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Beiträge: 169


New PostErstellt: 13.11.07, 05:01     Betreff:  AZ-Uelzen (13.11.07)

"Sagt nicht, dass das nicht geht"
Ehemaliger Abgeordneter aus Brandenburg hat sich nach Uelzen-Urlaub der Hilfe für Marco verschrieben


"Gerechtigkeit für Marco" - dafür ist Siegfried von Rabenau aus Schöneiche jetzt ständig auf Achse. Foto: Rath
Von Marc Rath

 

Uelzen/Berlin/Antalya.
"Möglichst viel Licht für Marco", wünscht sich Siegfried von Rabenau an
diesem Sonnabend in der Bundeshauptstadt. Freunde des 17-Jährigen
Uelzeners organisieren an diesem Tag eine Mahnwache am Brandenburger
Tor und wollen mit mehreren Lichtermärschen durch die Berliner
Innenstadt und das Regierungsviertel ziehen.

Die
organisatorischen Fäden für diese symbolische Aktion drei Tage vor dem
nächsten Prozesstag in Antalya hält von Rabenau zusammen. Der
54-Jährige ist in diesen Wochen Bindeglied zwischen der Familie Weiß
und den einzelnen Unterstützergruppen.

Marcos Fall ist dem im
brandenburgischen Schöneiche lebenden von Rabenau bei seinem
Campingurlaub im Uhlenköpercamp im Westerweyhe bewusst geworden. "Da
wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen", dachte er damals und schickte
einen Leserbrief an die AZ.

Dabei wollte es der Brandenburger
nicht belassen und nahm Kontakt mit der Familie auf. Mit Marcos Bruder
Sascha hält er seitdem engen Draht. Fast jede Woche steigt er in seinen
alten Volvo und fährt die rund 300 Kilometer vom Ostrand Berlins bis in
die Uhlenköperstadt hin und wieder zurück.

Viel Zeit für andere
Freizeitaktivitäten hat der beim Land Brandenburg beschäftigte von
Rabenau derzeit nicht. Allein an diesem Sonntag fuhr er morgens bei
dichtem Schneefall mit Tempo 60 nach Uelzen, um am Abend
zurückzukehren, denn gestern galt es bereits weitere organisatorische
Vorbereitung für den Sonnabend zu treffen.

Aktionen in und mit
der Politik sind Marcos Unterstützer aus Schöneiche nicht fremd. Er
gehörte nach der Wende von 1990 bis 1993 dem ersten Brandenburger
Landesparlament an. Seitdem hat er sich in zahlreichen Initiativen dem
Ost-West-Dialog verschrieben.

Doch jetzt steht für ihn Marcos
Schicksal im Mittelpunkt. Für die Mahnwache am Sonnabend bringen er und
weitere Mitstreiter in diesen Tagen 1500 Plakate an markanten Punkten
der Hauptstadt an, um für die Unterstützung des Uelzeners zu werben.
Beim Bezirksamt in Berlin-Mitte hat von Rabenau vorsorglich eine
Demonstration mit 200 Teilnehmern angemeldet.

Direkt zum
Brandenburger Tor sind "alle eingeladen, die sich mit uns gemeinsam für
Marco stark machen wollen", hofft von Rabenau auch auf Rückhalt aus
Marcos Heimatstadt. "Bringt Kerzen mit und vergesst die Verpflegung
nicht", rät er.

Das Technische Hilfswerk (THW) hat bereits
seine Unterstützung angekündigt. So wird der Präsident der deutschen
THW-Sektion, Albrecht Broemme, bei einer kurzen Kundgebung um 17 Uhr
neben Marcos Bruder Sascha und dem Hannoveraner Anwalt der Familie,
Matthias Waldraff, auftreten.

Als Zeichen der Hoffnung und Unterstützung sollen danach möglichst viele Kerzen angezündet werden, hofft der Mit-organisator.

Von
den unmittelbar benachbarten Bundestagsgebäuden und dem Kanzleramt aus
soll so ein Lichtermeer zu sehen sein. Von Rabenau wünscht sich von
dort ein ähnlich entschiedenes Verhalten, wie es nach seiner Erfahrung
die verstorbene "Mutter Courage" der Brandenburger Sozialdemokraten,
Regina Hildebrandt, an den Tag legte: "Die hätte gesagt ,Ihr bringt
jetzt das Stück Elend sofort nach Hause und sagt nicht, dass das nicht
geht‘."

Derweil reicht das Vernehmungsprotokoll der 13-jährigen
Charlottenach Einschätzung von Marcos Anwalt Michael Nagel nicht für
eine Verurteilung des Uelzener Schülers aus: "Das ist rechtlich
ausgeschlossen", erklärte gestern der Verteidiger aus Hannover. Das
Mädchen hatte in England ausgesagt, sie habe geschlafen, als Marco sich
auf sie gedrängt habe, und Zudringlichkeiten des Jugendlichen mit einem
Schlag abgewehrt. In die Türkei wollen die 13-Jährige und ihre Mutter,
gegen die in Antalya wegen Verletzung der Aufsichtspflicht ermittelt
wurde, allerdings nicht. Doch nach der Europäischen
Menschenrechtskonvention und auch dem türkischen Prozessrecht haben
Marcos Verteidiger das Recht, Fragen an die Hauptbelastungszeugin zu
stellen, notfalls per Videoschaltung.

Der Spiegel widmet dem
Fall Marco in dieser Woche seine Titelgeschichte, Sonntagszeitungen
berichteten ebenfalls groß - "die so eröffnete Diskussion über den
Inhalt der Aussagen von Charlotte und Marco dient nicht der
Wahrheitsfindung", kritisiert Nagel: "Ein Jugendverfahren findet aus
guten Gründen - zum Schutz sowohl des Beschuldigten als auch des Opfers
- ausnahmslos unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der
wiederholt vor dem Gericht durch Charlottes Anwalt erhobene Vorwurf der
Vergewaltigung wird durch die Aussage der 13-Jährigen nach Einschätzung
Nagels nicht bestätigt: "Die Vorwürfe beruhen auf einem
offensichtlichen Missverständnis", erklärt der Anwalt. Er setze auf
Versöhnung statt auf Verhärtung der Fronten. Mit Spannung wird dabei
der Umgang mit dem Vorsitzenden Richter Abdullah Yildiz erwartet.
Dessen Bitte nach Entbindung von dem Fall war abgelehnt worden, die
Anwälte haben es also mit einem Richter zu tun, der sich offenbar für
befangen hält.



Quelle:az-online.de



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[editiert: 13.12.07, 21:38 von Admin]
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