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Die Geschichte des FußballsTeil1

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Germania1915

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Ort: Hanstestadt Bremen


New PostErstellt: 24.03.05, 08:44  Betreff:  Die Geschichte des FußballsTeil1  drucken  weiterempfehlen

Fußball

Ein paar wichtige historische Infos

Am 24. Oktober 1857 wurde der erste Fußballverein der Welt gegründet. Und wo? Klar, in England, wer links fährt tritt auch gegen Lederkugeln.

Der Begriff "Club" sagt übrigens aus, dass es sich nicht um eine Schul- oder Universitätsmannschaft handelte. Proletensport also, da haben wir den Beweis.

1867 wurde in Glasgow Schottlands ältester Fußballverein gegründet "Queen's Park" die waren so gut, dass sie erst 1874 (!) das erste Gegentor kassierten. Davon soll sich Oli Kahn mal was abschneiden.

1875 wir die Torlatte eingeführt. Vorher gab's nur ein Stück Schnur.

1891 wird der Elfmeter eingeführt

1922 Die deutsche Meisterschaft wird nicht vergeben nachdem sich der der 1. FC Nürnberg und der Hamburger SV zweimal Unentschieden trennen.
Vorgeschichte: Beim ersten Endspiel wird beim Stand von 2:2 nach 189 Minuten abgebrochen (wegen einbrechender Dunkelheit). Das zweite Spiel wird schon nach 112 Minuten bei 1:1 abgebrochen, weil die Nürnberger neben dem Torwart nur noch 6 Feldpieler auf dem Platz haben. Der HSV wird vom DFB zum Deutschen Meister erklärt, allerdings mit der Auflage, auf den Titel zu verzichten (der süddeutsche Verband hatte mit einer Abspaltung gedroht). In Fußballerkreisen nennt man das "die gute alte Zeit".

1925 Die Abseitsregel wird geändert, zwei statt bislang drei verteidigende Spieler brauchen nur noch zwischen einem angreifenden Stürmer und dem eigenen Tor zu stehen. Die Trefferquote steigt.

Ach ja Abseits. Damit werden ja Frauen gerne disqulifiziert. Prinzipiell sagt die Abseitsregel: Du sollst dich nicht hinter die feindlichen Linien schleichen (Fußballl ist wie Krieg, nur mit weniger Regeln).
Im Moment der Ballabgabe müssen sich zwischen dem Spieler, der die Pille bekommt und der gegnerischen Torline (der weiße Streifen am Ende des Platzes) noch mindestens zwei gegnerische Spieler befinden.
Ausnahmen: Er befindet sich gerade in der eigenen Hälfte, der Ball kommt vom Gegner (dumm). Gleiche Höhe zählt seit 1990 nicht mehr als Abseits.

Dann gibt es noch "passives Abseits" das ist wenn der Spieler zwar irgendwo rumläuft, wo er eigentlich abseits wäre, aber keinen Einfluss auf das Spielgeschehen nimmt (nach dieser Klausel sind die meisten deutschen Spieler permanent im passiven Abseits).

Der UEFA-Pokal wurde 1957 eingeführt und zwar als "europäischer Messepokal"

Ab und zu taucht mal der Fachbegriff "Drei Ecken ein Elfer" auf, damit will ein Mann darauf hinweisen, dass er früher (im Gegensatz zu den millionenschweren Weicheiern in der Glotze) selbst "Straßenfußball" gespielt hat. Da hat man gerne, wenn z.B. das Tor auf eine Hauswand aufgemalt war, oder Nachbars Garageneinfahrt als Ersatz herhalten musste, in Ermangelung einer Eckfahne einfach für drei Eckbälle einen Elfmeter zugesprochen bekommen ( so kamen auch legendäre Ergebnisse wie 17:11 zustande). Straßenfußball wurde übrigens mit der Abschaffung der letzten Favelas in Deutschland verboten ;-)

Die Fußballweltmeisterschaft

Der erste Fussballweltweister war Uruguay 1924. Die erste Fussballweltmeisterschaft war 1930.

