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Komparsen vor 80 Jahren

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Paul
Gast
New PostErstellt: 12.02.10, 17:48  Betreff: Komparsen vor 80 Jahren  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Da ihr euch sicherlich alle, Cineasten wie ihr seid, auf die Premiere des rekonstruierten Metropolis heute auf Arte ( und vielleicht für einige Berliner sogar auf der Leinwand ) freut, hier ein kleiner Text zu den Arbeitsbedingungen unter denen der Film vor über 80 Jahren entstand:

Trotz allen künstlerischen Lobes ist der Umgang von Lang mit den Darstellern kritisiert worden. Er war bei einer Szene, in der Gustav Fröhlich vor Brigitte Helm auf die Knie fällt, auch nach etlichen Wiederholungen noch immer nicht zufrieden. Sie wurde zwei Tage lang geübt und Fröhlich konnte danach kaum noch stehen. Für die Überflutungsszene kamen, im kühlen Herbst 1925, schlecht ernährte Kinder zum Einsatz. Im darauffolgenden Winter mussten im unbeheizten Studiohangar leicht bekleidete Komparsen für die gleiche mehrfach wiederholte Aufnahme bereitstehen. Die Massenszene der überfluteten Stadt, die im Film ca. 10 Minuten einnimmt, hat über 6 Wochen Drehzeit in Anspruch genommen, in der Lang die Statisten immer wieder ins eiskalte Wasser jagte. Die Komparsen rekrutierten sich aus Arbeitslosen, die billig und in großer Zahl verfügbar waren. Brigitte Helm musste als Maria, der Maschinenmensch, ein schweres, hölzernes Kostüm tragen und kollabierte mehrere Male. So konnten immer nur relativ kurze Szenen gedreht werden, und kurz danach musste Helm von Mitarbeitern des Films mit Ventilatoren erfrischt werden.

Das Filmteam verbrachte pro Tag 14 bis 16 Stunden im Studio unter schlechten Bedingungen; viele fielen wegen Krankheit aus. Unter der Tyrannei des ihnen verhassten Fritz Lang erging es den Komparsen und der Mannschaft nicht viel besser als den im Film zu sehenden babylonischen Sklaven, die für ein monumentales Kunstwerk des Herrschers schwer arbeiten und leiden mussten. Insgesamt kamen 27.000 Komparsen zum Einsatz, gedreht wurde an 310 Tagen und 60 Nächten.

zitiert aus Wikipedia, Quelle McGilligan, Patrick: Fritz Lang. Faber and Faber, London 1997

Das soll jetzt nicht die "wenns dir nicht passt mach doch was anderes" -Fraktion unterstützen, sondern lediglich aufzeigen wie alt die Probleme sind mit denen sich Filmschaffende und Komparsen herumschlagen, es ist irgendwie seltsam sich vorzustellen wie sich schon vor so langer Zeit Komparsen über die Kälte und wahrscheinlich auch die Verpflegung beschwert haben, jedenfalls klingt einiges davon seltsam vertraut.
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Gast
New PostErstellt: 12.02.10, 18:01  Betreff: Re: Komparsen vor 80 Jahren  drucken  weiterempfehlen

danke für's einstellen!

ja, das ist merkwürdig, sich das vorzustellen!
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Gast
New PostErstellt: 13.02.10, 11:27  Betreff: Re: Komparsen vor 80 Jahren  drucken  weiterempfehlen

geiler bericht!

war das damals auch ein erfahrungsbericht aus dem forum?
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