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Auch Kickers Emden verkauft Stadionnamen...

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mr

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New PostErstellt: 13.01.05, 08:57  Betreff: Auch Kickers Emden verkauft Stadionnamen...  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Diese Unsitte jetzt also auch in Emden - finde ich dort besonders bitter, weil Helmut Riedl so viel für den Verein geleistet hat. Und nun wird kurzerhand "sein" Stadion umbenannt...

Aus der OZ von heute:
    Zitat:
    Beim BSV Kickers Emden bricht eine neue Ära an. Der Fußball-Oberligist wird nie wieder im Dr.-Helmut-Riedl-Stadion antreten. Denn die Arena trägt ab sofort einen neuen Namen und heißt nun „Embdena-Stadion“. Damit verschwinden rein optisch die letzten Erinnerungen an den verstorbenen Ex-Präsidenten Dr. Helmut Riedl.

    Der neue Name steht in enger Verbindung mit dem aktuellen Präsidenten. Denn Engelbert Schmidt ist Vorstandsvorsitzender der Embdena Partnership AG. „Wir haben gerne den Namen Dr.-Helmut-Riedl-Stadion geführt“, versichert der Klubchef. „Aber Kickers ist nun einmal ein Wirtschaftsunternehmen.“ Und bei der Suche nach neuen Geldquellen folgte der Verein dem Trend der Profiklubs.

    Also schaute sich der Kickersvorstand nach einem finanzstarken Namensgeber fürs Stadion um. Fündig wurde Schmidt letztlich im eigenen Haus. „Embdena zahlt dafür eine relativ große Summe.“

    Die genaue Größenordnung gibt der Vereins- und Unternehmenschef nicht preis. Er weist nur darauf hin, dass sich die Schriftzüge am Stadioneingang, an der Tribüne und am Sprecherturm grundsätzlich auch schnell wieder ändern lassen. „Die Sache ist vertraglich auf fünf Jahre festgelegt“, sagt Schmidt. „Aber wenn andere den Betrag nach oben korrigieren möchten, ist dies im Sinne des Vereins möglich.“

    Der alte Stadionname hielt fast 13 Jahre. Zum 59. Geburtstag von Dr. Helmut Riedl benannte der Kickers-Vorstand im März 1992 die Arena nach dem damaligen Vorsitzenden. Riedl war zugleich der Chef des früheren Kickers-Hauptsponsors Score und führte den Verein bis in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga.

    „Viele heben Riedl noch heute in den Himmel“, weiß Kickers-Sportkoordinator Reiner Bruns. „Die werden mit der Namensänderung nicht einverstanden sein.“ Bruns erinnert aber daran, dass Riedl trotz aller Verdienste nach seinem Rücktritt einen Schuldenberg von mehr als drei Millionen Mark hinterließ. Das hätte beinahe zum Ende des Vereins geführt.

    Bei der großen Kickers-Krise im Juni 1998 übernahm Engelbert Schmidt den Vorsitz des Notvorstands und trug zur Rettung des Vereins bei. Nun verhilft er dem Stadion zum neuen Namen und glaubt, damit auch einen Werbeeffekt für die Stadt zu erzielen. „Emden hieß im Mittelalter schließlich Embdena.“

    Dieser Name steht jetzt nicht mehr allein für die Finanzierung größerer Schiffe, sondern auch für ein Fußballstadion. „Der alte Schriftzug wird in den nächsten Tagen entfernt“, sagt Schmidt. Denn bereits am 23. Januar steht das erste Emder Oberliga-Heimspiel des neuen Jahres auf dem Programm. Dann tritt die Reserve des FC St. Pauli in Emden an : im „Embdena-Stadion“.