Das ging deshalb, weil die Fifa 1924 beschlossen hatte das olympische Fussballturnier als Fussballweltmeisterschaft anzuerkennen, wenn es "im Einklang mit den Fifa-Bestimmungen stattfindet"

1928 gewann dann nochmals Uruguay.

1930 wurde dann die erste eigenständige Fussballweltmeisterschaft in Uruguay ausgerichtet. Wegen der langen Anreise (damals nannte man so weite Reisen noch "Überseereisen" und das bedeutete: sie dauerten lange) kamen nur 4 europäische Mannschaften (Belgien, Frankreich, Jugoslawien, Rumänien).

Uruguay wurde 1930 Weltmeister.

Uruguay war enttäuscht, dass nur vier europäische Mannschaften gekommen waren und verzichtete 1934 auf die Titelverteidigung.

Die schnellsten WM-Torschützen:
1978 benötigte Bernard Lacombe immerhin noch 37 Sekunden um dat Runde ins Eckige zu bringen.
1982 brauchte Bryan Robson 27 Sekunden, um gegen Frankreich ein Tor zu erzielen.
1964 erzielte Vaclav Masek erzielte das erste Tor der Tschechoslowakei gegen Mexiko nach 15 Sekunden. (In der Zeit wäre ich nicht mal bis zum 16-Meter-Raum gelaufen).
Aber es geht noch flinker: Im einem WM-Qualifikationsspiel geriet England 1993 nach 9 Sekunden in Rückstand - gegen San Marino. Der Torschütze hieß Davide Gualtieri.



Alle Weltmeister
Jahr Land Endspiel
1930 Uruguay Uruguay : Argentinien 4:2
1934 Italien Italien : CSR 2:1 nach Verlängerung
1938 Frankreich Italien : Ungarn 4:2
1950 Brasilien Urugay:Brasilien 2:1*
1954 Schweiz Deutschland:Ungarn 3:2
1958 Schweden Brasilien:Schweden 5:2
1962 Chile Brasilien:CSSR mit 3:1
1966 England England:Deutschland 4:2
1970 Mexiko Brasilien:Italien 4:1
1974 Deutschland Deutschland - Niederlande 2:1
1978 Argentinien Argentinien:Niederlande 3:1
1982 Spanien Italien:Deutschland 3:1
1986 Mexiko Argentinien:Deutschland 3:2
1990 Italien Deutschland:Argentinien 1:0
1994 USA Brasilien:Italien 2:2 (nach Verlängerung und Elfmeterschießen)
1998 Frankreich Frankreich:Brasilien 3:0
2002 Japan/Korea Brasilien:Deutschland 2:0
2006 Deutschland

* Dieses Spiel war allerdings kein echtes Endspiel, es gab kein K.O.-System, sondern es wurde ein Gruppensieger ermittelt. Zuf¹llig trafen sich aber im letzten Spiel aber die beiden besten Mannschaften und der Sieger des Spiels wurde auch Weltmeister.

Bei den 17 Weltmeisterschaften waren bisher 11 Nationen im Endspiel (w = Weltmeister):

Uruguay 2x (1930w, 1950w)
Argentinien 4x (1930, 1978w, 1986w, 1990)
Italien 5x (1934w, 1938w, 1970, 1982w, 1994)
Tschecheslowakei 2x (1934, 1962)
Ungarn 2x (1938, 1954)
Brasilien 7x (1950, 1958w, 1962w, 1970w, 1994w, 1998, 2002)
Deutschland 7x (1954w, 1966, 1974w, 1982, 1986, 1990w, 2002)
Schweden 1x (1958)
England 1x (1966w)
Niederlande 2x (1974, 1978)
Frankreich 1x (1998w)

Im Endspiel war immer eine Mannschaft aus Brasilien, Deutschland, Argentinien oder Italien.

