Forum Grundeinkommen Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" * 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des "Netzwerk Grundeinkommen", Näheres: http://Grundeinkommen.INFO. Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste, Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
* Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird. * Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet. Es kann also JEDEr Beiträge lesen, die Dateien ansehen und auch downloaden. Die Dateien sind auch verlinkbar. Wer mitschreiben will, muss sich anmelden, auch mit Pseudonym. Die Berechtigung muss bestätigt werden. Bitte die Frage "Warum..." beantworten. *
"Die Würde des Menschen ist unantastbar". Einem fundamentalen Begriff des Menschlichen ist so ein Umfang gegeben. Das >Sosein< des Begriffes, sein >wie< impliziert ein >Dasein<, ein >was<. Nach I.Kant ist dieses >was<, das der Mensch Zweck an sich selber ist. "Nun sage ich: der Mensch und überhaupt jedes ver- nünftige Wesen existiert als Zweck an sich selbst, nicht bloß als Mittel..." GMS, 428. Träger dieser unantastbaren Würde des Menschen ist jeder ein- zelne Mensch qua seines Menschseins, dh. er muß sie nicht erst irgend erwerben, sondern gerade durch die Gleichheit ihres Geltungsanspruches ist die Würde differenziert von Ehre, Stand oder gar Preis. (Philosophie der Menschenrechte, Darmstadt, 1998, S.65). Das Daseinsrecht des und eines jeden Menschen muß unberührt bleiben von der Frage nach der Wirtschaftlichkeit seines Ver- haltens. Diese Frage betrifft juristische Personen in ihrem So- und ihrem Daseinsrecht, natürliche jedoch nur in ihrem Soseinsrecht (Eigentum verpflichtet).
Die Anerkennung der Unbedingtheit des Daseinsrecht in positi- vem Recht, und die sich daraus ergebende Pflicht des Staates, dem Anspruch jedes Menschen auf die für sein Dasein erforder- lichen Mittel zu genügen, ist durch den Hinweis auf die Prosperität eines, solches Recht gebenden, Staates nur unzureichend begründet. Im Gegenteil wird mit solcher Argumentation gerade eine Bedingung (die Prosprität) genannt, und also als Ergebnis höchstens Toleranz (welche bei Zeiten auch wieder entzogen werden kann), nicht aber Anerkennung erzielt.
Das die Würde des Menschen ist, das er Zweck ist, ist von keinem Handeln abhängig, und nicht durch solches, also viel- eicht erst in der Zukunft so, sondern; Das dieses, mit der Konsequenz der Pflicht der Staates, in den Stand des Rechtes gehoben wird, ist abhängig von einer Erkenntnis, nämlich das die Würde des Menschen immer schon jenes war, und allmählich bloß die Übersetzung in die Buchstaben des Rechts geschieht.
Der Hinweis auf die Prosperität kann, muß aber nicht, zur Klärung der Frage nach der Durchsetzung des absoluten eXis- tenzrecht dienen, nicht aber zu begründen, warum solches Recht überhaupt gegeben werden soll. So könnte dies zB. einem sehr armen Staat zweckmäßig erscheinen, indem er Gleichheit als friedensförderlich erkennt, ein sehr reicher Staat hingegen könnte solches Recht als seinen Reichtum gar gefährdent ansehen.
Die Menschen werden ihr Recht solange verändern, wie sie als Personen (und nicht Organisationen) durch es (und nicht nur durch Naturgesetze) sich gezwungen sehen.
Die Würde des Menschen ist das er Zweck ist, und nicht Mittel. Der Zwang zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit der Existenz natürlicher Personen widerspricht diesem Axiom.
Gemeinschaft erklärt erfolgreich Effektivität. Sie ist der Ort, an dem wir lernen aufrecht zu gehen. Jeder ist angewiesen auf die Hilfe der vielen. Der Mensch ist gemeinschafttranszendent. Der Mensch ist vernunftbegabt. Vernunft ist Prinzipienvermögen, ist Abhängigkeits- und Werterkennen. Vernunft heißt Bewußtsein für die Probleme entwickeln und die Einsicht zur Lösung wählen. Vernünftig ist es, selber zu denken, sich an die Stelle der anderen zu ver- setzen und Konsequenzen zu ziehen. Die Würde des Menschen ist, das er Zweck ist, und nicht Mittel. Zweck ist, was als Ziel taugt. Tugenden (engl.,franz.: virtue ) sind Glauben, Liebe und auch Vertrauen. Hier nun die Begriffe in zwei (erweiterten) kausalen Reihen:
Transzendenz meint hier das nicht-mehr-Erörter- bare, Gemeinschaft als der konkrete Inhalt des Transzendenten das Selbstverständliche, unbe- dingte, die Voraussetzung für das Dasein des Menschen als solchem. Als Gabe wird hier bezeichnet, was aus der Transzendenz (Hegel: aus dem Weltgeist ) auf alle Menschen wirkt. Vernunft, ihre Konkretion bildet den Gattungsbegriff für Sprache, (Selbst-) Bewusztsein, Zielgerichtete Aktivitäten, Erkennen, ... . Die Würde ist bekanntermaßen das Unantast- bare d.h. das nicht verminderbare, sie ist ein (der) absolute Wert. Nach dem diesem vorausgehen- den Beitrag ist ihr Inhalt der Zweck (das Ziel) oder die Tugend. Diese bildet (zur Zeit) den Bewußtseinsschwerpunkt des Menschen. Bürde ist (zB. nach einem engl. Sprichwort: Honour brings bother) ein Nebenprodukt von Würde. Als solche, denn Bürden machen unzufrieden, verursacht sie Gaben: Wir befördern die Inhalte von Bürde. Indem wir die "darüberliegenden" Inhalte als zu beförderndes ansehen. Hier nun möchte ich noch kurz auf das Befördern eingehen. Der Begriff Vernunfttranszendent ist, sprachlich zwar vorhanden, nur äusserst selten verwirklicht. Nur sehr wenigen Menschen lassen wir dieses Prädikat zukommen. Es sind unsere Vorbilder. Unter dem Begriff Transzen- denz sammeln sich Begriffe, Inhalte, die zuvor dem Bereich Gabe zugehörten. Den Inhalt von Gabe kann so ein neuer, aufrückender Begriff bilden; Tugend. Und die Verbindung >tugendbegabt< macht auch nicht allzu große sprachliche Schwierigkeiten. Nicht mehr vieleicht, als glaub-, liebens-, oder vertrauenswürdig.
Finde ich einen sehr interessanten Beitrag. Ich meine, das mit der Transzendenz und so. Aber hieß der Thread nicht "Warum ein Grundeinkommen"? Vielleicht habe ich es überlesen, die Antwort auf diese Frage habe ich jedenfalls nicht finden können. Ist aber eigentlich auch gar nicht nötig. Schließlich sollte jedem klar sein, dass es ein Unding wäre von einem zu verlangen, für sich und sein Leben selbst verantwortlich zu sein. Sollte man mal die Dreistigkeit besitzen, von mir eine Gegenleistung dafür zu verlangen, dass ich jeden Monat Minimum 700 Euro bekomme, denen würd' ich was erzählen! Dabei sind schon diese 700 Euro der reinste Witz. Sollen die doch froh sein, dass ich sie nicht verklage für so viel Knauserigkeit.
