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Adventskalender-FF 2012

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Ines
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New PostErstellt: 15.12.12, 16:41  Betreff: Re: Adventskalender-FF 2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Gast
      Zitat: crazy_lady

      Aber das sind jetzt 13 Teile wenn ich mich eben nicht verguckt habe?
       


    Der Mittwoch fehlt, sehe ich auch gerade.

Ja... *Asche auf mein Haupt* Dachte, es würde keiner merken, ich war Mittwoch viel unterwegs und habs dann irgendwie vergessen...

Offenbar lest ihr doch aufmerksamer, als ich dachte und so gibts heut einen Teil, der länger ist, wie die Tage sonst.




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"Dieter ist ins Licht gegangen, er ist ins Helle gegangen und er sitzt jetzt oben auf einer Wolke mit Hendrikje zusammen, mit Fred Delmare zusammen und die drei schreiben ein neues Drehbuch was dann anknüpft an unsere guten Zeiten, an die guten Zeiten die wir dort erleben durften und die wir miteinander erleben durften"
Jutta Kammann in "Abschied ist ein leises Wort"
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Ines
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New PostErstellt: 15.12.12, 16:42  Betreff: Adventskalender-FF 2012 - 15.12.2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ingrid und Gernot arbeiteten seit 2 Wochen wieder nach ihrer Hochzeit, Ingrid hatte bereits gemerkt, dass über sie beide getuschelt wurde bei den Kollegen. Sie tat so, als würde sie es nicht mitbekommen und hatte damit gerechnet, schließlich trugen sie und Gernot beide ihre Eheringe und das blieb bei nur wenigen unbemerkt. An diesem Abend war das Sommerfest der Sachsenklinik und sie hatten beschlossen, an diesem Abend, der mehr privat als dienstlich war, das 'offene Geheimnis' ihrer Hochzeit preis zu geben. Gernot hatte aus diesem Grund alles ein wenig größer als ursprünglich geplant organisieren lassen, was ihm einen Streit mit Sarah Marquardt einbrachte, bis er sagte, dass er alle zusätzlichen Kosten persönlich übernehmen würde. Ab diesem Moment war Sarah sehr kompromissbereit, es war ja schließlich egal, was es kosten würde, was über dem Etat für das Sommerfest lag, würde sie vom Professor erstattet bekommen.

Was glaubst du, wie die Reaktionen nachher sein werden?“ fragte Gernot, als er mit Ingrid auf dem Weg nach Hause war, um sich umzuziehen ehe sie nachher wieder zurück in die Klinik fahren würden.

Du meinst, dass wir seit 3 Wochen verheiratet sind? Ich denke, dass viele es sowieso schon ahnen. Auch wenn mich keiner drauf angesprochen hat, weiß ich, dass über unsere Ringe an der linken Hand getuschelt wurde und so blöd sind unsere Kollegen ja nicht, dass sie nicht eins und eins zusammen zählen können. Ein paar sind vielleicht enttäuscht, dass wir in aller Stille geheiratet haben und keine große Feier veranstaltet haben.“

Der ein oder andere wäre ja gerne dabei gewesen.“

Was ich gut verstehen kann, du weißt ja, dass ich auch gerne den ein oder anderen dabei gehabt hätte...“

...aber dann hätten wir nächstes Jahr erst heiraten können. Ich hätte es ja auch schön gefunden, aber so nur mit Rebecca, Günther, Berta, Anna und Ben war es doch auch schön, oder nicht?“

Doch, natürlich und das weißt du doch auch, wie schön ich es fand.“

Sie lächelten einander an und waren einen Moment später zu Hause, wo sie sich beide umzogen und dann zurück nach Leipzig fuhren.