[editiert: 13.01.05, 08:58 von mr]
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mr

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New PostErstellt: 13.01.05, 17:40  Betreff: Re: Auch Kickers Emden verkauft Stadionnamen...  drucken  weiterempfehlen

Dazu auch die Emder Zeitung:

    Zitat:
    Über zehn Jahre führt das Stadion des BSV Kickers Emden den Namen "Dr. Helmut Riedl-Stadion", benannt nach dem langjährigen Präsidenten und Hauptsponsor Dr. Helmut Riedl, der im März 1997 starb. Jetzt soll es den Namen "Embdena" tragen. Die Firma des jetzigen BSV-Präsidenten Engelbert Schmidt, "Embdena-Partnership AG", hat sich als Hauptsponsor für fünf Jahre das Recht der Namensnennung erworben, bestätigte Schmidt gestern auf Anfrage der Emder Zeitung.

    Schwierigkeiten, den Namen des Stadions zu ändern, sieht er keine. "Das ist heutzutage eine ganz normale Sache. Ich habe nie persönlich etwas gegen Dr. Helmut Riedl gehabt und will auch nicht seine Verdienste um den Verein schmälern". Trotzdem sei es nicht mehr zeitgemäß, an einem Namen festzuhalten. Man müsse flexibler sein, um mehr Sponsorengelder zu gewinnen. Deshalb kommt für Schmidt auch ein Zusatz im Stadion-Namen, der an Riedl erinnert, nicht in Frage. Wieviel Geld seine Firma für die Namensnennung zahlt, wollte Schmidt nicht sagen.
    In den nächsten Tagen soll die Umbenennung erfolgen. Um dies zu ermöglichen, wurde zwischen den Jahren eine Aufsichtsrats-Sitzung durchgeführt. Aufsichtsrats-Mitglied und Rechtsanwalt Günter Schmaler
    soll daraufhin das Gespräch mit Riedls Witwe, der geschäftsführenden Gesellschafterin der Score-Tankstellen und Mineralölhandels-GmbH, Lo Riedl-Defet gesucht haben. Sie soll sich gegen eine Namensänderung ausgesprochen haben, die ihr vor einigen Jahren schon einmal vom Aufsichtsrats-Vorsitzenden Dr. Klaus Strahmann unterbreitet worden sei.
    Riedl-Defet habe eine rechtliche Auseinandersetzung nicht ausgeschlossen, erfuhr die Emder Zeitung. Sie lehnte gestern eine Stellungnahme ab.
    Lo Riedl-Defet soll sich dem Vernehmen nach darauf berufen, dass die damalige Vereinsführung ihr nach dem Tod ihres Mannes versprochen habe, den Namen beizubehalten. Dr. Helmut Riedl hatte kurz vor seinem Tod aus sportlicher und persönlicher Enttäuschung das Präsidentenamt niedergelegt und sich als Hauptsponsor zurückgezogen. Seine Witwe legte im April 1997 überraschend alle Streitigkeiten mit dem Präsidium und dem Aufsichtsrat bei. Score blieb weiter Hauptsponsor. Damals sagte der damalige BSV-Präsident Benedikt Rosenboom in der Emder Zeitung
    : "Wir werden unserem Ex-Präsidenten ein ehrenhaftes Andenken widmen. Der Name ,Dr. Helmut Riedl Stadion' bleibt dauerhaft erhalten."