Seit 1950 war immer Deutschland oder Brasilien (Ausnahme 1978, Argentinien-Niederlande) im Endspiel.

Die erste Fußball-WM

Für die erste Fußball-Weltmeisterschaft der Geschichte gab es keine Qualifikationsrunde – die Mannschaften wurden einfach eingeladen.

Wegen der Weltwirtschaftskrise und der langen und beschwerlichen Schiffsreise nach Uruguay verzichteten viele europäische Mannschaften jedoch trotz entsprechender Einladung auf eine Teilnahme.

In Rumänien sorgte ein Dekret des Königs Karl II. dafür, dass die Spieler drei Monate Urlaub bekamen und ihnen die Wiedereinstellung nach ihrer Rückkehr garantiert wurde.

Der König selbst betätigte sich als Trainer seiner Mannschaft, aber nach einer überragenden Leistung der Gastgeber im Spiel gegen Rumänien mussten die Mannen des Königs ihre Koffer packen und wieder nach Hause reisen.

In statistischer Hinsicht bleibt eine interessante fußballhistorische Frage offen: während die FIFA und andere Quellen den Amerikaner Bertram Patenaude als Schützen des ersten Hattricks einer Fußball-WM führen (17. Juli 1930 gegen Paraguay), schreiben andere Quellen diese Ehre dem Argentinier Guillermo Stabile zu, der zwei Tage später gegen Mexiko drei Treffer erzielte.

Die gesamte Weltmeisterschaft fand in der Stadt Montevideo statt, die über drei Stadien verfügte: Centenario, Pocitos und Parque Central.

Bei der zweiten Fußball WM 1934 in Italien nahmen viele südamerikanische Mannschaften nicht teil, da sie noch wegen des Teilnahmeverzichts der vielen Europäer 1930 sauer waren.

Unter anderem verzichtete sogar Weltmeister Uruguay auf eine Titelverteidigung. Konsequente Jungs.

1938 ahnte Europa schon, das sich die politische Situation bald dramatisch verändern würde. In Spanien herrschte Bürgerkrieg, Deutschland hatte Österreich "heim ins Reich geholt".

Bei der WM in Frankreich trat Österreich nicht mehr an, einige seiner Spieler liefen aber in deutschen Trikots auf.

Als erste asiatische Mannschaft trat Niederländisch-Ostindien an.

Im Spiel Brasilien:Polen schoss der Brasilianer Leonidas vier Tore. Brasilien gewann 6:5 nach Verlängerung. Leonidas spielte eine Zeitlang sogar barfuß.

Im Gegensatz zu den beiden vorigen Weltmeisterschaften gelang es Frankreich nicht, den Titel auf eigenem Boden zu erringen.

Im Spiel gegen Brasilien reißt dem italienische Nationalheiligen Guiseppe Meazza der Hosengummi. Den Elfmeter gegen Brasilien schießt er während er mit einer Hand seine Hose hochhält.

Nach dieser WM ist erstmal für 12 Jahre Auszeit. Der Weltkrieg lässt dem Fußball keine Chance.

Der Vizepräsident der FIFA, Dr. Ottorino Barassi, hielt während des Krieges den Weltpokal versteckt (in einem Schuhkarton unter seinem Bett ) um zu verhindern, dass er in die Hände der Besatzer fiel.

!950 fand in Brasilien die erste Nachkriegs-WM statt. Einige qualifizierte Teams sagten ab, dafür wurden bereits ausgeschiooedene eingeladen.

Indien zog seine Zusage zurück. Die spießige FIFA hatte verboten barfuß zu spielen.

Das Spiel am 16. Juli 1950 im Maracana Stadion zog 174.000 Zuschauer an. Das war die größte Besucherzahl aller Zeiten.

