Tinkerfreunde treffen sich ...

Tamara · [editiert: 31.03.05, 02:37 von Tamara]

Hallo liebe Englischreiter unter uns!

Nun mal wieder in eigener Sache - erst mal vorweg ein paar Infos zu uns: wir reiten seit ca. 1 Jahr auf dem Platz, meine Stute wird auch 2 mal die Woche seit über einem Jahr beritten (mit Pausen) und auch wir üben uns mal mehr, mal weniger im Dressurreiten.

Ein Problem haben wir in dem Sinne nicht wirklich, nur einfach ein paar Fragen, um vielleicht auch Zeitspannen richtig einschätzen zu können und ein paar Gedankenanstöße zu bekommen.

Melady wird nun 6 Jahre, ist seit 2 Jahren unter dem Sattel. Erstes Jahr nur Gelände, seit einem Jahr auch eine Dressurgrundausbildung. Sie geht inwischen souverän alle Gangarten, Übergänge kein Problem. Seitengänge sind auch schon gut möglich. Galoppiert auch aus dem Schritt, teils aus dem Stand an. Stellung/Biegung auch okay. Nur das liebe "durch's Genick" gehen ... . Nach ca. 15 - 20 Minuten läßt sie sich auch fallen, aber eben immer nur kurze Zeitspannen und momentan nur im Schritt/Trab. Kurze Zeitspannen heißt: ca. 30 Sekunden macht sie sich ganz rund, geht wunderschön durch das Genick, setzt wunderbar unter, versammelt sich und dann > Kopf hoch. Ich versuche sie dann meist wieder an den Zügel zu reiten, reite Übergänge und Volten/Zirkel (und lobe natürlich!), dann ist sie wieder schön rund... für kurze Zeit .

Wie lange dauerte es bei Euch, bis die Pferde diese Haltung länger halten konnten. Von welcher Zeitspanne und welchem Ausbildungsgrad sprechen wir? Sie haßt es auch, mit fester Hand geritten zu werden, d.h. anfangs an den Zügel reiten und dann butterweich sein, sonst ist der Kopf wieder oben. Da reicht schon ein minimales Zupfen, dann ist sie aus dieser schönen Selbsthaltung wieder draussen.

Natürlich weiß ich, dass es schwierig für sie ist, da möchte ich ihr auch viel Zeit lassen, zumal sie sehr motiviert ist. Übrigens reiten wir auch ohne sämtliche Hilfszügel. Aber wie lange habt ihr geübt, bis das "durch's Genick gehen" souverän und längere Zeit klappte? Tipps & Tricks?

Noch ein Punkt: Galopparbeit. Meist rennt sie noch sehr, was natürlich noch mit einem fehlenden Gleichgewicht zu tun hat, ganz klar. Also gesetzter Galopp - da sind wir noch weit weg davon! Ansatzweise "setzt" sie sich mal für Momente hinten tiefer, ganz punktuell und auch erst nach einer Weile Galopparbeit (10-15 Minuten). Was heißt das für uns im Trainingsplan?

Ich reite dann viele Übergänge mit ihr - Trab, Galopp. Langsamer bekomme ich sie durch Außenparaden/Innenschenkel/tiefer Einsitzen nicht wirklich; dann geht sie in den Trab über. Also entweder Zirkelarbeit, bis sie Gleichgewicht findet oder was?

Für Eure Tipps und Anregungen und Erfahrungswerte bin ich dankbar. Wir arbeiten daran und ich bin mir sicher, dass dies irgendwann sicher klappt! Aber manchmal muß man ausprobieren und nachfragen . Und all ihr, die das bereits erreicht habt: wie lange habt ihr geübt - wie alt sind Eure Pferde?

Danke!

Tamara

Anbei noch 2 typische Beispielbilder - die 2 Varianten... .

Zahme Vögel singen von der Freiheit;
wilde Vögel fliegen.

