Forum zum Informationsaustausch ES-Betroffener
Extrasystolen-Information


Ein herzliches Willkommen im Forum rund um Extrasystolen und andere Herzrhythmusstörungen.

Hier findet ihr Informationen, Tipps oder auch einfach ein offenes Ohr bezüglich der uns alle betreffenden und belastenden Symptome des Herzstolperns und/oder Herzrasens.

Chris Lenz gründete dieses Forum am 12. August 2002, da ihm, als ebenfalls Betroffener, eine solche Anlaufstelle als sinnvoll und hilfreich erschien.

Mittlerweile teilen viele Mitglieder diese Meinung und jede noch so kleine Frage oder Sorge findet in diesem Forum ihren Platz und kann hier, auch im Chat, besprochen werden.

Als Administratoren ist dieses Forum Chris Lenz, Kathleen Rymon und Nadine Krüper sehr ans Herz gewachsen und wir bemühen uns, Euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Da wir aber eben auch nur Betroffene sind und keinerlei medizinische Ausbildung besitzen, dürfen wir hier keine Gesundheitsdiagnostik oder -beratung betreiben.

Jeder Beitrag ist vom jeweiligen Verfasser selbst zu verantworten. Ebenfalls sollte IMMER ein Arzt zu Rate gezogen werden, was die veränderte Einnahme von Medikamenten sowie die genaue Diagnostik Eurer Herzrhythmusstörungen betrifft. Jegliche weiteren gesundheitlichen Maßnahmen sollten ebenfalls mit diesem abgesprochen sein. Alles andere wäre nicht zu verantworten, da sehr schwerwiegende Nebenwirkungen und lebensbedrohliche Risiken auftreten können.

Nun wünschen wir Euch viel Kraft und Mut beim Kampf gegen Eure Herzrhythmusstörungen und hoffen, Euch hier ein klein wenig weiterhelfen zu können.
 
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Herzstolpern und Rasen

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Autor Beitrag
Helen
Gast
New PostErstellt: 21.09.05, 20:46  Betreff: Herzstolpern und Rasen  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo liebe Mittleidenden,

Ich bin neu hier und froh,das ich euch gefunden habe.

Meine Geschichte:

1999 merkte ich so ein dumpfes Geruckel in der Brust.Da ich sowas ja noch nie hatte,machte ich mir auch erstmal keine Sorgen.

Dann kam es täglich und immer öfter.Zeitgleich war eines Morgens auch noch mein Oberschenkel taub und ich hatte angst zu sterben,schlaganfall oder so.

Danach ging es mit meiner Gesundheit echt bergab.Der taube Oberschenkel(dessen Ursache nicht ermittelt werden konnte)erledigte sich nach 6 Wochen und das Stolpern blieb.

Ich wurde aber nicht ernst genommen..."Ja,das ist nicht schlimm,sie sind noch so jung."

Ich wechselte den Arzt und der machte etliche Langzeit-Ekg's und kam zu dem schluß das ich mir wirklich keine Sorgen machen bräuchte.

Es wurde aber nicht besser,sondern immer schlimmer und ich war krank vor Angst.Dieses Ekelhafte Stolpern nannte ich immer "Meine Begnegung mit dem Tod"....Ja,aber es sollte ja noch unangenehmer werden.

Ach ja,erst bekam ich Sotalex(Tz,damals hatte ich mit Tabletten überhaupt keine erfahrung,sonst hätte ich die ja wohl nie genommen)
Davon wurde es viel Schlimmer und dann Metomerck 50.Die nahm ich dann ein paar jahre und zeitweise hat ich sogar überhaupt nichts.

Dann 2003,ich saß vor dem PC,da wurde mir plötzlich übel,dann ein Schweißausbruch und dann ging es mit dem Herzrasen los.HF um die 150.
Das war so ekelhaft,jetzt sterbe ich,so fühlt sich der Tod an,habe ich gedacht...wir sind dann ins KH.EKG geschrieben(war OK HF war da wieder um die 110)Blut Ok,hab dann Diazepam gespritzt bekommen und durfte wieder gehen.

Mein damaliger Doc sagte mir das es auch Herzphobiker gäbe.Ja vielen Dank,Doc!!!

Ich wurde zu einem andren Arzt überwiesen der einen Event-recorder hatte.3mal wurde auch was aufgezeichnet und dieser Arzt,der war so unglaublich nett und sagte mir,das ich SVT habe und diese zwar unangenehm sind,aber nicht gefährlich.

