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Friedhöfe in Wien

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Sindy

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New PostErstellt: 02.05.08, 17:19  Betreff: Re: Friedhöfe in Wien  drucken  weiterempfehlen

Friedhof Strebersdorf

Strebersdorf war ursprünglich zur Pfarre Stadlau zugehörig. Über Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner wurde es 1541 von Kagran ausgepfarrt und der neu errichteten Pfarre Stammersdorf zugewiesen.

Der Stammersdorfer Ortsfriedhof war der zuständige Beerdigungsfriedhof, zu dem die im Sterbehaus in Strebersdorf aufgebahrten Verstorbenen am Tage ihrer Bestattung entweder getragen oder gefahren wurden. Die Gemeinde Strebersdorf beschloss am 21. Oktober 1877, einen eigenen Friedhof anzulegen. Der Kondukt zum Friedhof war vor allem für alte und gebrechliche Menschen auf Grund der langen Wegstrecke mehr als beschwerlich. Dem gemeinsam mit der Gemeinde Stammersdorf 1833 errichteten Friedhof mangelte es an Platz.

Die Errichtung des Friedhofes von der k. k. Bezirkshauptmannschaft wurde am 18. November 1877 genehmigt. Das fürsterzbischöfliche Ordinariat stimmte am 21. Juni 1878 der Beisetzung von Leichen in diesem Friedhof zu. Grund der Verzögerung war der Wunsch der Strebersdorfer Gemeindevertretung, für die Einsegnung der Verstorbenen die dem Stift Klosterneuburg gehörende Schlosskapelle benützen zu dürfen. Da dies aus sanitären Erwägungen nicht möglich war, wurde im Friedhof eine kleine Kapelle errichtet. Dort sollten die Einsegnungen vorgenommen werden.

Am 6. Juni 1878 informierte die Pfarre Stammersdorf das fürsterzbischöfliche Consistorium, dass der Gemeinde Strebersdorf im November des Vorjahres im Zusammenhang mit der Errichtung des Friedhofes auch die Errichtung einer heizbaren Totenkammer aufgetragen worden war. Von der Gemeinde aber war die Erbauung einer kleinen Kapelle beschlossen worden. Da die Kapelle "nicht zugleich als Todtenkammer benützt werden könnte, müßte die Gemeinde, um den Auftrag der k. k. Behörde gerecht zu werden, eine abgesonderte Todtenkammer erbauen lassen." Bei einem auf Grund dieses Berichtes vorgenommenen Lokalaugenschein, bei dem die Kapelle als nicht für die Einsegnung Verstorbener geeignet befunden wurde, ersuchte die Gemeindevertretung, die Einsegnungen beim Friedhofseingang vorzunehmen.

Unter dieser Bedingung wurde am 21. Juni 1878 vom fürsterzbischöflichen Ordinariat gegen die Beerdigung von Leichen auf dem neu errichteten Friedhof, "sobald er eingeweiht ist", kein Einwand erhoben. Der Friedhof, dessen Einweihung nach der Chronik der Pfarre Stammersdorf am 13. August 1878 erfolgte, war nach der ab 1. August 1878 gültigen Friedhofsordnung "zur Beerdigung für Bekenner jeder Confession und von Confessionslosen" bestimmt.

Ein im Mittelpunkt des Friedhofes aufgestelltes Friedhofskreuz war von der Familie des "Wirtschaftsbesitzers" Traxler gestiftet worden. Je nach der "mehr oder weniger günstigen Lage" der für einzelne Gräber bestimmten Gruppen sah die Friedhofsordnung eine Einteilung in Gräber erster, zweiter und dritter Klasse sowie Kindergräber vor.

Am 10. November 1892 informierte die Pfarre Stammersdorf das fürsterzbischöfliche Ordinariat, dass "die Filialgemeinde Strebersdorf ihren Ortsfriedhof erweitert hat", und ersuchte, die Weihe "der beiden neuen Friedhofsteile" vornehmen zu dürfen. Neuerliche Erweiterungen des Friedhofes erfolgten 1902 und 1910.

Als der Ort Strebersdorf zur Gänze mit Wien vereinigt wurde - der südliche Teil war bereits 1904 eingegliedert worden -, betrug die Fläche des Friedhofes 5.184 Quadratmeter. Wie das "Statistische Jahrbuch der Stadt Wien" 1910 anmerkt, war der Friedhof "im Berichtsjahr zugewachsen" und "für Katholiken allein bestimmt".

Am 5. Mai 1911 beschloss der Stadtrat, dass auf dem Friedhof in Hinkunft nur mehr Grüfte, Familiengräber und Einzelgräber erster und dritter Klasse auszuführen sind. Das Benützungsrecht an den Einzelgräbern erster Klasse konnte nach Ablauf von 15 Jahren auf weitere fünf Jahre verlängert werden. Bei Einzelgräbern dritter Klasse war eine Verlängerung des Benützungsrechtes nicht möglich. Der vorerwähnte Beschluss wurde am 20. Dezember 1917 dahingehend geändert, dass Familiengräber im Sinne der Friedhofsordnung des Jahres 1878 nicht mehr vergeben werden und dass "nach Erschöpfung des gegenwärtig zur Verfügung stehenden Vorrates an Gräbern erster und dritter Klasse" nur mehr eigene Gräber, Einzelgräber und einfache Gräber anzulegen seien.

Im Mai 1911 wurde bei dem von der Gemeindevertretung von Strebersdorf am 21. Dezember 1908 dem Pensionat St. Josef (Schulbrüder) überlassenen Gruftplatz einer Änderung der Ausmaße zugestimmt. Die Baubewilligung für die Errichtung einer Kapelle über dieser Gruft wurde erteilt.

Am 21. August 1913 war dem Militärveteranenverein "Freiherr von Schönaich" die Bewilligung zur Erbauung eines "Epitaphiums bei den Gräbern Nummer 1 bis 5 in der Gruppe XXIII und der Herstellung einer gemeinsamen Grabstelleneinfassung" für diese Gräber erteilt worden. Am 18. November des gleichen Jahres wurde dem Verein das Benützungsrecht an diesen Grabstellen auf Friedhofsdauer zugestanden. Die Beilegung von Leichen von Vereinsmitgliedern wurde am 29. Oktober 1914 genehmigt.

Am 27. Mai 1914 beantragte das Wiener Stadtbauamt bei der Magistratsabteilung X, dass für den Totengräber des Friedhofes Strebersdorf "auf dem Friedhof selbst", und zwar symmetrisch zur Totenkammer rechts neben dem Eingang, ein Wohngebäude errichtet werden sollte. Wann das Wohngebäude errichtet wurde, geht aus den vorliegenden Unterlagen nicht hervor.

Im April 1923 beschloss der Wiener Gemeinderat, dass im Strebersdorfer Friedhof ab 1. Mai des gleichen Jahres mangels freier Flächen keine neuen Gräber mehr vergeben werden sollten. Einige Zeit später wurde über Wunsch der Bevölkerung dieser Beschluss revidiert. Ein Teil des Friedhofes wurde für Neubelegungen wieder freigegeben.