Was sie aber beide nicht wussten war, dass ein Freund von Arzu und Philipp bei der Stadt Leipzig in der Verwaltung beschäftigt war und diese ihn gebeten hatten, doch mal in den Akten zu schauen, ob von Ingrid Rischke und Professor Gernot Simoni ein Aufgebot für eine Hochzeit bestellt worden war, selbst wenn sie wo anders in ihrem Urlaub geheiratet hatten, mussten sie es ja am städtischen Standesamt beantragt haben. Eigentlich hätte er es zwar nicht tun dürfen, aber den Gefallen konnte er seinen beiden langjährigen Freunden dann doch nicht abschlagen und ihnen schließlich bestätigt, dass die beiden am 01.06. in Leipzig geheiratet hatten. Arzu hatte es schließlich Yvonne erzählt und diese hatte sich mit Dr. Heilmann besprochen, dass sie an diesem Abend offiziell dem Professor und der Oberschwester zur Hochzeit gratulieren und alles Gute wünschen wollten. Aus diesem Grunde hatte Roland auch Gernot dazu überredet, dass nicht Gernot, wie sonst, die Begrüßungsrede macht, sondern, dass er es gerne übernehmen wollte. Anfangs hatte sich Gernot geweigert, doch da Roland nicht nachgab und es einer der beiden schließlich tun musste, tat er es schließlich, sagte aber auch, dass er nach Rolands Begrüßung selbst auch noch kurz etwas sagen wollte.

Liebe Kollegen, Sie wundern sich sicher, dass ich heute Abend hier stehe, um Sie zu begrüßen und nicht unser Direktor Professor Simoni. Ganz ehrlich, es war ein schweres Stück Arbeit, ihn zu überzeugen, mir heute das Begrüßungswort zu überlassen, aber wie Sie sehen, ist es mir gelungen und ich bin wirklich froh darüber.“ schmunzelte Roland als er seine Rede begann. „Wie sicherlich den meisten von Ihnen in den letzten beiden Wochen aufgefallen ist, haben der Professor und auch unsere Oberschwester nach ihrem kurzfristigen Urlaub plötzlich einen Ring an der linken Hand. Nach einer kurzen Recherche konnten wir unsere Vermutungen schließlich bestätigen lassen. Herr Professor, Oberschwester, kommen Sie doch bitte mal zu mir.“

Lächelnd schauten sich Ingrid und Gernot an, dann gingen Sie zusammen zu Roland und dieser sprach weiter.

Lange haben Sie geschwiegen, doch jetzt möchte ich Ihnen gemeinsam mit Schwester Yvonne von ganzem Herzen zu Ihrer Heirat gratulieren und alles Gute wünschen.“

Yvonne reichte Ingrid einen Blumenstrauß und gratulierte ihnen beiden und Roland übergab ihnen noch ein Geschenk.

Tja, was soll ich sagen.“ begann Gernot dann einen Moment später. „Es stimmt, dass Ingrid und ich geheiratet haben. Durch private Umstände haben wir es nicht frühzeitig geschafft, einen Termin zu vereinbaren und als wir beim Standesamt waren, hatten wir die Möglichkeit, eine Woche später, im Dezember oder erst im nächsten Jahr zu heiraten. Da wir aber weder bis zum nächsten Jahr warten, noch im Dezember heiraten wollten, nahmen wir den Termin eine Woche später und beschlossen im kleinsten Kreise zu heiraten. Wir wollten kein Geheimnis daraus machen, aber es hatte sich bisher auch noch nicht die Gelegenheit von unserer Hochzeit zu erzählen und daher haben wir schließlich beschlossen gehabt, es heute Abend zu verkünden, aber da ist Heilmann uns wohl zuvor gekommen. Also vielen Dank und Ihnen allen einen schönen Abend, genießen Sie das Sommerfest, das nächste Fest wird erst wieder die Weihnachtsfeier.“

Alle Kollegen kamen nach und nach zu Ingrid und Gernot, um ihnen zu gratulieren, es wurde ein langer Abend und Ingrid war froh, dass sie am nächsten Tag beide Spätdienst hatten und entsprechend beide ausschlafen konnten, ohne dass ein Wecker klingelte.




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Monikat
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New PostErstellt: 15.12.12, 16:56  Betreff: Re: Adventskalender-FF 2012 - 10.12.2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Da merkt man mal wieder, dass die Belegschaft der Sachsenklinik eine einzige grosse Familie ist (mit Sarah als böser Stiefmutter). Einfach nur schön!

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crazy_lady
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New PostErstellt: 15.12.12, 19:28  Betreff:  Re: Adventskalender-FF 2012 - 10.12.2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Monikat
    Da merkt man mal wieder, dass die Belegschaft der Sachsenklinik eine einzige grosse Familie ist (mit Sarah als böser Stiefmutter). Einfach nur schön!


da kann ich mich eigentlich nur anschließen, schön :)



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Lena IG Fan
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New PostErstellt: 16.12.12, 10:53  Betreff: Re: Adventskalender-FF 2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Das sind alles total schöne Teile :)







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Ines
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New PostErstellt: 16.12.12, 14:14  Betreff: Adventskalender-FF 2012 - 16.12.2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Mittlerweile war es September geworden und Ingrid hatte heute Geburtstag, daher hatten sie Rebecca um Frühstücken eingeladen. Die ersten 4 Wochen hatte Rebecca noch bei ihnen gewohnt, doch seit Juli hatte sie eine eigene Wohnung in der Innenstadt Leipzigs, dennoch kam sie regelmäßig vorbei und sowohl zu Gernot, als auch zu Ingrid hatte sie in den letzten Monaten ein enges Verhältnis aufgebaut.

