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Der verwundete Engel

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Mordred
Junghexe


Beiträge: 9
Ort: Kreis Recklinghausen



New PostErstellt: 08.10.05, 16:04  Betreff: Der verwundete Engel  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo erst mal.

Die folgende Geschichte habe ich im Rahmen des Religionsunterrichts geschrieben. Wir hatten die Aufgabe bekommen zu einem Bild eine Geschichte zu schreiben. auf dem Bild war ein verwundeter Engel, der von zwei Jungs auf einer Barre davon getragen wurde, zu sehen. Und da ich solche Aufgaben liebe habe ich mich sofort dran gemacht. Sie wurde sogar ziemlich lang (zu mindestens im Vergleich zu den anderen, die alle nur ca. ne halbe Seite hatte. Man war ich stolz auf mich ) So und jetzt wünsche ich viel spaß beim lesen:

LG Mordred

 




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Mordred
Junghexe


Beiträge: 9
Ort: Kreis Recklinghausen



New PostErstellt: 08.10.05, 16:14  Betreff: Re: Der verwundete Engel  drucken  weiterempfehlen

Der verwundete Engel

 

Das weiße Gefieder, so rein wie die Unschuld selbst, glänzt unter dem Schein der Sonne.

Nur die Flügel des Wesens sind zu erkennen der Rest des Körpers ist von einem noch stärkerem Glanz eingehüllt, so dass der Körper hinter dem Licht unerkennbar bleibt. Es ist ein warmer, beruhigender Glanz, der einen verschlingt, in sich auf nimmt und nicht mehr los lässt. Diese hypnotische Wirkung scheint von Flügelschlag zu Flügelschlag stärker zu werden. Das Wesen schwebt über den schneeweißen Wolken hinweg, über ihm der klare blaue Himmel. Plötzlich fängt dieses imposante Wesen an zu schwanken, als wäre es von einem harten Gegenstand getroffen worden. Es verliert an Flughöhe, fängt sich kurz danach wieder und steigt erneut ein Stück in die Luft. Es stabilisiert seinen Flug, dreht eine Schleife, erhebt sich in die Höhe um kurz darauf wie im Sturzflug in die Tiefe zu rasen. In diesem Moment schiebt sich eine Wolke vor die Sonne wodurch der Glanz des Wesens nachlässt und den Blick auf den Rest des Körpers freigibt. Doch trotz des fehlenden Sonnenlichts geht von dem androgynen menschlichen Körper ein warmes Leuchten aus.

Der Engel durchbricht die Wolkendecke, wobei er einen Loch in dieser hinterlässt,

sodass für einen kurzen Augenblick ein Sonnenstrahl zur Erde geschickt wird, bis sich die Wolkendecke wieder zusammen gezogen hat und das Loch verschwunden ist. Die Wolkendecke die zuvor noch so weich und strahlend gewirkt hat, scheint nun er grau und bedrohlich. Unter dem Engel erstreckt sich die kalte Welt der Menschen, hart und aus Stein gebaut. Doch aus dieser Höhe wirkt diese Welt winzig und bedeutungslos. Der Engel schließt nun seine Schwingen, beugt sich nach vorne und lässt sich Richtung Erde fallen. Ca. 30m über dem Boden breiter er sein Flügel aus, in welche der Wind nun greift und die Fallgeschwindigkeit rapide drosselt. Der Engel landet sanft und mit Anmut in einem Park in einer Stadt. Als er den Boden berührt, lösen sich einige Feder aus seinen Schwingen und segeln langsam zu Boden, wovon der Engel nichts mitzubekommen scheint. Der Engel schaut sich um. Nach kurzer Zeit geht er entschlossen Richtung Parkausgang. Er durchschreitet das harte Eisentor und betritt den asphaltierten Bürgersteig, erneut löst sich ein Teil seines Federkleids und sinkt zu Boden. Wieder unbemerkt. Die Strassen sind ziemlich leer kaum Menschen sind unterwegs. Ein Mann mit einer ziemlich finsteren Miene geht am Engel vorbei, ohne ihn zu bemerken.

>>Gefeuert!/Was meiner Frau erzählen/Gar nichts/Ist das Beste<< Die Gedanken des Mannes springen über in den Kopf des Engels.

Die Miene des Engels verzieht sich und er fasst sich mit der Hand an die Schläfe, als hätte er Kopfschmerzen. Einige Federn fallen zu Boden. Als der Mann vorüber gegangen ist scheint der Schmerz nach zulassen. Der Engel nimmt die Hand runter. Er schaut dem Mann nach, schüttelt den Kopf und geht dann weiter. Er geht die Strasse hinunter, wo er an einem kleinen Tante Emma Laden vorbei kommt. Er schaut durchs Schaufenster in das Innere des Laden.