Im November 1926 wurde die "Errichtung einer Aufbahrungshalle beziehungsweise der Umbau der bestehenden Leichenhalle auf dem Strebersdorfer Friedhof im 21. Bezirk" vom zuständigen Gemeinderatsausschuss bewilligt und am 1. Dezember 1926 vom Gemeinderat die Baubewilligung erteilt. Für die neugebaute Halle, die "nach Angabe der Partei [Friedhofsverwaltung] seit 1. September 1927 benützt wird", wurde am 2. Jänner 1928 die Benützungsbewilligung erteilt.

Im Oktober 1943 ersuchte die Städtische Bestattung die Direktion der Wiener Elektrizitätswerke, die Aufbahrungshalle des Friedhofes an die vorbeiführende Freileitung anzuschließen, da die "kriegswirtschaftlich bedingte Unmöglichkeit, die Aufbahrungsbeleuchtung fernerhin mit Kerzen durchzuführen", die Einleitung des elektrischen Lichtes erfordere. Die Freileitung wurde in den folgenden Monaten hergestellt. Bis zum Anschluss des Friedhofes an das öffentliche Stromnetz 1948/1949 war es in Benützung.

1945 bis 1951 wurden die Baulichkeiten und Einfriedungen instand gesetzt und neue sanitäre Anlagen errichtet. 1959 wurde der Friedhof erweitert und gleichzeitig festgelegt, dass Beerdigungen nur zweimal wöchentlich, jeweils Dienstag und Donnerstag, stattfinden können.

1965 wurden die 72 Gräber der Schulbrüder mit neuen, nach den Entwürfen von Professor Bruder Georg Schill angefertigten schmiedeeisernen Kreuzen und Grabplatten aus Kunststein ausgestattet.

In den Monaten Mai bis Juli 1967 wurde der Aufbahrungsraum renoviert und mit einem Stirnwandaltar ausgestattet.

Im Oktober 1976 erfolgte die neuerliche Renovierung des Aufbahrungsraumes. 1979 kam es zur Erweiterung des Friedhofes und zur Einfriedung der Erweiterungsflächen.

Neubau der Aufbahrungshalle

1998 wurde mit dem Neubau der Aufbahrungshalle begonnen. Diese wurde am 16. Mai 2000 mit einem Festakt und einer ökumenischen Segnung eröffnet. Die Gestaltung des Gebäudes erfolgte durch Architekt Prof. DI Christof Riccabona. Die künstlerische Ausgestaltung der Glasfenster und des Altarflügels in der neuen Halle stammen von Prof. Helmut Margreiter. Fußböden, Altartisch sowie Urnen- und Tumbatisch werden von Carrara-Marmor und Glas dominiert. Die Decke sowie die Türen sind in graulasiertem Holz ausgeführt. Als Sitzgelegenheiten wurden Thonet-Sessel ausgewählt, die Beleuchtungskörper sind aus vernickeltem Messing.




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Sindy

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New PostErstellt: 04.05.08, 20:23  Betreff: Re: Friedhöfe in Wien  drucken  weiterempfehlen

Asperner Friedhof

Aufbahrungshalle
Aufbahrungshalle

Der Asperner Friedhof ist ein Friedhof im Bezirksteil Aspern des 22. Wiener Gemeindebezirks Donaustadt. Der Eingang befindet sich in der Langobardenstraße 180.

 
Gedenkstein für die Opfer der beiden Weltkriege
Gedenkstein für die Opfer der beiden Weltkriege
 
Gedenkstein für die sowjetischen Armeeangehörigen
Gedenkstein für die sowjetischen Armeeangehörigen

Geschichte

Der ursprüngliche Friedhof des damaligen Wiener Vorortes Aspern umgab in Form eines Kirchhofs die Pfarrkirche Sankt Martin und hatte eine Erweiterung südlich der Kirche. Am 21. und 22. Mai 1809 war der Friedhof wichtiger Schauplatz der Schlacht von Aspern, bei der die Truppen von Napoléon Bonaparte eine schwere Niederlage erlitten. Da die Friedhofsmauer Deckung bot und die Kirche auf einem Hügel gelegen war und über einen hohen Turm verfügte, wurde das Areal mehrmals von französischen Einheiten besetzt, die aber jedes Mal kurz darauf wieder zurückgedrängt werden konnten. Um eine neuerliche Besetzung durch die Franzosen zu verhindern, ließ Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Hiller schließlich die Mauer niederreißen und die Kirche anzünden. Nach Abzug der Truppen bot der Friedhof, wie auch der Rest von Aspern, ein Bild der Verwüstung. Heute erinnern eine Gedenktafel und ein Obelisk an die rund 3000 gefallenen Soldaten der napoleonischen Armee, die allerdings nicht hier, sondern in der Lobau ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Da der Platz auf dem alten Friedhof knapp wurde, entstand 1892 jenseits der Langobardenstraße der neue Friedhof. Die Statue „Der Auferstandene“ blieb allerdings auf dem alten Friedhof zurück, was die wohlhabende Asperner Familie Patron veranlasste, dem noch relativ schmucklosen neuen Friedhof ein markantes christliches Symbol zu spenden. Das Patronkreuz genannte große Steinkreuz wurde 1898 errichtet und befand sich zu diesem Zeitpunkt am Ende des Hauptganges, wurde aber im Zuge einer Erweiterung des Areals versetzt.

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges errichtete der Asperner Totengräber Leopold Rischer einen Grabhügel mit Holzkreuz und Stahlhelm „Für die Kriegsopfer“, wie auf einer befestigten Tafel zu lesen war. Die 1949 beschlossene Errichtung einer würdigeren Gedenkstätte verzögerte sich bis 1951, da Komplikationen mit der sowjetischen Besatzungsmacht befürchtet wurden. Das am 1. November 1951 feierlich enthüllte Grabdenkmal ist den Kriegsopfern der beiden Weltkriege gewidmet und befindet sich gegenüber der Aufbahrungshalle. Eine weitere Gedenkstätte erinnert an die Gefallenen der Roten Armee und die verstorbenen sowjetischen Besatzungssoldaten.

1960 wurde der alte Friedhof in einen Park mit Kinderspielplatz umgewandelt, heute erinnert nur noch eine Steintafel an die ursprüngliche Bestimmung des Areals. Im Oktober 1995 wurde die Straßenbahn Linie 25 (heute: Linie 26) nach Aspern verlängert, die Endstelle befindet sich seither direkt vor dem Eingang des neuen Friedhofs, wodurch dieser nun besser an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden ist.

Allgemeines

Grabsteine des alten Asperner Friedhofs an der Mauer der Pfarrkirche
Grabsteine des alten Asperner Friedhofs an der Mauer der Pfarrkirche

Der Asperner Friedhof wird von der Magistratsabteilung 43 („Städtische Friedhöfe“) verwaltet und hat eine Fläche von knapp 90.000 m². Nach mehreren Erweiterungen verfügt er heute über ausreichend freien Platz für künftige Grabstätten.