Erstellt: 01.10.04, 10:49 Betreff: Fürs Leben selbst verantwortlich sein (Binsfred)druckenweiterempfehlen
Lieber Binsfred,
schön, daß Du neu in unser Netzwerk Grundeinkommen hinzugekommen bist. Menschen die bemüht sind, an diesem Projekt mitzuarbeiten, sind mir stets willkommen. Mit dem Faden (Thread) ist das natürlich so eine Sache. Damit hatte ich am Anfang auch einige Schwierigkeiten. Es ist halt so, daß es nicht immer leicht ist, eine gute Überschrift für das zu finden, worüber man gerade schreibt, zumal in der Kopfzeile nicht viel Platz ist. Aber du weißt sicherlich aus eigener Lebenserfahrung, daß nichts auf der Welt perfekt ist. Damit sie aber vielleicht ein kleines Stück perfekter wird, ist es an jedem von uns gelegen, dafür ein kleines Stück beizutragen. Mich würde zum Beispiel brennend interessieren, was genau Du unter dem Begriff „Für sein Leben selbst verantwortlich sein“ verstehst. Zum Beispiel ab welchem Lebensjahr dieser Begriff für jeden Menschen Gültigkeit erlangen sollte (ist ja klar, daß ein Säugling sich noch nicht das Milchfläschchen selber warm machen kann).
In spannungsvoller Erwartung auf Deinen Beitrag verbleibe ich und wünsch’ Dir und allen anderen ein schönes, nicht allzu verregnetes Wochenende
Am Freitag, 1. Oktober 2004 10:49 hat LOthar Samuel Tesche geschrieben:
> Mich würde zum Beispiel brennend interessieren, was genau Du > unter dem Begriff "Für sein Leben selbst verantwortlich sein" > verstehst.
Mich auch. :-)
> Zum Beispiel ab welchem Lebensjahr dieser Begriff für > jeden Menschen Gültigkeit erlangen sollte (ist ja klar, daß ein > Säugling sich noch nicht das Milchfläschchen selber warm machen > kann).
Ganz genau! Dasselbe gilt allerdings auch für sehr viele schwerkranke Menschen, für Behinderte oder auch für Menschen, die sich aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters nicht mehr selbst weiterhelfen können. Es wäre doch ausgesprochen zynisch, wenn man ihnen nun Eigenverantwortung (dieser Begriff wird im übrigen immer wieder auch gerade von seiten neoliberaler Wirtschaftseliten bemüht - offenbar geht es ihnen dabei um eine zunehmende Entsolidarisierung der Gesellschaft) nahelegen und ihnen sagen würde, daß sie nun selbst sehen müßten, wo sie bleiben.
"Marion2004" <@carookee.com> schrieb: > Hallo LOthar Samuel Tesche, Binsfred @all, > > Am Freitag, 1. Oktober 2004 10:49 hat LOthar Samuel Tesche > geschrieben: > > > Mich würde zum Beispiel brennend interessieren, was genau Du > > unter dem Begriff "Für sein Leben selbst verantwortlich sein" > > verstehst. > > Mich auch. :-) > > > Zum Beispiel ab welchem Lebensjahr dieser Begriff für > > jeden Menschen Gültigkeit erlangen sollte (ist ja klar, daß ein > > Säugling sich noch nicht das Milchfläschchen selber warm machen > > kann). > > Ganz genau! > Dasselbe gilt allerdings auch für sehr viele schwerkranke > Menschen, für Behinderte oder auch für Menschen, die sich aufgrund > ihres fortgeschrittenen Alters nicht mehr selbst weiterhelfen > können. Es wäre doch ausgesprochen zynisch, wenn man ihnen nun > Eigenverantwortung (dieser Begriff wird im übrigen immer wieder > auch gerade von seiten neoliberaler Wirtschaftseliten bemüht - > offenbar geht es ihnen dabei um eine zunehmende Entsolidarisierung > der Gesellschaft) nahelegen und ihnen sagen würde, daß sie nun > selbst sehen müßten, wo sie bleiben. > > Viele Grüße > Marion
Ergänzung: Eine hoch technisierte und automatisierte Wirtschaft kann mit wenig arbeitenden Menschen sehr viel Wirtschaftsgüter bereitstellen. Es bleiben folglich viele übrig, die zur Arbeit garnicht gebraucht werden (Arbeitslose). Von denen kann man nicht verlangen selbst ihr Geld verdienen zu müssen, man muß es ihnen einfach geben (Grundeinkommen). Die Wirtschaft trägt diese einfach mit.
Im Goldring wird dieses Grundeinkommen (Bürgergeld in Goldwährung), wenn auch zunächst noch längst nicht ausreichend, bereits gezahlt. Wären alle dabei wäre es so hoch, daß man alleine davon leben könnte. Der Goldring ist auch für die "Experten" ein Vorzeigemodell mit 7-jähriger praktischer Erfahrung. Wir können nicht darauf warten, daß die Politiker die Probleme schon irgendwann lösen werden. Wir müssen es einfach tun. Helft mit - schließt Euch an!
Am Freitag, 1. Oktober 2004 12:25 hat goldring geschrieben:
> Ergänzung: > Eine hoch technisierte und automatisierte Wirtschaft kann mit > wenig arbeitenden Menschen sehr viel Wirtschaftsgüter > bereitstellen. Es bleiben folglich viele übrig, die zur Arbeit > garnicht gebraucht werden (Arbeitslose). Von denen kann man > nicht verlangen selbst ihr Geld verdienen zu müssen, man muß es > ihnen einfach geben (Grundeinkommen). Die Wirtschaft trägt diese > einfach mit.
Diese Notwendigkeit sehe ich ebenfalls.
> Im Goldring wird dieses Grundeinkommen (Bürgergeld in > Goldwährung), wenn auch zunächst noch längst nicht ausreichend, > bereits gezahlt. Wären alle dabei wäre es so hoch, daß man > alleine davon leben könnte.
Nun, soweit ich das auf der Website richtig verstanden habe, handelt es sich beim Goldring ja um eine Art Tauschbörse. Das Problem, welches ich in Bezug auf die von mir angesprochene Gruppe (Alte, Kranke, Behinderte etc.) sehe, ist, daß sie dort eben nicht "mitbieten" könnten, also nichts oder kaum etwas zum Tauschen haben. Falls ich hier falsch liege, bitte ich um Korrektur.
Die Frau, welche dem Benzfahrer die Rücksitze machte, jene nie benützten, die soll malochen? Bis zum Ende ihrer Tage? Schicht? WofÜr? Und sich bedanken, das es einen gibt, der ihr ermöglicht zu arbeiten? Weil Arbeit ist heilig, an und für sich. Wenn diese Frau, mit 15 hat sie angefangen zu malochen, nach sagen wir mal 30 Jahren Schicht einfach nicht mehr will, nicht mehr kAnn, und dann zum Sozi geht, dann stehts du da, und sagst "Sozialschmarotzer, ganz klar, ich hab das immer gewußt, die Frau will nicht arbeiten, SozialschmarotzerInnen, alle, weck damit, werden sich schon neue finden, Polinnen nur so z.B., kann sie sich ja aussuchen, was sie will, es reicht eben nicht für alle, is halt so, muß sie kucken, wo sie bleibt, auf der Strasse ist ja genug Platz."
Die Dinge schön, die Menschen nützlich - und blOOß soetwas nicht ändern, umkehren.
paX b
Nachtrag: Die Feststellung, das ich Arbeitsverweigerer bin, führt nicht unbedingt dazu, sagen zu können, ich wolle nicht arbeiten. Ich möchte nicht zur Arbeit gezwungen werden, ich möchte mitbestimmen über die Art, der die zu tätigenden Dinge sind und die Arbeitszeiten.
