Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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Politische Lage und BGE

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Seite: 1, 2
Autor Beitrag
Partei03.de

Beiträge: 42
Ort: 21244 Buchholz



New PostErstellt: 17.06.05, 13:38  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: matthias_dilthey
    Während ich breit und ausführlich erklärt habe, warum ein auf Lohnsteuer basierendes BGE nicht funktionieren kann.
    Dieser, meiner Argumentation wurde nie etwas fachlich/sachliches entgegengesetzt.
Wo hast du das bitte breit und ausführlich erlärt? Kann ich leider nicht finden. Sachlich entgegensetzen würde ich dir da Folgendes:

  1. Es geht in meinem Modell nicht um ein Lohnsteuerbasiertes BGE, sondern um eines, daß durch Einsparungen bei bestehenden Sozialleistungen entsteht. Die Lohn- bzw. Einkommensteuer wird lediglich dazu benutzt, um den realen Empfängerkreis zu begrenzen.

  2. Ich denke nicht, daß man ein BGE politisch durchsetzen kann, wenn man damit von Anfang an die komplette Umstrukturierung aller staatlichen Bereiche notwendig macht.

    Zitat: matthias_dilthey
    Geht aber das BGE einher mit z.B. Auflösung der BA, werden gewichtig viel gut ausgebildeter Verwaltungskräfte nach sinnvoller Beschäftigung suchen.
    Diese werden dann auf einem liberalisierten Arbeitsmarkt wesentlich unter 5000,-- Euro zu haben sein.
Das ist sicher so nicht richtig.

  1. Anstelle der derzeitigen unnützen Verwaltung wird dann ein Teil der Leute privatwirtschaftlich gebraucht, um für die Arbeitlosenversicherungsbeiträge echte Arbeitsvermittlung zu machen.

  2. Du erweckst hier den Eindruck, daß die Mitarbeiter in den Arbeitsagenturen im Schnitt 5.000 Euro im Monat verdienen. Ich denke, dasß ist bei weitem nicht so.

    Zitat: matthias_dilthey
    Wir befürchten, daß ein existenzsicherndes BGE (ca. 900,-- Euro) zu einem Einbrechen des Lohnniveau bis ca. heutigen 5000,-- Euro brutto führt.
Okay, auch das mag im ersten Moment so sein, wenn man das BGE unkontrolliert auf diesem hohen Niveau einführen würde. Das ist aber ja nicht die einzige Auswirkung. Es würde auf der anderen Seite dadurch auch ein Wirtschaftsschub mit entgegengesetzten Wirkungen geschaffen werden, der diesen Effekt dann nach kurzer Zeit zumindest zu einem Teil wieder kompensiert. Erhöhte Nachfrage nach geeigneten Arbeitskräften und ein Verschwinden eines Teils verfügbarer Arbeitnehmer führt ja auch dazu, daß das Niveau nicht beliebig sinkt.

Logischerweise würde man auch nicht mit 900 Euro, sondern auf einem Niveau anfangen, das höher als das heutige Hartz IV-Niveau ist, aber noch nicht existenzsichernd. Bei niedrigen Werten sind die Auswirkungen lange nicht so gravierend.

Und dann kann man all die Auswirkungen beobachten und das BGE langsam von Jahr zu Jahr steigern. Das klappt mit Sicherheit besser als das tollste theoretische Modell.

    Zitat: matthias_dilthey
    Man könnte ja mal darüber reden, ob es überhaupt lohnenswert ist, so geartete Tabellen anzulegen.
    Da gibt es in der Mathematik so ein schönes f(x)= und eine momentante Einkommensverteilung, die sich recht leicht mit Fehlergrenzendefinition mathematisch beschreiben läßt.
    Dann nimmt man noch ein paar Korrekturfunktionen vorher/nachher dazu. Das zusammen in einen "Becher schmeißen und schütteln" und schon erkennt man recht schnell den lediglich akademischen Wert solcher Tabellen. Das hat die PfsG schon vor längerer Zeit gemacht und die Unsinnigkeit solcher Wege erkannt.
Das mag vielleicht vom wissenschaftlichen Standpunkt auf den ersten Blick richtig sein. Man kann in ein solches Modell sicher eine Menge mehr Parameter einführen, um es dann für alle BGE-Höhen anwenden zu können.

