Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs".
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matthias_dilthey

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New PostErstellt: 30.06.05, 14:26  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

Hallo in das Forum!

Seid Ihr sicher, daß diese Diskussion im richtigen Forum geführt wird?
Waren wir hier nicht einig, daß ein BGE bedingungslos und existenzsichernd sein sollte?

Ich lese hier BGE-Höhen von 500,-- Euro; das paßt doch in das FDP-Forum. Deren "Bürgergeld" ist ja weitaus höher!

    Zitat: Vossp Flickflack
    Ob sich damit wirklich etwas ändert wissen wir nicht so genau, weil ja auch die Bereitschaft der Arbeitgeber vorhanden sein muß, neue Mitarbeiter - die mitunter seit längerer Zeit arbeitslos waren - zu integrieren.

    Wir haben gegenwärtig ca. 3,5 Mio. Bedarfsgemeinschaften mit ALG2-Leistungen.

    Wie können die gegenwärtigen ALG2-Empfänger in Beschäftigungsprojekte kommen, die den Fähigkeiten der Bürger entsprechen ?
Euere Diskussion ist von einem tiefen Mißtrauen gegen die Menschen geprägt. Diese müssen, Euerer Meinung nach, geführt, gefordert und ein klein wenig gefördert werden.

Ich betrachte jetzt diese Postings seit geraumer Zeit und komme zu dem Schluß, daß Ihr eine etwas abgewandelte Form des "Feudalismus pur" probagiert!
Ihr möchtet lediglich die Feudalherren austauschen!

Bitte entschuldigt meine etwas derbe Ausdrucksweise. Als jemand, der eine "lebenswerte Zukunft" probagiert und den "Menschen in den Mittelpunkt der Politik" rücken möchte, geht mir die Hutschnur hoch!

Trotzdem liebe Grüße

Matthias Dilthey



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lmr

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New PostErstellt: 30.06.05, 14:49  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: matthias_dilthey
    Euere Diskussion ist von einem tiefen Mißtrauen gegen die Menschen geprägt. Diese müssen, Euerer Meinung nach, geführt, gefordert und ein klein wenig gefördert werden.

    Ich betrachte jetzt diese Postings seit geraumer Zeit und komme zu dem Schluß, daß Ihr eine etwas abgewandelte Form des "Feudalismus pur" probagiert!
    Ihr möchtet lediglich die Feudalherren austauschen!
Diesen Eindruck habe ich allerdings auch. Hier ist bei vielen noch keineswegs ein Neues Denken vorhanden, das vorallem auf Vertrauen basiert. Ohne ein Grundvertrauen in die Menschen wird es auch kein Grundeinkommen geben.

Denkt mal drüber nach:

http://file2.carookee.de/forum/Grundeinkommen/file/660350/vision.pdf?d

Sonnige Grüße von der Ostseeküste

Lothar Mickel

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Partei03.de

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New PostErstellt: 30.06.05, 15:53  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: matthias_dilthey
    Seid Ihr sicher, daß diese Diskussion im richtigen Forum geführt wird?

    Ich lese hier BGE-Höhen von 500,-- Euro; das paßt doch in das FDP-Forum. Deren "Bürgergeld" ist ja weitaus höher!
Nun, ich denke, die Diskussion über Beschäftigungsprojekte hat in diesem Forum wirklich kaum etwas zu suchen. Denn um eine notwendige Beschäftigung geht es beim BGE ja gerade nicht.

Über eine BGE-Höhe von 500 Euro - oder wenig darüber - als Einstiegsgröße zu diskutieren, halte ich dagegen für durchaus sinnvoll. Dazu muß man nicht zur FDP gehen.

Denn wer meint, daß er ein existenzsicherndes BGE auf einen Schlag einführen kann, der ist für mich, mit Verlaub gesagt ein Traumtänzer.

