -inzision, evtl. nach präoperativem endokardialem Katheter-Mapping



Ventrikelflattern
– Behandlung entsprechend Ventrikeltachykardie oder
– Reanimation



Ventrikelflimmern
Reanimation

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kai-blackmusic
Gast
New PostErstellt: 17.07.03, 12:34  Betreff: Re: Hallo  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Claus,

Da hst Du uns ja einen Brocken hingeschmissen ;-). Bei mit reffen wohl diese paraxysmalen tachykardien zu. Kannst Du dazu etwas mehr sagen. Z.B. wie gefährlich die sind?

Danke Kai
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Claus
Besucher


New PostErstellt: 17.07.03, 18:15  Betreff:  Re: Hallo  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Kai,

nein, kann ich nicht. Da musst Du bitte Deinen Arzt fragen.

Ich kann Dir nur mitteilen, dass meine eigenen Tachykardien aus der Rubrik "Paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie" nach meiner Meinung nicht gefährlich und dafür nur unangenehm sind bzw. waren.

Dafür wiederhole ich mal meine Frage: Warst Du denn schon beim Kardiologen? Was meinte der denn?

Wenn Du noch nicht bei einem Kardiologen warst, gebe ich Dir nur einen Ratschlag: Geh hin.

Wenn Du schon dort warst, Dich aber immer noch unsicher und ängstlich fühlst dann gebe ich Dich auch nur einen Ratschlag: Geh nochmal hin und lasse Dich aufklären.

Liebe Grüße

Claus

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Chris Lenz
Administrator

Beiträge: 477
Ort: Zürich

New PostErstellt: 18.07.03, 08:40  Betreff: Re: Hallo  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

So isses, Claus hat Recht.

Geh hin, und noch einmal, und noch einmal, un noch einmal....

So lange bis Du davon überzeugt bist, daß die ES nicht organische Schäden verursachen und Du nicht von den ES tot umkippen wirst.

Alles klar? Dann mal mal gleich einen Termin und bis Du mit Deinem Doc irgendwie nicht einverstanden und nicht zu 100 % zufrieden, dann wechsele den Arzt, gibt genügend andere.

Wenn Du mit Deiner Autowerkstatt nicht zufrieden bist, gehst Du auch zu einer anderen, oder?


Viel Erfolg!
Chris

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Chris Lenz
Administrator

Beiträge: 477
Ort: Zürich

New PostErstellt: 18.07.03, 08:44  Betreff: Nachtrag  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

med. Diagnosen oder Empfehlungen zu einer Medikation können und wollen wir hier nicht geben.

Ohne eine gründliche, ärztliche Untersuchung ist das nicht möglich.

Und ich kann nur davor warnen, irgendwelche Medikamente, die hier zur Sprache kommen, sich zu besorgen und mal auszuprobieren.

Laßt das ohne Doc bloß sein !!

Was man machen kann ist, diese Medikationen hier sich aufzuschreiben und damit zu seinem Arzt zu gehen und danach zu fragen.

Medikamente können aber, je nach Krankheitsbild, durchaus contra-produktiv wirken ! - von Wechselwirkungen mal ganz zu schweigen!

Bitte denkt immer daran!

Gruss
Chris

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