Aber da muß man dann nicht nur deine negativ wirkenden Parameter einführen, sondern genauso die, die positiv wirken.

Letztlich ergibt sich dann nämlich ein gesundes Gleichgewicht, das sicher nicht bei deinen obigen Beispielzahlen liegen wird.

Das Hauptproblem ist aber meiner Ansicht nach kein wissenschaftliches Problem, sondern ein Problem, das BGE-Konzept und seine Finanzierbarkeit dem Normalbürger zu vermitteln.

Und der kommt nun mal mit linearen Gleichungen mit zig Variablen oder mit jeder Menge gleichzeitiger Umstrukturierungen überhaupt nicht klar und wird sie dementsprechend aus dem Bauch heraus ablehnen.

Man kann und sollte sie natürlich trotzdem aufstellen, um dann die Auswirkungen dessen, was man letztlich einführen will, so gut wie möglich voraussehen zu können.

Zur Erklärung für das Volk braucht man aber auch eine einfache Variante, die an der Stelle paßt, wo man anfangen will. Ansonsten wird man nie ein BGE einführen können.

    Zitat: matthias_dilthey
    Während die PfsG die Arbeitslosigkeit als positiven "Befreiungsschlag" vom Zwang zum Erwerbseinkommen begreift und von daher ein BGE fordert, sieht die Partei03 das BGE als Notwendigkeit, mit der Arbeitslosigkeit umzugehen zu können. Ist meine Betrachtungsweise falsch?
Nee, das ist sicher richtig so. Und ich schätze mal, daß ein BGE als Notwendigkeit mit der Arbeitslosigkeit umzugehen, von der Bevölkerung auch deutlich eher akzeptiert werden wird als ein ideologisch geprägter "Befreiungsschlag".

    Zitat: matthias_dilthey
    Du hast aber Deine Beiträge mit Funktion unterzeichnet. Also gehe ich davon aus, daß Du die Meinung der Partei, nicht zwingendermaßen Deine, vertrittst.
Das sehe ich anders. Ich bin mit meiner eigenen Meinung immer ein gutes Stück weiter als die Partei. Nebenbei hatte ich bei meinem Modellvorschlag auch explizit geschrieben, daß das so noch nicht bei uns beschlossen ist, sondern ich es auch dort als Vorschlag einbringe.

Ich schreibe in Foren immer als Person und vertrete meine eigene Meinung. Der Zusatz, dass ich Parteivorsitzender der Partei03.de bin, dient lediglich dazu, den Mitlesenden darüber zu informieren, dass ich dort meine Meinung auch dementsprechend vertrete. Logischerweise stimmt dann die Meinung der übrigen Parteimitglieder oft auch mit meiner überein. Das muß aber nicht generell so sein.

    Zitat: matthias_dilthey
    Und unsere Aufgabe hier kann es nur sein, ein zukunftsträchtiges BGE zu entwickeln. Und das kann nicht auch Lohnsteuerbasis funktionieren.
Wie schon gesagt. Das Modell funktioniert ja auch nicht auf Lohnsteuerbasis.

    Zitat: matthias_dilthey
    Denn wenn der eine sagt, wir brauchen einen besseren Ersatz für die Sozialhilfe; der andere aber sagt, BGE ist keine Sozialhilfe, das ist ein Grundrecht, sind das komplett andere Dinge
Okay. Ich habe verstanden. Wir machen hier im Netzwerk das Gleiche wie unsere Altpolitiker: mein BGE, dein BGE, das BGE der Grünen, das Ulmer BGE. Gemeinsame Diskussion lohnt nicht, da wir ohnehin alle unterschiedliche Meinungen und unterschiedliche Ziele haben.

Gruß
Werner Noske




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Vossp Flickflack

Beiträge: 123
Ort: Odense NV


New PostErstellt: 17.06.05, 13:41  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

Ihr lieben Streithähne,

es liessen sich viele Anmærkungen machen zu dem, was hierunter gestanden hat.