Ein BGE auf existenzsichernde Höhe zu bringen, nachdem man es erstmal generell eingeführt hat, ist dagegen meiner Ansicht nach relativ einfach. Und da braucht man dann auch die komplexen Modellrechnungen nicht mehr. Denn die Erhöhung kann man dann einfach Schritt für Schritt machen und sie finanziert sich zum größten Teil von selbst, wenn das von dir und allen anderen hier immer wieder propagierte Vertrauen in die Menschen gerechtfertigt ist.

Was mich hier vor allem nervt, ist dass hier jeder immer wieder darauf verfällt, nur in seiner persönlichen Ideologie zu denken und alle anderen ausgrenzt und nieder macht. SO wird das nie was mit einem echten BGE.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Noske
Parteivorsitzender Partei03.de



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matthias_dilthey

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New PostErstellt: 30.06.05, 17:28  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

Hallo Werner,

gerade bei der Einführung einer "umwälzenden" Errungenschaft ist es, weder politisch noch praktisch möglich, kleine Schritte zu gehen:
    Zitat: Partei03.de
      Zitat: matthias_dilthey
      Seid Ihr sicher, daß diese Diskussion im richtigen Forum geführt wird?

      Ich lese hier BGE-Höhen von 500,-- Euro; das paßt doch in das FDP-Forum. Deren "Bürgergeld" ist ja weitaus höher!
    Denn wer meint, daß er ein existenzsicherndes BGE auf einen Schlag einführen kann, der ist für mich, mit Verlaub gesagt ein Traumtänzer.
Um ein BGE auf ein Niveau von ca. Euro 900,--/Monat zu bringen, bedarf es ca. 900 Mrd. Wir haben aber heute schon (bereinigte) Sozialtransfairs in Höhe von 770 Mrd. Euro. Somit trennen uns ca. 130 Mrd Euro p.a. von einem existenzsichernden BGE.
Diese lassen sich über zusätzliche, vom BGE und dessen Kaufkraft hervorgerufenene MwSt und Sozial-Umsatzsteuer problemlos stemmen.

    Zitat:
    Ein BGE auf existenzsichernde Höhe zu bringen, nachdem man es erstmal generell eingeführt hat, ist dagegen meiner Ansicht nach relativ einfach.
Darin besteht der Irrtum. Um ein BGE einzuführen, bedarf es der Einsparungen der Reibungsverluste: BA, Steuerreform, "Bürgersubventionen" etc. Diesen Verwaltungsoverhead kann man aber nur dann einsparen, wenn ein BGE existenzsichernd ist. Es kann doch nicht angehen, wenn Du einem Hartz-Empfänger sagst, er bekommt all-inclusiv 600,-- Euro für eine Überganszeit von 2 Jahren?
Nicht einmal diese 600,-- Euro sind realistisch finanzierbar, ohne den Overhead abzubauen.
Eventuell in der Theorie. Aber den Sozialneid von "oben nach unten", den wirst Du nicht beherrschen können!

    Zitat:
    Und da braucht man dann auch die komplexen Modellrechnungen nicht mehr. Denn die Erhöhung kann man dann einfach Schritt für Schritt machen und sie finanziert sich zum größten Teil von selbst, wenn das von dir und allen anderen hier immer wieder propagierte Vertrauen in die Menschen gerechtfertigt ist.
Was mir noch immer etwas schleierhaft ist: Sowohl die Gruppierung um Prof. Pelzer als auch die um Partei 03 möchten ein BGE >900,-- Euro einführen. Was ist mit den ALGII - Empfängern? Bekommen die das BGE "obendrauf" oder werden diese auf das BGE >900,-- Euro beschnitten?
Über eine klare Antwort von Werner und Peter würde ich mich freuen!

    Zitat:
    Was mich hier vor allem nervt, ist dass hier jeder immer wieder darauf verfällt, nur in seiner persönlichen Ideologie zu denken und alle anderen ausgrenzt und nieder macht. SO wird das nie was mit einem echten BGE.