Einige Grabsteine des ursprünglichen Friedhofs befinden sich an der nördlichen Mauer der Asperner Pfarrkirche Sankt Martin, auch Teile der alten Friedhofsmauer sind noch erhalten geblieben. Die im 17. Jahrhundert errichtete Sebastianskapelle, die früher als Beinhaus gedient hat und als eines der wenigen Asperner Bauwerke die Schlacht von Aspern im Mai 1809 trotz ihrer Nähe zur damals niedergebrannten Pfarrkirche so gut wie unbeschadet überstanden hat, beherbergt seit 1979 das Museum „Aspern 1809“, das über die Schlacht von Aspern informiert.




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New PostErstellt: 04.05.08, 20:38  Betreff: Re: Friedhöfe in Wien  drucken  weiterempfehlen

Friedhof Breitenlee

1909 wurde von der Gemeinde zwischen dem Dorf und der Stadtrandsiedlung ein neuer Friedhof errichtet. Prälat Leopold Ross nahm am 16. November 1909 die Einweihung vor.

In der südöstlichen Ecke dieses von einer Mauer umgebenen "konfessionellen katholischen Gemeindefriedhofes" war eine eigene Abteilung für die Beerdigung von Akatholiken eingerichtet. In dem in der südwestlichen Ecke errichteten Gebäude waren eine Totenkammer und ein Sezierraum untergebracht. Der alte, um die Kirche angelegte weltliche Friedhof wurde mit Ende des Jahres 1909 gesperrt. Anfang 1910 wurde mit der Belegung des neuen Friedhofes begonnen. Auf Grund eines Beschlusses sollte der alte Friedhof noch für die Dauer von 30 Jahren erhalten bleiben. Den an der Westseite der Kirche gelegenen Stiftsfriedhof, in dem 1840 ein großes steinernes Kreuz aufgestellt worden war, berührte die Sperre nicht, da die Entscheidung über die Auflassung oder Erhaltung dieses Friedhofes dem Schottenstift als Rechtsträger an der Bestattungsanlage oblag.

Der neue Friedhof musste mehrmals erweitert werden. Die letzte Erweiterung erfolgte 1964.

Von 1945 bis 1949 wurden Instandsetzungsarbeiten an Eingangstor, an der Aufbahrungshalle und an der Einfriedungsmauer vorgenommen.

1989 wurden neue Fertigteileinfriedungen aufgestellt.

 

Aufbahrungshalle

Der Friedhof verfügte ursprünglich nur über eine Beisetzkammer, die im Bedarfsfall auch als Aufbahrungsraum verwendet wurde. Im September 1943 schlug das städtische Bestattungsunternehmen im Hinblick auf die geringe Anzahl der jährlichen Beerdigungen vor, auf den Beisetzraum zu verzichten und dafür einen geeigneten Aufbahrungsraum einzurichten. Auf Grund der Kriegsereignisse konnte dieses Vorhaben erst 1957 verwirklicht werden.

1965 konnte die Aufbahrungshalle an das Stromnetz angeschlossen werden. 1976 wurde der Aufbahrungsraum renoviert. 1978 wurde durch einen Hallenzubau ein Trägerraum geschaffen.

Am 6. Juni 2001 wurde der Neubau der Aufbahrungshalle, die die Stadt Wien errichtet hat, eröffnet. Herzstück des Neubaues, der an der Stelle der früheren Aufbahrungshalle errichtet wurde, ist der 72 Quadratmeter große Aufbahrungsraum. Er besitzt eine eindrucksvolle Deckenkonstruktion aus Holz. Die Fenster und das Hallentor sind aus bläulichem Glas, die weißen Wände und Decken bilden einen harmonischen Gegensatz zum Marmorfußboden. Im Eingangsbereich wurde ein Luftvorhang installiert, der an besonders kalten Tagen den Raum temperiert.

Architekt der Halle ist Dr. Christof Riccabona, der auch die Innenausgestaltung vornahm. Das Glasmosaik an der Altarwand stammt von Prof. Helmut Margreiter.




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New PostErstellt: 04.05.08, 20:47  Betreff: Re: Friedhöfe in Wien  drucken  weiterempfehlen

Friedhof Eßling

Der Friedhof Eßling dürfte frühestens 1789 errichtet worden sein. Wie dem Gedenkbuch der Gemeinde Eßling für die Jahre 1859 bis 1919 zu entnehmen ist, wurde 1864 "ein neues Bahrtuch samt Kreuz und Buch zur Kirche in Eßlingen beigeschafft". Trotz einer neuerlichen Zuständigkeit zur Pfarre Groß-Enzersdorf war bei Begräbnissen auf dem Ortsfriedhof die Eßlinger Kirche miteinbezogen. 1938 wurden Eßling, Breitenlee, Süßenbrunn, aber auch Teile des 21. und ein Teil des 2. Bezirkes (Kaisermühlen) sowie 13 niederösterreichische Gemeinden zum 22. Wiener Gemeindebezirk Groß-Enzersdorf zusammengefasst. 1954, als diese 13 Gemeinden wieder zu Niederösterreich zurückkehrten, verblieb Eßling jedoch bei Wien.

Auf Grund der Ende 1940 vorliegenden Planung wurde in dem vorhandenen Gebäude 1941 durch geringe bauliche Veränderungen ein Aufbahrungsraum mit getrennter Beisetzkammer geschaffen. Dieser bot die Möglichkeit, die Aufbahrung Verstorbener nach dritter, vierter und fünfter Klasse vorzunehmen. Höherwertige Aufbahrungsklassen konnten bedingt durch die Raumverhältnisse nicht beigestellt werden.

Erweiterungen und Neuerungen

1945 bis 1951 wurden im Friedhofsbereich Planierungs- und Anschüttungsarbeiten vorgenommen und die Einfriedung instand gesetzt. 1952 wurde der Zeremonienraum durch einen Hallenzubau vergrößert. Damit verbunden wurden auch eine entsprechende Beisetzkammer sowie ein Trägerraum geschaffen. Ebenfalls in diesem Jahr erfolgte der Anschluss an das öffentliche Stromnetz. 1962 wurde die Einfriedung der vorangegangenen Friedhofserweiterung begonnen. Die Einfriedung von zusätzlichen Erweiterungsflächen erfolgte 1969. Neue Gräbergruppen gibt es seit 1979. Im April und Mai 1970 wurde der Aufbahrungsraum renoviert und 1974 ein Betriebsgebäude errichtet.

Nach einer Erweiterung des Friedhofes um 8.700 Quadratmeter entlang der Gartenheimstraße war der Bau einer neuen Halle notwendig geworden. Diese umfasst einen 100 Quadratmeter großen Zeremonienraum und eine Urnenmauer nach Plänen des Architekten Prof. DI Christof Riccabona. Auch der Vorplatz wurde neu gestaltet. Die neue Aufbahrungshalle konnte am 27. September 1996 eingesegnet werden.