Aber, Matthias, wenn du behauptest, dass noch kein anständiges Argument für die Lohn-steuer bei Dir angekommen sei, dann muss das an Deinem Empfänger liegen.

Du gehst davon aus, dass die Arbeit wegschwindet und dass es keine vertikale Integration von der Quelle bis zum Verbraucher bei den Unternehmen geben wird. Weiterhin gehst Du davon aus, dass Produkte physischer Art produziert werden müssen, dass Wert entsteht.

Alle drei Annahmen dürften bis zu 90 Prozent falsch sein.

MfG / Peter Voss




----- Original Message -----
From: matthias_dilthey
To: Forum Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum Grundeinkommen
Sent: Friday, June 17, 2005 12:46 AM
Subject: [Forum Grundeinkommen] Re: Politische Lage und BGE


Zitat: Partei03.de

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lmr

Beiträge: 45


New PostErstellt: 17.06.05, 14:28  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

Lieber Lothar S. T.,

du sprichst mir aus der Seele mit deinen Visionen und es ist gewiss kein Hirngespinnst, denn jede andere Entwicklung führt unabdingbar zur Vernichtung dieses noch grünen Planeten. Und letzteres lässt die Natur mit Sicherheit nicht zu, so wie sie mit dem Zusammenbruch des Wettrüstens schon einmal ein nukleares Inferno verhindert hat.

Am Bedingungslosen Grundeinkommen führt also kein Weg vorbei, darin sind sich alle hier Beteiligten einig. Die Frage ist nur, wann und wie wir hingelangen. Und da gibt es sehr abweichende Auffassungen, die belegen, dass die ausgelatschten Pfade der (Geld-Schein-)"Demokratie" und der parlamentarischen Bürokratie (oder auch des bürokratischen Parlamentarismus) im Kreise verlaufen. Die politische Kaste ist nur noch Selbstzweck, die nun schon seit Jahrzehnten in heilsbringerischer Manier von Wachstum und neuen Arbeitsplätzen schwafelt und dabei nichts unversucht lässt, um die eigenen Pfründe zu sichern im Einklang mit den wirklich Mächtigen dieser Welt. Ein Teufelskreis, der eben mit parlamentarischen Mitteln NICHT durchbrochen werden kann. Hier irren diejenigen, die daran festhalten und sie veschwenden bedauerlicherweise nur ihre Kräfte wie Don Quichotte.

Der Umbruch vollzieht sich schleichend, verdeckt und unspektakulär mittels einer ganz allmählichen Entkopplung des Daseins von den etablierten Währungen des kapitalistischen Systems und kann durch NICHTS verhindert werden.

Liebe Grüße und Schönes Wochenende

Lothar Mickel

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Matthias Wild

Beiträge: 2


New PostErstellt: 14.09.05, 14:57  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

@Noske und Dilthey,

zur Diskussionsführung:
das Anfangsthema ist etwas aus dem Blick geraten(ja da hängt viel dran, ich weiß). Schade, denn die partei-politische und bewegungs-strategische Grundfrage, wie wir dieses BGE wählbar und - viel wichtiger - mehrheitsfähig machen, ist so enorm wichtig, dass wir sie gemeinsam und hauptsächlich diskutieren sollten.
Deshalb mein Vorschlag:
1. einen wirklichen Strategie-Thread aufmachen
2. wo dann auch mehr Leute aus versch. ideolog. und politischen Perspektiven daran teilnehmen.

Ich selbst bin Koordinator der Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen (BAG GE) in und bei der Linkspartei.PDS –
Wir haben uns vorgenommen, ein bedingungsloses Grundeinkommen ins nächste Wahlprogramm der Linkspartei zu integrieren, was angesichts der sozialistisch-arbeitsfetischisten Tradition nicht ganz einfach wird. Auch wenn wir auf einem Guten Weg sind (Grundsicherung; MdB Petra Pau schreibt bspw. von einem bedarfsorientierten GE, nicht ganz bedingungslos, aber ein Anfang), brauchen wir unbedingt personelle Unterstützung. Je mehr Mitglieder unsere BAG hat, umso mehr Delegierte stellen wir und umso mehr Einfluss haben wir.