Hierzu und zuerst noch zur "Selbständigeit" folgendes:
Was durch ihre Sekretärinnen die sich Selbständig, sich Verant- wortungsträger nennenden, sich als Höchstleistungsmenschen entlohnenden als Lösung verkünden, ist wahrhaftig ein erzeugen von Problemen. Sich an materiellen Wohlstandsunterschieden zu befriedigen ist einigen zur Gewohnheit geworden, und was solche (viele) als Wachstum begrüßen ist ein schrumpfen von Recourcen, ist die Produktion des Sondermüll von morgen. Was anderes als Minderwertgktskomplex die Fahrzeugträume der Mächtigen lenkt? Was gestern noch unerschwingliche Limousine, könnt heute ein Kleinstwagen bieten. Die Soseinsweise der Bürgergesellschaft ist auf den Planeten nicht übertragbar. Existierende Not, Hunger und Obdachlosigkeit machen erforderlich, die Werthaftigkeit der Produkte einzufordern. Was wollen an der Macht jene, die den Menschen doch kein Vertrauen entgegnen, sondern glauben, nur durch das Zwingen dem Fortschritt zu dienen. Da Wirtschaft ( seit der Steinzeit ) die Luxuswünsche weniger, nicht aber den Existenzbedarf aller besorgt, sind die Forderungen der Wirtschaft gegen das Rechtssystem, ihr die Unwilligen zuzurichten, zurückzuweisen. Qualifikation schafft keine Arbeitsplätze, sondern ist diese allzu oft die Möglichkeit, jene, die sie nicht haben zu unterdrücken.
"Marion2004" <@carookee.com> schrieb: > Hallo goldring @all, > > Am Freitag, 1. Oktober 2004 12:25 hat goldring geschrieben: > > > Ergänzung: > > Eine hoch technisierte und automatisierte Wirtschaft kann mit > > wenig arbeitenden Menschen sehr viel Wirtschaftsgüter > > bereitstellen. Es bleiben folglich viele übrig, die zur Arbeit > > garnicht gebraucht werden (Arbeitslose). Von denen kann man > > nicht verlangen selbst ihr Geld verdienen zu müssen, man muß es > > ihnen einfach geben (Grundeinkommen). Die Wirtschaft trägt diese > > einfach mit. > > Diese Notwendigkeit sehe ich ebenfalls. > > > Im Goldring wird dieses Grundeinkommen (Bürgergeld in > > Goldwährung), wenn auch zunächst noch längst nicht ausreichend, > > bereits gezahlt. Wären alle dabei wäre es so hoch, daß man > > alleine davon leben könnte. > > Nun, soweit ich das auf der Website richtig verstanden habe, > handelt es sich beim Goldring ja um eine Art Tauschbörse. Das > Problem, welches ich in Bezug auf die von mir angesprochene Gruppe > (Alte, Kranke, Behinderte etc.) sehe, ist, daß sie dort eben nicht > "mitbieten" könnten, also nichts oder kaum etwas zum Tauschen > haben. Falls ich hier falsch liege, bitte ich um Korrektur. > > Viele Grüße > Marion
Hallo Marion,
der Goldring ist das praktische Modell eines Staates, in dem es keine Steueren gibt und jeder Bürgergeld erhält. Er ähnelt einer Tauschbörse. Die Unterschiede sind, daß
- es ein physisches Umlaufmittel (Bargeld) gibt, - von den Gold-Konten nichts abgebucht wird (keine Abgaben, außer dem Jahresbeitrag in Euro) - ein Bürgergeld gezahlt wird, derzeit 0,06g Gold für jeweils 2 Wochen.
Damit können, im Gegensatz zu Tauschringen, Personen teilnehmen, die keine Leistungen anbieten können oder auch nicht wollen. Eine Vollversorgung ist das bei 120 Mitgliedern natürlich bei weitem nicht. Zumindest geraten Nichtleistende nicht in die Verschuldung. Das ist übrigens ein Problem, das nahezu alle Tauschringe haben. Wie meinst Du das, ....nicht mitbieten? Alte, Kranken bieten nichts, sie können aber konsumieren.
Ich wurde schon mehrfach gefragt, warum der Goldring in 7 Jahren nur 120 Mitglieder hat (da muß doch etwas faul sein?). Diese Frage kann ich nicht beantworten, ich kann sie nur weiterreichen. Warum schließt sich hier aus der Liste niemand an? Ich verschenke Gold und suche Leute die es nehmen. Oder wollt Ihr darauf warten, daß die Politiker die Staatsfinanzen schon irgend wann wieder in Ordnung bringen werden? Auch in diesem Jahr hat unser Finanzminister den alten Rekord der Neuverschuldung wieder gebrochen. Es hilft auch nichts, den Finanzminister auszuwechseln - wir müssen es einfach selbst tun. Helft mit!
Am Freitag, 1. Oktober 2004 hat goldring geschrieben:
> Wie meinst Du das, ....nicht mitbieten? Alte, Kranken bieten > nichts, sie können aber konsumieren.
In Tauschringen ist es üblich, eine Leistung (i.d.R. eine Dienstleistung) gegen eine andere Leistung (ebenfalls eine Dienstleistung o.ä.) anzubieten. Alte, kranke oder behinderte Menschen (dies gilt natürlich ebenso für kleine Kinder) können das nicht oder nur in sehr engen Grenzen, d.h. sie könnten dort entweder gar nicht, oder nur sehr wenig mitbieten.
Und wie haben Sie das gemeint: "Sie können aber konsumieren"?
Natürlich handelt es sich auch bei dieser Gruppe um Konsumenten, keine Frage, aber ihr Konsum beschränkt sich aufgrund ihrer angespannten finanziellen Situation in den meisten Fällen nur auf das allernotwendigste. Welchen Vorteil hätte denn Ihr Ansatz für diese Menschen? Welchen Mitgliedsbeitrag müßten sie denn pro Jahr entrichten? Auf welche Weise werden sie durch Mitgliedschaft im Goldring ihren Lebensunterhalt bestreiten können?
Gerade für die von mir angesprochene Gruppe wäre vor allem der Mitgliedsbeitrag entscheidend, denn sehr viele dieser Menschen leben bereits vom absoluten Existenzminimum, können sich also keine größeren und schon gar keine unnötigen Ausgaben leisten.
"Marion2004" <@carookee.com> schrieb: > Hallo goldring, > > Am Freitag, 1. Oktober 2004 hat goldring geschrieben: > > > Wie meinst Du das, ....nicht mitbieten? Alte, Kranken bieten > > nichts, sie können aber konsumieren. > > In Tauschringen ist es üblich, eine Leistung (i.d.R. eine > Dienstleistung) gegen eine andere Leistung (ebenfalls eine > Dienstleistung o.ä.) anzubieten. Alte, kranke oder behinderte > Menschen (dies gilt natürlich ebenso für kleine Kinder) können das > nicht oder nur in sehr engen Grenzen, d.h. sie könnten dort > entweder gar nicht, oder nur sehr wenig mitbieten. > > Und wie haben Sie das gemeint: "Sie können aber konsumieren"? > > Natürlich handelt es sich auch bei dieser Gruppe um Konsumenten, > keine Frage, aber ihr Konsum beschränkt sich aufgrund ihrer > angespannten finanziellen Situation in den meisten Fällen nur auf > das allernotwendigste. Welchen Vorteil hätten denn Ihr Ansatz für > diese Menschen? Welchen Mitgliedsbeitrag müßten sie denn pro Jahr > entrichten? Auf welche Weise werden sie durch Mitgliedschaft im > Goldring ihren Lebensunterhalt bestreiten können? > > Gerade für die von mir angesprochene Gruppe wäre vor allem der > Mitgliedsbeitrag entscheidend, denn sehr viele dieser Menschen > leben bereits vom absoluten Existenzminimum, können sich also > keine größeren und schon gar keine unnötigen Ausgaben leisten. > > Viele Grüße > Marion
Hallo Marion,
Jedes Mitglied kann natürlich nur die Leistungen in Anspruch nehmen, die andere (arbeitende) Mitglieder anbieten. Im großen reicht das für eine Vollversorgung aus. Bei 120 Mitgliedern natürlich nicht. Es hätte auch keinen Sinn, das Bürgergeld so hoch anzusetzen, daß es bei dem herrschenden Preisniveau eine Vollversorgung versprechen würde, denn dann wäre das System stark inflationär.