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New PostErstellt: 04.05.08, 20:50  Betreff: Re: Friedhöfe in Wien  drucken  weiterempfehlen

Friedhof Hirschstetten

Lage

Der Friedhof Hirschstetten liegt im nördlichen Teil des Bezirkes Donaustadt im Bezirksteil Hirschstetten zwischen den Straßenzügen Spargelfeldstraße, Am Friedhof und Quadenstraße. Der Haupteingang liegt in der Quadenstraße 11. Während die Quadenstraße und die Straße Am Friedhof den Friedhof im Norden und Osten direkt begrenzen, bestehen im Westen und Süden noch unverbaute Grundstücke. Der Friedhof von Hirschstetten umfasst eine Fläche von 5.959 Quadratmeter und beherbergt 755 Grabstellen. Er ist damit der sechstkleinste städtische Friedhof Wiens.

Geschichte

Hirschstetten gehörte ursprünglich zur Pfarre Kagran. Daher wurden die Toten ursprünglich auf dem Kagraner Pfarrfriedhof beerdigt. Da der Transport der Leichen nach Kagran bei schlechter Witterung und bei „allfälligen Epidemien von sanitätspolizeilichem Standpunkt nachteilig erschien“, ersuchte die Gemeinde Hirschstetten die Bezirkshauptmannschaft von Groß-Enzersdorf um die Genehmigung eines eigenen Friedhofes. Dem Ansuchen wurde unter der Bedingungen der Errichtung einer Einfriedung und einer Totenkammer stattgegeben. Der Friedhof wurde am 21. April 1872 geweiht und erstmals 1878 belegt. Zuvor waren die Toten weiterhin in Kagran bestattet worden.

Der Friedhof von Hirschstetten wurde 1916 durch angrenzende Grundstücke erweitert. Da die Umgebung des Friedhofes jedoch zunehmend verbaut wurde, sah ein Beschluss des Gemeinderates 1923 die baldige Auflösung des Friedhofes vor. Der Gemeinderat hielt auch 1926 an der Auflösung fest, gestattete jedoch die Nutzung unbelegter Grabstellen. Der Friedhof wurde in der Folge weiterhin genutzt, 1928 erfolgte der Umbau des Totengräberwohnhauses in einen Aufbahrungsraum. Nach Instandsetzungsmaßnahmen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde 1952 die Vergabe neuer und heimgefallener Gräber verboten. 1953 beschloss der Wiener Gemeinderat den Hirschstettner Friedhof sowie weitere Wiener Friedhöfe bis 1975 zu schließen. Die Vergabe heimgefallener Gräber wurde jedoch 1957 bis 1965 mit der Einschränkung genehmigt, dass das Nutzungsrecht ebenfalls Ende 1975 erlöschen würde. Im Mai 1975 wurde die Sperre der Friedhöfe um zehn Jahre verschoben, 1980 kippte schließlich eine Volksbefragung der Wiener Bevölkerung das Gesetz und der Wiener Gemeinderat hob im September 1980 das Gesetz auf. Der Hirschstettner Friedhof konnte somit weiterbestehen.




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New PostErstellt: 04.05.08, 21:32  Betreff: Re: Friedhöfe in Wien  drucken  weiterempfehlen

Friedhof Kagran

Ursprünglich befand sich eine dem heiligen Georg geweihte Kirche in Stadlau. Als Ort und Kirche 1438 einer Überschwemmung zum Opfer fielen, wurde die neue Kirche an einer sicheren Stelle - damals noch außerhalb Kagrans - erbaut. Kagran trat in die alten Pfarrechte von Stadlau ein.

Neben Stadlau umfasste der Pfarrbezirk Kagran die Ortschaften Eipeldau, Strebersdorf, Gerasdorf, Deutsch-Wagram, Hirschstetten, Jedlesee und Jedlersdorf, die allmählich ausgepfarrt wurden. Nach 1783, als auch Jedlesee und Jedlersdorf ausgeschieden waren, gehörten nur noch Stadlau und Hirschstetten zu Kagran.

Der um die Kirche angelegte Leichenhof, dessen großes Friedhofstor 1682 errichtet worden war, wurde 1737 vergrößert. Der Erweiterungsteil wurde mit einer Mauer umgeben. Eine 1811 errichtete Leichenkammer wurde 1830 durch "Eisgang und Überschwemmung" zerstört. Noch im gleichen Jahr wurde sie "ganz weggerissen". Ein Wiederaufbau der Leichenkammer erfolgte nicht mehr.

1849 wurde die Friedhofsmauer instand gesetzt.

Neuer Friedhof

Da in den folgenden Jahren die "Seelenzahl der Pfarre Kagran" bedeutend zunahm und eine Erweiterung des "von allen Seiten mit Wohngebäuden umgebenen" Leichenhofes nicht mehr möglich war, errichtete die Gemeinde Kagran nördlich des Ortes einen neuen Friedhof. Dieser Friedhof, der "den kirchlichen Vorschriften gemäß" als christlicher Gottesacker gestaltet war, wurde am 3. Juli 1887 durch den Kagraner Pfarrer Andreas Huger geweiht. Er widmete auch das steinerne Friedhofskreuz.

Vorübergehend verfügte Kagran über einen eigenen Pestfriedhof, der zur Aufnahme der Pesttoten der Jahre 1679/80 und 1712/13 diente. Das Pestkreuz, das diesen Bestattungsplatz kennzeichnete, hat auch anlässlich seiner Erneuerung 1952 seinen ursprünglichen Platz (Anton-Sattler-Gasse) beibehalten.

Am 27. Juli 1898 stellte der Bürgermeister von Kagran an die "hochwürdige Kirchenvorstehung von Kagran das dienstfreundliche Ansuchen" um Zustimmung, den Kirchenfriedhof aufzulassen. Nach Beseitigung der Friedhofsmauer sollte ein mit Alleebäumen bepflanzter Kirchenplatz geschaffen werden. Als Begründung führte er an, dass der Friedhof seit der Errichtung der neuen Bestattungsanlage 1887 nicht mehr benützt und daher von vielen Seiten der Wunsch geäußert wurde, "den alten Friedhof bei der Kirche ganz aufzulassen". Erst 1902 wurde der Friedhof, der ab 1890 für Beilegungen gesperrt und noch 1900 mit einer Mauer umgeben war, aufgelassen.

Erweiterungen

1900 ersuchte der Pfarrer von Kagran das fürsterzbischöfliche Ordinariat, den "vergrößerten Friedhof in Kagran benedizieren zu dürfen". Das wurde im Mai des gleichen Jahres genehmigt. Im Juni des darauffolgenden Jahres ersuchte der Bürgermeister das Pfarramt Kagran, die Einweihung des neuen Friedhofsteiles vorzunehmen, "da die nächste Beerdigung bereits in diesem Teil vorgenommen werden soll". Im September 1901 teilte der Bürgermeister unter Bezugnahme auf die "geschätzte Zuschrift betreffend der kirchlichen Weihe des neuen Friedhofsteiles mit, dass es mit Rücksicht auf den dermaligen beschränkten Umfang des Friedhofes nicht möglich erscheint, einen eigenen Teil zur Beerdigung der Selbstmörder abzugrenzen". Er stellte jedoch eine neuerliche Erweiterung des Friedhofes in kürzester Frist in Aussicht, bei der auf die angeregte Absicht nach Möglichkeit Bedacht genommen werden würde.

