Hallo nochmal!

Ja, ja, diese Kommentare kenne ich auch zu Genüge: "Was, den Brauereigaul kann man auch reiten...?!?" Etc., etc. ...  Aber wenn's einen 'mal erwischt hat, kommt man am Tinker nicht mehr vorbei.

Also ich würde sagen, da bist Du absolut auf dem richtigen Weg. Tief durchatmen, einen Gang runterschalten und nochmal von vorne anfangen - auch, wenn Du Dir das vielleicht etwas anders vorgestellt hast, nachdem er Dir als geritten und gefahren verkauft wurde. Nimm' Dir viel Zeit und hab' Geduld, damit er Vertrauen zu Dir fassen kann und dann wirst Du sicher schnell merken, was er kann bzw. gelernt hat und wo's noch etwas hakt. Wer weiß, was er in der Vergangenheit schon alles durchmachen mußte.

Was das Schreckhaftsein angeht, so sind sicher nicht alle Tinker so. Können aber natürlich so sein - Tinker sind auch nur Pferde...  Wie gesagt, wer weiß, was Dein Tinker schon alles erlebt hat und wenn Du ihn noch nicht so lange hast,  ist auch alles noch furchtbar neu für ihn. Neue Umgebung, neue Kumpels, neue Bezugsperson, etc. Ich denke, da darf er schon ein bißchen durch den Wind sein, eine gewisse Eingewöhnungszeit solltest Du ihm auf jeden Fall zugestehen. Verbring' einfach viel Zeit mit ihm, z. B. mit Putzen, Spazierengehen, oder hock' Dich einfach 'mal 'nen Nachmittag zu ihm auf die Koppel oder in die Box, bevor Du ernsthaft 'was von ihm forderst. Das Wichtigste bei der Pferd-Mensch-Beziehung ist immer eine gute Ausgangsbasis, die auf Vertrauen beruhen sollte. Wenn die 'mal geschaffen ist, hast Du schon viel gewonnen.

Ich wünsch' Dir ganz viel Erfolg dabei und in Zukunft hoffentlich viel Spaß mit Deiner "Errungenschaft".

Ach ja, Tinker sind "Spätzünder", sie können wachsen bis sie sieben Jahre alt sind und sollten möglichst nicht vor dem vierten, besser noch fünften, Lebensjahr eingeritten werden.

Viele Grüße,

Vera