Uelzen. Drei Jahre nach seiner verhängnisvollen Türkeireise kämpft Marco Weiss (20) weiter um seine Ehre - und gegen die Mühlen der türkischen Justiz. Ob und wann es zu einem Revisionsverfahren nach dem Urteil wegen Missbrauchs kommt, steht in den Sternen.

Als der damals 17-jährige Marco aus dem niedersächsischen Uelzen zu Ostern 2007 Richtung türkische Riviera startet, ahnt er nicht, dass er erst zu Weihnachten heimkehren wird. Der Vorwurf, die 15-jährige Britin Charlotte nach einem Discobesuch missbraucht zu haben, bringt ihn für 247 Tage in türkische Untersuchungshaft. Erst im September 2009 wird Marco in Antalya wegen sexuellen Missbrauchs zu zwei Jahren und gut zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Marco pocht weiter auf seine Unschuld und geht in Revision - bislang aber rein formal. Denn die schriftliche Urteilsbegründung ist noch immer nicht bei seinen Anwälten eingetroffen, sagte sein Verteidiger Jürgen Schmidt jetzt in Uelzen. Marco absolviert inzwischen eine Lehre als Kfz-Mechatroniker. Er kämpft weiter um seine Ehre - und die will er mit einem Freispruch wiederherstellen.(dpa)