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Pastelkreide-Empfehlung

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Autor Beitrag
Veruschka
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 30.01.09, 12:51  Betreff: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo Jan,
du hast , ich glaube in einem Beitrag von Rene, deinen Torso auf blauem Packpapier eingestellt. Ich kenne bisher nur braunes. Ich werde nach blauem forschen. Kann man das auch für weiche Pastelkreiden benutzen?
Davon bin ich jetzt gerade fasziniert. Ich hatte mir die billgen von Lidl gekauft. Magst du eine Empfehlung für gute Pastelkreiden abgeben. In absehbarer Zeit möchte ich mir so nach und nach richtig gute Kreiden kaufen.
Das Bild finde ich übrigens sehr schön. man sieht praktisch den Speer oder den Diskus, der da bewegt werden soll.
Liebe Grüße
Vera



Die Liebe gibt es nicht, es gibt nur Beweise der Liebe.
Pablo Picasso


[editiert: 30.01.09, 15:34 von Jan]
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Jan
Administrator

Beiträge: 8969
Ort: Oebisfelde


New PostErstellt: 30.01.09, 15:28  Betreff: Re: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Veruschka
    Ich kenne bisher nur braunes. Ich werde nach blauem forschen. Kann man das auch für weiche Pastellkreiden benutzen?

Hallo Vera,
ob es blaues Packpapier hier zu kaufen gibt, weiß ich nicht. Das blaue wurde als Abdeckpapier für Malerarbeiten verwendet und lag in großen Streifen auf einem renovierten Flur des Hotels an der Costa del Sol, wo ich ein halbes Jahr wie wild gezeichnet habe, um die ständig wechselnde Stimmung von Himmel, Meer und Sandsturm einzufangen.
    Zitat: Veruschka
    Magst du eine Empfehlung für gute Pastelkreiden abgeben. In absehbarer Zeit möchte ich mir so nach und nach richtig gute Kreiden kaufen.
Faber-Castell Polychromos – Feinste Künstlerpastellkreiden.
Davon gibt es drei Härtegrade, die weichen – dicke runde Kreideminen – zerfallen beim zeichnen fast in der Hand und sind wahrscheinlich nur für große Flächen einigermaßen praktisch, mir machen sie zu viel Farbstaub, so dass der ganze Arbeitsplatz, Finger und Kleider immer unter Farbenrausch stehen, außerdem lassen sich damit kaum feinere, scharfe Striche ziehen. Die harten wiederum geben ähnlich wie harte Bleistifte weniger satte Farbtöne und fühlen sich beim zeichnen für mich zu trocken und spröde an.
Der mittlere Härtegrad (keine runden, weichen, sondern festere Vierkantstäbe) ist für mich genau die richtige Mischung von hart und weich: Ein Strich mit breiter Minenfläche lässt sich mit Wattebausch als Hintergrund ziemlich gleichmäßig auf die gesamte Fläche verteilen, ein Strich mit scharfer Stiftkante dagegen ergibt einen ziemlich klaren und dünnen Strich.

Ich habe mir zunächst ein Sortiment mit 12 Farben gekauft und dann weitere Einzelminen nach Geschmack, so dass ich etwa 30 Kreidestifte habe. Um die Finger beim Zeichnen sauber zu halten, habe ich jede Mine einzeln mit Packpapier umkleidet, das mit Klebestreifen gehalten wird und wo nur die Spitze des Stiftes freiliegt.

Pastellkreide braucht körniges oder rauhes Papier, am besten Tonpapier oder Canson Zeichenkarton. Auf glattem Papier entsteht kein Reibeeffekt, der das Pigment vom Stift an das Papier abgibt.

Ein normaler Radiergummi ist für Pastellkreide unbrauchbar, zur Aufhellung oder Entfernung von Farbflächen dient ein Knetradierer (notfalls ein Brocken Teig von frischgebackenem Brot).

