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Ich habe die Beiträge gelesen und ich bin froh darüber, dass ihr so persönlich geschrieben habt.
Ich möchte gerne differenzieren zwischen Unterhaltszahlung und väterlicher Zuneigung. Ich denke, dass muss getrennt werden.
Es ist richtig, dass es auf den Einzelfall ankommt. Ich will nicht sagen, dass alle säumigen Väter schlechte Väter sind, aber es erscheint mir, dass zwei drittel der Väter ihren (Zahlungs-)Verpflichtungen nicht nachkommen. Ich mag nicht glauben, dass dies alles Einzelfälle sind und alle einen guten Grund haben, für ihr Kind nicht aufzukommen.
Ich kenne Väter, die gerne den Kontakt zum Kind suchen und vieles unternehmen um diesen Kontakt zu behalten. Ich habe diese Väter auch als richtigen Vater kennen gelernt. Dennoch habe ich manchmal den Eindruck, dass diese Väter den Stress bei der Mutter abladen. Wenn der Vater nicht zahlt, hat die Mutter weniger Geld und muss mehr sparen. Der Kinobesuch wird gestrichen und es gibt nicht so vielseitige Gerichte auf dem Essenstisch. Die Realität ist eben, dass das Kind meistens bei der Mutter wohnt und dort versorgt wird. Das muss stumpf bezahlt werden. Die allein erziehenden Mütter, die ich kenne, müssen jeden Cents zweimal umdrehen, bevor er ausgegeben wird.
Ich kenne Väter, die wollen freiwillig die Hälfte zahlen und wollen dann noch das monatliche Kino- und Geschenkegeld von diesem Betrag abziehen. Ich bin mir nicht sicher, ob dies ein Einzelfall ist.
Ich stelle auch immer wieder fest, dass meine Umwelt mit Erstaunen darauf reagiert, wenn ich "einfach nur zahle", obwohl ich meine Tochter doch gar nicht sehe und dies als meine Verpflichtung ansehen. Ich persönlich kann für meine Tochter wenig tun. Und das einzige was ich tun kann, ist zu hoffen, dass sie mit der finanzielle Unterstützung gut gekleidet wird und leckere Gericht zu essen bekommt. Als könnte man sich mit Geld die Besuchszeit bei der Mutter erkaufen!
Zum Thema väterliche Zuneigung: Ich habe für mich festgestellt, dass man an seine Kinder nur über die Mutter rankommt. Fast alle Berichte in den Foren und fast alle Gerichtsurteile scheinen das zu bestätigen. Ich habe den Eindruck, dass es egal ist, was der Vater will und dass es erst recht egal ist, was das Kind will.
Es ist egal, was die da draußen erzählen, an Dein Kind kommt Du nur und ausschließlich über die Mutter ran.
Ich verstehe den Frust, denn Väter haben, wenn sie von ihrem Kind getrennt sind und kämpfen müssen, aber ich persönlich frage mich, was Väter damit erreichen wollen, wenn sie ihrem Kind (das bei der Mutter lebt) sagen, dass "Deine Mutter lügt, verleumdet, verdreht Tatsachen".
Ich weiß nicht, was meine Tochter von mir denkt aber ich weiß, dass die Mutter meines Kindes mich nicht leiden kann. Trotzdem glaube ich nicht, dass es meiner Tochter besser geht, wenn ich die Mutter schlecht machen würde. Bei allen Respekt, meine Tochter lebt bei ihrer Mutter und es soll ihr gut gehen. Ich glaube, dass solche Sätze bei Kindern ein Loyalitätsproblem auslösen und letztendlich kann ich mir vorstellen, dass es nicht nur das Vertrauen an den Vater verliert ("Vater ist von mir weggegangen") sondern auch in die Mutter zerstört ("Mutter lügt").
Ich weiß nicht ob ich recht habe oder nicht. Ich weiß, dass ich eine Menge Frust und Angst und Traurigkeit in mir spüre und mir manchmal wünsche, ich könnte für meine Tochter die Vergangenheit ändern.
Ich möchte hiermit kisemoe und Heiner für Ihre Beiträge danken. Gerade kisemoe drückt vieles von dem aus, was ich fühle:
Was kann denn meine Tochter für seine Mutter? und
Ich schulde meiner Tochter Unterhalt und nicht der Mutter!
Ich finde es abgrundtief kränkend, wenn gesagt wird, dass man sich mit Unterhalt seine Ruhe erkauft. Vielmehr glaube ich, dass die Väter, die Ihren Unterhaltszahlungen nachkommen, mehr als ein Mindestmass an Verantwortung haben und häufig zahlen diese Väter auch mehr als das gesetzlich Vorgeschriebene.
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Meine Tochter ist 12 Jahre alt und ich habe sie in meinem Leben drei mal gesehen. Ich besitzt ein Photo von ihr, als sie zwei war. Ich habe über Sozialamt und Jugendamt mehrfach versucht Kontakt aufzubauen und alle haben mir bescheinigt, dass ich mich vorbildlich Verhalten habe. Die Mutter will keinen Kontakt zu mir und deshalb habe ich keinen. Alle haben mir gesagt, ich müsse halt vor Gericht ziehen und alle haben im gleichen Atemzug gesagt, dass ich keine Chancen auf Erfolg habe.
Ich war mit dieser Frau etwa 3 Monate zusammen und sie hat mittlerweile zwei weitere Kinder von zwei weiteren Männern. Lediglich einmal, als sie Geld brauchte, hat sie positiv auf meinen Aktionen reagiert. Für genau einen Tag.