Ingrid-Gernot-FanForum

 
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Autor Beitrag
Ines
Mitglied

Beiträge: 950


New PostErstellt: 03.12.11, 14:36     Betreff: Re: IG-Adventskalender-Fanfiction Antwort mit Zitat  

 

Samstag,
03.12.2011

 

Ingrid
geht langsam die Treppe nach unten. Als sie aufwachte war Gernot nicht mehr an
ihrer Seite gewesen, was sie doch einigermaßen gewundert hatte, da er ja meist
länger schlief als sie. Andrerseits war sie aber auch froh drum, da sie sich
etwas komisch gefühlt hatte. Als sie aufstehen wollte hatte sich für einen
Moment alles gedreht und in diesem Moment war ihr nur eines durch den Kopf
gegangen ‚noch ein Anzeichen…‘. In der Küche fiel zum ersten Mal ihr Blick auf
die Uhr. War es wirklich schon nach 10 Uhr? Warum hatte Gernot sie nicht
geweckt und wo war er eigentlich? Obwohl sie so lange geschlafen hatte, war
Ingrid noch nicht richtig munter und gestern Abend war es ja, auch wenn es ein
wirklich schöner Abend gewesen war, nicht so spät geworden, dass es ihre
Müdigkeit gerechtfertigt hätte. Oder lag das auch an…?

 

Auf dem
Tisch stand noch Kaffee, den Gernot bereits gekocht haben musste. Aus dem
Kühlschrank holte sie sich noch Milch und goss sich dann eine Tasse Kaffee ein,
in der Hoffnung, dass dieser sie halbwegs munter machen würde. Mit der Tasse in
der Hand stellte sie sich ans Fenster des Bauernhauses und blickte hinaus in
den Garten, der von einer weißen Schicht bedeckt war. Zum ersten Mal dachte sie
daran, ob es wohl das letzte Mal war, das sie den Winter hier erleben würde und
bekam Angst. Angst, was auf sie zukommen würde, Angst, dass sie Gernot alleine
lassen würde und Angst, was aus ihm werden würde, wenn sie nicht mehr da war
und ihr stiegen Tränen in die Augen. Sie wollte noch nicht sterben, hatte noch
so vieles vorgehabt, nachdem sie vor 2 Jahren, wie sie bisher gedacht hatte,
den Krebs besiegt hatte und Gernot sich nach seinem Unfall im letzten Jahr
endlich erholt hatte.

 

Im Laufe
des Jahres hatte sie ihre Dienste reduziert, statt 40 Stunde in der Woche nur
noch 30 gearbeitet und überlegt, wie sie ihr Leben und Gernots gestalten
wollte, wenn sie demnächst beide in den Ruhestand gehen würden. Gernot wurde im
nächsten Jahr 65, bei ihr dauerte es noch eineinhalb Jahre länger, dann würden
sie beide zu Hause sein. Und dann? Würde sie da überhaupt noch leben? Ingrid
merkte, wie ihre Hände zu zittern begannen und sie stellte ihre Tasse ab. Sie
wollte noch nicht sterben! Sie musste sich untersuchen lassen, auch wenn sie es
bisher hinausgezögert hatte, wusste sie, dass ihre Chancen zu überleben immer
weiter sanken je länger sie die Untersuchungen hinausschob. Warum hatte das
alles nicht noch 3 Monate warten können? Ausgerechnet jetzt, kurz vor
Weihnachten musste sie Gernot die Nachricht überbringen, dass der Krebs scheinbar
zurück gekehrt war…

 

Erst ein
Hundebellen holte sie wieder ganz zurück in die Gegenwart. Gernot war mit Hugo
draußen Gassi gegangen und soeben zurück gekommen.

 

„Na mein
Süßer.“ Ingrid beugte sich nach unten zu dem kleinen Parson-Russell-Terrier,
der bellend auf sie zugerannt war, kaum dass Gernot ihn von der Leine im Haus
gelassen hatte und der es sofort schaffte ihre tristen Gedanken zu
verscheuchen.

 


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"Dieter ist ins Licht gegangen, er ist ins Helle gegangen und er sitzt jetzt oben auf einer Wolke mit Hendrikje zusammen, mit Fred Delmare zusammen und die drei schreiben ein neues Drehbuch was dann anknüpft an unsere guten Zeiten, an die guten Zeiten die wir dort erleben durften und die wir miteinander erleben durften"
Jutta Kammann in "Abschied ist ein leises Wort"
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