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Ines
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Beiträge: 950


New PostErstellt: 17.12.12, 16:25     Betreff: Adventskalender-FF 2012 - 17.12.2012 Antwort mit Zitat  

Kalter Zwilling: Thriller

Nach 2 Wochen hatten Ingrid und Gernot ihren Urlaub beendet und begannen ihren Dienst in der Sachsenklinik wieder. Yvonne fiel schon seit wenigen Wochen auf, dass Ingrid ihr deutlich mehr Aufgaben übertrug, als es in der Vergangenheit der Fall war, doch traute sie sich nicht, sie darauf anzusprechen. Ingrid hatte erst sagen wollen, warum sie das tat, doch da Yvonne keine Fragen stellte und ihre Rentenbescheide bisher noch nicht eingetroffen waren, sagte sie nichts weiter. Erst am Ende ihrer ersten Arbeitswoche trudelten die beiden Briefe ein. Ingrid hatte am Wochenende mit Yvonne Dienst und da es auf Station in den letzten Tagen recht ruhig gewesen war, hoffte sie, an einem der beiden Tage in Ruhe mit ihr über ihr baldiges Dienstende und Yvonnes neue Aufgabe sprechen zu können.

Yvonne möchten Sie auch eine Tasse Tee?“ fragte Ingrid sie am Sonntagmorgen, nachdem alle Patienten versorgt waren.

Gerne, danke Oberschwester.“

Ingrid gab ihr eine Tasse und setzte sich anschließend gegenüber von Yvonne an den Tisch. Nachdenklich schaute Ingrid Yvonne einen Moment an, ehe sie zu sprechen begann.

Yvonne, ich würde gerne etwas mit Ihnen besprechen und möchte Sie aber bitten, es vorläufig noch vertraulich zu behandeln.“

Leicht verwirrt schaute Yvonne Ingrid an, da sie ihren Ton nicht recht zu deuten wusste. „Natürlich. Um was geht’s denn?“

Ihnen ist ja in den letzten Tagen sicher aufgefallen, dass ich Ihnen einige Aufgaben überlassen habe, die ich sonst immer selbst erledigen musste.“

Yvonne nickte langsam. „Ehrlich gesagt habe ich mich schon ein wenig gewundert.“

Ingrid lächelte sie an. „Aber Sie haben nichts gesagt?“

Ich dachte, Sie würden Ihre Gründe haben...“

Das stimmt, die habe ich tatsächlich. Sie wissen, dass keiner von uns jünger wird, auch ich nicht. Bereits am Ende vom letzten Jahr habe ich angefangen, mir zu überlegen, meine Rente zu beantragen, vor allem während meines Klinikaufenthaltes hier. Ich habe mich gefragt, ob ich das wirklich noch will oder es nicht besser wäre, meine Arbeit aufzugeben. Sie haben hier alles erledigt, hatten die Station problemlos im Griff und ich wusste ja auch vorher schon, dass Sie meinen Posten einmal bekommen sollten. Während meiner Reha ist mir aber klar geworden, dass ich die Arbeit viel zu sehr vermissen würde, um vorzeitig zu gehen und somit habe ich den Gedanken wieder beiseite geschoben. Doch mittlerweile ist klar, dass Gernots Vertrag zum Ende des Jahres vorzeitig endet. Er hatte versucht, dagegen anzugehen, dass er nicht aufhören muss, aber der Verwaltungsrat ist dagegen, immerhin hatte er ja schon 2 Herzinfarkte. Wir haben lange überlegt, was wir machen sollen und vor allem machen wollen und schließlich die Entscheidung getroffen, die Sachsenklinik gemeinsam zu verlassen. Sie sind die erste, der ich davon erzähle, Gernot hat auch schon mit Dr. Heilmann darüber gesprochen, da dieser sein Nachfolger werden wird und ich werde auch den andern Kollegen es selbst erzählen, doch da ich auch den Verwaltungsweg einhalten will, möchte ich morgen erst Sarah Marquardt informieren.“

Die wird sich sicherlich freuen.“ konnte sich Yvonne nicht verkneifen. „Tut mir leid, ich...“

Schon gut, Yvonne, ich weiß was sie meinen. Ich weiß ja auch, dass es so sein wird.“

Ich sollte mich jetzt vermutlich freuen,“ sagte Yvonne nach einem Moment. „aber ehrlich gesagt, macht es mich auch ein wenig traurig, dass sie gehen werden. Es wird anders, ohne Sie und dann auch noch ohne Professor Simoni.“

Jeder wusste, dass irgendwann der Tag kommen würde... Ich könnte noch weiter arbeiten, wenn Gernot in den Ruhestand geht, aber ich weiß nicht, ob ich mich für ein Jahr nochmal an einen neuen Chef gewöhnen möchte. Egal, ob es ein neuer Arzt von extern oder Dr. Heilmann sein wird, es käme mir jedes Mal irgendwie falsch vor, wenn ich in Gernots Büro kommen würde und da nach 30 Jahren plötzlich jemand anderes am Schreibtisch sitzt.“

Ich kann Sie gut verstehen. An Ihrer Stelle würde ich vermutlich die gleiche Entscheidung treffen, wenn ich die Wahl hätte, mit meinem Mann den Ruhestand zu genießen oder mich an einen neuen Chef zu gewöhnen. Haben Sie dann eigentlich hohe Abzüge bei der Rente?“

Naja, es ist natürlich nicht die volle Rente, die ich ausbezahlt bekomme, aber es reicht für ein Leben und ich bin ja schließlich nicht alleine.“

Ich werde versuchen, Ihnen eine würdige Nachfolgerin zu sein.“

Yvonne, das sind Sie bereits. So oft wie Sie mich schon vertreten haben, kann es niemand besseren geben. Und wenn Sie irgendwelche Probleme haben sollten, können Sie mich jederzeit anrufen. Ich werde Ihnen niemals eine Antwort verwehren. Es sei denn...“

Ingrid versuchte so ernst zu schauen, wie es nur ging und Yvonne schaute sie skeptisch an, was jetzt wohl kommen würde...?

...es sei denn, ich stehe gerade unter der Dusche und kann einfach nicht ans Telefon gehen.“ redete Ingrid dann weiter und sie begannen beide gleichzeitig zu Lachen.




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"Dieter ist ins Licht gegangen, er ist ins Helle gegangen und er sitzt jetzt oben auf einer Wolke mit Hendrikje zusammen, mit Fred Delmare zusammen und die drei schreiben ein neues Drehbuch was dann anknüpft an unsere guten Zeiten, an die guten Zeiten die wir dort erleben durften und die wir miteinander erleben durften"
Jutta Kammann in "Abschied ist ein leises Wort"
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