Das neue Maracana Stadion war 1948 für 220.000 Zuschauer gebaut worden

Nur 1950 und 1958 kam bei einer WM die Gastgebermannschaft zwar ins Finale, konnte aber den Titel nicht gewinnen.

O.k. 1950 wurde die Finalrunde in einer Art "Mini-Liga" gespielt, aber zufällig standen die beiden Punktbesten im letzten Spiel gegeneinander und bescherten so den Fans ein echtes "Endspiel".

Diese Art der "Endrunde" war in geheimer Absprache beschlossen worden. Italien und England hatte man interessanterweise nicht befragt.

Die enttäuschten brasilianischen Offiziellen verpennten in ihrer Enttäuschung sogar die Trophäe an Urugay zu übergeben.

Jules Rimet selbst musste sich den Spielführer Urugays auf dem Rasen suchen um ihm den Pokal zu überreichen.

1954 durfte Deutschland wieder mitspielen.

Erstmals waren Mannschaften aller Kontinente vertreten.

Die Teilnehmerzahl von 16 Teams blieb bis zur WM in Spanien 1982 erhalten.

Zum ersten Mal trugen Fußballspieler Nummern auf ihren Trikots.

Klarer Favorit war Ungarn. Die Jungs hatten 28 Spiele nicht verloren und waren sogar Olympiasieger.

In der Schweiz wurde die immer noch gültige Rekordmarke von 5,38 Toren pro Spiel gesetzt.

Ungarn massakrierte Korea mit 9:0 und vernichtete Deutschland in der Vorrunde mit 8:3.

In der Zwischenrunde schickten die Ungarn Brasilien mit 4:2 in die Kabine. Dort ging die "Schlacht von Bern" allerdings noch handgreiflich in die Verlängerung.

Das Spiel Österreich:Schweiz ist mit 7:5 noch immer das torreichste Spiel einer WM-Endrunde.

Die Riesen-Mega-Knaller-Sensation war das Vordringen der Deutschen ins Finale (am 4. Juli im Berner Wankdorf Stadion).

Dieses legendäre "Wunder von Bern" treibt heute noch jedem halbwegs empfindsamen Menschen Tränen der Rührung in die Augen.

Nach einem schnellen 0:2 Rückstand gelangen den Deutschen innerhalb von 10 Minuten zwei Tore. Und sechs Minuten vor Schluss müsste aus dem Hintergrund Rahn schießen. Rahn schoss, Tooor, Tooor, Tooor.

Glückes Geschick: Der ungarische Torhüter, der schon auf dem Weg in die richtige Ecke war, war auf dem nassen Rasen ausgerutscht.

Nach dem Fußball WM Endspiel von 1954 wurden die deutschen Kicker mit Jubel empfangen, die Ungarn wurden heimlich bei Nacht in die Heimat zurückgebracht. Es gab Ausschreitungen in Budapest, bei denen Straßenbahnen umgeworfen wurden, weil die Bevölkerung glaubte, die Spieler seien geschmiert worden.

Diese Ausschreitungen waren die ersten öffentlichen Demonstrationen im sozialistischen Ungarn.

Vor dem Endspiel waren schon Marmorsockel für Statuen der Heldenkicker gesetzt worden.

1958 wurden die Spiele der WM aus Schweden zum erstenmal weltweit per TV übertragen.

Italien konnte sich damals nicht für die Endrunde qualifizieren.

Der Franzose Just Fontaine erzielte 13 Tore im Turnier, ein Rekord, der auch heute noch Bestand hat.

Nur Gerd Müller hat insgesamt mehr Tore erzielt (14) aber der brauchte dazu zwei Weltmeisteschaften.

Brasilien wurde zum ersten Mal Weltmeister. Den größten Anteil daran hatte der junge Edson Arantes do Nescimento, besser bekannt als Pelé.

Pelé traf bei jeder seiner 4 WM-Teilnahmen mindestens ein Mal. Er erzielte insgesamt 12 Treffer.