    Mit freundlichen Grüßen
    Werner Noske
    Parteivorsitzender Partei03.de



Lieber Werner, da fühle ich mich jetzt zu unrecht "angemacht". Wenn Du meine Postings mal konkret verfolgst, wirst Du feststellen, daß ich meine Haltung "so nicht" immer konkret hinterlegt habe.
Es dreht sich bei der PfsG nicht darum, Ideologie zu verfolgen, sondern konkrete, machbare Lösungen zu entwickeln. Und auf das BGE bezogen, lassen sich diese Lösungen bestimmt nicht über eine Einkommen-Abgabe, sondern nur über eine Produktabgabe, finanzieren.
Jede andere Lösung würde Sozialneid, von unten nach oben, von oben nach unten, produzieren.
Und zwar in einem Maß, daß Steine fliegen. Ein von "oben nach unten" fliegender Stein hat aber viel mehr Wirkung, als ein "von unten nach oben" geworfener!

Matthias Dilthey
- PfsG -



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Partei03.de

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New PostErstellt: 30.06.05, 20:48  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: matthias_dilthey
    gerade bei der Einführung einer "umwälzenden" Errungenschaft ist es, weder politisch noch praktisch möglich, kleine Schritte zu gehen:
Warum sollte das unmöglich sein? Ich sehe keinen Grund, warum es nicht gehen sollte, mit dem gleichen Sozialetat anzufangen, der heute bereits ausgegeben wird - und den einfach nach den Regeln eines BGE zu verteilen. Für ein BGE eine breite Akzeptanz zu finden, wenn keiner mehr zahlen muß als bisher, ist doch wohl viel einfacher als den Leuten zu erzählen, sie müssen noch mal eben 130 weitere Milliarden bezahlen?

    Zitat: matthias_dilthey
    Um ein BGE auf ein Niveau von ca. Euro 900,--/Monat zu bringen, bedarf es ca. 900 Mrd. Wir haben aber heute schon (bereinigte) Sozialtransfairs in Höhe von 770 Mrd. Euro. Somit trennen uns ca. 130 Mrd Euro p.a. von einem existenzsichernden BGE.
Jo, und damit hast du dann auf politischer Ebene ein echtes Problem. Jeder Politiker wird dir erzählen und auch belegen, daß dieser Sozialetat schon jetzt nicht finanzierbar ist. Die Mehrwertsteuererhöhung ist doch eh schon für andere Dinge verplant!

    Zitat: matthias_dilthey
    Diese lassen sich über zusätzliche, vom BGE und dessen Kaufkraft hervorgerufenene MwSt und Sozial-Umsatzsteuer problemlos stemmen.
Du und ich wissen und glauben das vielleicht. Der Normalbürger tut das aber nun mal nicht und wird das so nicht akzeptieren. An Aufschwung und mehr Kaufkraft glaubt nach Rot/Grün nun keiner mehr! Und schon garnicht durch Steuererhöhungen!

    Zitat: matthias_dilthey
      Zitat:
      Ein BGE auf existenzsichernde Höhe zu bringen, nachdem man es erstmal generell eingeführt hat, ist dagegen meiner Ansicht nach relativ einfach.
    Darin besteht der Irrtum. Um ein BGE einzuführen, bedarf es der Einsparungen der Reibungsverluste: BA, Steuerreform, "Bürgersubventionen" etc. Diesen Verwaltungsoverhead kann man aber nur dann einsparen, wenn ein BGE existenzsichernd ist.
Wieso das denn? Das Arbeitsamt und die Sozialämter brauche ich doch schon nicht mehr, sobald die wirklich Bedürftigen wie die ALG-II Empfänger mehr kriegen als jetzt. Und dass die mehr kriegen können, sobald man die dafür eingesetzte Bürokratie weitestgehend einspart, ist doch wohl unbestritten oder?