1905 wurde die Belagsfläche des "für die Leichen des ehemaligen Vorortes Kagran" bestimmten Friedhofes im Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien mit 6.639 Quadratmetern angegeben. An Reserveflächen standen diesem Friedhof, "der für Katholiken allein bestimmt ist", 14.152 Quadratmeter zur Verfügung.

1906 genehmigte der Wiener Gemeinderat den zur Erweiterung des Friedhofes erforderlichen Ankauf von mehreren an den Friedhof angrenzenden Grundstücken im Gesamtausmaß von 12.750 Quadratmetern. Die Einweihung des Erweiterungsteiles fand am 11. November 1908 durch Pfarrer Josef Gaunersdorfer im Beisein von Vizebürgermeister Dr. Porzer statt. 1908 wurden die Beilegegebühren für den alten Friedhofsteil neu festgesetzt. 1909 wurden die Dienstverhältnisse und Bezüge der Totengräber für die Friedhöfe Aspern, Groß-Jedlersdorf, Hirschstetten, Kagran, Leopoldau und Stadlau neu geregelt. 1910 spendete Barbara Schmeykal ein Friedhofskreuz, das auf dem früheren Standplatz des alten Kreuzes aufgestellt wurde. 1913 wurde die Baubewilligung für die Schaffung eines Depotraumes und einer Leichenkammer erteilt. 1919 wurde eine von Barbara Schmeykal gewidmete Gedächtniskapelle erbaut. Das Altarbild in dieser Kapelle wurde vom akademischen Maler König ausgeführt. Ebenfalls 1919 wurde der Fassungsraum der "alten Gräber I. Klasse (beständige Gräber) mit drei Leichen von Personen über zehn Jahren" und jener der "alten Gräber II. Klasse (Einzelgräber) mit zwei Leichen von Personen über zehn Jahren" festgesetzt.

1911 wurden zwei Grabsteine aus den Jahren 1653 und 1720, die in der Pflasterung des Mittelganges der Kirche eingelassen waren, gehoben und in der fensterlosen Wand der linken Kirchenvorhalle eingelassen. 1921 wurde die ehemalige Totenkammer in eine "sogenannte Sühnekapelle" umgewandelt. Dazu wurde die Eingangstür in die Kammer vermauert und ein Zugang in der Kirchenmauer hergestellt.

1925 genehmigte der Gemeinderat die Umgestaltung der Leichenkammer und die Errichtung eines Zubaues. Zwischen 1929 und 1931 wurden neue Grabplätze für eigene Gräber angelegt. 1937 wurde durch einen Zubau ein Träger- und Dienstraum geschaffen sowie ein Glockenturm errichtet. Am 19. Jänner 1938 wurden der Altar, die Glocke und das Kreuz der renovierten Aufbahrungshalle geweiht.

Instandsetzung, Erweiterungen und Neuerungen

Von 1945 bis 1947 wurden Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Dabei wurde auch das Dach der Aufbahrungshalle und der Beisetzkammer repariert. 1952 wurde der Friedhof erweitert und damit die Möglichkeit zur Vergabe neuer Grabstellen ab 1953 geschaffen. Die während des Zweiten Weltkrieges demontierte Glocke wurde durch eine neue ersetzt. 1954 wurde der Friedhof neuerlich erweitert. Für den Erweiterungsteil wurde eine neue Grabstellengestaltung (Flachgräber) vorgesehen.

1958 wurde die Aufbahrungshalle durch einen für die Einrichtung von Betriebsräumen bestimmten Zubau vergrößert. 1959 wurde festgelegt, dass Beerdigungen jeweils nur an einem Montag, Mittwoch oder Freitag stattfinden können. 1959/1960 wurde der Friedhof neuerlich vergrößert und die Erweiterungsfläche eingefriedet. In den Monaten November und Dezember 1961 wurde der Aufbahrungsraum renoviert und mit einem Stimwandaltar ausgestattet.

1962 konnte durch Sanierungsmaßnahmen in alten Grabfeldem, durch die Aufschließungsarbeiten in der neuen Erweiterungsfläche sowie durch die Rückgewinnung heimgefallener Gräber für die Vergabe neuer Grabstellen Vorsorge getroffen werden. 1964 wurde in der Gruppe 15 ein neuer Urnenhain errichtet. Die 1966 erworbenen und einzufriedenden Erweiterungsflächen wurden 1969 teilweise aufgeschlossen.

Die derzeit letzte Erweiterung um 5.000 Quadratmeter fand 1988 statt. Die Einweihung dieser Fläche, die für 598 Grabstellen, darunter 38 Grabkammern und 100 Urnengräber, Platz bietet, erfolgte am 8. September 1988.

Neue Aufbahrungshalle

Im November 1966 wurde die bestehende Halle abgebrochen. Nach den Plänen von Oberbaurat Architekt Josef Strelec wurde in einer Bauzeit von 18 Monaten eine neue Aufbahrungshalle errichtet. Der nach den Plänen von Architekt Prof. DI Erich Boltenstern unter Berücksichtigung des neuen Trauerzeremoniells gestaltete Aufbahrungsraum folgte der beim Aufbahrungsraum des Friedhofes Jedlesee erstmals angewandten Konzeption. Der Altar ist in der Apsis untergebracht, deren Rückwand vom akademischen Maler Hermann Bauch mit einem Mosaik ausgestaltet wurde. Dieser schuf auch das über dem Eingang zur Halle befindliche Bleiglasfenster. Den Mittelpunkt der Apsis bildet ein von Professor Viktor Hammer entworfenes Kruzifix aus Bronze. Gemeinsam mit dem Altar kann es bei nicht nach christlichem Ritus abgehaltenen Trauerfeiern durch einen Vorhang verdeckt werden. Vor dem Altar wurde der Sarg inmitten von zwölf Standleuchten aus patinierter Bronze auf einem Bahrwagen aufgebahrt. Nunmehr erfolgt die Aufbahrung des Sarges auf einer Tumba. Für Urnenaufbahrungen steht ein in die Wand versenkter Urnenschrein zur Verfügung. Die neue Aufbahrungshalle, deren Altar am 3. September 1968 geweiht wurde, steht seit 9. September 1968 für die Abhaltung von Trauerfeiern zur Verfügung. 1991/1992 wurde der Nebenraumbereich unter Verzicht auf den Warteraum umgestaltet.




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Stadlauer Friedhof

Der Stadlauer Friedhof ist ein Friedhof im Bezirksteil Stadlau des 22. Wiene Gemeindebezirks Donaustadt. Der Haupteingang befindet sich in der Gemeindeaugasse 27.