Acht Spieler nahmen bislang an 4 WM-Endrunden teil, zwei schafften sogar 5 Teilnahmen. Das waren der brasilianische Torhüter Antonio Carbajal und unser Loddar Matthäus.

1962 in Chile konnte Pelé nur am Eröffnungsspiel teilnehmen, dann musste er wegen einer Verletzung pausieren. Brasilien wurde aber trotzdem Weltmeister.

1966 gab es schon zu Beginn ein Drama: Nachdem der "Jules Rimet"-Pokal während einer Ausstellung in London gestohlen wurde, konnte das Gastgeberland erst wieder aufatmen, nachdem er einige Tage später von einem Hund namens Pickles unter einem Busch in einem Vorgarten im Süden Londons gefunden wurde.

Alle 16 afrikanischen Mannschaften zogen ihre Teilnahme an der Qualifikation zurück, da die Afrikaner mit dem FIFA-Reglement unzufrieden waren: Nach dem Gruppensieg sollte der Afrika-Erste noch gegen den Sieger der Asiengruppe antreten. Das war den Afrikanern zu doof.

Das Überraschungsteam der WM war Nordkorea, die Italien mit 3:0 besiegten und gegen Portugal schon 3:0 vorne lag, dann aber doch noch 3:5 verloren. (4 Tore alleine von Eusebio).

Der Skandal des Spiels war dann natürlich das berühmte "Wembley-Tor" der Engländer im Endspiel gegen die Deutsche Mannschaft. Geoff Hurst erzielte damit das umstrittene 3:2. Heute weiß man, dass der Ball nicht im Tor war.

England gewann dann 4:2.

1970 in Mexiko wurde während des ganzen Turniers keine einzige Rote Karte vergeben. 1998 waren es 22.

In Mexiko waren zum allerersten Mal Auswechslungen erlaubt.

Das Turnier sah einige der besten Spiele aller Zeiten: England gegen Brasilien, England gegen die Bundesrepublik Deutschland und das sensationelle Halbfinale zwischen Italien und der bundesdeutschen Mannschaft. Boah, Legenden.

Im legendären Viertelfinale gegen England lag Deutschland 20 Minuten vor Schluss 0:2 zurück gewannen aber in der Nachspielzeit 3:2.

Das absolute Adrenalinspiel war aber das folgende Halbfinale Deutschland:Italien. Bei Ende der regulären Spielzeit stand es 1:1. In der Verlängerung lagen beide Mannschaften dann abwechselnd vorne, bis Italien dann 4:3 gewinnen konnte.

Peru kam bis ins Halbfinale.

Brasilien gewann seine dritte Weltmeisterschaft, der Jules-Rimet-Pokal ging darauf in brasilianischen Besitz über. Dummerweise wurde der Pott dann geklaut, tauchte aber im Gegensatz zum Vorfall in England nicht wieder auf.

Die WM 1974 in Deutschland war die erste, die in Farbe übertragen wurde.

Nach der Vorrunde in Gruppen gab es eine Zwischenrunde, die auch in Gruppen ausgespielt wurde.

1974 gab es in Deutschland das spektakuläre Aufeinandertreffen der beiden Deutschen Staaten. Die DDR gewann 1:0 aberder Sieg hatte sportlich keine größere Bedeutung, da beide Mannschaften schon für die nächste Runde qualifiziert waren. Aber der "moralische" Triumph der DDR über den Klassenfeind war ungeheuer.

Nach dem Spiel baten die Bundeskicker ihren Kapitän Beckenbauer den Trainer Helmut Schön davon zu überzeugen, Änderungen der Mannschaftsaufstellung und der Spieltaktik vorzunehmen.

Im Endspiel traf Deutschland auf die Niederländer mit ihrem Megastar Johan Cruyff. Schon in der ersten Minute gab es einen Elfmeter für Holland. Deutschland hatte bis dahin noch nicht einmal den Ball berührt.