Hallo Rebecca, komm doch rein.“ freudig begrüßte Ingrid sie und umarmte Rebecca.

Hallo Ingrid, erst mal alles Gute zum Geburtstag.“ antwortete sie und umarmte Ingrid, dann kam sie herein. „Wie versprochen habe ich die Brötchen mitgebracht.“ sagte sie dann.

Danke, dir. Der Kaffee ist auch schon fertig und der Tisch gedeckt, fehlt nur noch Gernot.“ sagte Ingrid lächelnd und nahm ihr die Tüte mit den Brötchen aus der Hand.

Ich bin doch schon da“ hörte sie ihn dann und er kam die Treppe nach unten. „Guten Morgen, Rebecca. Schön, dich zu sehen.“

Hallo Papa.“ sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, als er unten war.

Dann können wir ja jetzt essen.“ schmunzelte Ingrid. „So langsam bekomme ich nämlich richtig Hunger.“

Du hättest ja noch ein wenig schlafen können und nicht schon um 6 Uhr an deinem Geburtstag aus dem Bett flüchten brauchen.“

Ingrid zuckte die Schultern. „Ich konnte halt nicht mehr länger schlafen. Außerdem war Hugo froh, dass ich dann mit ihm Gassi gegangen bin. Also was ist, muss jetzt ich alleine frühstücken oder setzt ihr euch zu mir?“

Nene, wir kommen ja schon mit.“

Gemeinsam gingen sie in die Küche, Ingrid legte die Brötchen noch in einen Korb, dann setzten sie sich an den Tisch und begannen zu frühstücken.

Da sie in den letzten Wochen alle recht viel hatten arbeiten müssen, hatten sie Rebecca schon länger nicht mehr gesehen und so gab es einiges zu erzählen.

Die Scheidung von Tobi ist jetzt übrigens durch.“ erzählte Rebecca irgendwann. „Aber das war ja sowieso nur noch eine Formsache, er und Caroline waren sich ja in allen Punkten einig.“

Dann ist er jetzt also endgültig frei für dich.“

Ach was, es ändert im Grunde ja nichts an unserer Beziehung. Was gibt’s eigentlich bei euch neues? Hört ihr dann zum Jahresende auf zu arbeiten?“

Ingrid nickte. „Ich hatte ja letztes Jahr schon überlegt, aufzuhören, doch dann in der Reha habe ich gemerkt, dass mir die Klinik doch sehr fehlen würde und alleine aufhören wollte ich dann auch nicht. Gernot dachte ja, sein Vertrag ginge noch länger...“

Ich hatte immer Verträge für mindestens 3 Jahre, kann ich wissen, dass diese mit dem Jahresende des Beginn des Rentenalters auch automatisch aufgelöst wurde, hatte mir keiner gesagt, wirklich gelesen hab ich den Vertrag, als ich ihn vor 2 Jahren unterschrieben habe auch nicht, da ich davon ausging, dass ja doch das gleiche drin steht. Dagegen anzugehen war auch erfolglos...“ versuchte er sich zu verteidigen.

Ingrid gab ihm lächelnd einen Kuss. „Und damit dein Herr Vater nicht alleine zu Hause ist, habe ich mich jetzt auch endgültig dazu entschlossen. In den nächsten Tagen müsste die Rentenversicherung eigentlich die Bescheide schicken und nach unserem Urlaub werden wir Frau Marquardt die Entscheidung mitteilen, dass sie uns nicht mehr lange sehen wird.“

So ganz vorstellen, dass ihr beide den ganzen Tag zu Hause seid, kann ich mir ehrlich gesagt noch nicht. Die Arbeit war euch immer wichtig...“