Ich habe also das Bürgergeld sehr niedrig angesetzt. Aber es übersteigt an Kaufkraft den Jahresbeitrag geringfügig.
Jedes neue Mitglied muß als Startkapital und Umlaufmittel mindestens 1g Gold selbst einbringen. Das kostet etwa 14 Euro. So, wie wenn man bei einer Bank ein Konto einrichtet muß auch ein geringer Betrag eingezahlt werden. Dazu der Jahresbeitrag = 11 Euro. Zusammen 25 Euro (nur beim Einstieg). Die Kaufkraft des Bürgergeldes 1,56 g pro Jahr, entspricht etwa 20 Euro. Das hängt natürlich davon ab, wie viel Gold die Anbieter für ihre Leistungen oder Waren verlangen. Preise sind frei handelbar, sie richten sich aber meist nach meiner Empfehlung.
Ein dauernd Nichtleistender hat also eine Kaufkraft von zunächst 1g (selbst eingezahlt) und dann fortlaufend 1,56g pro Jahr. Damit ist die Mitgliedschaft auch für einen dauernd Nichtleistenden immerhin ein geringer Vorteil.
Je mehr Mitglieder wir sind, desto umfangreicher werden die Angebote, desto kürzer werden die Entfernungen der Mitglieder zueinander, desto höher wird das Bürgergeld.
Am Samstag, 2. Oktober 2004 09:30 hat goldring geschrieben:
> Je mehr Mitglieder wir sind, desto umfangreicher werden die > Angebote, desto kürzer werden die Entfernungen der Mitglieder > zueinander, desto höher wird das Bürgergeld.
Das ist ganz sicher richtig, nur ist dieses Modell eben nicht mit dem Grundeinkommens-Modell vergleichbar, da es sich bei Tauschringen (auch wenn beim Goldring eine echte Währung zugrundeliegt) stets um den Tausch von Dienstleistungen handelt. Alles andere (z.B. die Produktion von Gütern) unterliegt einer strikten Steuergesetzgebung. Das Grundeinkommen will auch nicht die Steuergesetzgebung außer Kraft setzen. Es dient lediglich der Sicherung einer menschenwürdigen Existenz für alle Bürger und Bürgerinnen - entkoppelt von der Lohnarbeit. Insofern ist beides nicht miteinander vergleichbar.
Vorstellbar wäre jedoch, daß eine solche Tauschwirtschaft flankierend zum Grundeinkommen/Existenzgeld läuft. Warum auch nicht? Es gibt inzwischen eine wachsende Anzahl von Tauschringen und nach alldem, was man von ihnen hört, laufen sie fast durchweg gut.
Finde ich einen sehr interessanten Beitrag. Ich meine, das mit der Transzendenz und so. Aber hieß der Thread nicht "Warum ein Grundeinkommen"? Vielleicht habe ich es überlesen, die Antwort auf diese Frage habe ich jedenfalls nicht finden können.
Die Überschrift dieses Diskussionsfadens weckt wohl gerade bei Neueinsteigern die Erwartung, hier einen kurzen Überblick und schnellen Einstieg ins Thema dieses Forums finden zu können. Um dieser Erwartung etwas mehr entgegenzukommen, möchte ich versuchen, ein paar Argumente übersichtsartig zusammenzustellen, die vielleicht auch denjenigen nützlich erscheinen, die sich von stärker philosophisch geprägten Beiträgen nicht nicht so sehr beeindrucken lassen. Natürlich kann und soll dies nicht die sorgfältige Auseinandersetzung mit den in diesem Forum bereitgestellten Expertentexten ersetzen, für all jene, die sich intensiver mit der Materie beschäftigen wollen. Da mir klar ist, daß nicht jeder Besucher dieses Forums mehrere Stunden Zeit aufwenden will, um sich durch sämtliche Texte zu arbeiten, möchte ich meinen Appell wiederholen, ein FAQ, Übersicht für Einsteiger, Zusammenfassung der wichtigsten Begriffe und Argumente, oder etwas in der Richtung, in einem einzigen Text zusammenzustellen. Vielleicht läßt sich die eine oder andere Passage dieses Beitrags dafür verwenden.
Warum ein Grundeinkommen? =========================
Definition: Das "Grundeinkommen" oder "GE" ist ein existenzsicherndes Einkommen, das bedingungslos an jeden Bürger (von der Wiege bis zur Bahre) gezahlt wird und für das ein individueller Rechtsanspruch besteht. "Bedingungslos" heißt ohne Arbeitszwang und ohne Bedürftigkeitsprüfung.
Warum individuell?
Die Alternative wäre eine Auszahlung nach dem "Haushaltsprinzip" oder dem Subsidiaritätsprinzip. Dabei erhält eine dem Haushalt oder der Familie angehörige Person A weniger als das Existenzminimum, wenn eine andere Person B desselben Haushalts oder derselben Familie über ein Einkommen verfügt, das hinreichend weit über dem Existenzminimum liegt. A wird für die Sicherung ihrer Existenz von B abhängig gemacht. Das lehnen wir ab. Das Recht auf Existenzsicherung ist genauso individuell wie etwa das Recht auf freie Meinungsäußerung. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, B das Recht, ihre Meinung selbst zu äußern, zu verwehren mit dem Hinweis, sie könne ihre Meinung ja von A äußern lassen.
Warum ohne Bedürftigkeitsprüfung?
Eine Bedürftigkeitsprüfung im Hinblick auf die Gewährung eines existenzsichernden Transfer-Einkommens an eine Person A durch die Gesellschaft untersucht folgende Fragen:
a) Hat A andere eigene Einkommensquellen zur verfügung? b) Kann A eigenes Einkommen durch Erwerbsarbeit erzielen? c) Kann A einen Anteil am Einkommen einer anderen Person B beanspruchen? d) Wie hoch ist A's Einkommensbedarf nach Ausschöpfung der Möglichkeiten (a), (b) und (c)?
Der Aufbau oder die Aufrechterhaltung einer Sozialbürokratie ist für die Prüfung von (a) allein nicht notwendig (und daher nicht angemessen), weil dazu die Kompetenz eines herkömmlichen Finanzamts ausreicht. Die technische Ausgestaltung des Ausgleichs zwischen ausbezahltem Transfer-Einkommen und Steuerforderung ist Geschmacksache. Es macht aber Sinn, ein existenzsicherndes Transfer-Einkommen unabhängig von später zu erwartenden Steuerforderungen vorab auszuzahlen, um ohne erhöhten Verwaltungsaufwand das Existenzminimum auch bei zwischenzeitlichen Einkommenseinbußen zu sichern.
Die Frage (b) wird weiter unten behandelt unter "Warum ohne Arbeitszwang?". Mit dem Arbeitszwang entfällt auch die Prüfung dieser Frage.
Die Frage (c) wurde oben bereits unter "Warum individuell?" beantwortet. Diese Prüfung kann also ebenfalls entfallen, da kein Anspruch an eine andere Person B besteht.
Die Frage (d) bedarf nun ebenfalls keiner Prüfung mehr: Da es nach Wegfall der Prüfungen der Fragen (a), (b) und (C) nichts mehr auszuschöpfen gibt, ist der verbleibende Einkommensbedarf gleich dem maximal zur Verfügung stehenden Transfer-Einkommen, z.B in Höhe des Existenzminimums.
Warum ohne Arbeitszwang?
