Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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Autor Beitrag
LOthar Samuel Tesche

Beiträge: 267

New PostErstellt: 02.12.04, 16:13     Betreff: Lieber Tobias Teetz und alle Arbeitgeber

Lieber Tobias Teetz,

ich habe Dir folgende Mail geschrieben:

Lieber Tobias Teetz


Du hast geschrieben:

„Der Utilitarismus nach Bentham oder Mill: "Das Übel bekämpfen und die allgemeine Wohlfahrt fördern", war auch ein sozialer Utilitarismus in der Urkonzeption. So schlecht ist Utilitarismus auch nicht.

Wer seinen Arbeitgeber (dieser schafft erst Arbeitsplätze in der Wirtschaft) nicht achtet, achtet auch seine Arbeit nicht. Nur durch eine harmonische Kooperation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer kommt ein gutes Arbeitsverhältnis zustande.

Eine generell stärkere Besteuerung von höheren Einkommensbeziehern zur Wohlfahrtsförderung für einen besseren sozialen Ausgleich sollte jedoch ins Auge gefaßt werden.“

Mir ist jetzt nicht absolut klar, ob das Gesagte Deine Meinung darstellt oder ob es nicht ein Zitat sein könnte (durch die ständige Hin- und Herschieberei von Zitaten, weiß man manchmal nicht mehr, wo einem der Kopf steht). Ich möchte Dich deshalb fragen, ob der zweite Absatz („Wer seinen Arbeitgeber…“) tatsächlich Deine Meinung wiedergibt.

Sollte der Absatz das tun, möchte ich vorerst nur fragen:

Muß man seinen Arbeitgeber auch achten, wenn er k e i n e Arbeitsplätze schafft, ja vielmehr Arbeitsplätze vernichtet?
Tut er das vielleicht gar deshalb, weil er seine Arbeitnehmer liebt? Vielleicht in der Art eines gütigen Vaters, der seinen Sohn schlägt, um ihm dann zu sagen, dass er es aus Liebe getan habe?

Nenne mir bitte einen einzigen Betrieb in Deutschland (ab 10 Mann Betriebsgröße), indem eine harmonische Kooperation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer stattfindet.

Freundliche Grüße Lothar Samuel Tesche

Auf diese Mail hast du so geantwortet:


„Lieber Lothar Samuel Tesche,
Sie sagten:

Nenne mir bitte einen einzigen Betrieb in Deutschland (ab 10 Mann Betriebsgröße), indem eine harmonische Kooperation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer stattfindet.

Ich kenne einige und arbeite selbst in einem selbstverwalteten Betrieb. Bei uns "cheffelt" keiner, nur wir selbst. Also, auf der Ebene gibt es noch viel zu tun.
Grüße,
Ernst Ullrich Schultz“

Das Gesagte stellt also Deine Meinung dar, es handelt sich somit nicht um ein Zitat.
Du hast keine einzige meiner Fragen beantwortet. Der letzten Frage bist Du ausgewichen („Ich kenne einige“). Wenn Du einige kennst, dann sei bitte so freundlich und nenne mir ihre Anschriften, auf dass ich mich mit ihnen in Verbindung setzen kann, um mit ihnen einige Interviews zu führen.
Du sprichst von einem selbstverwalteten Betrieb, in dem Du arbeitest. Wenn Du darunter das verstehst, was ich auch darunter verstehe, dann bedeutet dies, dass es gar keinen Arbeitgeber gibt, mit dem man harmonisch kooperieren kann, weil ja alle Mitglieder dieser Betriebsform ihre eigenen Arbeitgeber sind. Ich kann aber auch sagen: Alle Arbeitgeber in einem selbstverwalteten Betrieb kooperieren harmonisch miteinander (Du sagst ja auch, dass bei Euch keiner „cheffelt“). Du kannst also Deinen Arbeitgeber gar nicht achten, weil Du gar keinen hast!
Interessant wäre es natürlich, der Frage nachzugehen, wie eine Welt ausschauen würde, in der es ausschließlich selbstverwaltete Betriebe gäbe. Ob diese Menschen dann immer noch so viele Mittel für Militärausgaben bereitstellen würden, wie sie das heute im gleichen Maße für Lebensmittel, Miete und Kleidung tun?

Solltest Du mir keine Betriebe namentlich nennen können (weil Du den Datenschutz verletzen würdest oder weil in den Arbeitsverträgen Geheimhaltungsparagrafen –Stichwort: Betriebsgeheimnisse - eingebaut sind) , verfahre ich in dieser Frage so, wie man das in der Forensik zu tun pflegt: Sagt in einem Verleumdungsklageprozeß der Angeklagte, dass er dies oder jenes von einer bestimmten Person gehört habe, der er aber versprochen habe, diese niemals zu verraten, so gilt dies als schlichte Schutzbehauptung und somit als eindeutiges Lügengebäude.

Dein Spruch:
„Wer seinen Arbeitgeber (dieser schafft erst Arbeitsplätze in der Wirtschaft) nicht achtet, achtet auch seine Arbeit nicht.“
ist gelinde gesagt eine Unverfrorenheit, denn mit diesem Konstrukt arbeiten fast alle Unternehmer und fast alle Regierungen dieser Welt:
Weil der Arbeitgeber nicht vom Arbeitnehmer geachtet wird und dieser deshalb seine Arbeit nicht achten kann, sieht sich der Arbeitgeber gezwungen, Arbeitnehmer zu entlassen, um wenigstens noch den verbliebenen guten Arbeitnehmern (die ihren Arbeitgeber noch achten und folglich auch ihre Arbeit achten) ihre Existenz sichern zu können.
Schuld an allen wirtschaftlichen Schwierigkeiten tragen immer die Arbeitnehmer. Vielleicht sollten die Arbeitgeber alle Arbeitnehmer mal entlassen um zur Abwechslung selbst mit den Händen zu arbeiten ... Brücken bauen, Brot backen, Geschirrspülmaschine in Gang setzen, Häuser bauen usw. Interessant auch der Sprachgebrauch Arbeit-Nehmer. Die Arbeiter nehmen dem Arbeit-Geber die Arbeit weg.

Interessieren würde mich auch, aus welchen Gründen (Urmotiven) ein Unternehmer Arbeitsplätze schafft. Weil er so lieb ist, und sich für Arbeitnehmer aufopfert?
Und noch eins: Woher hat der Unternehmer eigentlich das Geld, mit dem er Arbeitsplätze schaffen kann? Und warum hat er es nicht mehr, wenn er Arbeitnehmer entlässt?
Warum entlässt die Deutsche Bank ständig Leute, obwohl sie in ihrer Bilanz nach Abzug aller Steuern einen Milliardengewinn zu verzeichnen hat? - Oder achtet hier der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nicht?

Deinen präzisen Antworten entgegensehend verbleibe ich mit lieben Grüßen

Lothar Samuel Tesche

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