Das Flötenforum

flöti · Registrierter Benutzer Beiträge: 4

Hallo!

Unsere Große- 10 Jahre möchte unbedingt Querflöte lernen.
Wir können eine Querflöte mit offenen Klappen günstig bekommen.
Nun habe ich gehört, daß solche Flöten eigentlich für Fortgeschrittene sind.
Was meint ihr- ist es generell möglich auf so einer Flöte zu lernen?

Vielen Dank Jens

Stefanieflute · Junior-Mitglied Beiträge: 17

Hallo Jens,
ich sehe keinen Grund, warum ein 10 jähriges Kind, wenn es nicht extrem kleine Hände hat, nicht auf einer Ringklappenflöte anfangen könnte.
Meine Schüler spielen alle auf Ringklappenflöten.
Es ist viel schwerer,später umzulernen.
Viele Grüße
Stefanie

Christina · Dauerschreiber Beiträge: 100

Hallo!

Der Vorteil von Ringklappen bei Anfängern ist, dass sofort eine gute Fingerhaltung gefördert wird. Bei uns fängt man oft eher mit geschlossenen Klappen an, eben weil es etwas leichter zu greifen ist, wenn man die Löcher nicht genau abdecken muss. Ich kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass es Probleme gibt, wenn sie es von Anfang an nicht anders gewohnt ist. Die offenen Klappen sind dann ja ganz normal für sie.

Habt ihr schon einen Flötenlehrer? Im Zweifel solltest du mal mit dem darüber sprechen, er muss ja schließlich damit arbeiten!

flöti · Registrierter Benutzer Beiträge: 4

Vielen Dank erstmal!
Dann werde ich es mit offenen Klappen versuchen.

Grüße Jens

Mareike · Stammgast Beiträge: 28

Ich spiele seit einem Jahr auf einer Flöte mit geschlossenen Klappen. Für mich steht jetzt shcon fest, dass ich mir irgendwann eine mit offenen Klappen zulegen werden, weil ich das vom Spielgefühl einfach lieber mag. Also: Nehmt sie ruhig!

Benjahmin · Stammgast Beiträge: 34

hmmm

Also ich , mit meinen "plumpen" Saxophonistenfingern bin ja froh, wenn ich sie mir auf gechlossenen Floetenklappen nicht schon verknote !
;-) ;-) ;-)

Aber mal im Ernst: Sind geschlossene bzw eben Ringklappen nicht vorrangig eine Frage des Klanges und der Lautstaerke ?
Gibt es da ein "Besser" oder "Schlechter" ? > oder ist das eine reine Geschmackssache ?

Und bei der Gelegenheit mal nebenbei : Ich habe zwar schon hunderte von Floeten ueberholt und repariert, jedoch war komischerweise nie eine mit Ring- oder Lochklappen dabei.
Mir ist die Frage daher etwas peinlich....aber WIE werden da die Polster festgesetzt,unterlegt,eingeschraubt ??
Ich frage mich das schon lange......

LG

Benjahmin

Christina · Dauerschreiber Beiträge: 100

Hallo Benjahmin,

ja, dass man als Saxophonist einen leichten Hang zum Grobmotoriker braucht, habe ich auch schon gemerkt. Mit den elend weiten Wegen, die meine Finger auf dem Tenorsax zurücklegen müssen, bis so eine blöde Klappe mal zu ist, werde ich mich wohl nie anfreunden können - da werden Sechzehntelläufe doch wieder zur echten Herausforderung ;-)

Mit Klang und Lautstärke haben aber Ringklappen nicht viel zu tun. Ich kann auf einer Flöte mit geschlossenen Klappen genau so laut oder leise spielen, wie auf einer mit Ringklappen und - immer vorausgesetzt sie hat ansonsten die gleiche Ausstattung und Qualität - auch den gleichen Klang erreichen.

Ringklappen vermitteln einfach ein anderes Spielgefühl. Es ist schwer zu beschreiben, so dass jemand, der es nicht kennt, das nachvollziehen kann. Man spürt den Luftstrom, den Ton ganz einfach anders. Mir vermittelt das das Gefühl, mehr Kontrolle zu haben. Ich spiele jetzt seit knapp 1,5 Jahren eine Flöte mit Ringklappen (vorher fast 20 Jahre geschlossene Klappen) und fühle mich seit dem auf einer anderen Flöte nicht mehr wirklich wohl.

Wirklich "brauchen" würde man Ringklappen ansonsten hauptsächlich für einige neuere Spieltechniken (z.B. Glissandi, Vierteltöne). Man kann auch die Intonation etwas beeinflussen, indem man Löcher teilweise abdeckt oder öffnet - wobei mir das zu umständlich ist, da gibt es leichtere Methoden. Das ist natürlich für einen Anfänger alles noch lange nicht relevant.

Das mit den Polstern weiß ich gerade gar nicht so ganz genau, ich war noch nicht in der Situation, dass ich da was austauschen musste. Rein optisch sieht es für mich aber so aus, dass die eher eingeklebt sind (sind ja logischerweise ringförmige Polster) wie ansonsten bei den Trillerklappen oder so, wo ja auch kein Platz zum Schrauben ist.