Plötzlich hält der Engel sich die Hände vors Gesicht, taumelt ein paar Schritte zurück, bis er einen Laternenmast berührt. Im Inneren steht eine maskierte Person, die eine Pistole auf den Geschäftsinhaber richtet und den Inhalt der Kasse verlangt. Der Mann hinterm Tresen folgt den Anweisungen und reicht dem Mann eine Tüte, in die er das Geld platziert hat. Die maskierte Person schnappt sich die Tüte und ergreift danach die Flucht. Sie stürmt aus dem Laden, reißt sich dabei die Maske ab und rennt in die Richtung aus welcher der Engel gekommen war. Als die Person um die Ecke biegt lässt der Engel seine Hände sinken. Als er sich um guckt sieht er wie der Mann hinterm Tresen ein Telefon in der Hand hält und die Polizei benachrichtigt. Der Engel schaut sich erneut um und entdeckt einige Federn auf dem Boden, die der Wind ergreift und hinfort weht. Er schaut den Federn nach bis sie nicht mehr zu sehen sind, dann richtet er seinen Blick gen Himmel von dem ihm ein Sonnenstrahl entgegen kommt und sein Gesicht streichelt. Der Engel lächelt, senkt seinen Blick wieder Richtung Erde, der Sonnenstrahl verschwindet. Er folgt nun erneut dem Lauf der Strasse. Als er in eine Seitengasse abbiegt, erblickt er eine ärmlichgekleidete Frau, die schluchzend und zusammengekauert auf der Strasse sitzt.

>>seit Tagen nichts mehr gegessen/keine Arbeit/werde Sterben<<

Der Engel blickt die Frau mit einem Lächeln auf den Lippen an, hebt seine Hand und streichelt ihr über die Wange.

>>Es wird schon wieder werden/In der Bäckerei suchen sie eine Aushilfe/werde mich um die Stelle bewerben<<

Die Frau steht entschlossen auf und geht in Richtung Stadtzentrum. Der Engel schaut ihr einen kurzen Moment nach und beschließt dann ihr zu folgen. Am Ende der Strasse bleibt er stehen und beobachtet die Frau wie sie über ein mehr oder weniger belebten Marktplatz läuft. Als die Frau in der Menge untergeht, bemerkt er, dass er von einem kleinen Kind mit einem Lächeln beobachtet wird.

Plötzlich schlagen ihm die Gedanken der Menschen auf dem Platz wie eine Peitsche ins Gesicht.

>>Dieser blöde Fischverkäufer hat mich um die Hälfte meines Restgeldes betrogen/Ich hasse sie!/Kann er nicht einmal was richtig machen!/Die Frau sieht reich aus! Nur ein Griff und<<

Der Engel stürzt rückwärts in die Gasse zurück, kann es jedoch gerade noch verhindern auf den Boden zu fallen. Er rappelt sich auf und läuft mit beschleunigtem Schritt in die entgegengesetzte Richtung, biegt dann rechts ab auf eine Hauptstrasse. Eine Frau kommt ihm entgegen.

>> Dieser Mistkerl/mich zu betrügen!/Das hat er davon/tot/alle Spuren verwischt?<<

Der Engel wird, wie vom Blitz getroffen, ein paar Meter über den Boden geschleudert, trifft dann ziemlich hart und unter Schmerzensschreien auf dem harten Steinboden auf.

Einige Minuten bleibt der Engel wie Tod liegen, dann bewegt er sich vorsichtig und rafft sich unter stöhnen wieder auf. Keuchend dreht er sich um, geht einen Schritt auf die Mauer eines Hauses zu um sich dort mit seinen letzten Kräften abzustützen. Er schaut sich nach einem Platz um, wo er sich ausruhen kann, einen heruntergekommenen Spielplatz, auf dem ein paar Kinder spielen.

Die Rettung! Er stürmt auf den Spielplatz zu.

Direkt neben dem ziemlich großen Spielplatz spielen zwei Kinder mit Eimern und Schüppe im Sand, sie lächeln ihn an. Ein Stück weiter sitzen zwei älter Jungs, so um die 8, 9 Jahre auf einer Bank und werfen mit Steinen gegen eines der Geräte. Auch sie scheinen den Engel bemerkt zu haben, starren ihn aber eher fassungslos an. Die Kinder haben sich inzwischen ihrem Spielzeug wieder zugewandt und sind eifrig damit beschäftigt eine Sandburg zu bauen.

