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Hallo Claudine,
weshalb ich so energisch auf Beachtung der Spielregeln dränge, folgender Fall als Referenz:
Mann A und Frau B leben in Scheidung und schon getrennt.
Frau B lernt Herrn C kennen, zieht mit ihm zusammen und springt mit ihm in die Kiste, woraus ein Kind entsteht.
Rechtlich ist Mann A der Vater, da die Ehe noch nicht rechtskräftig geschieden ist.
Die drei Beteiligten einigen sich, dass Frau B die Vaterschaft von A vor Gericht anficht und danach C die Vaterschaft anerkennt.
Frau B reicht auch tatsächlich bei Gericht die Vaterschaftsanfechtungsklage ein, von der das Gericht A informiert. Im Glauben, dass jetzt alles seinen korrekten Gang geht, tut A nichts.
B zahlt aber die vorab geforderten Gerichtsgebühren nicht, worauf das Verfahren irgendwann ergebnislos eingestellt wird. A erfährt hiervon NICHTS.
Nach einigen Jahren stellen B und C fest, dass sie wohl doch nicht so recht zusammenpassen und sie trennen sich.
Da C rechtlich nicht der Vater ist, braucht er für das gemeinsame Kind auch keinen Unterhalt zu zahlen. Die Mutter B hält sich dafür an - den anscheinend eh solventeren - A schadlos.
Den Protest von A vor Gericht bescheidet der Richter mit dem süffisanten Hinweis, dass die Anfechtungsklage nicht durchgezogen wurde und er damit zu zahlen habe.
JEDER der hier Beteiligten weiß, dass A nicht der Vater ist, dennoch sind die Roben schamlos genug, ihn trotzdem abzuziehen.
Immerhin kann ein Kuckucksvater vom leiblichen Vater den Unterhalt zurückfordern. Aber im Gegensatz zur Mutter bleibt ihm nur der riskante zivilrechtliche Schritt, selbstredend ohne jede Unterstützung. Hat C "nix auf der Naht", bleibt A sogar noch auf den Verfahrenskosten sitzen.
Deshalb ist es unumgänglich, dass der Freund von Ulla selbst die Anfechtungsklage - ob allein oder auch - einreicht.
Natürlich werden ihm die Verfahrenskosten noch abgezogen, aber das wird allemal billiger, als 20 - 25 Jahre für ein fremdes Kind zu zahlen.
Gruß
Carsten
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"Unrecht gewinnt oft Rechtscharakter dadurch, daß es häufig vorkommt." (Berthold Brecht)
Irgendwann muß jeder mal Partei ergreifen, wenn er Mensch bleiben will
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