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muesia
Meister


Beiträge: 473

New PostErstellt: 18.09.09, 08:13     Betreff: Re: Urteil gegen Marco ergangen

tiptoi® Wieso? Weshalb? Warum? 13: t...

http://www.az-online.de/uelzenstart/00_20090918010018_quotEigentlich_wissen_wir_nichtsquot.htm

Eigentlich wissen wir nichts

Bewährungsstrafe nach zweieinhalb Jahren - Marcos Anwälte gehen dennoch in Berufung


Uelzen/Antalya. Als die Journalisten nach dem Urteilsspruch aus dem Gerichtssaal stürmen, um das Ende des Marco-Prozesses nach halb Europa zu melden, steht Ahmet Ersoy noch einige Minuten in der Eingangstür zum Saal und blickt nachdenklich zum Richtertisch. Auf die Frage eines Reporters, ob die Uelzener Familie denn in Revision gehe, bejaht der türkische Anwalt ohne zu zögern.

Zweieinhalb Jahre zog sich der Prozess in Antalya zäh wie Kaugummi hin, jetzt plötzlich am Mittwochabend doch das Urteil. Zwei Jahre, zwei Monate und 20 Tage Haft auf Bewährung wegen sexuellen Missbrauchs - ob die Uelzener Familie denn damit nicht leben könne angesichts der Höchststrafe, die der Staatsanwalt gefordert hatte? Zumal die Richter eigentlich ein Strafmaß von vier Jahren für angemessen hielten, dies aber reduzierten um etwa ein Drittel wegen des jungen Alters des Angeklagte, um ein weiteres Sechstel wegen guter Führung in den Monaten der Untersuchungshaft und angesichts fehlender Vorstrafen?

Die Verteidiger schütteln entschieden den Kopf. Zwar hatte der zweite Anwalt Marcos, Mehmet Iplikcioglu, mildernde Umstände genau in diesem Umfang für den Fall gefordert, dass das Gericht den Angeklagten tatsächlich für schuldig befinden sollte. Doch ein Schuldspruch sei juristisch gesehen nicht akzeptabel, betonten beide Anwälte in ihren Plädoyers.

Denn eigentlich wisse man gar nichts, führte Iplikcioglu in knapp einer halben Stunde aus. Die Beweisführung der Anklage beruhe alleine auf einem Punkt - dass man im Vaginalbereich der 13-jährigen Charlotte, die Marco im Osterurlaub 2007 missbraucht haben soll, Spermien gefunden hat. Doch diese Spermien seien nie untersucht worden, so Marcos Verteidiger: "Wir wissen nicht, ob sie tot waren, wie alt sie waren, ob sie überhaupt von Marco stammen, sie wurden nicht mit seinen verglichen". Es habe keinerlei Laboruntersuchungen gegeben. "Es besteht die Möglichkeit, dass diese Spermien gar nicht von Marco stammen", führte Iplikcioglu weiter aus. Das sei viel zu wenig für eine schlüssige und korrekte Beweisführung.

Ahmet Ersoy ergänzte, dass ein Chefarzt, der als Zeuge vernommen worden war, eine Vergewaltigung ausgeschlossen habe und dass er das vermeintliche Opfer außerdem für deutlich älter gehalten habe. Und das die aus England übermittelte Aussage des Mädchens juristisch nicht ausreichen könne.

Eindringlich erinnerten die Verteidiger das Gericht auch, "dass es hier um die Zukunft eines jungen Menschen geht". Vergeblich. Und deshalb sei eine Revision unabhängig vom Strafrahmen unerlässlich, betonen die Anwälte. Es gehe darum, dass die Verurteilung als solche nicht haltbar sei.
Und so wandern die Akten mit der Nummer 200/2007 jetzt zum Berufungsgericht in die Hauptstadt Ankara - und es dürften Jahre vergehen, bis sie dort geschlossen werden.

l



[editiert: 20.09.09, 08:16 von muesia]
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