genial zeichnen lernen

Reinhard · Mitglied Beiträge: 21

Ich habe mal in den Spiegel gesehen. Selbstportrait wie in einem Kosmetikspiegel (verkleinernde Seite) dargestellt, also mit leichten Verzerrungen. Freihand, ohne Vorskizze. Lebensgroß. HB mechanischer Bleistift, 0,7mm,

Meskaline · Ehemaliges Mitglied Ort: Gelsenkirchen

ich bin sprachlos!
respekt.
übung macht den meister...ich muss noch mehr üüüben

Wer kämpft kann verlieren,wer nicht kämpft hat bereits verloren.

mikru · Mitglied Beiträge: 100

Hallo Reinhard!
Ich finde das Porträt auch sehr gelungen. Ich habe nochmal über Deine Äußerung nachgedacht, das Deine Tierporträts als ausdrucksstärker empfunden werden. Ich finde vor allem den Büffel ganz toll. Die Tiere weisen mehr Vielfältigkeit in der Textur und den Tonwerten auf, andere Kontraste und wirken dadurch sehr lebendig, die Porträts wirken dagegen wesentlich ebenmäßiger und haben dadurch möglicherweise auch nicht die Spannung. Das nur so als Idee.

Herzlichen Gruß
Michaela

Reinhard · Mitglied Beiträge: 21

Meskaline, herzlichen Dank. Du hast recht, Übung macht wirklich viel aus.

Michaela, danke für die netten Wote und den Kommentar zum Tier vs Portrait. Es ist sicherlich zutreffend, dass in den Tierbildern mehr Dynamik und Struktur steckt und stecken kann. Menschliche Portraits, ausser man zeichnet sehr strukturierte Gesichter, müssen naturgegebenerweise weicher sein, sonst laufen diese Zeichnungen Gefahr, abgelehnt zu werden. Bei Tieren ist man da wesentlich freier.

Ich weiss auch noch nicht, inwieweit ich mich in Richtung Hyperrealismus mit Überbetonung von Struktiren entwickeln soll. Im Moment stehe ich mit meinen Arbeiten entweder an einer Kreuzung oder vor einer Mauer. Mal sehen, wie sich das so weiter ergeben wird.

Jan · Administrator Beiträge: 8969 Ort: Oebisfelde

Zitat: Reinhard

Selbstportrait wie in einem Kosmetikspiegel (verkleinernde Seite) dargestellt, also mit leichten Verzerrungen.

Hallo Reinhard,
jetzt erst entdecke ich diesen Beitrag, da die Mailingliste seit heute wieder funktioniert. Ein paar Fragen: Hast du tatsächlich in einen Verkleinerungsspiegel geschaut (ich habe nur einen mit Vergrößerung) und welche Verzerrungen hast du damit erreicht? Zweitens, wie lange etwa hast du für dieses Bild gebraucht? Und drittens: Findest du dein Seelenleben im Ausdruck des Bildes wieder, oder zeigt es einfach den sorgfältig forschenden und betrachtenden Blick des Zeichners, der das Spiegelbild abzeichnen will?
Wie von dir zu erwarten wieder ein Meisterwerk. In welche Richtung würde es mit Hyperrealistmus weitergehen, zum Beispiel im Selbstportrait? Ich habe in New York mal die riesigen Portraitbilder von Chuck Close gesehen, die die Wirklichkeit eines Passfotos auf etwa 3 Meter vergrößert dargestellt haben, aber bei genauem Hinschauen aus der Nähe war das gesamte Bild aus seinem Daumenabdruck in verschiedenen Grauwerten oder Farbwerten zusammengesetzt.

Jan
ps: Ich sehe gerade, dass du auf dem Portrait gar nicht in den Spiegel, sondern in die Ferne schaust. Und zwar ziemlich reglos in dich selbst versunken, oder in eine ferne innere Welt. Den Blick kannst du so im Spiegel gar nicht gesehen haben.

Jan

Lernmethode, Kursbeschreibung, Preise und Anmeldung über: http://www.genial-zeichnen-lernen.de

Melanie · Mitglied Beiträge: 295 Ort: Hamburg

Wow, also ich finde alle deine Zeichnungen echt beeindruckend!