Mir stösst es shcon ein bissl sauer auf, wenn die Linkspartei hier "konzeptlos" bezeichnet wird und mit den anderen Parteien auf eine STufe gestellt wird.
Wir sind ab 18. die einzige relevante Kraft im BT, die gegen den neoliberalen mainstream angeht und eine nachfrageorientierte und menschenwürdige Politik einfordert. Schaut euch doch mal unsere Grundsicherung (750€) an, da hat Katja Kipping auch schon den Arbeitszwang wegverhandelt.
Die GE-Szene muss verstehen, dass wir momentan der einzige strategische Partner sind (solange die Grünen noch neoliberal sind)
Es ist utopisch zu glauben, mit einer neugegründeten BGE-Partei eine Mehrheit zu erlangen. Dagegen scheint es realistischer die Linkspartei "BGE-fit" zu machen und die Grünen wieder auf die sozialökologische Seite zu bewegen und dann noch eine neue völlig unideologische BGE-Partei zu haben.

Ich denke, es sollte unser Ziel sein, bis 2009 (oder früher) eine neue Volkspartei aus den vielen kleinen zu schmieden (Familien- und Frauenpartei, gfg-allianz, usw.) mit entsprechender Mitglieder- und Infrastruktur (siehe Noske).

Mit einer solchen Koalition (Stimmen hypostasiert: Linke 20%, Grüne 10%, BGEP 20%) könnte man eine regierungsfähige Mehrheit erlangen.

Doch dazu gehört nicht nur jede Menge organisationspolitische Arbeit, sondern auch effektive Kampagnen mit offensiver Überzeugungsarbeit.

Wir wissen, dass die Menschen sich eine Vision und einen strukturellen Aufbruch in diesem Land wünschen und von den Volksparteien enttäuscht sind. Und doch wissen wir auch, dass sie gleichzeitig die geschickte Propaganda neoliberaler Glaubenssätze für bare Münze nehmen und sich den radikalen Aufbruch (wie er medial gepredigt wird) in die genau falsche, marktradikale Richtung wünschen. Dieser Glaube an die wirtschaftsfreundlichen Paradoxien muss und kann durch systematische Aufklärung durchbrochen werden.
Es erfordert viel persönlichen Einsatz und professionelle Kampagnen- und Medienarbeit, um dies zu erreichen. Wir können mit diesem KOnzept nicht nur einen plausiblen und durchweg sinnvollen Vorschlag machen, sondern auch die Konzepte der Gegenseite als unnötig inhuman und marktradikal, als unsozial und wirtschaftlich absurd entlarven.
Ich denke, wir stehen in gesellschaftlicher Verantwortung solch eine realistische und vernünftige Alternative anzubieten und mehrheitsfähig zu machen.
Wir alle sollten ganz ernsthaft darüber nachdenken, wie sowas zu bewältigen wäre, denn es könnte ein historischer Schritt sein, solch ein Partei- und Bürgerinitiativprojekt zu starten, um neue politische Konstellationen zu ermöglichen.

MfG
Matthias Wild

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Günter Koch

Beiträge: 169
Ort: Erlangen


New PostErstellt: 14.09.05, 15:44  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

"Matthias Wild" <@carookee.com> schrieb:
> @Noske und Dilthey,
>
> zur Diskussionsführung:
> das Anfangsthema ist etwas aus dem Blick geraten(ja da hängt viel dran, ich weiß). Schade, denn die partei-politische und
> bewegungs-strategische Grundfrage, wie wir dieses BGE wählbar und - viel wichtiger - mehrheitsfähig machen, ist so enorm
> wichtig, dass wir sie gemeinsam und hauptsächlich diskutieren sollten.
> Deshalb mein Vorschlag:
> 1. einen wirklichen Strategie-Thread aufmachen
> 2. wo dann auch mehr Leute aus versch. ideolog. und politischen Perspektiven daran teilnehmen.
>
> Ich selbst bin Koordinator der Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen (BAG GE) in und bei der Linkspartei.PDS –
> Wir haben uns vorgenommen, ein bedingungsloses Grundeinkommen ins nächste Wahlprogramm der Linkspartei zu integrieren,
> was angesichts der sozialistisch-arbeitsfetischisten Tradition nicht ganz einfach wird.