biddy

hallo,

also meine stute ist zur zeit auch in beritt oder gewesen, weil meine reitlehrerin vom stall jetzt schwanger ist und jetzt dann irgendwann aufhört. wir haben das problem gehabt, dass sie im trab ihren kopf immer extrem nach oben gestreckt hat und ist dann voll los gelaufen. wollte man sie bremsen, hat sie sich ja logischerweise gegen das gebiss das zieht gewehrt, weil es ihr weh tat und ich bekamm durch die schnelligkeit angst wegen meines reitunfalls vor drei jahren. deshalb entschloss ich mich, sie in beritt zu geben.
ich hab natürlich viel mitgearbeitet, ich hab sie sehr viel longiert, mit ausbinder!! und so hat sie gelernt, den kopf nach unten zu geben und den rücken zu entlasten. so hab ich das zwei drei mal gemacht und man hat schon fortschritte gesehen, als meine reitlehrerin wieder mit ihr geritten ist. vor zwei wochen war ich dann das erste mal selbst auf ihr und auch ich bring es schon gut zusammen dass sie den kopf gibt. bei uns macht es dann halt auch die übung noch. aber bei uns hat es sehr viel gebracht das longieren mit ausbinder, ich mach es jetzt auch noch immer, so merkt sie, dass es schön ist den rücken zu entlasten, mit meinem hafi mach ich das auch weil die mit der hinterhand sehr faul ist und es ist auch schon besser geworden.
hafi gibt kopf schon super, was ich mache unterm kneten der zügel links und rechts immer treiben mit den beinen und die beine am pferd lassen. so bekomm ich den kopf bei ihr.
bei meinem tinker muss ich erst noch gefühl für sie bekommen, weil ich erst drei mal jetzt oben war.

zum galopp, dass mein tinker langsamer wird, musst du dich schwerer im sattel machen und auch dabei immer links rechts kneten die zügel. also wie ein ochs zieh ich nicht an. nur leicht.
aber auch da bringt das longieren sehr viel, so hab ich es ihr langsam bei gebracht und dass sie da auch schön rund läuft.
hoffe dir helfen zu können.
lg karina

Elena und Jette · Traveller Beiträge: 71

Hallo Tami!

Ich kann ja leider nur aus dem letzten Jahr berichten denn seit Dezember hat Jette ja schon Pause

Sie läuft eigentlich bereits durchs Genick seit wir miteinander arbeiten. Ganz wichtig ist immer der Schenkel, ohne Bein keine Anlehnung.
Ich habe sehr viel mit ihr im Schritt gearbeitet, dadurch hatte ich dann weniger "Probleme" im Trab.
Für die Arbeit im Galopp habe ich mir auch ganz viel Zeit genommen, da sind wir auch noch lange nicht soweit.
Allerdings habe ich gemerkt das ihr Gleichgewicht und ihr Tempo besser wurden als wir begonnen haben auf dem Zirkel zu reiten.

Jette wird in diesem Jahr erst fünf, somit steht sie noch ganz am Anfang mit ihrer Ausbildung und ich hoffe das ich in einigen Wochen endlich wieder auf ihr reiten kann.
Vorher muß ich allerdings noch den Inhalt meines riesigen Bauches loswerden

Bis ein Pferd sich im Galopp richtig auf die Hinterhand "setzt" um die Versammlung erreichen zu können, da vergehen schon einige Jahre in der Ausbildung und man muß sehr regelmäßig trainieren.

Also, ich kann Dir nur empfehlen für das an den Zügel reiten, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist so schwer aus der Ferne gute Tipps zu geben. Ich jedenfalls führe mein Pferd mit dem äußeren Zügel und dem inneren Schenkel.

Liebe Grüße und ganz viel Erfolg
Elena und Jette (die schon ganz heiß ist endlich wieder was zu tun)

Tamara

Hallo ihr zwei,

danke schon einmal. Übrigens, wir sind auch im regelmäßigen Reitunterricht, da bilden wir uns auch weiter .

Aber es beruhigt, zu hören, wie viel Übung durchaus dahinter steckt. Es sieht doch durchaus so leicht aus und ist wohl ein langer Weg . Gut: also Geduld und Spucke sind von Nöten.

Beim Longieren geht sie eigentlich recht gut, d.h. sie drückt nicht den Rücken weg, auch der Galopp ist im Tempo variabel. Es scheint nur unter dem Reiter das Gleichgewicht im momentan Stadium zu fehlen.

Okay und Innenschenkel und Außenzügel versuche ich dann schön konsequent weiter umzusetzen, bis der Groschen fällt.

Übrigens, wissen tut die leine meist schon, was man will - klopft man mal mit beiden Schenkel an, nimmt sie den Kopf schnell in die richtige Haltung - scheint halt nur noch nicht lange zu gehen, vermutlich die Anstrengung.

Danke für die Meinungen.

Tamara

Zahme Vögel singen von der Freiheit;
wilde Vögel fliegen.