    Zitat: matthias_dilthey
    Nicht einmal diese 600,-- Euro sind realistisch finanzierbar, ohne den Overhead abzubauen.
Das habe zumindest ich ja auch nicht behauptet. Den Overhead abzubauen steht für mich im Gegensatz zum ursprünglichen Transfergrenzenmodell an vorderster Stelle, bevor man alles andere in Betracht zieht.

    Zitat: matthias_dilthey
    Was mir noch immer etwas schleierhaft ist: Sowohl die Gruppierung um Prof. Pelzer als auch die um Partei 03 möchten ein BGE >900,-- Euro einführen. Was ist mit den ALGII - Empfängern? Bekommen die das BGE "obendrauf" oder werden diese auf das BGE >900,-- Euro beschnitten?
    Über eine klare Antwort von Werner und Peter würde ich mich freuen!
Klare Antwort von mir:
Erstens gehe ich davon aus, das eine Größenordnung von 900 Euro zwar anzustreben, aber nicht von Anfang an durchzusetzen ist. Und zweitens geht das ja wohl auf keinen Fall noch auf das bisherige ALG-II oder auf die Rente oder das Kindergeld oben drauf. Wie kommt man auf so eine Idee?
Wollt IHR das den Leuten verkaufen?

Aus meiner Modellrechnung geht doch klar hervor, daß alle bereits gezahlten Sozialleistungen dagegen gerechnet werden. Diese Einsparungen bei bisherigen Sozialleistungen und der damit verbundenen Bürokratie sind bei mir - wie von Anfang an erläutert - die eigentliche Finanzierungskomponente. Sie einkommensbezogene Komponente dient doch lediglich dazu, den nicht Bedürftigen das BGE wieder wegzusteuern, solange sie halt nicht wirklich bedürftig sind.

Ich denke aber auch, es gibt ja wohl heute kaum eine Sozialleistung, die heute 600 Euro pro Person wesentlich übersteigt oder? Falls ja, erzähl mal: das ist dann sicher was für die Bild-Zeitung!

    Zitat: matthias_dilthey
    Lieber Werner, da fühle ich mich jetzt zu unrecht "angemacht". Wenn Du meine Postings mal konkret verfolgst, wirst Du feststellen, daß ich meine Haltung "so nicht" immer konkret hinterlegt habe.
    Es dreht sich bei der PfsG nicht darum, Ideologie zu verfolgen, sondern konkrete, machbare Lösungen zu entwickeln.
Jo, aber genau wie Peter behauptest du in praktisch jedem Beitrag, daß eure Lösung die einzig machbare ist. Und das ist nun mal keine Basis für eine Diskussion.

    Zitat: matthias_dilthey
    Und auf das BGE bezogen, lassen sich diese Lösungen bestimmt nicht über eine Einkommen-Abgabe, sondern nur über eine Produktabgabe, finanzieren.
Das kannst du zwar behaupten, aber sicher nicht beweisen. Ein erster Schritt zur Einführung eines kleineren BGE läßt sich meiner Meinung nach ohne weiteres mit der Einkommens-Abgabe finanzieren. Um dann draufzusatteln, muß man dann logischerweise die anderen Komponenten dazu nehmen, um letztlich von der Einkommensbezogenheit wieder wegzukommen.

Das ist meiner Ansicht nach der einzig gangbare Weg, um die Akzeptanz im Volk ohne "fliegende Steine" zu gewinnen. Und damit sind wir dann wieder bei dem Problem der unterschiedlichen Auffassungen.

Mag sein, das deine Auffassung nicht so ideologisch bedingt ist wie es für mich den Anschein hat. Nach deiner Wortwahl hört sich das aber leider immer wieder so an, auch wenn du das Gegenteil beteuerst. Und wenn dann die Zustimmung aus dem "ähnlichen Lager" auf dem Fuße folge, dann bestätigt das doch wohl meinen Eindruck oder?