Das „Heimkehrerkreuz“ im Zentrum des Stadlauer Friedhofs
Das „Heimkehrerkreuz“ im Zentrum des Stadlauer Friedhofs
Aufbahrungshalle
Aufbahrungshalle
Gräberreihe
Gräberreihe

Geschichte

Ursprünglich ließen die Bewohner des damaligen Wiener Vorortes Stadlau ihre Toten auf dem Friedhof um die Kirche St. Georg in Kagran beerdigen. Als dieser aufgelassen wurde und die Gemeinde Kagran 1875 einen neuen Ortsfriedhof errichtete, folgte Stadlau noch im selben Jahr diesem Beispiel. Der Stadlauer Friedhof wurde am Ende der damaligen Klostergasse errichtet und war durch eine Allee mit dem Ort verbunden. Die Einsegnungen übernahm ein eigens dafür delegierter Priester des Kagraner Pfarramtes.

1898 bekam die Ordensgemeinschaft der „Schwestern vom armen Kinde Jesus“, die bereits 1889 im Stadlauer Augebiet das Kloster Maria Frieden gegründet hatte, auf dem Friedhofsgelände eine separate, von einem Eisengitter umfriedete Abteilung von der Gemeinde Stadlau geschenkt. Der seit 1919 in Stadlau tätige Orden der Salesianer Don Boscos (Errichtung der Stadlauer Kirche Herz Jesu im Jahr 1924) erwarb einige Grabstellen, 1925 erfolgte eine Vergrößerung des Friedhofs.

Im Zentrum des Friedhofsgeländes stand ab 1876 ein gusseisernes Kreuz, das 1946 während eines schweren Unwetters zerbrach. Seit 1947 befindet sich an dieser Stelle das vom Bildhauer Josef Riedl gestaltete „Heimkehrerkreuz“ (zu dieser Zeit kehrten etliche Stadlauer aus der Kriegsgefangenschaft heim), das „Zum Gedenken an alle Gefallenen von Stadlau, die in fremder Erde ruhen“ errichtet wurde.

Anfang der 1970er Jahre plante die Stadt Wien die Schließung des Friedhofs, verwarf dieses Vorhaben jedoch wieder. Stattdessen wurden einige Umgestaltungen durchgeführt, ein kleines Verwaltungsgebäude errichtet und neue Tore in der Hardeggasse geschaffen, da diese in Folge der Stadterweiterung in diesem Gebiet an Bedeutung gewann.

Allgemeines

Der Stadlauer Friedhof wird von der Magistratsabteilung 43 („Städtische Friedhöfe“) verwaltet und zählt mit einer Fläche von knapp unter 15.000 m² zu den eher kleinen Friedhöfen Wiens. Berühmte Namen wird man auf den Grabsteinen vergeblich suchen, so zählt der Friedhof zu den wenigen in Wien, in denen die MA 43 keinerlei „von der Stadt Wien gewidmeten Grabstellen“ betreut. Das lässt sich einerseits durch die geringe Größe des Friedhofs erklären, andererseits dadurch, dass der ehemalige Vorort Stadlau durch seine Lage jenseits der Donau Wien ferner war als beispielsweise die westlichen Vororte. Außerdem war Stadlau ursprünglich ein Bauerndorf und entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Eisenbahner- und Industrieort, weshalb hier einst vor allem die ansässigen Bauern und Arbeiter beerdigt wurden.

Im Zuge des Ausbaus des Wiener U-Bahn-Netzes wird voraussichtlich ab 2010 die oberirdische Trasse der im Donaustädter Raum als Hochbahn geführten Linie U2 unmittelbar neben der nördlichen Umzäunung des Friedhofs verlaufen, was allerdings auch den Vorteil einer besseren Erreichbarkeit mit sich bringt, da die Station Hardeggasse nur wenige Schritte vom Friedhof entfernt sein wird.




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Sindy

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New PostErstellt: 04.05.08, 21:44  Betreff: Re: Friedhöfe in Wien  drucken  weiterempfehlen

Süßenbrunner Friedhof

Der Friedhof Süßenbrunn ist ein Friedhof im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Der Friedhof wurde 1893 eingeweiht und gehört zu den kleinsten städtischen Friedhöfen Wiens.

Lage

Der Friedhof Süßenbrunn liegt im äußersten Norden der Donaustadt, östlich von Süßenbrunn inmitten von Gemüsegärten und Feldern (Friedhofweg 282). Der Friedhof umfasst eine Fläche von 5.053 Quadratmeter und beherbergt 419 Grabstellen. Er ist damit der viertkleinste städtische Friedhof und der städtische Friedhof mit der geringsten Anzahl an Grabstellen.

Geschichte

Süßenbrunn gehörte ursprünglich zur Pfarre Gerasdorf. Da die Pfarrkirche drei Kilometer vom Ort entfernt lag und bei ungünstiger Witterung schwer zu erreichen war, beschloss der Süßenbrunner Gemeinderat 1835 den Bau einer Kapelle, die 1839 geweiht wurde. Die Toten wurden jedoch weiterhin in Gerasdorf bestattet. Nachdem der Friedhof Gerasdorf 1891 von den Behörden für epidemische Fälle als unzureichend eingestuft worden war, beauftragte man die Gemeinde Süßenbrunn mit dem Bau eines eigenen Friedhofes. Dieser wurde am 22. Mai 1893 geweiht.

1938 wurde der Friedhof nach der Eingemeindung von Süßenbrunn in die Verwaltung der Stadt Wien übernommen und der „Betriebsstelle Asperner Friedhof“ zugewiesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude des Friedhofs sowie die Einfriedung renoviert. Da die Betriebsstelle Asperner Friedhof aufgelassen wurde, übergab die Friedhofsverwaltung die Aufbahrungseinrichtung 1954 an die Bestattung Deutsch-Wagram. Der Friedhof Süßenbrunn wurde in der Folge zum Wahlfriedhof erklärt.

Eine Erweiterung des Friedhofes erfolgte in den 1980er Jahren. Die Flächen wurden am 30. Oktober 1987 im Rahmen eines ökumenischen Wortgottesdienstes geweiht.




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[editiert: 04.05.08, 21:48 von Sindy]
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New PostErstellt: 04.05.08, 21:51  Betreff: Re: Friedhöfe in Wien  drucken  weiterempfehlen

Friedhof Atzgersdorf

Pfarrkirche

1372 findet die Pfarrkirche von Atzgersdorf erstmals im "Archiv der Dompropstey zu Wien" Erwähnung. Die Kirche dürfte bereits zu einem früheren Zeitpunkt errichtet worden sein.

Atzgersdorf war bereits sehr früh ein bedeutendes kirchliches Zentrum. Zum Pfarrsprengel gehörten nach einer Beschreibung von 1692 Erlaa, Hetzendorf, Ober- und Unterliesing, Kalksburg nördlich des Liesingbaches, Mauer, Siebenhirten und der Steinhof. Anlässlich der Josephinischen Pfarrgründungen verlor Atzgersdorf einen Großteil dieses Pfarrsprengels. Im wesentlichen verblieben nur mehr der Ort selbst und das auch grundherrschaftlich mit ihm verbundene Erlaa bei der Pfarre.