Aber nach Toren von Breitner und Müller wurde Deutschland mit 2:1 zum zweiten Mal Weltmeister.

Die WM 1978 in Argentinien war von Anfang an umstritten, da man uneins war, ob man in einem von einem toalitären Regime regierten Land antreten sollte.

Aber dann kamen doch alle. Bis auf die Engländer, die zum zweiten Mal in Folge nicht qualifiziert waren.

Iran und Tunesien durten zum erstan Mal ran.

Frankreich war nach 12 Jahren erstmals wieder dabei, schaffte aber den Einzug in die Zwischenrunde nicht.

Holland schaffte den Einzug ins Finale, verlor aber gegen Argentinien 1:3.

Am 21. Juni fand in Cordoba auch das denkwürdige Spiel Österreich:Deutschland statt. Die Ösis gewannen aus irgendwelchen Gründen 3:2 und Deutschland war raus.

1982 in Spanien nahmen erstmals 24 Nationen an der Endrunde teil.

Deutschland unterlag in der Vorrunde gegen Algerien mit 1:2. Im Spiel gegen Österreich kam es dann zur peinlichsten Farce der Fußballgeschichte. Beide Mannschaften wussten, dass ein 1:0 Sieg Deutschlands für beide zum Weiterkommen reichen würde, also wurden nach dem ersten Tor alle fußballerischen Aktivitäten eingestellt.

Die meisten Tore bei einem WM-Spiel überhaupt schoss Ungarn bei der Begegnung Ungarn:El Salvador. Die Ungarn gewannen 10:1.

Legende wurde der Elfmeterkrimi im Halbfinale Deutschland:Frankreich.

Der deutsche Torhüter Toni Schumacher hatte den Franzosen Battiston durch einen groben Bodycheck aus dem Spiel genommen und damit eine recht angespannte Atmosphäre erzeugt.

Nachdem die Franzosen in der Verlängerung schon 3:1 führten gelang den Deutschen noch der Ausgleich. Zuerst gab es jodeoch ein Abseitstor, das nicht zählte, der Puls der Deutschen Fußballfans lag dann etwa bei 253. Der gerade eingewechselte Rummenigge erzielte das 2:3 und Klaus Fischer mit seinem legendären Fallrückzieher das 3:3.

Vom Elfmeterschießen wird heute noch mit Gänsehaut berichtet:

Uli Stielike versemmelte seinen Elfer und brach weinend zusammen und musste von Littbarski getröstet werden. Zum Glück konnte Schumacher den Schuss von Six halten und auch Bossis scheiterte am deutschen Keeper.

Den letzten Elmeter schoss dann Horst Hrubesch. Er ging zum Elfmeterpunkt, nahm den Ball aber nicht mehr in die Hand (alle anderen legten die Kugel ja selbst noch mal richtig hin) und haute die Pille in den Kasten, sehr cool das.

Das Endspiel hat dann dummerweise Italien gewonnen, die damit, neben Brasilien, die zweite Mannschaft mit drei WM Titeln wurde.

1986 fand die WM erneut in Mexiko statt, da Kolumbien, das eigentlich Gastgeber sein sollte, die finanziellen Möglichkeiten fehlten.

Bei der WM 1986 sah die Welt etwas nie für möglich gehaltenes: Himmlisches Eingreifen. O.k. Koksnase Diego Maradona lenkte die Kugel ganz profan mit der Hand ins Netz, aber der Schiri gab das Tor und Maradona redete sich mit "das war die Hand Gottes" heraus. Das Tor fiel ausgerechnet gegen England, gegen das die Argentinier kurz vorher im Falklandkrieg nur Zweiter geworden waren.

Das Halbfinalspiel Deutschland:Frankreich gewann Deutschland 2:0.

Im Endspiel gewannen die Argentinier aber ohne göttliche Hilfe gegen Deutschland mit 3:2.