Gruß
Werner Noske
Partei03.de



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Vossp Flickflack

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New PostErstellt: 30.06.05, 21:17  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

lieber matthias,

das unten angegebene und mir zugeschriebene Zitat stammt nicht von mir.

Freundlicher Gruss und willkommen zurück aus der Genesung.
Peter Voss

----- Original Message -----
From: matthias_dilthey
To: Forum Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum Grundeinkommen
Sent: Thursday, June 30, 2005 2:26 PM
Subject: [Forum Grundeinkommen] Re: Transfergrenzenmodell


Hallo in das Forum!

Seid Ihr sicher, daß diese Diskussion im richtigen Forum geführt wird?
Waren wir hier nicht einig, daß ein BGE bedingungslos und existenzsichernd sein sollte?

Ich lese hier BGE-Höhen von 500,-- Euro; das paßt doch in das FDP-Forum. Deren "Bürgergeld" ist ja weitaus höher!


Zitat: Vossp Flickflack
Ob sich damit wirklich etwas ändert wissen wir nicht so genau, weil ja auch die Bereitschaft der Arbeitgeber vorhanden sein muß, neue Mitarbeiter - die mitunter seit längerer Zeit arbeitslos waren - zu integrieren.

Wir haben gegenwärtig ca. 3,5 Mio. Bedarfsgemeinschaften mit ALG2-Leistungen.

Wie können die gegenwärtigen ALG2-Empfänger in Beschäftigungsprojekte kommen, die den Fähigkeiten der Bürger entsprechen ?

Euere Diskussion ist von einem tiefen Mißtrauen gegen die Menschen geprägt. Diese müssen, Euerer Meinung nach, geführt, gefordert und ein klein wenig gefördert werden.

Ich betrachte jetzt diese Postings seit geraumer Zeit und komme zu dem Schluß, daß Ihr eine etwas abgewandelte Form des "Feudalismus pur" probagiert!
Ihr möchtet lediglich die Feudalherren austauschen!

Bitte entschuldigt meine etwas derbe Ausdrucksweise. Als jemand, der eine "lebenswerte Zukunft" probagiert und den "Menschen in den Mittelpunkt der Politik" rücken möchte, geht mir die Hutschnur hoch!

Trotzdem liebe Grüße

Matthias Dilthey



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Vossp Flickflack

Beiträge: 123
Ort: Odense NV


New PostErstellt: 30.06.05, 21:42  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

Lieber Werner Noske und Matthias Dilthey,

ich setze fort hinter dem Zitat:
----- Original Message -----
From: Partei03.de
To: Forum Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum Grundeinkommen
Sent: Thursday, June 30, 2005 8:48 PM
Subject: [Forum Grundeinkommen] Re: Transfergrenzenmodell



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Um ein BGE auf ein Niveau von ca. Euro 900,--/Monat zu bringen, bedarf es ca. 900 Mrd. Wir haben aber heute schon (bereinigte) Sozialtransfairs in Höhe von 770 Mrd. Euro. Somit trennen uns ca. 130 Mrd Euro p.a. von einem existenzsichernden BGE.

Jo, und damit hast du dann auf politischer Ebene ein echtes Problem. Jeder Politiker wird dir erzählen und auch belegen, daß dieser Sozialetat schon jetzt nicht finanzierbar ist. Die Mehrwertsteuererhöhung ist doch eh schon für andere Dinge verplant!


Zitat: matthias_dilthey
Diese lassen sich über zusätzliche, vom BGE und dessen Kaufkraft hervorgerufenene MwSt und Sozial-Umsatzsteuer problemlos stemmen.

Du und ich wissen und glauben das vielleicht. Der Normalbürger tut das aber nun mal nicht und wird das so nicht akzeptieren. An Aufschwung und mehr Kaufkraft glaubt nach Rot/Grün nun keiner mehr! Und schon garnicht durch Steuererhöhungen!