Hallo Matthias,

ich bin nicht bereit langatmig über steuerfinanzierte GE-Modelle zu diskutieren. Ich biete Euch aber meinen Vortrag an:

"Das Patentrezept, Staat ohne Steuern - Bürgergeld für alle"

Der Vortrag ist allgemeinverständlich, es ist keine Vorbildung in Volkswirtschaft nötig.
Dieses Modell kann mit dem Goldring eine 8-jährige praktische Erfahrung vorweisen.

Das GE in meinem System ist völlig bedingungslos.

Günter
www.patentrezept.de
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Silas Bernd

Beiträge: 115
Ort: Osnabrück


New PostErstellt: 14.09.05, 17:49  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

Mensch Günter
merk mal, das BGE Recht, Gesetz zur Voraussetzung hat.
Rechte haben, oder Betteln.
Damit auch gegen Stipendien und Stiftungen.

MfG
b

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matthias_dilthey

Beiträge: 130
Ort: Erlangen


New PostErstellt: 15.09.05, 22:39  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

Hallo Matthias Wild, hallo Forum,

    Zitat:
    Am Mittwoch, 14. September 2005 14:57 schrieb Matthias Wild:
    ... wie wir dieses BGE wählbar und - viel wichtiger -
    mehrheitsfähig machen, ist so enorm wichtig, dass wir sie gemeinsam und hauptsächlich diskutieren sollten. Deshalb mein Vorschlag:
    1. einen wirklichen Strategie-Thread aufmachen
    2. wo dann auch mehr Leute aus versch. ideolog. und politischen Perspektiven daran teilnehmen.
Dem steht von meiner und PfsG-Seite nichts im Wege. Bedenken habe ich nur, wenn ich die vielen undurchdachten bzw. nicht zu Ende gedachten Modelle ansehe. Denn das Modell Pelzer fordert eine komplett andere Strategie als das Modell Dilthey. Und das Modell Wild erfordert wieder eine andere Strategie.


    Zitat:
    Ich selbst bin Koordinator der Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen (BAG GE) in und bei der Linkspartei.PDS - Wir haben uns vorgenommen, ein bedingungsloses Grundeinkommen ins nächste Wahlprogramm der Linkspartei zu integrieren, was angesichts der sozialistisch-arbeitsfetischisten Tradition nicht ganz einfach wird.
Das ist aber doch ein Problem der Linkspartei. Und dieses Problem wurde durch den Zusammenschluß mit der WASG und deren "Ewig Gestrigen" nicht kleiner. Wenn schon innerhalb einer Gruppierung Kompromisse eingegangen
werden müssen, was bleibt dann am Ende von einem BGE im Sinne des Netzwerks noch übrig?

    Zitat:
    Auch wenn wir auf einem Guten Weg sind (Grundsicherung; MdB Petra Pau schreibt bspw. von einem bedarfsorientierten GE, nicht ganz bedingungslos, aber ein Anfang), brauchen wir unbedingt personelle Unterstützung. Je mehr Mitglieder unsere BAG hat, umso mehr Delegierte stellen wir und umso mehr Einfluss haben wir.
Wenn man von einem bedarforientierten GE ausgeht, sollte man Mitglied der FDP werden. Die haben das schon im Programm. Da ist ein Nachverhandeln wesentlich einfacher ...


    Zitat:
    Mir stösst es schon ein bissl sauer auf, wenn die Linkspartei hier "konzeptlos" bezeichnet wird und mit den anderen Parteien auf eine Stufe gestellt wird.
Auch wenn wir (PfsG) dieses Wort über die Linkspartei nicht genannt haben, so ist es doch nicht wegzudiskutieren, daß das Wahlprogramm nicht finanzierbar ist.

    Zitat:
    Wir sind ab 18. die einzige relevante Kraft im BT, die gegen den neoliberalen mainstream angeht und eine nachfrageorientierte und menschenwürdige Politik einfordert.
Das kann ich aus dem Wahlprogramm leider nicht erkennen. Wenn ich das richtig im Kopf habe, wird in diesem Wahlprogramm auch die Forderung nach mehr Arbeitsplätzen laut. Arbeit, die wir nicht haben oder brauchen.