Die Beantwortung dieser Frage erfordert etwas mehr Aufwand, der aber gerechtfertigt ist, da es sich bei diesem Punkt um den revolutionären Kern des GE-Konzepts handelt. Im Folgenden wird lediglich versucht, die logische Struktur einer gängigen Argumenationslinie dafür sichtbar zu machen, daß der Verzicht auf die Bedingung des Arbeitszwangs akzeptabel ist. Eine entsprechende Darstellung dafür, daß der Verzicht auf Arbeitszwang darüber hinaus wünschenswert ist, wird als Hausaufgabe gestellt ;-)
Der Einfachheit halber beschränkt sich die Darstellung auf Deutschland (obwohl es gute Gründe dafür gibt, die Betrachtung mindestens auf die EU auszudehnen).
Die Darstellung geschieht in Form einer Liste numerierter Aussagen. Jede Aussage der Liste enthält am Ende in Klammern entweder eine kurze Begründung, z.B. durch Angabe der Nummern der Aussagen, aus denen sie folgt, wie "(wg. 1, 2, und 3)". Mit "Erfahrungssatz" werden Aussagen begründet, für die es überzeugende empirische Daten gibt; dabei wird auf Quellenangaben verzichtet ( wir sind hier nicht im wissenschaftlichen Teil ;-) Mit "Annahme" werden Aussagen gekennzeichnet, die lediglich vorübergehend als wahr angenommen werden, um zu sehen was daraus folgen würde. Von Aussagen die als "Klar" gekennzeichnet sind, wird angenommen, daß sie unmittelbar einleuchten, z.B. weil sie eine logische Binsenwahrheit darstellen. Und jetzt festhalten, es geht los:
1. Technischer Fortschritt und verbesserte Arbeitsorganisation haben zur Folge, daß immer weniger menschliche Arbeitskraft benötigt wird, um eine gegebene Menge an Gütern und Diensten zu produzieren: Die Produktivität wächst. (Erfahrungssatz)
2. Die Produktivität wächst in Deutschland im Durchschnitt schneller als die Produktion von Gütern und Diensten. (Erfahrungssatz im Entstehen; weitere Untersuchungen notwendig)
3. In Deutschland wird zur Produktion der jeweiligen Menge an Gütern und Diensten immer weniger menschliche Arbeitskraft benötigt. (wg. 1 und 2)
4. In Deutschland nimmt das Angebot an Erwerbsarbeitsplätzen weiter ab, die strukturelle Massenarbeitslosigkeit nimmt weiter zu. (wg. 3)
5. Immer weniger Deutsche können ein Einkommen durch Erwerbsarbeit erzielen. (wg. 4)
6. Deutschland ist ein Sozialstaat und soll es bleiben. (Klar)
7. Jeder Bürger eines Sozialstaats hat Anspruch auf ein existenzsicherndes Einkommen. (Definition von "Sozialstaat")
8. Jede(r) Deutsche hat Anspruch auf ein existenzsicherndes Einkommen. (wg. 7 und 6)
9. Immer mehr Deutsche beziehen ein existenzsicherndes Einkommen, ohne dafür zu arbeiten. (wg. 8 und 5)
10. Man kann versuchen eine Situation zu ändern, oder sie akzeptieren. Eine Situation zu beklagen ohne sie ändern zu wollen heißt sie zu akzeptieren. (Klar)
11. Die Situation 9 kann man nur ändern, indem man dafür sorgt, daß mehr Deutsche für ihr Einkommen arbeiten. (wg. 8)
12. Damit mehr Menschen für ihr Einkommen arbeiten, kann die Gesellschaft eine der vier Strategien 12a, 12b, 12c oder 12d verfolgen: (Klar)
12a. Mehr Menschen werden dazu bewegt, ihr Einkommen durch Erwerbsarbeit zu verdienen. (Annahme)
12b. Tätigkeiten, die Menschen freiwillig und unentgeltlich ausführen (würden), werden zur Gegenleistung und Bedingung für die Gewährung eines existenzsicherndes Transfer-Einkommens erklärt. (Annahme)
12c. Menschen werden für die Gewährung eines existenzsicherndes Transfer-Einkommens zu Tätigkeiten gezwungen, die von der Gesellschaft zwar als nützlich betrachtet werden, für die sie jedoch nicht bereit ist, ein existenzsicherndes Entgelt zu zahlen. (Annahme)
12d. Menschen werden zu nutzlosen Tätigkeit gezwungen, die daher keine Gegenleistungen sein können, die aber als Dank für die Gewährung eines existenzsichernden Transfer-Einkommens akzeptiert werden. (Annahme)
13. Die Strategie 12a erfordert den Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit. (wg. 5, 4 und 3)
14. Der Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit besteht in fortlaufenden Anstrengungen, bestehende Arbeitsplätze zu erhalten und die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu bewirken. (Erfahrungssatz; klar)
15. Zur Schaffung oder Erhaltung von Arbeitsplätzen lassen sich die Strategien 15a, 15b und 15c verfolgen: (Erfahrungssatz; klar)
15a. Das Wirtschaftswachstum wird angekurbelt. (Annahme)
15b. Die Erwerbstätigen geben einen Teil ihrer Arbeitszeit ab für neue Arbeitsplätze. (Annahme)
15c. Unternehmen werden dazu gebracht, ökonomisch überflüssige Arbeitsplätze künstlich beizubehalten oder gar neu zu schaffen. (Annahme)
16. Strategie 15a scheitert, da sie Arbeitsplätze im Durchschitt weder schafft noch erhält, sondern vernichtet. (wg. 2, 3 und 4)
17. Strategie 15b scheitert, da sie den Rationalisierungsdruck auf Unternehmen nicht nur nicht verhindert, sondern tendenziell erhöht. (wg. 2, 3 und 4)
18. Unternehmen, die vorhandenes Rationalisierungspotential nicht voll ausschöpfen, veralten technologisch und verlieren dadurch erst ihre Wettbewerbsfähigkeit und dann ihre Arbeitsplätze. (Erfahrungssatz; klar)
19. Eine humane Gesellschaft kann kein Interesse daran haben, daß der Einsatz menschlicher Arbeitskraft dort erzwungen wird, wo er weder notwendig noch sinnvoll ist. (Definition von "humane Gesellschaft")
19a. Eine humane Gesellschaft ist erstrebenswert. (Klar)
20. Strategie 15c scheitert und ist ohnehin nicht erstrebenswert. (wg. 18, 19 und 19a)
21. Es gibt keine erfolgversprechende Strategie gegen die Massenarbeitslosigkeit. (wg. 14, 15, 16, 17 und 20)
22. Die Strategie 12a scheitert. (wg. 13 und 21)
23. Strategien 12b und 12d sind nicht akzeptabel, da sie die Freiheit der betroffenen Bürger unnötig einschränken und ihre Würde verletzen. (Siehe Anmerkung A)
24. Strategien 12b und 12c sind nicht akzeptabel, da sie ehrenamtliche Tätigkeiten entwerten und gegen das Zwangsarbeitsverbot des GG verstoßen. (Siehe Anmerkung B)
25. Es gibt keine akzeptable und erfolgversprechende Strategie um zu erreichen, daß mehr Deutsche für ihr Einkommen arbeiten. (wg. 12, 22, 23 und 24)
26. Man muß akzeptieren, daß immer mehr Deutsche ein existenzsicherndes Einkommen beziehen, ohne dafür zu arbeiten. (wg. 10, 11 und 25)
27. Wer akzeptiert, daß immer mehr Deutsche ein existenzsicherndes Einkommen beziehen ohne dafür zu arbeiten, und wer weiß, daß Arbeitszwang an diesem Trend nichts ändern kann, der muß auch akzeptieren, daß auf Arbeitszwang als Bedingung für ein existenzsicherndes Einkommen verzichtet wird. (Klar)
28. Arbeitszwang ist keine akzeptable oder erfolgversprechende Strategie um zu erreichen, daß mehr Deutsche für ihr Einkommen arbeiten. (wg. 25)
29. Man muß akzeptieren, daß immer mehr Deutsche ein existenzsicherndes Einkommen beziehen ohne einem Arbeitszwang zu unterliegen. (wg. 26, 27 und 28)
30. Es ist akzeptabel, daß die Gewährung eines existenzsichernden Einkommens für Deutsche durch ihren Staat nicht an die Bedingung eines Arbeitszwangs gebunden wird. (wg. 29)
Anmerkungen:
A. Um einzusehen, warum es die Würde eines Menchen verletzt, wenn man ihn zwingt, eine offensichtlich nutzlose Tätgkeit auszuführen als "Gegenleistung" für eine Leistung, auf die er angewiesen ist, betrachte man etwa folgendes Beispiel: Jemand braucht dringend einen Euro, um ein wichtiges Telefonat zu führen. Ich biete ihm an, ihm den Euro zu schenken, wenn er als "Gegenleistung" vor mir fünf Minuten auf der Stelle hüpft. Es ist nicht die verlangte Tätigkeit des Hüpfens an sich, die hier seine (und übrigens auch meine) Würde verletzt. Ein Fußballtrainer könnte dies ohne Probleme von den Mitgliedern seiner Mannschaft verlangen. Auch das Preis- Leistungsverhältnis wäre bei einem rechnerischen Stundenlohn von zwölf Euro für das Hüpfen in Ordnung. Die Verletzung der Würde im Beispiel besteht u.a. darin, daß die Zwangslage dieses Menschen ausgenutzt wird, um ihn dazu zu bringen, eine Handlung auszuführen, die ihn in seinen, meinen, und den Augen umherstehender Schaulustiger der Lächerlichkeit preisgibt.