    Daraus einen rechtlichen Anspruch auf den Stadion-Namen herzuleiten, wird von Aufsichtsratsmitgliedern und von Schmidt jedoch als abwegig eingeschätzt. Für Schmidt ist es auch "nicht nachvollziebar". Mit der Neubenennung des Stadions folge man nur "dem wirtschaftlichen Diktat der Zeit". Dass es gerade seine Firma ist, sieht er nicht als Problem. "Wir wären auch für andere Hauptsponsoren offen gewesen. Es hat sich aber kein anderer gefunden."
    Außerdem würde der neue Name zusätzlich eine tiefe Verbundenheit mit Emden symbolisieren. Der Stadtname "Embden" ist eine von vielen historischen Bezeichnungen für die Seehafenstadt. Schmidt hat sich für seine Firma, die in Finanzsachen berät und unter anderem auch Mitinvestor der neuen "Wasserstadt" im Binnenhafen ist, die historische Variante des Stadtnamens ausgesucht.
    Für ihn wäre nie in Frage gekommen, den Platz "Engelbert-Schmidt-Stadion" zu nennen. "Eine Person als Namensgeber kommt für uns nicht mehr in Frage."
    Schmidt, der seit 1998 das Präsidentenamt inne hat, geht davon aus, dass sich in fünf Jahren ein anderer Hauptsponsor finden wird. "Wir werden uns daran gewöhnen müssen, so wie in anderen Städten auch, dass die Fußball-Stadien nach Firmen benannt werden, die eine Menge Geld in die Klubs stecken."
    Die erste Mannschaft des BSV Kickers ist momentan sportlich ausgesprochen erfolgreich. Sie spielt in der vierthöchsten Klasse, der Oberliga, und hat gute Chancen, in die Regionalliga aufzusteigen. In der dritthöchsten Fußballklasse kickten die BSVer auch zu Zeiten der Präsidentschaft von Riedl. Ein Aufstieg in die 2. Liga misslang den Fußballern bisher. Zweimal standen sie kurz davor.
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mr

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New PostErstellt: 26.02.05, 01:46  Betreff: Re: Auch Kickers Emden verkauft Stadionnamen...  drucken  weiterempfehlen

OZ von heute:
    Zitat:
    Knapp einen Monat nach der Umbenennung des Dr.-Helmut-Riedl-Stadions in Embdena-Stadion darf Fußball-Oberligist Kickers Emden die Namensschilder wohl wieder abschrauben: Lo Riedl-Defet, Witwe des langjährigen Vereinspräsidenten Dr. Helmut Riedl, erwirkte gestern vor dem Oberlandesgericht Oldenburg eine Einstweilige Verfügung auf Unterlassung. Der 6. Senat hob eine Entscheidung des Amtsgerichts Aurich auf, das „keine Eilbedürftigkeit“ erkannt hatte.

    Wie berichtet, hatte das Präsidium des BSV „aus wirtschaftlichen Gründen“ für die Umbenennung gestimmt. Ähnlich wie in den großen Bundesligastadien soll durch die Namensvergabe an ein Unternehmen zusätzliches Geld in die Vereinskasse gespült werden. Mehr als zwölf Jahre lang trug die Kickers-Arena den Namen des langjährigen Präsidenten und Hauptsponsoren Dr. Helmut Riedl, seit Mitte Januar hängen Schilder der Embdena Partnership, dem Unternehmen des amtierenden Kickers-Präsidenten Engelbert Schmidt, über den Eingangstoren. „Wir nehmen das Urteil zur Kenntnis“, sagte Schmidt gestern Nachmittag. „Aber wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit trotzdem alles so bleibt, wie es ist.“

    Der Vereinschef betonte, dass es bei der Umbenennung nicht um seine Firma gegangen sei, sondern um wirtschaftliche Notwendigkeiten. „Es geht nicht um Embdena, sondern um die Existenz des Vereins. Wenn ein anderes Unternehmen kommt und mehr Geld bietet, benennen wir das Stadion auch gerne wieder um.“ Welche Konsequenzen die Einstweilige Verfügung nun nach sich zieht, war gestern noch unklar, da das Urteil noch nicht schriftlich vorliegt. Ob die Namensschilder sofort abgebaut werden müssen oder Kickers mit einem Einspruch die Geschichte hinauszögern kann, war gestern ebenso strittig.

    Mit der Einstweiligen Verfügung urteilte der 6. Senat des OLG übrigens nicht in der Sache, sondern stellte lediglich die Dringlichkeit fest. Frau Riedl-Defet, die sich gestern nicht zu der Entscheidung äußerte, kann nun den „normalen“ Klageweg beim Amtsgericht Aurich eingehen.

