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Christina
Dauerschreiber

Beiträge: 100

New PostErstellt: 23.07.10, 23:34     Betreff: Re: Selbstlerner-macht das Sinn?

Hallo!

Na ja, Griffe sind ja bei den gängigen Holzblasinstrumenten nicht so das Thema, mit einer gescheiten Instrumentalschule und einer Grifftabelle kommt ein durchschnittlich intelligenter Erwachsener da schon recht weit. Auf dem Sax ist es inzwischen soweit gekommen, dass ich den Mädels bei uns im Orchester (die natürlich mit Lehrer gelernt haben) in den Satzproben die günstigsten Hilfsgriffe zeige. Auch beim Ansatz kommt man mit etwas Mut zum Experimentieren und einem guten Gehör ziemlich weit. Überhaupt finde ich das Saxophon vergleichsweise einfach zu lernen. Allerdings habe ich da auch keine so hohen Ansprüche. Es macht mir einfach Spaß, mal in eine etwas andere Richtung zu kommen (mit der Flöte bin ich eher klassikorientiert) und ich springe hier und da im Orchester mal ein, das reicht mir.

Bei der Flöte rate ich für den Anfang immer zum Lehrer, weil ich schon so viele Schüler hatte, die entweder durch eigene Versuche oder durch schlecht ausgebildete Lehrer einen total verkorksten Ansatz hatten. Da ist eben der Haken, dass vieles, was man sich selber ausprobiert und was auch bis zu einem gewissen Punkt funktioniert in einem anderen Tonumfang oder bei einer anderen Technik plötzlich völlig falsch ist. Ich nehme nur als Beispiel mal das Überblasen. Etwa 90% der Leute, die ich übernommen habe, nachdem sie das ohne entsprechende Kontrolle "gelernt" haben, machen das rein durch Kraft, indem sie einfach fester blasen. Klar spricht so die zweite Oktave an. Das geht sogar ganz einfach und nach dem ersten Eindruck klingen die Töne auch ganz gut. Aber spätestens wenn ich dann mal mit dynamischen Abstufungen spielen soll oder im Zusammenspiel mit anderen mehr auf die Intonation achten muss, bekomme ich ein Problem. Wenn ich solchen Leuten dann zeige, dass ich ohne Kraft überblasen kann, dass es möglich ist, in der dritten Oktave leiser zu spielen als in der ersten wenn ich das will und dass ich für hohe Töne weniger Luft brauche als für tiefe, schauen sie mich an wie ein Auto ... und dann beginnen meistens mehrere Monate harter und frustirierender Kleinarbeit.

Bei der Oboe habe ich auch erst alleine experimentiert. Es ist gar nicht so schwer, einen Ton auf dem Doppelrohr zu spielen und die Griffe erinnern auch wieder mehr oder weniger stark an das, was man schon kennt. Aber um einen wirklich guten, kontrollierten Klang zu finden, braucht es ganz einfach die richtige Technik und die lerne ich leichter, wenn ich jemanden habe, der mir zeigt, wie es geht. Mein eigenes Ausprobieren fällt deswegen ja nicht komplett weg. Ich ziehe aus dem Unterricht das raus, was ich brauche und zwischendurch spiele ich das, was ich will. Damit fahre ich eigentlich ganz gut.

So ganz allgemein kann man wohl die Frage, ob ein Lehrer notwendig ist, nicht beantworten. Ich denke, es hängt sehr von den eigenen Voraussetzungen, aber auch den Zielen, die man für das Instrument verfolgt, ab.

Liebe Grüße
Christina

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