Es gab Zeiten, da war die Arbeit wichtiger, als alles andere. Für Ingrid und auch für mich, doch mittlerweile steht sie nicht mehr an erster Stelle und auch wenn ich mich ärgere, dass es so plötzlich kommt, dass wir beide zu Hause sein werden, da ich mir den Zeitpunkt gerne selbst ausgesucht hätte, freue ich mich irgendwie auch auf die Zeit.“

Und ich mich auch. Was meinst du eigentlich Rebecca?“ sagte Ingrid dann schmunzelnd. „Werde ich aus deinem Vater noch einen Frühaufsteher machen können?“

Rebecca zuckte die Schultern. „Ich glaube ja nicht, aber es käme wohl auch ganz darauf an, mit welchen Argumenten du ihn morgens aus dem Bett versuchen wirst zu locken.“

Einem Spaziergang mit Hugo und mir.“

Och neee.“ warf Gernot ein. „Du glaubst nicht ernsthaft, dass ich morgens in der Früh aufstehe, nur weil Hugo raus will??“

Also weißt du, manchmal frage ich mich wirklich, warum du Hugo behalten wolltest, wenn du dann nicht mal mit ihm Gasse gehst...“

Tu ich doch, es muss nur nicht schon morgens um 7 Uhr sein, wenn der ganze Ort hier noch schläft...“




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Jutta Kammann in "Abschied ist ein leises Wort"
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crazy_lady
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New PostErstellt: 17.12.12, 09:35  Betreff: Re: Adventskalender-FF 2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

IG in Rente...? Eigentlich ne schwere Vorstellung. und ich glaub Gernot hätte wohl noch etwas gearbeitet, hätte er den Vertrag richtig gelesen? und Ingrid dann vermutlich auch.
Da bin ich mal gespannt. spüre von Gernots Seite eine leichte Angespanntheit? ;)



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Ines
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New PostErstellt: 17.12.12, 16:25  Betreff: Adventskalender-FF 2012 - 17.12.2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Nach 2 Wochen hatten Ingrid und Gernot ihren Urlaub beendet und begannen ihren Dienst in der Sachsenklinik wieder. Yvonne fiel schon seit wenigen Wochen auf, dass Ingrid ihr deutlich mehr Aufgaben übertrug, als es in der Vergangenheit der Fall war, doch traute sie sich nicht, sie darauf anzusprechen. Ingrid hatte erst sagen wollen, warum sie das tat, doch da Yvonne keine Fragen stellte und ihre Rentenbescheide bisher noch nicht eingetroffen waren, sagte sie nichts weiter. Erst am Ende ihrer ersten Arbeitswoche trudelten die beiden Briefe ein. Ingrid hatte am Wochenende mit Yvonne Dienst und da es auf Station in den letzten Tagen recht ruhig gewesen war, hoffte sie, an einem der beiden Tage in Ruhe mit ihr über ihr baldiges Dienstende und Yvonnes neue Aufgabe sprechen zu können.

Yvonne möchten Sie auch eine Tasse Tee?“ fragte Ingrid sie am Sonntagmorgen, nachdem alle Patienten versorgt waren.

Gerne, danke Oberschwester.“

Ingrid gab ihr eine Tasse und setzte sich anschließend gegenüber von Yvonne an den Tisch. Nachdenklich schaute Ingrid Yvonne einen Moment an, ehe sie zu sprechen begann.

Yvonne, ich würde gerne etwas mit Ihnen besprechen und möchte Sie aber bitten, es vorläufig noch vertraulich zu behandeln.“

Leicht verwirrt schaute Yvonne Ingrid an, da sie ihren Ton nicht recht zu deuten wusste. „Natürlich. Um was geht’s denn?“

Ihnen ist ja in den letzten Tagen sicher aufgefallen, dass ich Ihnen einige Aufgaben überlassen habe, die ich sonst immer selbst erledigen musste.“