B. Ein Grundsatzurteil zur Entscheidung der Frage, ob es sich in solchen Fällen um Zwangsarbeit handelt, steht noch aus, wird aber von Einigen angestebt mit der Erwartung einer positiven Entscheidung. Was die Abwertung der ehrenamtlichen Tätigkeit betrifft, so wird die Ehre, die eine solche Tätigkeit dem freiwillig Tätigen verleiht, dadurch vermindert, daß die Gesellschaft es für angemessen hält, sie auch als Zwangsarbeit erbringen zu lassen, von Personen also, denen man damit keine Ehre antun will.
Erstellt: 03.10.04, 10:46 Betreff: FAQ zum Thema Grundeinkommen - Danke an Reimund Acker!druckenweiterempfehlen
Reimund Acker schrieb:
Da mir klar ist, daß nicht jeder Besucher dieses Forums mehrere Stunden Zeit aufwenden will, um sich durch sämtliche Texte zu arbeiten, möchte ich meinen Appell wiederholen, ein FAQ, Übersicht für Einsteiger, Zusammenfassung der wichtigsten Begriffe und Argumente, oder etwas in der Richtung, in einem einzigen Text zusammenzustellen. Vielleicht läßt sich die eine oder andere Passage dieses Beitrags dafür verwenden.
Herzlichen Dank an den Autor Reimund Acker! So konzentriert und auf möglichst alle Fragen eingehend, habe ich noch nichts zu diesem Thema gesehen. Fast eine FAQ! Das hat mich veranlasst, diesen Beitrag in eine Form zu bringen, die man/frau auch an vom Thema noch „Unbeleckte“ weitergeben kann. PDF-Datei dazu im Dateienspeicher: (Leider Hochladen momentan nicht möglich! Vielleicht ist sie im Anhang dabei. Sonst auch zu finden unter: http://www.atlantis-project.net/FAQ_zum_Grundeinkommen_R.A.pdf )
Interessierte finden „noch mehr“ im FORUM, einfach reinsehen und „mitmischen“! Mitdiskutanten bitte auf einzelne Punkte eingehen! Ich habe keinen Punkt gefunden, den ich nicht voll unterschreiben würde!
ich habe Dein Einverständnis vorausgesetzt. Wenn Du aber nicht einverstanden bist, ziehe ich die Datei wieder zurück. DANKE für deine umfangreiche und klare Definitionen!
Reimund Acker
Beiträge: 21 Ort: Puchheim bei München
Erstellt: 03.10.04, 16:51 Betreff: Re: FAQ zum Thema Grundeinkommen - Danke an Reimund Acker!druckenweiterempfehlen
Zitat: P. Scharl
Hallo Reimund Acker,
ich habe Dein Einverständnis vorausgesetzt. Wenn Du aber nicht einverstanden bist, ziehe ich die Datei wieder zurück. DANKE für deine umfangreiche und klare Definitionen!
natürlich bin ich einverstanden, und ich freue mich, daß Du den Entwurf für brauchbar hältst. Es fehlen aber noch jede Menge wichtiger Aspekte und Argumente, die wir da hoffentlich nach und nach einfüllen können.
Mir geht es auch darum herauszuarbeiten, wie die einzelnen Argumente logisch zusammenhängen, damit es einfacher wird, Schwachstellen zu finden und zu verbessern.
Erstellt: 03.10.04, 19:00 Betreff: Re: FAQ zum Thema Grundeinkommen- Danke an Reimund Acker!druckenweiterempfehlen
Hallo Reimund,
wenn noch wichtige Aspekte dazukommen, baue sie bitte ein! An die Anderen, macht Vorschläge!
Mail mir Deine private Mailadresse, dann schicke ich Dir die DOC-Seiten zum Nachtragen etc.
Ich bin jederzeit bereit die PDF dann jeweils zeitnah zu aktualisieren! Eine solche Sammlung der wichtigen GRUNDBEGRIFFE ist sehr hilfreich!
Ciao
Peter von
----- Ursprüngliche Nachricht ----- Von: @carookee.com (Reimund Acker) Gesendet am: Sonntag, 03. Oktober 2004 16:51 An: Betreff: [Mailingliste-Grundeinkommen:] Re: FAQ zum Thema Grundeinkommen - Danke an Reimund Acker!
Zitat: P. Scharl Hallo Reimund Acker,
ich habe Dein Einverständnis vorausgesetzt. Wenn Du aber nicht einverstanden bist, ziehe ich die Datei wieder zurück. DANKE für deine umfangreiche und klare Definitionen!
natürlich bin ich einverstanden, und ich freue mich, daß Du den Entwurf für brauchbar hältst. Es fehlen aber noch jede Menge wichtiger Aspekte und Argumente, die wir da hoffentlich nach und nach einfüllen können.
Mir geht es auch darum herauszuarbeiten, wie die einzelnen Argumente logisch zusammenhängen, damit es einfacher wird, Schwachstellen zu finden und zu verbessern.
Gruß Reimund
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Reimund Acker
Beiträge: 21 Ort: Puchheim bei München
Erstellt: 03.10.04, 21:31 Betreff: Re: FAQ zum Thema Grundeinkommen - Danke an Reimund Acker!druckenweiterempfehlen
Zitat: P. Scharl
Fast eine FAQ! Das hat mich veranlasst, diesen Beitrag in eine Form zu bringen, die man/frau auch an vom Thema noch „Unbeleckte“ weitergeben kann. PDF-Datei dazu im Dateienspeicher: (Leider Hochladen momentan nicht möglich! Vielleicht ist sie im Anhang dabei. Sonst auch zu finden unter: http://www.atlantis-project.net/FAQ_zum_Grundeinkommen_R.A.pdf )
Hallo Peter Scharl,
ich habe nochmals über die FAQ-Sache nachgedacht. Der komplette Text eignet sich m.E. nicht für ein FAQ, man könnte höchstens einige Teile davon verwenden. Außerdem könnte der Eindruck entstehen, daß es sich hier um ein "offizielles" FAQ des Forums handeln soll, was mir sehr peinlich wäre. Ich möchte Dich daher bitte, wenn es nicht zuviel Mühe macht, den Begriff "FAQ" aus dem Namen und der Thema-Anzeige Deiner PDF-Datei zu entfernen.