Liebe Grüße
Christina

Benjahmin · Stammgast Beiträge: 34

Mensch, Christina,
Sind wir denn hier GANZ alleine, dass alle meine schlauen Fragen nun an Dir kleben bleiben ?

Aber ja, ok.
Ich kann mir was drunter vorstellen, wie Du das mit den Ringklappen meinst. Ein wenig kenne ich es von Klarinetten, da gibt es diese "Jazzversionen" welche geschlossene und gepolsterte Klappendeckel anstatt der Ringbrillen haben.....konzipiert fuer exakt die grobmotorigen Saxer, welche sowas als Nebeninstrument spielen wollen. ;-)
Die klingen auch nicht unbedingt viel anders, spielen sich jedoch ""muffiger"", fuehlen sich also anders an. Den Umkehrschluss auf der Floete kann ich daher etwas nachvollziehen, so wie Du es beschreibst....alles klar!

Du meinst, Ringpolster werden eingelackt ? ( geklebt), kann gut sein, aehnlich wie bei den Trillerklappen oder den Piccolofloeten schlechthin.
Ich hatte mir eher so etwas vorgestellt, wie ein Hohlgewinde, welches quasi im Inneren des Klappenlochs verschraubt ist und unten ( auf der Polsterseite) in ein T-foermiges Profil auslaeuft, welches das Polster haelt.
Wie sage ich das einfacher?.....Stell Dir halt die uebliche runde Metallplatte vor, welche bei geschlossenen Klappen das Polster haelt, nur dass sie halt das Loch in der Mitte hat und das Gewinde drumherum, in den Klappendeckel hinneinlaeuft. ( WAERE ja sonst mal eine interessante Alternative ! )

Meine Guete...das ist wie das rein verbale Erklaeren der "Wendeltreppe" , garnicht so einfach !
Wenn die Polster jedoch eingeklebt sind, waeren sie wohl nicht so mein Fall. Ich bin zwar sehr gut im "Einschwimmen" von Polstern, aber das Einkleben von Fischhaut mit Heisslack mag ich garnicht. Irgendwie widerstrebt mir das, deswegen habe ich auch nie besonders gerne Piccolos oder Oboen repariert.
Ist ne Gefuehlssache, einen bestimmten Grund habe ich da eigentlich nicht.

Nochmals kurz "Offtopic" zu den Saxophonen : Ja, auch ich, der ja von dort herkommt, habe grosse Schwierigkeiten mit den Klappenaufgaengen der meisten handelsueblichen Teile. Die sind mir zu hoch und oft auch viel zu hart gefedert.
Auf meinen eigenen Troeten habe ich z.B. extrem niedrige Klappenaufgaenge, auf dem Tenor gerade mal das Doppelte der Floete ( !! ) > dafuer aber extrem breite und flache Tonloecher, weiche , schnellaeufige Federung und Griffringe anstatt der Perlmuttplaettchen auf den Deckeln, in die sich meine Fingerkuppen "einhaken" koennen.
Das kommt schon recht locker , schnell und unverkrampft, darauf zu spielen. In meinem Fall ist eher das "Problem" gewesen, dass ich meine Hand/Finger auf der Floete eher knicken muss, waehrend ich um das Sax herumgreife...ergo eine offene Handhaltung habe. Ein Problem mag ich das nichtmal nennen, aber eine Umgewoehnung war es schon. Von "Klein" auf "gross" umzusteigen, wie in Deinem Falle von Floete auf Sax, stelle ich mir doch anstrengender vor.

Aber gut zu wissen ! . Wegen des Klanges braucht man sich also nicht unbedingt eine Ringklappenfloete anzuschaffen, eher wegen des Spielgefuehls.
Wieder ein Geruecht beiseite gefegt und geklaert ! ;-) ;-)

LG

Benjahmin

Christina · Dauerschreiber Beiträge: 100

Sorry, Benjahmin, aber das ist hier wirklich eine ziemlich einsame Angelegenheit. Im Normalfall verirrt sich höchstens einmal im Monat irgendein Neuling hierher. Keine Ahnung warum - eigentlich ist das Forum doch ganz gut gemacht. Ich bin meistens auch eher da unterwegs: http://www.querfloete-forum.de , da ist mehr los, kannst ja mal schauen, wenn du magst.

Das mit dem "einkleben" der Polster ist nur eine Vermutung von mir, eben weil von der gewohnten Metallplatte, die das Polster hält, Nichts zu sehen ist. Da scheint mir der Lack doch die logischste Alternative zu sein, oder?

Etwas leichter zu greifen sind die geschlossenen Klappen auf alle Fälle. Wenn eine meiner Schülerinnen mal meine Flöte in die Hand bekommt, dann kommt selten auf Anhieb ein Ton raus. Aber das ist reine Gewohnheit und man kann die Umstellung innerhalb weniger Tage auf die Reihe bekommen. Wenn du mal die Chance hast, eine Ringklappenflöte anzuspielen, solltest du das ruhig machen. Wie gesagt, ich wollte nicht mehr darauf verzichten.