1990 sahen sich die beiden Teams im Finale in Italien wieder.

Die Argentinier erzielten als erste Mannschaft bei einem WM-Endspiel kein Tor und verloren - auch als erste - in einem Endspiel gleich zwei Spieler durch Rote Karten.

Der Elfmeter der Deuschland das Sigtor brachte war zwar etwas umstritten, aber was soll's, nach drei Endspielteilnahmen in Folge muss es ja mal klappen.

Die Deutschen erreichten das Endspiel nach einen Elfmeterkrimi gegen England. Deja vu.

Die Gastgeber waren relativ schwach und hatten es ihrem Newcomer Salvatore "Toto" Schillaci zu verdanken, das es doch fürs Halbfinale reichte. Scillaci wurde mehrfach eingewechselt und schoss in jedem seiner Spiele brav ein Tor.

Ganz groß war auch der Auftritt Kameruns, die extra ihren Alt-Star Roger Milla aus dem Ruhestand reaktiviert hatten.

Kamerun lag im Viertelfinale noch 10 Minuten vor Schluss gegen England 2:1 vorne, verlor dann aber noch 2:3.

1994 wurde die WM in den USA ausgetragen. Das war eine Überraschung, aber der Hauptkonkurrent um die WM Aussrichtung war Marokko und in dem afrikanischen Land gab es nur zwei geeignete Stadien. Bissl dünn.

Zum ersten Mal gab es für einen Sieg 3 Punkte.

Im Spiel gegen Kamerun erzielte der Russe Oleg Salenko 5 Tore, Rekord bis heute. Kamerun hatte mal wieder Roger Milla aus der Versenkung geholt, der auch ein Tor erzielte - im Alter von 42 Jahren, 1 Monat und 8 Tagen.

Deutschland flog gegen Bulgarien raus. Die Bulgaren hatten von ihren bislang 16 WM-Endrundenspielen noch nie eines gewonnen, bis dahin...

Maradona wurde positiv auf Drogen getestet und nach Hause geschickt.

Die Droge hieß "Ephedrin".

Und Stefan Effenberg wurde von Berti Vogts nach Hause geschickt, weil er dem Publikum den Stinkefinger gezeigt hatte.

Somit spielten die Deutschen mit "Effe draussen" und die Argentiner mit "Effedrin" ;-)

Der Kolumbianer Andres Escobar wurde kurz nach seiner Rückkehr ermordet - im Spiel gegen die USA hatte er ein Eigentor verschuldet.

Im Viertelfinale standen 7 europäische Mannschaften und Brasilien. Brasilien wurde prompt Weltmeister.

Im Elfmeterschießen gewannen die Südamerikaner den Titel gegen Italien. Das war das erste Finale, das durch Penaltyschießen enschieden wurde. Roberto Baggio klotze das Leder über den Kasten und Brasilien war zum 4. Mal Weltmeister. Den Ball suchen die heute noch...

1998 nahmen an der Endrunde in Frankreich erstmals 32 Teams teil.

Frankreichs Mannschaft erzielte im Achtelfinale gegen Paraguay das erste "Golden Goal" der WM-Geschichte.

Italien hatte mal wieder Pech im Elfmeterschießen. Luigi di Biagio semmelte den entscheidenden Strafstoß an die Latte und ermöglichte so den Franzosen den Einzug ins Halbfinale.

Deutschland wurde von Kroatien 0:3 abgefertigt. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.

Die Franzosen konnten die Kroaten allerdings schlagen und gegen Titelverteidiger Brasilien ins Finale einziehen. Brasilien wurde 3:0 geschlagen, Frankreichs Superstar Zinedine Zidane steuerte zwei Treffer zum Erfolg bei.

Der marokkanische Schiedsrichters Belqola, war der ersten Afrikaner, der je ein Endspiel pfeifen durfte.