    Die geschäftsführende Gesellschafterin der Score Mineralöl- und Tankstellen-GmbH beruft sich auf frühere Vereinbarungen. Demnach soll es einen Vertrag geben, wonach das Stadion sozusagen bis in alle Ewigkeit den Namen des Score-Gründers und Kickers-Mäzens tragen soll.
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New PostErstellt: 01.03.05, 09:03  Betreff: Re: Auch Kickers Emden verkauft Stadionnamen...  drucken  weiterempfehlen

OZ von heute:

Wenn das Winterwetter nicht wieder die Fußballer stoppt, dann wird Oberligist Eider Büdelsdorf Sonntag im Dr.-Helmut-Riedl-Stadion antreten : und nicht im „Embdena Stadion“. Das Oberlandesgericht Oldenburg hat in einer Einstweiligen Verfügung entschieden, dass Kickers Emden seine Arena vorerst nicht umbenennen darf (der GA berichtete). „Der Verein muss das Urteil nun sofort umsetzen“, sagt Pressesprecher Hans Oehlers vom Oberlandesgericht.

Das Gericht berief sich bei seiner Entscheidung auf einen Vertrag von 1997, wonach sich der Verein verpflichtet hatte, dass die Arena dauerhaft den Namen „Riedl-Stadion“ trägt.

Der Klub, der die Namensänderung längst vollzogen hatte, muss nun die Schilder wieder auswechseln. Das wird aus einer Passage der Urteilsbegründung deutlich: .„Die Stadionbenennung Embdena-Stadion muss entfernt werden. Bis zur rechtskräftigen Entscheidung des Hauptsacheverfahrens ist wieder die Bezeichnung Dr.-Helmut-Riedl-Stadion anzubringen.“

Mit anderen Worten: Die neuen Embdena-Schriftzüge müssen weg und die alten Riedl-Schilder wieder her. Ansonsten muss Kickers ein Bußgeld zahlen. Damit hat Lo Riedl-Defet, die Witwe des Namensgebers und Ex-Präsidenten Dr. Helmut Riedl, im Streit um den Stadionnamen zumindest einen Etappensieg errungen. Ob und wann das Hauptsacheverfahren folgt, ist ungewiss.

Das Kickers-Präsidium ließ gestern offen, ob umgehend Handwerker die Schilder am Stadioneingang auswechseln. „Schaun wir mal“, lautete die einzige Stellungnahme, die sich Kickers-Klubchef Engelbert Schmidt entlocken ließ. Ansonsten hieß es nur: „Kein Kommentar.“

Lo Riedl-Defet hingegen geht davon aus, dass der BSV Kickers seiner Pflicht schnell nachkommt. „Das muss bis Sonntag möglich sein. Darauf werde ich achten“, sagt die geschäftsführende Gesellschafterin der Score Mineralöl- und Tankstellen-GmbH. Schließlich hätte sich Kickers auf solch eine Sachlage einstellen können. „Ich bin damals gefragt worden, ob ich mit einer Namensänderung einverstanden bin“, erklärt Lo Riedl-Defet. „Ich habe Nein gesagt und deutlich gemacht, dass ich gegebenenfalls dagegen klagen werde.“ Deshalb geht sie davon aus, dass die Riedl-Tafeln noch nicht entsorgt worden sind.

Nun gilt es für Kickers, die Embdena-Schriftzüge zu lagern, denn im Hauptverfahren räumt Hans Oehlers dem Klub durchaus Chancen ein. „Stadionbenennung ist ein Wirtschaftsfaktor geworden“, sagt er. „Damit hat sich die Grundlage des Vertrags von 1997 möglicherweise entscheidend verändert.“ Das Hauptverfahren muss Riedl-Defet mit ihrer Klage einleiten. Wenn sie keine Eile sieht, könnte der Verein ihr dazu vom Landgericht in Aurich eine Frist setzen lassen. Das alles kann dauern. Bis dahin spielt Kickers weiterhin im Dr.-Helmut-Riedl-Stadion.

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