Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird.
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Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet.
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Autor Beitrag
Silas Bernd

Beiträge: 115

New PostErstellt: 22.11.04, 20:48     Betreff: Re: Hermann Heinrich Gossen und das Grundeinkommen

>Arbeitslose müssen ihre Arbeitsfähigkeit dem Unternehmen an-
>bieten, um eine Arbeitsgelegenheit und ein Lohneinkommen zu
>erhalten.
Wenn das alles wäre, ich hätte wenig dagegen zu sagen. Nein!;
ALOs müssen dies, um überhaupt Irgendein Einkommen zu er-
halten. Genau dies ist doch unser Problem. Ich muß nicht meine
Arbeitskraft gegen ein Lohneinkommen tauschen, sondern mein
DASEIN ist abhängig von meinem Willen, Arbeit zu suchen.
Das (X-min. übersteigendes) Lohneinkommen Erwerbstätigkeit
nötigt mag sein. Das eXistenz, also bloßes Dasein als Mensch,
mithin als Verordnungen Unterworfener, die zu Bedürftigen er-
klärten (denn das sind wir alle, niemand schafft es allein und am
wenigsten noch die ihren Sekretären das Erklären überlassen) zur
Arbeit nötigt, nicht. Diese Pflicht zur Arbeit betrifft nur wenige.
Die anderen (meisten) dürfen, rechtfertige doch ihr Tätigsein ihr
Einkommen, nicht aber ermöglicht es bloßes Dasein.

Lust ist, zumindest als 'höchstes Gut', ungeeignet, da sie der
Mittel bedarf. Frieden bedarf der Gleicheit, die sich aber zwin-
gend von selber einstellt.
Was am Beispiel eines Lebensmittels deutlich wird, überzeugt in
computerisierter Gesellschaft nicht. In den Bauch passt nicht
unendlich viel, im Gegensatz zur Brieftasche. Auf dem Weg des
Geldes gibts kein hinkommen.
Nun mag dem Einzelnen das Geld auch in relativer Unendlichkeit
zu Eigen sein, gesamtgesellschaftlich bleibt es doch ein notwen-
dig knappes Gut. Anders als beim Lebensmittel, wo sich der
Grenznutzen aus internen, in ihm und in Einem Menschen lie-
genden Erwägungen ergibt, definiert sich jener des Geldes durch
die Verteilung auf mehrere Menschen.
Die Beachtung des gossenschen Gesetzes bleibt also geeignet,
eine Zufiedenstellung von Menschen zu befördern, durch den
Hinweis darauf, das jene geforderte Zufriedenheit aller Menschen
durch Geld bei jenen, die es nur vergleichsweise wenig besitzen,
wesentlich leichter, mit unvergleichlich weniger Geld, herzustellen
ist, und jenen, die besonders viel davon besitzen nicht wirklich
etwas fehlen würde, hätten sie selbst gleiche Prozente weniger
davon. Und tatsächlich bleibt das Vermögen des Geldes, Zufrie-
denheit zu befördern umso größer, je weniger man zuvor davon
besaß, auch wenn ein Zuviel davon kaum je ein Unwohlsein er-
zeugte (was nicht bedeutet sehr Besitzende seinen stets auch sehr
Zufriedene).

Aus dem 'Grünen'-Forum gesaugt. Von Anfang des Jahres:

Das Paradox von Geld und Glück

Beides, Lebenszufriedenheit und Lebenserwartung, geht mit der
Gerechtigkeit in der Gesellschaft einher. (...)
Es ist (...) nicht ihr absoluter Wohlstand, sondern die gleichmäßi-
ge Verteilung der Güter, die Menschen ein langes Leben beschert.
Das zeigt sich auch in den Industrienationen. In Schweden und
Japan fallen Einkommensunterschiede am geringsten aus; zu-
gleich leben die Menschen am längsten, obwohl die beiden Län-
der ein völlig unterschiedliches Gesundheits- und Sozialsystem
haben. Umgekehrt geht wachsende Ungerechtigkeit in der Statis-
tik mit niedriger Lebenserwartung einher.
(...)
Grund für den früheren Tod der Bürger in Staaten mit mehr Un-
gleichheit dürfte also vornehmlich der Stress sein, den Menschen
in einer Gesellschaft mit starken Gegensätzen erleben. Zwischen
Geld und Glück besteht also eine paradoxe Beziehung: Obwohl
jenseits einer gewissen Schwelle Wohlstand die Zufriedenheit
kaum steigert, ist es von hoher Bedeutung, wie sich der Reichtum
in einer Gesellschaft verteilt.
(...)
Nach der neoliberalen Weltsicht schadet es niemandem, wenn die
Reichen reicher werden, solange das Einkommen der weniger
Vermögenden nicht sinkt. Legt man den Kontostand als alleini-
gen Maßstab zugrunde, stimmt dieses Argument. Betrachtet man
aber die Folgen für Wohlbefinden und Gesundheit, ist es falsch:
Nehmen die Gegensätze in einer Gesellschaft zu, verlieren alle -
die Reichen wie die Armen.
(aus: Stefan Klein, "Glücksformel", S.264ff)

MfG
b

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