Und jetzt der mathematische Ansatz zur Berechnung des Fußballweltmeisters:

Methode 1:

Brasilien hat das letzte Mal den WM-Titel 1994 geholt. Das vorletzte Mal 1970.
Addieren wir 1994 + 1970 = 3964

Argentinien hat das letzte Mal den WM-Titel 1986 geholt. Das vorletzte Mal 1978.
Addieren wir 1986 + 1978 = 3964

Deutschland hat das letzte Mal den WM-Titel 1990 geholt. Das vorletzte Mal 1974.
Addieren wir 1990 + 1974 = 3964

Somit wird der Weltmeister 2002 der gleiche von 1962.
3964 - 2002 = 1962

Weltmeister 1962: Brasilien

Auch Holland kann sich freuen. Holland ist noch nie Weltmeister geworden.
Somit werden sie die Weltmeisterschaft im Jahr 3964 gewinnen.

Methode 2:

Deutschland wird Weltmeister!
Mathematische Begründung:
Offizielle WMs gibt es seit 1930
Deutschland wurde Weltmeister nach
6x4 Jahren (1954)
weiteren 5x4 Jahren (1974)
weiteren 4x4 Jahren (1990)
also auch nach weiteren 3x4 Jahren (2002)
Diese mathematische Folge führt dazu, dass Deutschland 2006 im eigenen Land nicht Weltmeister wird, dafür aber 2010 und 2014.
Danach aber nie wieder.

2002 - Jetzt sind unserer Jungs ja "Vize-Weltmeister". Heißt das, sie vertreten den richtigen Weltmeister, wenn der krank oder im Urlaub ist?

In der Hauptstadt von Bhutan veranstalteten die Mannschaften von Bhutan und Montserrat ihr eigenes internationales Match. Das Himalaja-Königreich und der kleine Karibik-Inselstaat haben die beiden letzten Plätze (202 und 203)auf der FIFA-Rangliste aller Fußballernationen.

Während des WM-Halbfinalspiels Brasilien - Türkei hatten brasilianische Behörden frei und die Banken bis Nachmittag geschlossen. Die brasilianische Zentralbank wickelte während des Spiels nur die wichtigsten Transaktionen ab und die Börse in Sao Paulo öffnete erst um 12.00 Uhr mittags.

Während der WM wurden in Korea durchschnittlich 4000 Flaggen pro Tag, anstelle 10, verkauft.

Der niederländische Nationaltrainer für Südkorea Guus Hiddink wird zur nationalen Ikone der Koreaner. Fans pilgern zu Hiddinks Geburtsort Varsseveld und seiner Fußball-Heimstätte Doetinchem.

Die "Thank You Hiddink"-Touren sind bis August ausgebucht.

"Eine saubere Schiedsrichterleistung, und schon scheidet Südkorea aus" Die spanische Sportzeitung As.

Radioreporter Herbert Zimmermann ("Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt...Tooor, Tooor, Tooor. Tor für Deutschland!") war der Onkel des Grünen-Abgeordneten Christian Stöbele. Netterweise vererbte Zimmermann die Vermarktungsrechte an Ströbele und seine Geschwister, die die Einnahmen (die alle vier Jahre steigen) für einen guten Zweck spenden.

Der Verkauf von Guiness-Bier hat sich in Japan dank der Fußball-WM im Juni 2002 verdoppelt.

Noch was am Rande: Useren Millionenkicker geht es ja im Moment finanziell nicht so doll, auch Herr Strunz musste ja kürzlich den ablösefreien Transfer seiner Gattin hinnehmen. In Fernost wird's noch härter:

Jeder der 23 deutschen Kicker erhält für die Fussball-WM einen offiziellen Taschengeldsatz von 50 Euro pro Tag.

Verwaltet wird die Kasse von DFB-Attaché Flavio Battisti.

Schlaffe 92.000 Euro gibt es pro Fußballer für den Gewinn des WM-Titels.


[editiert: 24.03.05, 08:47 von Germania1915]
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