Friedhof

Der um die Pfarrkirche gelegene Friedhof, der zur Zeit der Pfarrgründung errichtet worden sein dürfte, musste 1780 aufgelassen werden. "Alle Leichen wurden ausgegraben und in Grube des neuen Freydthofes beerdigt. Das alte Todtenbeinhaus samt dem hiervor gestandenen Vesperbild-Kapellerl wurde kassiert und abgeglichen. Die alte Freydthofmauer wurde zum neuen verwendet." Der neue etwas westlich der Kirche (etwa Ecke Canavesegasse-Endresstraße) angelegte Friedhof, mit dessen Errichtung "am 25. April 1780 früh Morgens" begonnen worden war, wurde am 22. Juni 1780, um 9 Uhr, durch den Pfarrer Anton Fritzl geweiht.

1825 wurde im Bereich der (heutigen) Taglieberstraße gegenüber dem späteren Atzgersdorfer Bahnhof ein neuer Friedhof errichtet. Dieser wurde am 11. August 1825 eröffnet.

Erweiterungen

Da sich dieser Friedhof schon nach wenigen Jahrzehnten als zu klein erwies, wurde 1880 am östlichen Rand des damaligen Gemeindegebietes ein neuer Friedhof (Reklewskigasse 25) angelegt. Die erste Beilegung erfolgte am 2. Jänner 1881. Der gegenüber dem alten Atzgersdorfer Bahnhof gelegene Friedhof wurde im Juni 1896 aufgelassen. Die bis dahin "nicht anderwärts versorgten Leichen" wurden exhumiert und auf dem neuen Friedhof in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt.

1927 wurde der zwischen den im Jahr 1880 errichteten Gebäuden (Leichenhaus und Wohnhaus des Totengräbers) befindliche Friedhofseingang überdacht und zu einer Aufbahrungshalle ausgebaut. Im gleichen Jahr wurde eine gemauerte Einfriedung mit Urnennischen errichtet.

1935 teilte das Gemeindeamt von Atzgersdorf dem Wiener kommunalen Bestattungsunternehmen, das "auch auf dem Gemeindefriedhof Atzgersdorf eine sanitär einwandfreie und pietätvoll eingerichtete Leichenhalle" verfügte, mit, dass "nunmehr an Sonn- und Feiertagen die Durchführung von Begräbnissen zu unterbleiben" hat.

Im September 1936 erklärte sich das städtische Unternehmen auf Grund eines Ansuchens des Gemeindeamtes Atzgersdorf bereit, die "Gruft der geistlichen Seelsorger", die 1880 auf den neuen Friedhof verlegt worden war, instand setzen zu lassen. Bedingung, dass das "hochwohllöbliche Pfarramt den ablehnenden Standpunkt gegenüber dem städtischen Unternehmen" aufgibt "und an dessen Stelle eine wohlwollende Neutralität walten lässt". 1938 wurde anlässlich der Renovierung der Leichenhalle die Hälfte der Kosten von städtischen Unternehmen getragen. Ab 1. August 1946 wurden die Agenden der Friedhofsverwaltung, die "bisher provisorisch von der Bezirksvorstehung Amtsstelle Atzgersdorf geführt" worden waren, wieder von der zuständigen Abteilung Friedhöfe (MA 43) wahrgenommen.

Instandsetzung nach dem Zweiten Weltkrieg

1948 und 1949 wurden die Leichenhalle und 28 Meter Einfriedungsmauer wiederhergestellt. 1953 wurde der Aufbahrungsraum mit einem Altar ausgestattet. 1958 wurde der Bahrwagen eingeführt. 1961 konnten durch Sanierungsarbeiten heimgefallene und verwahrloste Grabstellen rückgenommen und neu vergeben werden. 1962 wurde ein Teil der gewidmeten Erweiterungsfläche eingefriedet und die Sanierung der alten Friedhofsteile fortgesetzt. 1964 wurde der Durchbruch der Friedhofsmauer zu dem neu hinzugekommenen Erweiterungsteil verbreitert. Für die Umgestaltung des Betriebsgebäudes und der Vorderfront des Friedhofes musste die rechte Urnenmauer abgebrochen werden. Als Ersatz wurde eine neue Urnenmauer für 42 Nischen errichtet. In der Abteilung 1 wurde ein neuer Urnenhain angelegt.

Von Oktober 1964 bis August 1965 wurde die 1927 erbaute Aufbahrungshalle nach den Plänen des Baurates Architekt Josef Strelec renoviert und umgebaut. Die Umgestaltung des Aufbahrungsraumes erfolgte nach den Plänen des Architekten Prof. DI Erich Boltenstern nach den1964 von der Städtischen Bestattung für die Neugestaltung der Aufbahrungsräume festgelegten Grundsätzen. 1965 wurde die Beisetzkammer des Friedhofes mit einer Kühlanlage ausgestattet.

Aufbahrungshalle

Um in der Aufbahrungshalle des Friedhofes Atzgersdorf auch Kremationsfeiern abhalten zu können, wurde von Oktober 1972 bis Juni 1973 der Aufbahrungsraum ebenfalls nach den Plänen von Prof. DI Boltenstern umgestaltet. Das Ende der Kremationsfeier wird den Trauergästen durch das Schließen eines Vorhanges, wodurch der Sarg den Blicken entzogen wird und das gleichzeitige Verlöschen der Beleuchtung im Aufbahrungsraum angezeigt. 1977 wurden neue Gräbergruppen angelegt. 1980 wurde mit der Vergabe von Wandnischen in der Urnenmauer 2 begonnen.

Im November 1986 wurde die Aufbahrungshalle für die Dauer der Umgestaltung des Aufbahrungsraumes gesperrt. Für die Abhaltung von Trauerfeiern wurde eine provisorische Aufbahrungshalle aufgestellt. Der nach den Plänen von Architekt Dr. Christof Riccabona unter Verwendung bestehender Ausstattungsgegenstände nach zeitgemäßen Gesichtspunkten umgestaltete Aufbahrungsraum konnte am 5. Oktober 1987 wieder in Verwendung genommen werden. Dort können Trauerfeiern zu Erdbestattungen sowie Kremationsfeiern abgehalten werden.




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New PostErstellt: 04.05.08, 22:12  Betreff: Re: Friedhöfe in Wien  drucken  weiterempfehlen

Friedhof Erlaa

Bis zur Errichtung einer Pfarrexpositur am 1. Mai 1954 war Erlaa nach Atzgersdorf eingepfarrt. Zu der von den Salesianern Don Boscos aus Inzersdorf-Neustift betreuten Expositur gehörte auch das am 29. November 1931 geweihte Notkirchlein. Dieses war in einer ehemaligen Remise für Wagen und Pferde des Bestattungsunternehmens Payer & Schmutzer untergebracht. In den Jahren 1961 und 1962 wurde die dem heiligen Dominikus Savio geweihte Kirche errichtet. Am 1. Jänner 1975 wurde Neu-Erlaa zur Pfarre erhoben.