Zitat schluss.

Der hervorgehobene Absatz sagt eigentlich alles.
Ihr seid beide Parteivorsitzende, also Politiker! - Es ist Eure Aufgabe die politische Kommunikation zu bewerkstelligen, die es den Normalbürgern ermöglicht zu verstehen, dass ein BGE gut für ihn und auch finanzierbar ist.

Ab morgen wird stehen die Zeichen doch wohl auf Wahlkampf; dann geht es wohl von unserer Seite nicht mehr darum, wer von uns Recht hat. Den Politikern und Wirtschaftsfachleuten, die da behaupten, dass ein BGE nicht zu finanzieren ist (nicht etwa sei) bzw. wie es zu finanzieren ist, muss man eben sagen, dass sie nichts von der Spezial-materie verstünden, sie auf jeden Fall nicht mit den richtigen Vorraussetzungen gearbeitet haben können, weil Sie dann zu dem Ergebnis gekommen sein müssten, dass es keine Finanzierungsprobleme gibt. Und dann bitte den Mund halten von wegen Modellrechnungnen. Es geht einzig darum zu behaupten! Das müsst Ihr lernen wie Pavlowske Hunde.

Guten Wahlkampf!

Mit freundlichem Gruss, meine lieben Kampfhähne,
Peter Voss
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matthias_dilthey

Beiträge: 130
Ort: Erlangen


New PostErstellt: 30.06.05, 23:29  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Partei03.de
    Ich denke aber auch, es gibt ja wohl heute kaum eine Sozialleistung, die heute 600 Euro pro Person wesentlich übersteigt oder? Falls ja, erzähl mal: das ist dann sicher was für die Bild-Zeitung!
Für einen Ein-Personenhaushalt wird bei ALGII z.Z. Euro 345,-- Lebensunterhalt und ca. Euro 400,-- Miete und Heizung bezahlt. Macht Euro 745,--. Auch bei vermögenslosen Bedarfsgemeinschaften liegt der Betrag pro Person (incl. Miete) noch immer deutlich über Euro 600,-- pro Person.
ALGII stellt für mich schon eine Unterschreitung des absoluten Lebensminimum dar.
Verwaltungsoverheads kann man aber nur nennenswert einsparen, wenn man auf die Bedürftigkeitsprüfung verzichtet. Auf die kann man aber nur verzichten, wenn das BGE sehr deutlich über Euro 700,-- liegt. Andernfalls würden Single-Haushalte so schlecht gestellt, daß diese nicht überlebensfähig wären.
    Zitat:
      Zitat: matthias_dilthey
      Lieber Werner, da fühle ich mich jetzt zu unrecht "angemacht". Wenn Du meine Postings mal konkret verfolgst, wirst Du feststellen, daß ich meine Haltung "so nicht" immer konkret hinterlegt habe.
      Es dreht sich bei der PfsG nicht darum, Ideologie zu verfolgen, sondern konkrete, machbare Lösungen zu entwickeln.
    Jo, aber genau wie Peter behauptest du in praktisch jedem Beitrag, daß eure Lösung die einzig machbare ist. Und das ist nun mal keine Basis für eine Diskussion.
Sorry, wenn ich manchmal etwas arrogant rüberkomme. Die Ideolgen der PfsG arbeiten seit 1990 sehr intensiv am BGE und sind die Irrwege, denen Ihr jetzt im "Schnellschuß" folgt, alle schon mal gegangen.

Um zu einem Konsens, zumindest zu einer konstrutiven Diskussion zu gelangen, laßt uns doch erst mal darüber einig werden, wie hoch ein BGE sein muß, um nennenswerte Verwaltungsoverheads abbauen zu können.

Als nennenswerten Verwaltungsabbau bezeichne ich die Schließung aller mit ALGII befassten Stellen und den Aufbau kleiner Sozialämter für "besondere Lebenssituationen" wie Behinderte (mit Mehrbedarf oder Obdachlosigkeit durch "Rauswurf" oder Wohnungsverlust durch Brand etc.)