Und möglichst gleich nach dem Zeichnen sollte das fertige Bild fixiert werden, am besten mit Fixativ aus dem Künstlerfachgeschäft, notfalls mit Haarspray. Wenn es unfixiert in eine Mappe gelegt wird, färbt es auf das darüberliegende Blatt ab und verliert einen Teil seiner Farbintensität.

Anbei ein Bild mit mittelharter Pastellkreide auf blauem Pack- bzw. Abdeckpapier, Format etwa A5.

Jan
PS: Zur Verwendung von Pastellkreide mit Wattebausch, Schablone und Knetradierer siehe auch meine Diaschau zur Entstehung des Bildes Himalaya-Dawn.

siehe auch kreidebild mit monochrome-set von rené.


Jan

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[editiert: 12.04.10, 00:10 von Jan]



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Veruschka
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 10.02.09, 14:37  Betreff: Re: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  weiterempfehlen

Hallo Jan,
danke für die ausführliche Information.
Ich hab jetzt mal bei Gerstäcker und bei Bösner nach den Polychromos geschaut. Leider gibt es die nur noch in einem Härtegrad und nach Angaben von Faber-Castel in einer etwas härteren Qualität.
Ich hätte schon gern eine mittlere Qualität. Harte hab ich schon und ganz weiche find ich wahrscheinlich auch nicht so toll.
Wahrscheinlich muss ich mir doch mal die Mühe machen und zu Bösner fahren. Vielleicht kann man da die Kreiden ausprobieren. Was meinst du?

Vera

PS.: Anbei mein erstes Pastellbild mit den Lidl-Kreiden. Ich hab es nach der Anleitung aus einem Zeichenbuch gemacht. Leider ist ein unschöner Reflexpunkt darauf. Die Farben sind sehr schön, aber die Kreide ist mir zu hart.



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Melanie
Mitglied

Beiträge: 295
Ort: Hamburg


New PostErstellt: 10.02.09, 15:17  Betreff: Re: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  weiterempfehlen

Wow, also ich finde das stillleben sehr schön!

lg Melanie



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Veruschka
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 10.02.09, 17:12  Betreff: Re: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  weiterempfehlen

Danke, Melanie,
ich bin auch ein bisschen stolz darauf.
Ich möchte noch viel lernen.

Vera



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Jan
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Beiträge: 8969
Ort: Oebisfelde


New PostErstellt: 11.02.09, 22:30  Betreff: Re: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  weiterempfehlen

hallo vera,
ich glaube schon, dass diese pastellkreiden die mittlere härtestufe haben, aber im geschäft sind die materialien immer besser zu erkennen und zu testen als über fernbestellung. falls sie wirklich zu hart sind, kannst du immer noch auf oelkreide umschwenken, die du als set oder auch als einzelne stifte kaufen kannst und die für mich ebenfalls die richtige geschmeidigkeit hat.

dein stilleben gefällt mir, auch in der komposition und farbgebung auf dem dezenten grauen zeichenkarton. wäre was für die galerie detailstudien.

jan



Jan

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Veruschka
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 12.02.09, 07:56  Betreff: Re: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  weiterempfehlen

Hallo Jan,
das kannst du gerne tun.
Aber wie gesagt, der bildnerische Entwurf ist nicht von mir, sondern aus einem Buch

Vera



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René
Mitglied

Beiträge: 99
Ort: Leipzig


New PostErstellt: 13.02.09, 18:46  Betreff: Re: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  weiterempfehlen

Hallo Veruschka

Als ich in Leipzig, bei Boesner war, wurde ich nicht nur, von der riesigen Auswahl, auch von pastellkreiden erschlagen, sondern dort fand auch eine Art kurs, über Materialien, zum Ölmalen statt. Vielleicht soltlest du einfach einmal fragen, ob und wann, im Laufe des Jahres, einmal Pastell drankommt.

Hab dort nicht direktt zugehört, allerdings hat er sehr gut die verschiedenen Arten und Hilfsmittel erklärt.