Ach ja,Herzecho ist auch gemacht worden,Belastungs-EKG(alles unaufällig)

Ja und da so lange nichts war,hab ich gedacht...Püh,vielleicht hat sich das erledigt.Jaaaaaaaaaaaaaaa....Schade.Im Moment,habe ich jeden tag herzrasen,ich kontroliere den ganzen Tag meinen Puls und habe auch einen erhöhten Ruhepuls.Ich habe eine schreckliche Angst und bin jetzt tatsächlich eine HERZPHOBIKERIN.

Gestern war ich dann wieder mal beim arzt,weil ich eine tachy hatte,aber diesmal war es eine synustachykardie.Doc hat mich in der Bonner-Uniklinik für eine EPU vorgesehen und die wollen die nächsten Tage anrufen.Aber wenn ich daran denke wird mir noch mulmiger....Puh,ganz schön lang geworden.Was sagt ihr?

LG
Helen
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Cathleen
Administrator

Beiträge: 258
Ort: Kassel


New PostErstellt: 21.09.05, 22:35  Betreff: Re: Herzstolpern und Rasen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Helen,

zuerst einmal, herzlich willkommen hier. In Deiner Geschichte habe ich mich vollkommen wiederfinden können. All diese Ängte hatte ich auch, all diese Sorgen, Bedenken ... (immer wieder nachzulesen in meinen alten Beiträgen ).

Ich hab mir mein eigenes Therapieprogramm gebaut, anfangs ein neuer Job, in den ich alle Kraft gesteckt ahbe, ob`s nun holperte oder nicht, Augen zu und durch sagte ich mir ... naja, trotzdem immer wieder Arztbesuche, bis auch ich die Möglichkeit eines Eventrecorders hatte. Das Beste, was mir passieren konnte, ein absolut freundlicher verständnisvoller Arzt, der es sogar schaffte, mir meine Angst vor Betablockern zu nehmen. Die nehme ich jetzt, wenn es mal wieder gar zu schlimm zuschlägt.

Seit 1 1/2 Jahren fahre ich ab und an allein für eine Woche im Winter an die Nordsee, das Klima bekommt mir ausgezeichnet und es war eine Therapie gegen meine Angst, war ich beim ersten Mal noch in relativer Nähe eines Krankenhauses, so interessierte es mich beim letzten Mal nicht einmal mehr, wo in dem Ort in dem ich war, der Arzt war. Wozu auch, im Notfall hätte es die 112 gegeben und wenn ich halt tot umfallen würde, mein Gott, dann soll das so sein. (das nächste Krankenhaus war hier eine halbe Stunde Autofahrt entfernt ) Ich habe aufgehört, mir um das Sterben Gedanken zu machen. Ja ich liebe das Leben, aber warum mir dieses durch diese negativen Gedanken nur unnötig schwer machen. Bis zu dieser Erkenntnis war es ein langer Weg und wenn heute mein Herz verrückt spielt, dann versuche ich ruhig zu bleiben, nachts manchmal nicht immer einfach, aber dann habe ich für den Notfall ja immer meine Notfallbonbons sprich meinen Betablocker. Zusätzlich habe ich meinen Job aufgegeben, mein ganzes Leben blieb auf der Strecke, jeden Abend sass ich bis 20 / 21 Uhr im Büro, ich musste etwas ändern. Jetzt wo die Zeit da ist für mich, kommen die ES und HRS wieder, stärker als zuvor, und trotzdem ... sie erschrecken mich nicht mehr. Ich gehe soweit es geht jeden Tag laufen oder walken, habe auch keine Panik mehr, wenn mein Puls auch mal die 160 erreicht. Und dass nach dem Sport die HRS schlimmer werden, daran hab ich mich gewöhnt, denn auch das wird aufhören, da glaube ich einfach den Erfahrungen anderer.

Was ich damit sagen möchte, es gibt immer einen Weg heraus aus dem Teufelskreis der Angst, man muss ihn nur für sich selber finden. Ärzte, Medikamente, alle können unterstützend wirken, das Wichtigste ist man selber, die persönliche Einstellung. Dazu gehört viel Kraft, viel Mut und vor allem viel Geduld.

All das, was ich uns allen von Herzen wünsche. Dir Helen wünsche ich, dass Dir die EPU helfen kann, dir vielleicht, wenn sie ohne Ergebnis verläuft auch Deine Ängste nehmen kann!

Ganz liebe Grüsse
Kathleen

Selbstvertrauen gewinnt man dadurch, dass man genau das tut, wovor man Angst hat, und auf diese Weise eine Reihe von erfolgreichen Erfahrungen sammelt."

Autor: Dale Carnegie (1888-1955),
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