Yvonne nickte langsam. „Ehrlich gesagt habe ich mich schon ein wenig gewundert.“

Ingrid lächelte sie an. „Aber Sie haben nichts gesagt?“

Ich dachte, Sie würden Ihre Gründe haben...“

Das stimmt, die habe ich tatsächlich. Sie wissen, dass keiner von uns jünger wird, auch ich nicht. Bereits am Ende vom letzten Jahr habe ich angefangen, mir zu überlegen, meine Rente zu beantragen, vor allem während meines Klinikaufenthaltes hier. Ich habe mich gefragt, ob ich das wirklich noch will oder es nicht besser wäre, meine Arbeit aufzugeben. Sie haben hier alles erledigt, hatten die Station problemlos im Griff und ich wusste ja auch vorher schon, dass Sie meinen Posten einmal bekommen sollten. Während meiner Reha ist mir aber klar geworden, dass ich die Arbeit viel zu sehr vermissen würde, um vorzeitig zu gehen und somit habe ich den Gedanken wieder beiseite geschoben. Doch mittlerweile ist klar, dass Gernots Vertrag zum Ende des Jahres vorzeitig endet. Er hatte versucht, dagegen anzugehen, dass er nicht aufhören muss, aber der Verwaltungsrat ist dagegen, immerhin hatte er ja schon 2 Herzinfarkte. Wir haben lange überlegt, was wir machen sollen und vor allem machen wollen und schließlich die Entscheidung getroffen, die Sachsenklinik gemeinsam zu verlassen. Sie sind die erste, der ich davon erzähle, Gernot hat auch schon mit Dr. Heilmann darüber gesprochen, da dieser sein Nachfolger werden wird und ich werde auch den andern Kollegen es selbst erzählen, doch da ich auch den Verwaltungsweg einhalten will, möchte ich morgen erst Sarah Marquardt informieren.“

Die wird sich sicherlich freuen.“ konnte sich Yvonne nicht verkneifen. „Tut mir leid, ich...“

Schon gut, Yvonne, ich weiß was sie meinen. Ich weiß ja auch, dass es so sein wird.“

Ich sollte mich jetzt vermutlich freuen,“ sagte Yvonne nach einem Moment. „aber ehrlich gesagt, macht es mich auch ein wenig traurig, dass sie gehen werden. Es wird anders, ohne Sie und dann auch noch ohne Professor Simoni.“

Jeder wusste, dass irgendwann der Tag kommen würde... Ich könnte noch weiter arbeiten, wenn Gernot in den Ruhestand geht, aber ich weiß nicht, ob ich mich für ein Jahr nochmal an einen neuen Chef gewöhnen möchte. Egal, ob es ein neuer Arzt von extern oder Dr. Heilmann sein wird, es käme mir jedes Mal irgendwie falsch vor, wenn ich in Gernots Büro kommen würde und da nach 30 Jahren plötzlich jemand anderes am Schreibtisch sitzt.“

Ich kann Sie gut verstehen. An Ihrer Stelle würde ich vermutlich die gleiche Entscheidung treffen, wenn ich die Wahl hätte, mit meinem Mann den Ruhestand zu genießen oder mich an einen neuen Chef zu gewöhnen. Haben Sie dann eigentlich hohe Abzüge bei der Rente?“

Naja, es ist natürlich nicht die volle Rente, die ich ausbezahlt bekomme, aber es reicht für ein Leben und ich bin ja schließlich nicht alleine.“

Ich werde versuchen, Ihnen eine würdige Nachfolgerin zu sein.“

Yvonne, das sind Sie bereits. So oft wie Sie mich schon vertreten haben, kann es niemand besseren geben. Und wenn Sie irgendwelche Probleme haben sollten, können Sie mich jederzeit anrufen. Ich werde Ihnen niemals eine Antwort verwehren. Es sei denn...“

Ingrid versuchte so ernst zu schauen, wie es nur ging und Yvonne schaute sie skeptisch an, was jetzt wohl kommen würde...?

...es sei denn, ich stehe gerade unter der Dusche und kann einfach nicht ans Telefon gehen.“ redete Ingrid dann weiter und sie begannen beide gleichzeitig zu Lachen.




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New PostErstellt: 17.12.12, 17:03  Betreff: Re: Adventskalender-FF 2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Die Sachsenklinik ohne Ingrid und Gernot ist auch für mich nur sehr schwer vorstellbar. Trotzdem, irgendwann wird es auch für diese beiden Zeit in Rente zu gehen und dass Ingrid sich dafür entschieden hat, gleich mit Gernot in den Ruhestand zu treten, kann ich gut nachvollziehen.
Trotzdem, so ganz sicher bin ich mir nicht, dass die beiden die Klinik auch wirklich wie geplant verlassen.
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crazy_lady
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New PostErstellt: 17.12.12, 21:04  Betreff: Re: Adventskalender-FF 2012  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

ich sehe das ähnlich wie Moni. so ganz kann ich mir das auch noch nicht vorstellen, auch wenn dieser Tag natürlich irgendwann kommen wird.
Mal weiterhin abwarten.)



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