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Autor Beitrag
susann
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Beiträge: 112


New PostErstellt: 08.01.08, 13:31     Betreff: Das Blind-Lineal-Spiel – wir spielen abstrakter Künstler


Liebe Zeichenfreunde,

hier kommt eine lustige Übung, die sich gerade spontan durch den folgenden Beitrag von Susann ergeben hat, als ich vorschlug, die Erinnerung an die eigene Kindheit und wie spontan wir damals gezeichnet haben wieder aufleben zu lassen. Lest selbst, was sich daraus Überraschendes entwickelt hat, und greift dann ungehemmt zu Stift und Papier. Durch das Vorzeigen eurer Ergebnisse und darüber reden entwickeln sich dann weitere Ideen.

Jan
ps: siehe auch Blindlinealbild von Dorothea.



Hallo Ihr Lieben,

auch Euch allen ein schönes, gesundes und schöpferisches 2008.

Jan, Deine Frage, wie wir über das Zeichnen von Kinderbildern denken, hat mich mal wieder in meine Vergangenheit geführt. Ich schreib einfach mal, was mir dazu einfällt, ob es für Dich und die anderen hilfreich ist, sei dahingestellt.

Ich habe leider keine Kinderzeichnungen mehr von mir, kann mich auch nicht erinnern, viel gemalt zu haben. Wenn, dann wollte ich auch da schon einen gewissen, vermeintlichen Perfektionismus an den Tag legen. Ich hatte immer im Kopf, das muss so und so aussehen (habe z.B. mit Lineal gemalt, was ja für Kinder sehr untypisch ist. Und ich habe mich nicht getraut, frei mit Farben zu malen, sondern alles mit Bleistift vorgezeichnet und dann versucht, akkurat auszumalen. (Wie bei den Malbüchern, die es früher zu Hauf gab, von denen es dann später hieß, dass diese die Kreativität hemmten.)

Für mich waren diese Vorgaben so was wie ein "Geländer", weil ich "wusste", dass ich sowieso nicht malen kann und somit froh war, trotzdem etwas Vorzeigbares schaffen zu können.
Die Aufgabe (Aufgabe!!!) bestand für mich dann darin, nicht über den Rand zu malen. Oh je - das lässt ja tief blicken.
Hihi, da fällt mir gerade ein, dass ich mir als Kind (bestimmt noch keine 10) mal Milimeterpapier gewünscht habe, darauf habe ich dann Grundrisse von Wohnungen (von "unserer" zukünftigen Wohnung, um genau zu sein) konstruiert. Vielleicht hätte ich Architektin werden sollen.

Wenn ich an mein Schulheft im Fach Sachkunde denke (Grundschule), dann habe ich da auch immer alles mit Lineal (so weit es ging) und Bleistift vorgezeichnet und ausgemalt. Hat alles sehr steif ausgesehen, wie heute auch noch.

Deswegen denke ich, wenn ein Erwachsener heute ein Kinderbild malen soll, dann wird er das so tun, wie er glaubt, dass Kinder malen (außer er hat diese Unbedarftheit nie verloren - ich hatte sie nie, zumindest nicht so weit ich mich an meine "Gemälde" zurückerinnern kann.). Und schon ist das wieder vom Kopf her bestimmt.
Ich würde also so vorgehen, tunlichst zu vermeiden, was ich früher gemacht habe (nämlich Lineal und Bleistift, Buntstifte, usw.) Ich würde zu Wachsstiften und/oder Wasserfarben greifen, was ich damals nicht mochte, weil damit alles so "ungenau" wurde. Dann würde ich mir alle Kinderbilder in Erinnerung rufen, die ich seitdem gesehen habe und versuchen!!! SO zu malen.
Also im Grunde dasselbe "Spiel", wie als Kind, nur von der anderen Seite her aufgezogen.

Von daher fand ich die Schreibübungen gut, weil sie vom Jetzt ausgehen und in das Spielerische (zurück)führen.

Ich weiß ja nicht, wie Du eine solche neue Übung konzipieren möchtest, aber für meinen Teil denke ich, dass es wie bei den Schreibübungen gut wäre, von "heute" auszugehen und allmählich freier zu werden. Frag mich aber nicht, wie ich mir das vorstelle.
Vielleicht übers Abstrahieren, auch das Blindzeichnen könnte eine Hilfe sein. Wenn ich meine "Blindzeichnungen" anschaue, bin ich immer irgendwie überrascht. Ich finde sie nicht häßlich, egal wie krumm und schief sie sind. Sie sind, wie sie sind. Das kann ich da ganz gut akzeptieren. Der Anspruch, etwas 1:1 abbilden zu müssen, kann nicht gelten und schon sehe ich es mit anderen Augen.
Dafür sehe ich etwas ganz anderes darin, was ich schwer beschreiben kann. Eine Art von Leichtigkeit, die mir auf diese Art und Weise unbekannt ist, vielleicht etwas, das auch in mir steckt und mir im Alltag nicht bewusst wird.
Nun sollte man ja meinen, dass das erst recht bei Phantasiebildern der Fall wäre, da habe ich ja gar keine reale Vorgabe, doch bin ich da auch unzufrieden, wenn es nicht so wird, wie ich es mir "vorstelle".
Ich habe den Verdacht, der Schlüssel beim Blindzeichnen liegt darin, nicht zu sehen und somit nicht kontrollieren zu können, was man macht. Das ist so eine Art Freibrief, der Hemungen löst. Also auch bei freien Zeichnungen erst einmal blind zeichnen?
Müsste ich mal ausprobieren, ich habe immer noch nichts gezeichnet, seit meiner letzten mail.

Na ja, jedenfalls wäre die Übung im Stil "Zeichnen Sie wie in Ihrer Kindheit", oder ähnlich, nichts für mich, wenn nicht irgendwelche anderen "lösenden" Übungen vorangegangen wären, wie z.B. auch die Spiralen. Ich glaube, um unbefangen wie EIN Kind (nicht, wie ICH ALS KIND), malen zu können, müßte ich mich erst in ein ganz anderes Bewusstsein aufmachen. Sonst bliebe es bei: ich male, wie ich glaube, dass ein Kind malt.

Oh je, nun habe ich so viel Senf von mir dazu gegeben und sehe jetzt erst, dass du die Übung schon unter "Spielstunde" eingestellt hast. Ich schreibe nämlich erst außerhalb des Forums, damit nichts verschwindet.

Ich lasse es aber so, war für mich ganz hilfreich, mal darüber nachzudenken und vielleicht habe ich nebenbei eine Übung für mich entdeckt, die ich mal über einen längeren Zeitraum konsequent durchführen sollte: das Blindzeichnen, auch von abstrakten und phantastischen Vorstellungen.

Lieber Jan, diese Antwort ist ganz persönlich auf mich zugeschnitten und vielleicht stehe ich mit meinem kindlichen Perfektionismus ziemlich alleine (obwohl, ich kenne das so ein paar Kinder ...). Ob's also für Dich und Dein allgemeines Konzept sehr hilfreich war, bleibt fraglich.


Liebe Grüße,
Susann





[editiert: 22.12.08, 22:22 von Jan]
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