Da der Atzgersdorfer Friedhof auch den Bewohnerinnen und Bewohnern von Erlaa als Beerdigungsstätte diente und die Verstorbenen aus Neu-Erlaa in diesem Friedhof bestattet werden mussten, wurde das Bedürfnis, in Erlaa einen eigenen Friedhof zu errichten, immer stärker. Der Umstand, dass "von Neu-Erlaa bis in den Atzgersdorfer Friedhof mit einem Leichenzug eine gute Stunde zu gehen" war und bei "regnerischer schlechter Witterung bei einer so weiten Strecke die Leiche nicht immer getragen werden konnte", sprach für die Errichtung eines eigenen Friedhofes. Ausschlaggebend für dessen Errichtung war eine Erklärung des Bürgermeisters von Atzgersdorf, der am 23. Mai 1864 für die geplante Vergrößerung des Friedhofes Atzgersdorf von der Filiale Erlaa "den dritten Teil der Auslagen" als Kostenbeitrag verlangte.

Abtrennung vom Atzgersdorfer Friedhof

Bei einer am 1. August 1864 abgehaltenen Ausschusssitzung sprach sich die Mehrheit der Gemeindevertreter für die Errichtung eines eigenen Friedhofes aus. Anlässlich dieser Sitzung erklärte sich "Herr Gutsbesitzer Adolf Bäuerle" bereit, einen in der Mitte zwischen Alt- und Neu-Erlaa liegenden Grund unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und die Einsegnung der Leichen in seiner Schlosskapelle zu gestatten. Mit den Bauarbeiten zur Errichtung einer Friedhofsmauer und einer Leichenkammer wurde am 30. August 1865 begonnen. Nach der Vollendung der Friedhofsmauer hat der Grundbesitzer Adolf Bäuerle "eine Kapelle, worin sich seine Familiengruft befindet, sehr schön und herrlich hergestellt, jedoch wurde dieselbe erst im Jahre 1867 vollendet, da der im Jahre 1866 ausgebrochene Preußenkrieg dieselbe verzögerte".
Als erste Leiche in dieser Gruft wurde am 23. Juni 1869 die 82-jährige Katharina Bäuerle beigesetzt. Die Beisetzung der Überreste ihres im Jahre 1859 in Basel verstorbenen Gatten erfolgte am 10. Oktober 1869. 1876 wurde Hedwig Edle von Bäuerle, geborene Genzbauer, verwitwete Langer, und 1877 Adolf Edler von Bäuerle, k. k. Truchseß und Landtagsabgeordneter, in dieser Gruft bestattet.

Instandsetzungen und Erweiterungen

1883 wurde eine neue Friedhofsmauer aus Ziegeln errichtet. Die alte Kapelle, "welche im Zerfall war", wurde instand gesetzt. 1892 kam es zur Vergrößerung des Friedhofes an der Westseite im Ausmaß von 1.367 Quadratmetern, "doppelt so groß als der frühere Friedhof", und zur Abtragung der Trennungsmauer zwischen dem alten und dem neuen Teil des Friedhofes. Außerdem wurde für den neuen Teil eine "neue Zufahrtsstraße parallel zu der bestehenden von der Bezirksstraße aus hergestellt".

1904 wurde "für den am hiesigen Friedhof begrabenen Bürgermeister Franz Rösler auf Kosten der Gemeinde ein Grabstein errichtet" und das Grab auf Friedhofsdauer in die Obhut der Gemeinde übernommen. 1922 wurde an die Friedhofskapelle ein Glockenturm angebaut und für diesen zwei Stahlglocken angeschafft. Noch vor 1926 wurde eine kleine Urnenmauer errichtet.

1940 wurden auf Kosten der Gemeinde Wien - Städtische Leichenbestattung Instandsetzungsarbeiten in der Totenkammer vorgenommen und in dieser eine "ständige Aufbahrung" eingerichtet. Dennoch war es in Erlaa üblich, für die Einsegnung beziehungsweise Aufbahrung Verstorbener das "seinerzeit dem Bürgermeister von Erlaa für Aufbahrungszwecke zur Verfügung gestellte Mausoleum mit Glockenturm"zu verwenden. Damit war die Friedhofskapelle mit der Gruft der Familie Bäuerle gemeint.

Obwohl ab August 1945 in Wien die Aufbahrung Verstorbener in Wohnhäusern verboten worden war, führte der durch Kriegseinwirkungen verursachte desolate Zustand der Totenkammer und der Friedhofskapelle im Friedhof Erlaa dazu, "dass sehr viele Fälle von Hausaufbahrungen notgedrungen vorkommen". Von 1947 bis 1949 wurden die als Aufbahrungshalle bezeichnete Totenkammer, die Friedhofskapelle und der Beisetzraum instand gesetzt. Schäden an der Einfriedungsmauer wurden ausgebessert und im Aufbahrungsraum sowie in dessen Nebenräumen "elektrisches Licht" installiert.

1950 wurden die Einfriedungsmauern instand gesetzt beziehungsweise wieder aufgebaut.

Sperrfriedhof

1952 wurde die Vergabe neuer und heimgefallener Gräber nicht mehr gestattet. 1953 sah ein Beschluss des Gemeinderates vor, dass der Erlaaer Friedhof sowie neun weitere Friedhöfe 1975 gesperrt werden sollten. 1957 wurde die Vergabe heimgefallener Gräber mit der Einschränkung genehmigt, dass das Benützungsrecht in allen Fällen am 31. Dezember 1975 erlöschen würde. In der Zeit von 3. Mai 1963 bis 8. Mai 1964 wurde die Aufbahrungshalle renoviert. Während der Sperre der Halle fanden auch die Aufbahrungen in der nach wie vor für Einsegnungszwecke benützten Kapelle statt.

1965 beschloss der Gemeinderat, dass in den Sperrfriedhöfen, deren Zahl durch die Einbeziehung von sechs weiteren Friedhöfen auf 16 erhöht worden war, keine neuen oder heimgefallenen Gräber mehr vergeben werden dürften. Die Friedhöfe sollten nach dem 31. Dezember 1975 für Beilegungen gesperrt werden. Im Mai 1975 wurde auf Grund eines Beschlusses des Gemeinderates die Sperrfrist für die Friedhöfe um zehn Jahre verlängert. Beilegungen in bestehenden Gräbern wurden bis 31. Dezember 1985 gestattet.
Bei einer Volksbefragung 1980, bei der auch über andere Themen zu entscheiden war, stimmten die Wiener Bürgerinnen und Bürger für die Aufhebung der Sperre und die Beibehaltung der Friedhöfe. Am 26. September 1980 hob der Gemeinderat den Sperrbeschluss auf. Der weitere Bestand dieser Friedhöfe war gesichert.

Öffnung und Erweiterung

1982 und 1983 wurden in den 16 ehemaligen Sperrfriedhöfen, somit auch im Friedhof Erlaa, ein Verfahren zur Einziehung heimgefallener Gräber durchgeführt. Nach dessen Abschluss war in allen diesen Friedhöfen die Vergabe von Grabstellen möglich. 1990 konnten die Instandsetzungsarbeiten an der Friedhofskapelle beendet werden. Bis zur Renovierung des Innenraumes blieb die Kapelle geschlossen.

1993 bis 1994 wurde auf einer vor dem Friedhof Erlaa neu gewidmeten Fläche eine Aufbahrungshalle gebaut.




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