Eine FAQ zu diesem Forum sollte keine Privatveranstaltung unauthorisierter Mitglieder werden, sonst haben wir demnächst ganz viele FAQ's und es wird noch unübersichtlicher. Ich versuche daher jetzt Unterstützung für die Anlage eines "offiziellen" FAQ-Dokuments zu bekommen. Dazu habe ich einen Beitrag unter dem Titel "FAQ" für Einsteiger?" nebst Abstimmung in das Unterforum "Diskussion zum Netzwerk Grundeinkommen" (gleich nebenan) gestellt. Ich schlage vor, daß wir die weitere Diskussion zum Thema FAQ dorthin verlagern.
Dein freundliches Angebot, die Pflege des FAQ-Dokuments zu übernehmen, würde ich daher, wenn es Dir Recht ist, zu gegebener Zeit gern an die Administratoren weiterleiten, sobald geklärt ist, ob es zu einem offiziellen FAQ kommt. Deine Unterstützung wäre dann sicherlich willkommen.
Erstellt: 03.10.04, 22:05 Betreff: Re: FAQ zum Thema Grundeinkommen- Danke an Reimund Acker!druckenweiterempfehlen
Hallo Reimund Acker,
bitte mache einen Vorschlag, wie diese Datei heissen soll. Ich ändere das dann.
Mein Angebot eine FAQ-Datei zu pflegen steht. Ich halte das genau wie Du für SEHR wichtig!
Ciao Peter Scharl
----- Ursprüngliche Nachricht ----- Von: @carookee.com (Reimund Acker) Gesendet am: Sonntag, 03. Oktober 2004 21:31 An: Betreff: [Mailingliste-Grundeinkommen:] Re: FAQ zum Thema Grundeinkommen - Danke an Reimund Acker!
Zitat: P. Scharl Fast eine FAQ! Das hat mich veranlasst, diesen Beitrag in eine Form zu bringen, die man/frau auch an vom Thema noch „Unbeleckte“ weitergeben kann. PDF-Datei dazu im Dateienspeicher: (Leider Hochladen momentan nicht möglich! Vielleicht ist sie im Anhang dabei. Sonst auch zu finden unter: http://www.atlantis-project.net/FAQ_zum_Grundeinkommen_R.A.pdf )
Hallo Peter Scharl,
ich habe nochmals über die FAQ-Sache nachgedacht. Der komplette Text eignet sich m.E. nicht für ein FAQ, man könnte höchstens einige Teile davon verwenden. Außerdem könnte der Eindruck entstehen, daß es sich hier um ein "offizielles" FAQ des Forums handeln soll, was mir sehr peinlich wäre. Ich möchte Dich daher bitte, wenn es nicht zuviel Mühe macht, den Begriff "FAQ" aus dem Namen und der Thema-Anzeige Deiner PDF-Datei zu entfernen.
Eine FAQ zu diesem Forum sollte keine Privatveranstaltung unauthorisierter Mitglieder werden, sonst haben wir demnächst ganz viele FAQ's und es wird noch unübersichtlicher. Ich versuche daher jetzt Unterstützung für die Anlage eines "offiziellen" FAQ-Dokuments zu bekommen. Dazu habe ich einen Beitrag unter dem Titel "FAQ" für Einsteiger?" nebst Abstimmung in das Unterforum "Diskussion zum Netzwerk Grundeinkommen" (gleich nebenan) gestellt. Ich schlage vor, daß wir die weitere Diskussion zum Thema FAQ dorthin verlagern.
Dein freundliches Angebot, die Pflege des FAQ-Dokuments zu übernehmen, würde ich daher, wenn es Dir Recht ist, zu gegebener Zeit gern an die Administratoren weiterleiten, sobald geklärt ist, ob es zu einem offiziellen FAQ kommt. Deine Unterstützung wäre dann sicherlich willkommen.
Reimund Acker
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Erstellt: 03.10.04, 23:00 Betreff: Re: FAQ zum Thema Grundeinkommen- Danke an Reimund Acker!druckenweiterempfehlen
Hallo P. Scharl @all,
Am Sonntag, 3. Oktober 2004 22:05 hat P. Scharl geschrieben:
> Mein Angebot eine FAQ-Datei zu pflegen steht. Ich halte das > genau wie Du für SEHR wichtig!
Das sehe ich auch so. Zumindest stellt eine FAQ eine wesentliche Erleichterung für Neueinsteiger dar, obwohl es ja neben der hervorragenden Zusammenfassung von Reimund Acker noch gute einführende Texte im Dateien-Depot gibt. Auf Dauer wird wohl niemand, der/die sich ernsthaft mit dem Thema BGE auseinandersetzen möchte, um das Lesen dieser und anderer Texte kommen. Das Dateien-Depot ist hierzu eine regelrechte Fundgrube.
"Marion2004" <@carookee.com> schrieb: > Hallo goldring @all, >=20 > Am Samstag, 2. Oktober 2004 09:30 hat goldring geschrieben: >=20 > > Je mehr Mitglieder wir sind, desto umfangreicher werden die > > Angebote, desto k=FCrzer werden die Entfernungen der Mitglieder > > zueinander, desto h=F6her wird das B=FCrgergeld. >=20 > Das ist ganz sicher richtig, nur ist dieses Modell eben nicht mit > dem Grundeinkommens-Modell vergleichbar, da es sich bei > Tauschringen (auch wenn beim Goldring eine echte W=E4hrung > zugrundeliegt) stets um den Tausch von Dienstleistungen handelt.
Liebe Marion,
das hast Du wohl nicht kapiert. Das B=FCrgergeld im Goldring erm=F6glicht auch Leuten die nichts zu tausche= n haben, ebenfalls Leistungen anderer Mitglieder in Anspruch zu nehmen. Das= ist kein Tausch. Es werden, wenn auch noch im kleinen Ma=DFstab, =F6ffentl= iche Ausgaben get=E4tigt. Auch medizinische Versorgung ist vorgesehen. Alles was machbar ist, ist auc= h finanzierbar. Nat=FCrlich sind die M=F6glichkeiten im Goldring noch sehr = begrenzt. Das liegt daran, da=DF die derzeit 121 Mitglieder nicht alle n=F6= tigen Leistungen anbieten, die f=FCr eine Vollversorgung gebraucht werden.
> Alles andere (z.B. die Produktion von G=FCtern) unterliegt einer > strikten Steuergesetzgebung. Das Grundeinkommen will auch nicht > die Steuergesetzgebung au=DFer Kraft setzen.
Du meinst, das herk=F6mmliche System m=FC=DFte grunds=E4tzlich erhalten ble= iben. Es zeigt sich doch immer deutlicher, da=DF das nicht fehlerfrei funktionier= en kann.
Ich unterstelle jeden Finanzminister die edle Absicht einen schuldenfreien = Haushalt vorlegen zu wollen. Jeder hat mehr Schulden gemacht als sein Vorg=E4nger. Hans Eichel hat f=FCr 2004 eine neuen Rekord aufgestellt.=20
Das ist nicht nur in Deutschland so.
Es liegt doch offensichtlich nicht an den einzelnen Finanzministern, das is= t ein Systemfehler.
Wenn Du an dem herk=F6mmlichen fehlerhaften System festhalten willst, dann = trennen sich leider unsere Wege.