Ic persönlich finde die Härteren gar nicht so verkehrt. (Hab ja, letzten Endes auch "Streifenfrei" verarbeitet.

Die Monochrome-Serie sollte allerdigns härter sein, als die Polychromes, zumindest laut Faber. (gesehen hab ich allerdings auch nur die Vierkantigen und die Stifte)

Rein von der Optik her, würde ich sagen, weich udn sehr weich sidn die von Lyra, die sehen wesentlich porröser aus.

Willst Du harte Kreiden fein verarbeiten, kannst du zum Einen, mit Weis grundieren und dann erst Farbe (2. Zeichnung, die Haare)drauf, einen Estomben nehmen und kräftig ins Papier massieren(so hab ich die feinen Details, wie Augen und Brauen erarbeitet, teils auch einen kräftigen Strich, ohne Weis verwendet und stark mit Estomben einmassiert), Die Finger, zum einarbeiten nehmen (wirkt dann oberflächlicher) oder, für ganz feine Nuancen, Kreide auf Finger und dann einreiben, gegebenenfalls wiederholenSchattierungen(die leichten Schattierungen der linken Seite). Zu starke Stellen kann man prima mit Knetgummi (ganz sachte) wieder aufhellen.

Mit Wattestäbchen/-pats allerdings bleiben die Striche erhalten, diese ist zu weich. (1. Zeichnung, meines Sohnes hab ich damit verwischt, abgeshen, von den "gezielten" Strichen durch ölbasierte Stifte)

Der persönliche Vorteil, harter Kreide ist der, wenn du eine Staffelei verwendest, wird weiche immer irgendwann Staub entwickeln, welcher dann runter-rieselt und das Papier "beschmutzt". Harte hingegen bildet fast gar keinen Staub, es sei denn, Du vermalst sie richtig Fett.

Aber, wie gesagt, meine Kreiden sollten die härteren Faber-Kreiden sein.
Einen Nachteil haben die dann allerdings, das Weis deckt nicht mehr, wenn andere Farbe darunter liegt, bei weicher tat sie das, soweit ich mich erinnere.

Aber Dein Stillleben find ich so schön, wie es ist. ;)

<hr>


[editiert: 13.02.09, 18:48 von René]
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Veruschka
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 13.02.09, 22:13  Betreff: Re: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  weiterempfehlen

hallo Renê,
vielen Dank für deine Tipps.
Einiges davon habe ich schon so gemacht, wie du sagst. Besonders das mit weiß über harten Kreiden ist sehr unangenehm. deshalb habe ich mir schon ein Stück weichere Kreide von Schminke in weiß gekauft. Aber die sind mir generell wieder zu weich. das gekrümel find ich auch nicht gut. Ich werde jetzt mal sehen, dass ich zu Bösner komme und die Stifte ausprobiere.
Ganz so eilig ist das ja auch nicht, denn ich hab ja die Lidl Kreiden und wie man sieht, lässt sich das Ergebnis sehen. Alles hat seine Zeit, ich werde meine Kreiden finden.

Vera



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Pablo Picasso
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Jan
Administrator

Beiträge: 8969
Ort: Oebisfelde


New PostErstellt: 17.02.09, 01:11  Betreff: Re: Pastelkreide-Empfehlung  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Jan
    ob es blaues Packpapier hier zu kaufen gibt, weiß ich nicht.
Heute habe ich im Scheibwarenladen neben dem Postschalter Packpapierrollen in allen Farben entdeckt. Es nennt sich Kraftpapier und war sogar billiger als das braune.
Für Pastellkreide, Ölkreide, Wachskreide und fetten Buntstift prima geeignet. Allerdings sieht man im Strich keine Körnung wie beim Canson-Zeichenkarton oder bei Aquarellpapier, sondern, ähnlich wie bei Ingresspapier, die Streifenstruktur des Papiers durch.

Jan


Jan

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