    Zitat:
    Schaut euch doch mal unsere Grundsicherung (750?) an, da hat Katja Kipping auch schon den Arbeitszwang
    wegverhandelt. Die GE-Szene muss verstehen, dass wir momentan der einzige strategische Partner sind (solange die Grünen noch neoliberal sind).
Es macht keinen Sinn, bei unbeweglichen Kräften um deren
Beweglichkeit zu kämpfen. Da investiere ich meine Zeit lieber in die weitere Entwicklung des BGE.


    Zitat:
    Es ist utopisch zu glauben, mit einer neugegründeten BGE-Partei eine Mehrheit zu erlangen. Dagegen scheint es realistischer die Linkspartei "BGE-fit" zu machen und die Grünen wieder auf die sozialökologische Seite zu bewegen und dann noch eine neue völlig unideologische BGE-Partei zu haben.]
Den Druck, den eine winzige PfsG auf eine strategische Kraft wie die Linkspartei auslösen kann, könnten die einzelnen PfsG-Mitglieder innerhalb dieser strategischen Kraft nie erzeugen.
So haben wir Programme in der Schublade liegen, je nach Wahlausgang abgestimmt, Druck auf die Regierung zu machen.
Arbeitsplätze zu schaffen ist und bleibt ein haltloses Wahlversprechen; wir brauchen ein komplett neues, gut durchdachtes Konzept. Das BGE ist dabei nur ein kleines Bausteinchen.
Grüne Politik ist komplett gescheitert. Dabei meine ich nicht den Umweltschutz-Gedanken, sondern dessen Umsetzung.
Als ich in einem Gespräch Frau Saager vorgehalten habe, daß eine Photovoltik-Anlage bei der Herstellung in etwa soviel Energie verschlingt, wie diese Anlage über die gesamte Lebensdauer liefert, kam als Antwort: "Aber
das hat Arbeitsplätze geschaffen". So kann man keine erfolgreiche Umweltschutz-Politik machen.


    Zitat:
    Ich denke, es sollte unser Ziel sein, bis 2009 (oder früher) eine neue Volkspartei aus den vielen kleinen zu schmieden (Familien- und Frauenpartei, gfg-allianz, usw.) mit entsprechender Mitglieder- und Infrastruktur (siehe Noske).
Die Stellungnahme von Werner Noske habe ich leider nicht erhalten.


    Zitat:
    Mit einer solchen Koalition (Stimmen hypostasiert: Linke 20%, Grüne 10%, BGEP 20%) könnte man eine regierungsfähige Mehrheit erlangen.

    Doch dazu gehört nicht nur jede Menge organisationspolitische Arbeit, sondern auch effektive Kampagnen mit offensiver Überzeugungsarbeit.
Richtig. Solange man aber gegen die eigenen "Parteifreunde" kämpfen
muß, wird da nichts daraus.
Wir werden der neuen (alten) Regierung die 100 Tage lassen und im Frühjahr mit einem hieb- und stichfest durchgerechnetem, rundlaufenden Konzept massiv "an den Karren fahren". Und dazu haben wir uns des Rückhalts tragender BGE-Kräfte versichert. Die Linke ist herzlich dazu eingeladen!


    Zitat:
    Wir wissen, dass die Menschen sich eine Vision und einen strukturellen Aufbruch in diesem Land wünschen und von den Volksparteien enttäuscht sind.
    Und doch wissen wir auch, dass sie gleichzeitig die geschickte Propaganda neoliberaler Glaubenssätze für bare Münze nehmen und sich den radikalen Aufbruch (wie er medial gepredigt wird) in die genau falsche, marktradikale Richtung wünschen. Dieser Glaube an die wirtschaftsfreundlichen Paradoxien muss und kann durch systematische Aufklärung durchbrochen werden. Es erfordert viel persönlichen Einsatz und professionelle Kampagnen- und Medienarbeit, um dies zu erreichen. Wir können mit diesem Konzept nicht nur einen plausiblen und durchweg sinnvollen Vorschlag machen, sondern auch die
    Konzepte der Gegenseite als unnötig inhuman und marktradikal, als unsozial und wirtschaftlich absurd entlarven.
Der Gedanke ist richtig, jedoch wird er wegen Widerständen innerhalb der WASG-Gruppierung bei den Linken nicht im Sinn eines BGE´s umsetzbar sein.


