Hallo,
anbei noch einige Überlegungen zur Motivation des türkischen Staatsanwaltes.
Der Unterschied zu seinem deutschen Kollegen besteht ja nicht nur in der Nationalität und der unterschiedlichen Rechtskultur sondern auch, dass der deutsche Staatsanwalt sich überlegen musste, ob er mit diesem "Blatt" ein "Spiel" wagen sollte, während sein türkischer Kollege vor dem Problem steht, mit diesem "Blatt" gewinnen zu wollen.
Die Antwort des deutschen Staatsanwaltes ist bekannt. Er sieht keinerlei Aussichten ein Verfahren gewinnen zu können und stellte das Ermittlungsverfahren daher ein.
Der türkische Staatsanwalt hatte nur die Wahl sich geschlagen zu geben oder auf "Frechheit siegt" zu setzen. Auf Strafe wegen schwerwiegender seelischer Störungen konnte er nicht mehr plädieren, da er beim letzten Prozesstag selber das Gutachten der Nebenklage verworfen hatte. Also blieb ihm "nur" noch sexueller Missbrauch und Vergewaltigung. Dafür hat er zwar auch keine Beweise, aber man kann es ja mal versuchen. Wer viel fordert bekommt ja vielleicht etwas und hat dann nicht völlig verloren.
Dass es sich dabei um Menschen handelt und nicht um ein Spiel, dass man gewinnen oder verlieren kann, scheint den Leuten nicht mehr in den Sinn zu kommen. Traurig aber wahr.
Wolfgang, Marco kann es nicht egal sein, wie das Verfahren in der Türkei ausgeht. Auch wenn das Urteil in Deutschland nicht umgesetzt wird, geht es doch um seinen Ruf. Außerdem würde eine Verurteilung auch die Übernahme der Prozesskosten zur Folge haben. Die kann die Türkei in Deutschland zwar auch nicht eintreiben, aber soll Marco bei jedem Urlaub im Ausland erst überprüfen müssen, ob dieses in die Türkei ausliefert?
Viele Grüße
Andreas
Gerechtigkeit für Marco!