So gut möchte ich auch mal zeichnen können, nur mit Portrais werde ich nicht warm, ich versuchs, aber irgendwie wird es nichts!
Kannst du eigentlich auch die gesichter aus dem kopf malen, oder hast du immer eine Vorlage?

lg Melanie

Reinhard · Mitglied Beiträge: 21

Jan, schönen Dank für Deine netten Worte. Die Verzerrungen (Ungenauigkeiten) sind hauptsächlich im Randbereich aufgetreten, und die habe ich versucht so weit wie möglich auszugleichen. Sind aber ganz besonders im oberen linken (unser) Stirnbereich doch noch sichtbar.

Gebraucht habe ich ca. 1 Woche (sagen wir mal 80 Stunden), ich habe nicht genau nachgerechnet, da sich dieses Bild aus einem Sketch entwickelt hat, woich eigentlich nur nachsehen wollte, ob ich es denn könne. Deshalb sind auch die Lichtverhältnisse alles andere als optimal.

Wohin soll die 'Hyperrealismusreise' gehen? Schwer zu sagen, ich versuche gerade mich mehr in Richtung Naturalismus zu bewegen. Soll heissen, realistisch und nicht die Fehler der Fotos zu wiederholen (Überbetonung des Schärfebereiches, zu viel Struktur in Randbereichen). Nachdem ich nun - für mich jedenfalls - bewiesen habe, dass ich bis zu einem gewissen Grade Photorealismus hinbekomme mit den Kommentaren, 'das sieht ja aus wie ein Photo', will ich nun versuchen, den zeichnerischen Aspekt mehr in den Vordergrund zu stellen. Bis hin zu bewusst ungenau gehaltenen Bereichen. Mal sehen, was sich da ergibt.

Ich habe auch die Arbeiten von Chuck gesehen. Schon beeindruckend, aber nicht das, was ich wirklich will. Ich suche eine Synthese aus Realismus und Eindruck.

Deine Bemerkung mit der Blickrichtung ist interessant. Regina, meine Muse, meint, ich sehe sie an, ich bin Deiner Meinung, dass der Blick eher in die Ferne gerichtet ist. Hier hat wohl mein Unterbewusstsein mitgezeichnet, und das finde ich sehr gut, denn es beschreibt meine momentane 'künstlerische' Situation doch sehr genau.

Der Gesichtsaudruck ist so eine Mischung aus Konzentration und eine große Portion der Frage 'whohin'?.

Melanie, ganz herzlichen Dank. Ich kann machen was ich will, ich komme immer wieder zu den Portraits zurück.

Ich bin gerade in den Aufnahmevorbereitungen für die Städel Abendschule hier in Frankfurt und bin gespannt, inwioeweit man mich dort in meinem Bestreben unterstützen wird oder doch den Veruch unternimmt, mich davon wezubekommen. Time will tell.

Zu Deiner Frage, ob ich aus dem Kopf zeichne. Nein. Ich könnt zwar einen Kopf mehr oder minder anatomisch, realistisch zeichnen, aber das wäre nur eine Kopf. Ich strenge mich auch gar nicht an, wiedererkennbare Menschen aus dem Kopf zeichnen zu wollen. Wozu auch? Ich habe den Luxus, das tun zu können, was ich will. Ich arbeite gerne mit Photos, oder neuderdings vom lebenden Objekt. Sollte ich einmal ein Auftragsportrait nach Modell annehmen, zeichnete ich nur erste Skizzen direkt und nähme sonst Photos. Mein Malstil ist so. Ich finde das langsame Entstehen aus dem Papier heraus viel erfüllender, als das schnelle, skizzenhafte Zeichnen. Mein Geschmack; muß sonst Niemandem gefallen.

Quendo · Mitglied Beiträge: 7

WOW, da komme ich kaum aus dem staunen raus.
Super tolle Bilder... Da hat jemand Talent!!!!
Weiter so! Finde ich Klasse!
Lg