Um das bewerkstelligen zu können, muß das BGE über Euro 800,-- Monat liegen. Andernfalls muß das BGE durch ergänzende Sozialhilfe aufgestockt werden, so daß der Verwaltungsoverhead nur unwesentlich verringert werden kann.
    Zitat:

      Zitat: matthias_dilthey
      Und auf das BGE bezogen, lassen sich diese Lösungen bestimmt nicht über eine Einkommen-Abgabe, sondern nur über eine Produktabgabe, finanzieren.
    Das kannst du zwar behaupten, aber sicher nicht beweisen.
Könnte ich, aber wofür?
Ihr habt doch so schlaue Rechentabellen angelegt. Weiter oben habe ich schon mal das BGE-Szenario angegeben, das die PfsG bei existenzsicherndem BGE erwartet: Alle Bruttolöhne bis Euro 5000,-- werden um 40% einbrechen. Ich bat Euch, das mal durchzurechnen. Antwort kam keine. Wir haben das schon mal durchgerechnet. Sogar mit den Daten des Trans.-modells. Daher wissen wir, warum Ihr uns eine Antwort schuldig geblieben seid!

    Zitat:
    Ein erster Schritt zur Einführung eines kleineren BGE läßt sich meiner Meinung nach ohne weiteres mit der Einkommens-Abgabe finanzieren. Um dann draufzusatteln, muß man dann logischerweise die anderen Komponenten dazu nehmen, um letztlich von der Einkommensbezogenheit wieder wegzukommen.
Fiskalisch hast Du recht, aber nicht ohne Mehrbelastung einzelner Einkommensgruppen. Und damit wird ein Sozialneid "von oben nach unten" freigesetzt, der nicht mehr beherrschbar ist. Denn es fehlen bei kleinem BGE die Einsparungen durch den Verwaltungsoverhead, wie oben dargelegt!

    Zitat:
    Das ist meiner Ansicht nach der einzig gangbare Weg, um die Akzeptanz im Volk ohne "fliegende Steine" zu gewinnen. Und damit sind wir dann wieder bei dem Problem der unterschiedlichen Auffassungen.
Dich lieber Werner, bitte ich, doch mal konkret eine Einschätzung abzugeben, bei welcher BGE-Höhe welche Verwaltungskosten einzusparen sind. Es würde ja schon eine "verbale" Einigung reichen:" ab BGE i.H.v. können wir die BA schließen".
Dann könnte man gemeinsam die Einsparungen feststellen und über die Auswirkungen im Lohngefüge reden ...

Nur so wird ein Schuh daraus, und zwar Ideolgiefrei!

Liebe Grüße

Matthias Dilthey



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New PostErstellt: 30.06.05, 23:30  Betreff: Diskussion im richtigen FORUM ?  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Mehrere Beiträge verschoben wegen Themawechsel

[editiert: 30.06.05, 23:36 von tauschringe.info]
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matthias_dilthey

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New PostErstellt: 30.06.05, 23:34  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

Hallo Peter,

sorry, ich habe da nichts manipuliert. Ich habe lediglich mit "Quote" in einem bestehenden Eintrag im Forum gearbeitet.

Keine Ahnung, was da schief gelaufen ist und wem das Zitat zuzuschreiben ist!

Dank und liebe Grüße

Matthias Dilthey

    Zitat: Vossp Flickflack
    lieber matthias,

    das unten angegebene und mir zugeschriebene Zitat stammt nicht von mir.

    Freundlicher Gruss und willkommen zurück aus der Genesung.
    Peter Voss

    ----- Original Message -----
    From: matthias_dilthey
    To: Forum Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum Grundeinkommen
    Sent: Thursday, June 30, 2005 2:26 PM
    Subject: [Forum Grundeinkommen] Re: Transfergrenzenmodell


    Hallo in das Forum!

