Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen
zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des
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Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird.
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Günter Koch

Beiträge: 169

New PostErstellt: 20.01.05, 10:49     Betreff: Re: Zu Ronald Blaschkes Artikel

"Tobias Teetz" <@carookee.com> schrieb:
> Lieber Günther,
>
> kann der Produzent (vermutlich ein international operierendes Unternehmen) das Geld nicht auch in anderen Staaten zu
> höheren Zinsen anlegen ?

Grundsätzlich ja.
Dazu müßte er das Gold verkaufen. Er müßte also einen Käufer finden, der ihn einen für ihn interessanten Preis bietet.
Setzen wir voraus, daß er einen solchen Partner gefunden hat. Dann hätte er das Gold nicht mehr, dafür aber eine andere Währung. Er könnte bei einer ausländischen Bank ein Konto eröffnen und das Geld einzahlen, möglichst zinsgünstig "anlegen".

Dadurch hätte die (eigene) Staatsbank weniger Goldeinnahmen, wodurch sich der Kassenbestand verringert. Sie müßte also alle Staatsausgaben, wozu auch das Bürgergeld gehört, reduzieren.
Da womöglich viele Menschen vom Bürgergeld leben sinkt zunächst der Lebensstandard derer, aber auch von all denen, die direkt oder mittelbar von vom Staat Einkünfte haben. Die Leute können sich weniger kaufen.
Wenn die Leute weniger kaufen, kann der Handel weniger verkaufen und die produzierende Wirtschaft weniger produzieren.
Damit gerät die Wirtschaft unter ihre Leistungsgrenze, sie ist nicht mehr ausgelastet. Das wiederum eröffnet einen Spielraum für die Gestaltung der Preise, das Preisniveau wird sinken. Damit paßt sich das Preisniveau an die geringere umlaufende Goldmenge an. Die allgemeine Wohlstand ist wie zuvor.
Durch das niedrige Preisniveau wird es für andere Länder lukrativ im Goldland einzukaufen. Das führt zu einem temporären Exportüberschuß, wodurch das Gold wieder zurück fließt. Es wird dann auch nicht mehr lukrativ sein, das Gold ins Ausland zu schaffen. Das ist ein automatischer Regelmechanismus bei dem der Staat nicht steuernd eingreifen muß.

> Die Unternehmen akkumulieren außerdem unheimlich viel Kapital. Wie käme dann eine Umverteilung zum Arbeitslosen (oder auch
> staatliche Beschäftigte) zustande ?

Es ergibt keinen Sinn mehr riesengroße Guthaben anzusammeln, da sie mit dem Tode wieder verfallen. Man kann sich natürlich mit Luxus umgeben und die näheren Angehörigen daran teilhaben lassen. Im Normalfall gehe ich davon aus, daß ein Unternehmer (die Person) dann in den Ruhestand geht wenn er absehen kann, daß es finanziell keinen Sinn mehr macht noch mehr Guthaben zu akkumulieren. Es wird natürlich auch Menschen geben, die einen Sinn in ihrer Arbeit sehen und, wohlwissend, daß sie die Anwartschaften daraus nicht mehr in Anspruch nehmen können, darüber hinaus weiter arbeiten. Das würde auch den Wohlstand der Arbeitslosen (AL) anheben. Davon bekommen die AL zwar nicht mehr Gold (Umverteilung), sie können aber an den Produkten partizipieren.

> Dies wäre ja eine Enteignung von Unternehmen. Da Unternehmen aber Aktienanteilseigner aus allen Herren Länder haben, werden
> diese kaum für eine Umverteilung an einen nationalen Staat sein.

Aktionäre sind allgemein Personen, die mehr Geld haben als nötig; dafür kaufen sie Aktien, in der Hoffnung noch mehr Geld zu bekommen. Damit haben sie das Geld nicht mehr, dafür gehören ihnen Anteile eines Unternehmens.

In meinem Konzept ist das Kreditsystem anders. Ein Unternehmer wird nicht Aktien ausgeben um zu Geld zu kommen.
Er würde damit Anteile seines Unternehmens an andere Eigentümer, womöglich ausländische, abgeben, denen er auch ein Mitspracherecht einräumen müßte.

Angenommen ein Unternehmer möchte seinen Betrieb erweitern und braucht dafür eine Fabrikhalle, hat aber das Geld dafür nicht. Es fragt bei einem Bauunternehmer an, ob er ihm eine Halle baut ohne diese sofort bezahlt zu bekommen. Nähere Erklärung dazu siehe meinen Aufsatz "Das Patentrezept" - Kreditsystem.

Das Risiko eines Kredits bleibt immer beim Leistungsgeber.

Ausländische Aktienanteilseigner können dann keinen Gewinn mehr aus ihren Aktien ziehen. Sie werden also versuchen, ihr "Geld" abzuziehen, das bedeutet die Aktien verkaufen. Wenn das viele tun sinken natürlich die Preise (der Aktien). Das könnte im Extremfall soweit gehen, daß der Wert von Aktien gegen Null geht. Dann bleibt ihnen nur, alles was mobil ist abzutransportieren. Immobilien könnten natürlich nicht abtransportiert werde, sie bleiben dann da. Dabei denke ich an die derzeit laufende Privatisierung öffentlicher Einrichtungen wie Schwimmbäder, Wasserversorgungsunternehmen, Hafenanlagen u.s.w.
Das sehe ich als eine Fehlentwicklung, die auf unser Geldsystem zurückzuführen ist. Deshalb brauchen wir eine anderes - und zwar dringend!

Günter Koch
www.patentrezept.de

> Mit freundlichen Grüßen
>
> Tobias Teetz
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