Unser Freund aus Moabit wird es Selbstbeweihräucherung nennen, ich nenne es PR in eigener Sache.
Am Samstag den 14.7. ist um 19:30 die Premiere des Kurzfilms "Renaissance" bei der Ruhrakademie in Schwerte. Ich habe da eine der beiden Hauptrollen übernommen. Ich hänge das Filmplakat mal an.

ricker

Zitat: Gast


tja, hauptrolle in einem kurzfilm ok, doch wo ist der inhalt ? in nrw sprudelt ja die filmförderung aus unermesslichen quellen, aber wird nicht auch viel für die zelluloidtonne produziert ? gruß an den gelsenkirchner

Das Thema Filmförderung ist so komplex und umfangreich, dass es den Rahmen dieses Beitrages wirklich sprengen würde. Aber zum Thema „Zelluloidtonne“ möchte ich doch einige Anmerkungen machen.
Ich bin in der selten glücklichen Lage, dass ich meine Aktivitäten, sei es im Bereich Film/TV oder aber auch Literatur nicht zur Existenzsicherung betreiben muss. Es ist „nur“ Hobby. Aufgrund meiner beruflichen Vorgeschichte war ich dennoch gezwungen stets pragmatisch zu denken. Wenn ich z.B. für ein mittelständisches Elektroinstallationsunternehmen verantwortlich wäre, hätte ich überhaupt keine Probleme, neben den Anlagen für ein Krankenhaus oder ein Hinterhoftheater, auch die Rotlichtbeleuchtung eines Altstadtbordells zu installieren.
Und genau so halte ich es mit meinem Hobby. Beispielhaft mal der Zeitraum Mai bis Juli.
1. Am kommenden Samstag ist Premiere von RENAISSANCE, einem Kurzfilm. Für Ende Juli erwarte ich die Premiere eines längeren Videoclips, einem Projekt der Kölner KHM. Ich spiele darin die einzige Rolle, die eines älteren und abgehalfterten Sängers einer Heavy Metal Band. Das war für mich die bisher anspruchvollste Aufgabe mit Gesang und Choreografie eines englischen Musikstückes. Allerdings auch wieder „just for fun“. Wenn das fertig ist und im Netz steht, werde ich mit Sicherheit hier gewaltig trommeln. Ich mache solche Projekte nicht nur „for nothing“, im Gegenteil ich bestell auch schon mal für die Truppe den Pizzaservice. Man erlebt junge und engagierte Leute, die mit vollem Herzen bei der Sache sind. Das bereitet mir Spaß.
2. Ende Juni war ich in München und habe mal wieder in einer Folge von Lenßen und Partner gespielt. Das Honorar habe ich in München und zu Hause beim Edelitaliener 1:1 umgesetzt.
3. In 14 Tagen ist Premiere von Slasher, einem blutrünstigen Horrorfilm. Der läuft zunächst in allen UCI-Kinos in D und A. Er wird auch ins Ausland verkauft.

4. In 10 Tagen wirke ich in Krefeld an einem Trailer für einen Spielfilm mit. Mit dem Trailer sollen auch Filmförderungsmittel gewonnen werden. Wenn wir gut sind, kriegen wir vielleicht welche.

5. Vielleicht haben einige schon in bestimmten Beiträgen dieses Forums zwischen den Zeilen gewisse Andeutungen mitbekommen. Aktuell basteln vier Mitglieder an einem Kurzfilmprojekt, das im Herbst realisiert werden soll. Es geht um die Persiflage eines hier vieldiskutierten Phänomens, alles auf „Eigenbudget“.

6. Genau so halte ich es in Sachen Literatur. Im Herbst letzten Jahres habe ich ein Buch veröffentlicht, das bisher schon ein nettes Honorar eingebracht hat. Ende diesen Jahres erscheinen zwei Erzählungen von mir in einer Anthologie eines Dortmunder Verlages. Die Inhalte dieser Bücher sind leicht und auf Kommerz ausgelegt. Andererseits bin ich im September bei den Magdeburger Literaturtagen mit einem anspruchsvollen Projekt beteiligt. Wenn ich eine persönliche Anwesenheit mit einkalkuliere wird das ein Zuschussunternehmen.

Das ist mein Beitrag zum Thema „Inhalt“. Es kommt, wie überall im Leben auf den Mix an. Mann sollte berücksichtigen, dass über Senderabgaben auch „Barbara Salesch“ die Filmförderung mitfanziert. Man kann dazu stehen wie man will, sollte aber nicht dogmatisch verurteilen.

ricker, der von seinem größten Fan und Bewunderer nur noch „ein gewisser Komparse aus Gelsenkirchen-Buer“ genannt wird.