    Seid Ihr sicher, daß diese Diskussion im richtigen Forum geführt wird?
    Waren wir hier nicht einig, daß ein BGE bedingungslos und existenzsichernd sein sollte?

    Ich lese hier BGE-Höhen von 500,-- Euro; das paßt doch in das FDP-Forum. Deren "Bürgergeld" ist ja weitaus höher!


    Zitat: Vossp Flickflack
    Ob sich damit wirklich etwas ändert wissen wir nicht so genau, weil ja auch die Bereitschaft der Arbeitgeber vorhanden sein muß, neue Mitarbeiter - die mitunter seit längerer Zeit arbeitslos waren - zu integrieren.

    Wir haben gegenwärtig ca. 3,5 Mio. Bedarfsgemeinschaften mit ALG2-Leistungen.

    Wie können die gegenwärtigen ALG2-Empfänger in Beschäftigungsprojekte kommen, die den Fähigkeiten der Bürger entsprechen ?

    Euere Diskussion ist von einem tiefen Mißtrauen gegen die Menschen geprägt. Diese müssen, Euerer Meinung nach, geführt, gefordert und ein klein wenig gefördert werden.

    Ich betrachte jetzt diese Postings seit geraumer Zeit und komme zu dem Schluß, daß Ihr eine etwas abgewandelte Form des "Feudalismus pur" probagiert!
    Ihr möchtet lediglich die Feudalherren austauschen!

    Bitte entschuldigt meine etwas derbe Ausdrucksweise. Als jemand, der eine "lebenswerte Zukunft" probagiert und den "Menschen in den Mittelpunkt der Politik" rücken möchte, geht mir die Hutschnur hoch!

    Trotzdem liebe Grüße

    Matthias Dilthey



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Ort: 21244 Buchholz



New PostErstellt: 01.07.05, 00:03  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: matthias_dilthey
    Als nennenswerten Verwaltungsabbau bezeichne ich die Schließung aller mit ALGII befassten Stellen und den Aufbau kleiner Sozialämter für "besondere Lebenssituationen" wie Behinderte (mit Mehrbedarf oder Obdachlosigkeit durch "Rauswurf" oder Wohnungsverlust durch Brand etc.)

    Um das bewerkstelligen zu können, muß das BGE über Euro 800,-- Monat liegen. Andernfalls muß das BGE durch ergänzende Sozialhilfe aufgestockt werden, so daß der Verwaltungsoverhead nur unwesentlich verringert werden kann.

OK. Du bringst mich immer mehr dazu, der Mehrzahl der Leute recht zu geben, die der Meinung ist, ein existenzsicherndes BGE läßt sich in Deutschland politisch nicht durchsetzen.

Also werde ich mich wohl erstmal wieder ums Geldverdienen kümmern und zusehen, daß ich möglichst nicht zu den Hartz-IV-Empfängern stoße.

Gruß
Werner Noske
Partei03.de



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New PostErstellt: 01.07.05, 10:50  Betreff: Re: Transfergrenzenmodell  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Partei03.de
    OK. Du bringst mich immer mehr dazu, der Mehrzahl der Leute recht zu geben, die der Meinung ist, ein existenzsicherndes BGE läßt sich in Deutschland politisch nicht durchsetzen.

    Also werde ich mich wohl erstmal wieder ums Geldverdienen kümmern und zusehen, daß ich möglichst nicht zu den Hartz-IV-Empfängern stoße.
Hallo Werner,

du bist schon auf dem richtigen Weg. Wenn jetzt noch etwas Engagement bei lokalen Initiativen dazu kommt, bewirkst du mehr, als es über die deutsche parlamentarische Bürokratie möglich ist.

Und du hast ganz bestimmt ein gutes Gefühl dabei...

Herzliche Grüße

Lothar Mickel

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