Meggy und Ginkgo

Hallo,

das Problem mit dem Kopf hatten wir auch. Meine Reitlehrerin und ich haben dann alles probiert, was ihr so eingefallen ist.
Aber auch das hat leider nicht zum Erfolg geführt. Eher im Gegenteil umso mehr man mit den Zügeln versucht hat umsomehr hat sie sich gewehrt.
Bis dann beim probieren irgendwann einmal der richtige Trick gefunden wurde, seitdem geht sie dauerhaft und gut durchs Genick. Bei ihr muss mann seltsamerweise, wenn sie den Kopf runter nehmen soll mit dem Schenkel "anklopfen", dann kommt sie sofort runter.
Am Anfang hat sie dann auch schnell die Position verloren aber sobald man wieder angeklopft hat war er wieder unten und mit dem rihtigen Timeing hat sie dann gelernt das er unten bleiben soll. Hat so eine Woche gedauert. Allerdings ist ihr das im Trab wesentlich leichter gefallen wie im Schritt. Da hat sie ja auch mehr Schub aus der Hinterhand.
Das mit dem losstürmen im Galopp haben wir durch Zirkelarbeit mit Tempiwechseln abgestellt und wenn sie losgestürmt ist immer mit der Stimme beruhigt, dass ging ganz gut.
Also musste ich wieder einmal mehr feststellen, dass die Stinker doch etwas besonderes sind. (Habe allerdings auch Glück mit der Reitlehrerin ist selber Friesenreiterin und da kennt sie sich mit diesen Spezialisten aus, die Vorgängerin hat zu meinem Problem nur gesagt das ist ein Tinker der kann das nicht)

Also denn Kopf nicht hängen lassen und üben üben üben.

Gruß Nicole

biddy

hier noch ein bild wies mit der reitlehrerin ausschaut bei meiner süssen, wenn sie arbeiten. lg karina

Guinness · Traveller Beiträge: 78

Oh ja, der liebe Galopp...

Bei Guinness hat es auch sehr lange gedauert, bis der Galopp einigermassen annehmbar war - und ich spreche von JAHREN!
Also, immer die ruhe bewahren, tamara

.

Habe seit einigen Monaten eine sehr gute RL, die es geschaftt hat, aus uns einen vernünftigen Galopp rauszukitzeln (obwohl: 100 % zufrieden ist sie immer noch nicht

)

Generell machen wir sehr viele Seitengänge, also Schenkelweichen, Schulterherin und Traversalen (im Schritt und Trab). Dann machen wir viel Biegearbeit (im wechsel Innen- und Aussenstellung).

Den Galopp leiten wir meistens aus dem Rückwärtsrichten oder Schulterherein im Trab ein, weil dann das Pferdchen eh schon auf der Hinterhand ist.
Im Galopp dann auch wieder im Wechsel Innen- Aussenstellung auf dem Zirkel, ausserdem Zirkel verkleiner / vergrössern und viel Übergänge.

Also, im Grund das was du auch machst

...

Viel Spass weiterhin beim Üben

Pia

Guinness · Traveller Beiträge: 78

und falls du mal schauen willst: ich habe gestern drei Bildceh von Moppel in die Box Forumsbild des Monats gesetzt.
Auf einem galoppiert er auch

Tamara

Mensch, danke, danke für die vielen Feedbacks.

@Pia, macht dein moppel schön, habe die bilder gleich einmal angeschaut! Da möchte ich ladys kopf auch immer sehen, genau da :-). (Dies flüstere ich ihr heute abend noch einmal - vielleicht hört sie es ja )

Es beruhigt auch, zu lesen, dass es tatsächlich eine frage des übens und reitens ist. Also: weitermachen!

Manchmal wird man nur ungeduldig und fragt sich, ob man jemals dauerhaft da hin kommt - bestimmt kennt ihr diese Momente auch ?!?

Herzlichen Dank,

Tamara

Zahme Vögel singen von der Freiheit;
wilde Vögel fliegen.

Tinkerfan

Hallo, Tami.
Ich bin schon sehr beeindruckt von euch beiden- Lob

Ihr zieht euer Programm souverän durch.Also auch ich kann dich beruhigen, dass es schon seine Zeit braucht, bis das Pferd dauerhaft losgelassen läuft.
Ihr macht das schon alles richtig.Sieh' dir mich an, ich habe mit meinem viel hartnäckigere Probleme (Rangordnung ect. pp...).
Ich wäre froh, wenn ich so ein "Problem" wie du hätte.Über's dressurliche kann ich mir wahrscheinlich viel später sorgen machen wenn unsere erste große Hürde genommen ist

.
Viel Glück!!
PS: Sei nicht frustriert wenn es nicht klappt, ich kenne diese Momente SEHR gut. Ausatmen, den Herrn und Geduld bitten, weitermachen

.

Puschelgrüße,

Myriam

Du bist, was du reitest !!