    Zitat:
    Ich denke, wir stehen in gesellschaftlicher Verantwortung solch eine realistische und vernünftige Alternative anzubieten und mehrheitsfähig zu machen. Wir alle sollten ganz ernsthaft darüber nachdenken, wie sowas zu bewältigen wäre, denn es könnte ein historischer Schritt sein, solch ein Partei- und Bürgerinitiativprojekt zu starten, um neue politische Konstellationen zu ermöglichen.
Dazu würde ich am 16.Oktober 2005 ein Treffen Interessierter in Dresden vorschlagen.
Viel Zeit bleibt uns nicht, denn es könnte sein, daß der "Mob" schneller zu laufen bginnt, als manche wahrhaben möchten. Daß die nächste Wahl erst 2009 erfolgt, ist angesichts der schon rollenden Entlassungswellen nicht zu
erwarten ...


Liebe Grüße


Matthias Dilthey


[editiert: 16.09.05, 17:16 von matthias_dilthey]
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lmr

Beiträge: 45


New PostErstellt: 19.09.05, 00:59  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: matthias_dilthey
    Dazu würde ich am 16.Oktober 2005 ein Treffen Interessierter in Dresden vorschlagen.
    Viel Zeit bleibt uns nicht, denn es könnte sein, daß der "Mob" schneller zu laufen bginnt, als manche wahrhaben möchten.

Hallo Matthias,

Gegenvorschlag: 15.10.2005 zum Bundestreffen der Tauschringe in Berlin.
http://trb.tauschring-mitte.de

Also ich bin da und Peter Scharl bestimmt auch.

Lothar M.


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matthias_dilthey

Beiträge: 130
Ort: Erlangen


New PostErstellt: 19.09.05, 20:56  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

Lieber Lothar,

danke für die Einladung:
    Zitat: lmr
    Hallo Matthias,

    Gegenvorschlag: 15.10.2005 zum Bundestreffen der Tauschringe in Berlin.
    http://trb.tauschring-mitte.de

    Also ich bin da und Peter Scharl bestimmt auch.

    Lothar M.
Leider haben wir am 15.10.05 eine "Strategie-Sitzung" der PfsG, die schon lange geplant und vorbereitet wurde und an der sämtliche Landesverbände teilnehmen. Dieses Treffen kann ich unmöglich verschieben oder gar platzen lassen. Ich bitte um Verständnis.

Liebe Grüße


Matthias Dilthey



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Matthias Wild

Beiträge: 2


New PostErstellt: 03.10.05, 15:40  Betreff: Re: Politische Lage und BGE  drucken  weiterempfehlen

Sorry für die verspätete Meldung (Urlaub)

Also am 15. ist in Berlin ein Kongress für eine neue linke Jugendbewegung, dakönnte ich auch nicht.
Aber der 16. wäre ok. zum kurzfristigen Absprechen: Tel. 0351 8473579

@Matthias D.       wegen deiner Skepsis gegenüber der WASG: in Berlin ist sie sehr 
                        bspw. sehr GE-freundlich,  mehr als die pds!
Ja also einfach wird das nicht, aber wir wissen doch, dass wir die besseren (wissenschaftlichen und grundlegenden) Argumente haben und eine radikale Ursachenforschung am Anfang jeder ernstgemeinten Problemlösung stehen muss. 
Im kommunikativen Prozess setzen sich schließlich die besseren Argumente durch (Apel, Habermas), doch dazu müssen wir als erstes wirklich viele und umfassende Diskussionen anstoßen. (Veranstaltungen jeder Art und Diskussionspapiere)

WEgen der sonstigen Kritik/Bedenken: Lass uns mal telefonieren.

Bis dann


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