Der Engel geht auf die andere Seite des Platzes wo eine Bank vor einem Gebüsch steht, um sich dort für eine Weile auszuruhen. Als er an die Bank ran tritt hört er ein leises Stöhnen, hinter dem Busch. Als er genauer hinguckt, fängt der Engel an zu schreien, hält sich die Augen fest und fällt schließlich bewusstlos zu Boden. Hinter dem Busch liegt ein Mann auf einem Kind, hält ihm den Mund zu und macht sich gerade an ihm zu schaffen. Das Kind hatte den Engel nur hilfesuchend angeschaut und starrt immer noch in diese Richtung.

Die zwei Jungen erwachen aus ihrer Starre und rennen auf den Engel zu.

Der kleinere von Beiden, der einen Hut trägt, beugt sich zu dem Engel vor und schüttelt ihn: „Was ist passiert? Wach auf!“

Der Mann hinterm Busch hat bemerkt, dass er nicht mehr alleine war, zieht das Kind gewaltsam an sich, hält ihm immer noch den Mund zu und macht sich der Jungen ungeachtet, da diese mit dem Engel beschäftigt sind, aus dem Staub.

Der Engel kommt langsam zu sich und die Jungen helfen ihm auf. Der Engel hinterlässt auf dem Boden einen Haufen Federn, welcher wie schon zuvor vom Wind davon getragen wird.

Der Junge mit dem Hut wendet sich an den Engel:

„Was ist passiert?“

Der Engel versucht die Augen zu öffnen, doch als sich der Spalt zwischen den Lidern öffnet und Licht einfällt, entfährt dem Engel ein kleiner Schmerzenslaut und er hebt seine Hände schützend gegen das Licht.

„Was ist mit dir?“

Der Engel antwortet nicht, er berührt die beiden Jungs mit seiner Hand, die beiden lächeln kurz, dann scheinen sie zu verstehen was mit dem Engel los ist. Er wurde geblendet und ist nun blind. Die beiden Jungen gucken sich voller Furcht an, dann blickt der Junge ohne Hut auf den Engel und schwenkt ihn zurück auf den anderen Jungen!

„Wir müssen irgendetwas tun! Am besten bringen wir ihn zu einem Arzt oder so!“

„Behandelt ein Arzt auch Engel?“ „Woher soll ich das wissen?“

„Wir brauchen zwei Stöcke um ihn zu transportieren.“

Der Junge ohne Hut geht los um zwei stabile Stöcke zu suchen, der andere beugt sich zum Engel vor, reißt ein Stück von dessen Gewand ab und verbindet ihm die Augen. Der Junge ohne Hut kommt kurz darauf mit zwei geeigneten Stöcken zurück.

Sie reißen dem Engel erneut ein Stück von seinem Gewand ab, verbinden es mit den Stöcken so, dass der Engel eine Sitzfläche zum sitzen hat. Sie hieven ihn auf die improvisierte Trage.

Als die beiden versuchen den Engel anzuheben, merken sie das dieser ziemlich leicht zu sein scheint. Die Trage schwebt schon fast von alleine.

Die beiden Jungs verlassen, den Engel tragend, den Spielplatz. Sie laufen nun durch den Randbezirk der Stadt an einem Feld vorbei, da der Arzt hier seine Praxis hat.

Auf dem Weg kommt eine Frau vorbei, welche die Jungs und den Engel nicht zu bemerken scheint, da sie etwas in ihrer Tasche sucht. Sie biegt in eine Seitenstrassen.

Als sie das Blickfeld verlassen hat, wendet der Engel seinen Kopf in Richtung  der Seitenstrasse. Plötzlich hört man eine Männerstimme brüllen: „Gib mir deine Tasche!“

„Ich habe kein Geld bei mir“, erwidert die Frau. „Ich sagte gib mir die Tasche!“

Man hört einen lauten Schuss, dann überfällt den Ort eine Stille die alles in sich aufzusaugen scheint. Die Jungen schauen wie erstarrt auf den Eingang der Seitenstrasse, dann fällt ihr Blick auf den Engel, der laut aufschreit. Der Schrei schallt laut durch die ganze Stadt und scheint die Erde beben zu lassen, die Jungs starren wie gebannt auf den Engel, dem zuerst alle Federn ausfallen und der dann Selbst zu Federn zerfällt. Ein Wind kommt auf und trägt alle Federn fort. Er weht sie über das Feld in Richtung Himmel, bis sie aus dem Blickfeld der Jungen verschwunden sind. Stille und Trauer beherrscht den Ort. Ein Engel ist tot.

Mordred




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