Lies doch mal meinen Aufsatz! Lade aber die gezipte Version, die ist =FCber= arbeitet und von 19 auf 12 Seiten gek=FCrzt. Anhand des beschriebenen 3-Personen-Modellbeispiels wird es doch deutlich, = da=DF ein System, das auf Abgaben (in diesem Beispiel sind es Arbeitslosenv= ersicherungsbeitr=E4ge) nicht problemlos funktionieren kann.
Ohne das herk=F6mmliche System au=DFer Kraft zu setzten ist ein ausreichend= es Grundeinkommen f=FCr alle nicht finanzierbar.
Text gel=F6scht.
> Vorstellbar w=E4re jedoch, da=DF eine solche Tauschwirtschaft > flankierend zum Grundeinkommen/Existenzgeld l=E4uft. Warum auch > nicht? Es gibt inzwischen eine wachsende Anzahl von Tauschringen > und nach alldem, was man von ihnen h=F6rt, laufen sie fast durchweg > gut. >=20 > Viele Gr=FC=DFe > Marion
Liebe Marion,
Du kennst halt die Probleme nicht. Bei dem Bundesdeutschen Tauschringtreffen 2001 in Hamburg lag ein Frageboge= n aus, den die Tauschringe ausgef=FCllt haben. Die Auswertung ergab:
Wie geht ihr mit den Mitgliedern um, die mit negativem Kontostand austreten= oder verschwinden ? Viele Tauschringe (ca. 80%) haben ein gemeinsames Problem: Mitglieder, die = mehr Leistungen genommen als gegeben haben, deshalb im Minus sind und dann = austreten. Die meisten betroffenen Tauschringe suchen den Kontakt zu den au= sgetretenen Mitgliedern, machen Tauschangebote, um das Minus noch =FCber Le= istungen auszugleichen. Wenn dies nicht klappt, wird h=E4ufig versucht, das= Minus in Geld oder Briefmarken ausgleichen zu lassen. Einige Tauschringe n= ehmen auch Sachspenden f=FCr den Tauschring, z.B. Kopierpapier, Briefumschl= =E4ge oder Kuchen. 3 befragte Tauschringe nehmen bereits beim Eintritt jedes Mitglieds eine Ka= ution, die beim Austritt nur dann zur=FCckgezahlt wird, wenn das Konto des = Mitglieds ausgeglichen ist.
Wie Du siehst, haben die Tauschringe schon Probleme mit denjenigen Teilnehm= ern, die Leistungen anbieten. Auch diese k=F6nnen ihre angebotenen Leistungen nicht alle erbringen weil n= icht jede Leistung gleichviel nachgefragt wird, manche garnicht. Von dauernd Leistungsunf=E4higen (Alte) garnicht zu reden; die haben in TR = nichts zu suchen.
Mein Ziel ist, dieses menschfeindliche System durch ein humanes zu ersetzen= . Das kann ich nat=FCrlich nicht alleine. Dazu brauche ich viele, am besten a= lle Menschen, die sich dem Goldring anschlie=DFen.
Die Zeit daf=FCr scheint noch nicht reif genug zu sein. Den Menschen geht e= s noch nicht schlecht genug.
R. Steiner hat einmal (1920) ein Buch geschrieben über die Gliederung des sozialen Organismus; "Die Kernpunkte der sozialen Frage". Und Otto Schily hat dann zu der Auflage von 1997 ein Nachwort verfasst, uns zur heutigen Verwendung. Geschehen in vorgeschlagene Richtung ist nun immer noch nichts. Die Staaten meinen weiter, (je ihre) Wirtschaften protektionieren zu müssen; die Wirtschaft trohnt über den Menschen, und beide (Staat und Wirtschaft) vermögen an eine wirkliche Selbstorganisation von Bildung und Kultur kaum zu glauben, haben ja auch nichts anderes als Metadon fürs Volk (und die dazugehörigen Produkt.mittel ) zu verkaufen. Schily sieht das übrigens leicht anders; unser Pfund sei die Demokratie zB.. Finde ich auch wichtig. Aber auch, das das nur sehr mangelhaft unsere globale Täterschaft rechtfertigt. Sozialismus (welcher auch immer) wäre auch nur eines; eine Wirtschaftsform. Als Gesellschaftsform ist mir (und da bin ich, glaub ich, nicht allein) die bloße Demokratie heute zu wenig. Mir scheint das uns All- Mächtigen angemessene der Pazifismus. Ich glaube nicht, das wir es uns erlauben können, jenen (hier) seit 2000 Jahren geforderten unbedingten Frieden, zu vergessen. Und ein wesentliches Partikel dessen ist eben das unbedingte Daseinsrecht der Menschen. Das diese Forderungen auf der Tagesordnung bleibt und an der Einlösung gearbeitet wird, darum schreibe ich all dies. Wohl bin ich mir bewußt, das diese Menschwerdung, wie jede, einen einmaliger Akt darstellt. Und es ist mehr als verständlich, das es vielen Menschen noch an Vorstellungsvermögen hierzu mangelt, woraus dann zB. Ängste sich ergeben. Trotzdessen bleiben diese Forderungen aktuell und auch tatsächlich einlösbar. Menschen unter die Gesetze des Marktes zwingen heißt ihre Würde verletzen. Alle Freiheit hier bleibt Illusion solange dort die Menschen hungern. Glaubt doch nicht, der Konkurrenzkampf sei vom Himmel gefallen; wenn wir es wollen, werden wir ihn über- winden, ein System installieren auf der Grundlage des Vertrauen, in Frieden und Würde leben, uns in Freiheit begegnen in einer Welt ohne Grenzen. Konkurrenz ist ein Rest unseres Dasein als Tier. Die Menschen sind Kulturwesen, Organisation ihre erste Kulturleistung. Kultur heißt Pflege, Organ Werkzeug. Pfleget die Werkzeuge! Wer den sozialen Organismus als statischen betrachtet, tötet ihn. Fortschritt brauchen wir auf geistigem Gebiet; es gilt, die Menschen von der Erniedrigung durch Mark"gesetze" zu befreien. Es gibt (überhaupt-) kein Recht auf das freie Verfügen über gewährtes Eigentum. Im Gegenteil; Eigentum verpflichtet > es zum Wohle der Gemeinschaft zu benutzen. Pazifismus heißt, den Frieden unbedingt halten (d.h. ihn von aller Bedingtheit befreien). Basisdemokratie ist, wo Menschen Gesetze wählen. Fundamentalökologie heißt, die Natur als gut erkennen, als aus sich, seiend, wünschenswert unveränderlich, als die vorbildliche Verwalterin der Materie. Sozialimpuls beginnt, wo Erbrecht, mindest an Industrieen, endet. Frieden und Würde sind Bedingungen das Freiheit; Wohl kann Mensch in Frieden und Würde leben auch unter denkbar schlechten Umständen; in Unfreiheit, nicht aber kann er in Freiheit leben unter Krieg und der Verletzung seiner Würde. So, wie im menschlichen Leben die Verfügung über Existenzmittel nicht alles ist, jedoch ohne diese alles nichts, ist Freiheit nicht schon, wenn nur Frieden ist, aber ohne ihn, ist sie nicht. Freiheit hat mindest eine weitere Bedingung; die Gleichheit der materiellen Lebensbedingungen. Logisch: alle Gemeinschaft ist durch die Gleichheit Alle Freiheit ist durch die Gemeinschaft. => ALLE FREIHEIT IST DURCH GLEICHHEIT ! Gemeinschaft und Gleichheit sind quasi synonyme Begriffe. Freiheit erfährt Mensch ausschließlich durch Gemeinschaft; Mensch ist gemeinschafttranszendent!; In Gemeinschaft (von Menschen) lernt er (und zwar biologisch) aufrecht zu gehen, lernt sprechen, und damit erst, sich einer Vernunftgabe zu bedienen.