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Angel(us)/Wesley (Lilah/Wesley) - Lilahs Jungs

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Seite: 1, 2, 3
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Velence
loving Lindsey


Beiträge: 252


New PostErstellt: 28.07.04, 21:49  Betreff: Angel(us)/Wesley (Lilah/Wesley) - Lilahs Jungs  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

TITEL: Lilahs Jungs
SERIE: Angel – Jäger der Finsternis
TEIL: 1
CHARAKTER(E)/PAAR(E): Lilah/Wesley, Angel(us)/Wesley....
ALTERDREIGABE: Hm, sagen wir ab 12 Jahre - vorerst
SPOILER: teilweise Season 3/4
INHALT: Wes liebt Angel, aber dieser kann ihm nicht verzeihen. Wes tröstet sich mit Lilah, aber alles wird noch viel komplizierter, wenn Angelus mitmischt...
DISCALIMER: Joss rules
KOMMENTAR: Lilah redet in der Geschichte manchmal mit einem unbekannten Zuhörer, dem sie alles. Also nicht wundern. Oder enttäuscht sein, dass sie eine wichtige Rolle spielt. Schließlich sind das ihre Jungs....

Lilahs Jungs 1

Das war nicht das Caritas. Nicht annährend zu vergleichen mit der schönen Karaokebar. Sie saß auf einem Hocker am Tresen, dem Barkeeper zugewandt und bestellte einen Drink. Dann drehte sie sich um und blickte in den Raum. Ihre schlanken Beine hatte sie elegant übereinander geschlagen, mit dem Rücken lehnte sie an der Theke hinter ihr, wo ihr rechter Arm teils darauf lag.
Ihr Getränk war fertig. Lilah nahm es, platzierte sich wieder angemessen und ließ ihren Blick schweifen. Dieser Laden war wirklich nicht mit dem Caritas zu vergleichen, keine Dämonen, kein gutgelaunter, grüner Partylöwe, der ewig um seine Gäste herumschwänzelt und kein Antigewaltzauber. Nur viele Menschen, nicht unbedingt freundlich, wenig Licht, ein paar Billardtische hinten links und zu viele Raucher. Lilah warf dem Kerl zwei Plätze neben sich einen eiskalten Blick zu. Zu ihrem Missfallen verstand er scheinbar immer noch nicht, dass sie kein Interesse hatte. Sie schaute zu einem besetzten Tisch in der hinteren Ecke. Ihre Augen funkelten im Dunkeln auf und verliehen ihr einen lebendigen Glanz. Auf ihren Lippen formte sich ein befriedigtes Grinsen.

„Das sind sie! Meine Jungs. Meine bösen Jungs.
Sie arbeiten für Wolfram & Hart, für mich – ob sie wollen oder nicht, ob sie wissen oder nicht. Ihre Motive sind mir egal, wenn sie nicht auf Angels Seite sind, sind sie auf meiner. Und das trifft auf alle drei zu.
Mein lieber Wesley. Sein Insiderwissen ist unschätzbar wertvoll für die Firma. Kein anderer hat einen so guten Einblick in die Detektei, kennt die Stärken und Schwächen der einzelnen Mitglieder so gut wie er. Wenn er nur damit herausrücken würde, aber er hält treudoof seinen Mund, nach allem, was Angel ihm angetan hat. Fast erwürgt, getötet hatte er ihn in seiner Rage! Get over him, Wes! Er ist es nicht wert, dass du deine eigene Apokalypse heraufbeschwörst. Lass mich deine Narben streicheln und alles vergessen machen. Wenn man hinter die Fassade schaut, findet man einen hungrigen Mann. Ich war überrascht, positiv überrascht. Wyndham-Price, der korrekte Engländer – was ist aus ihm geworden? Er trägt legere Kleidung, nicht mehr diesen Spießerlook. Er ist unrasiert, ungekämmt und hat diesen düsteren Blick. Verdammt sexy! Was habe ich gesagt: Böse Jungs sind definitiv schärfer. Er küsst wirklich nicht schlecht, vom Rest gar nicht zu reden. Ich schweife ab...
Da wäre noch Lindsey McDonald in unserer feinen Runde. Oh Linds, wie hätte ich dich vermisst, hättest du wirklich die Stadt verlassen. Ein Glück hast du bloß die Kanzlei dir verlassen – und mir freie Bahn gemacht. Wenn Holland, der alte Sack - ruhe er in der Hölle - nicht so sexistisch gewesen wäre, wäre ich vor dir befördert worden, aber nein, er liebte seinen Kronprinzen viel zu sehr und musste ihm natürlich ein zweite Chance geben. Dabei weiß jeder, dass ich härter, ausdauernder, effizienter und zuverlässiger schufte. Und vor allem bin ich loyal – das ist für dich wohl ein Fremdwort! Aber du warst schon immer verflucht dreist und Manners hat dir, seinem Goldjungen nur zu gerne verziehen. Du hättest bei Angel bleiben sollen, warst moralisch schon immer schwach. Oder sagen wir eher unentschlossen. Der Vampir hätte dir sicher bei deiner Buße helfen können, schließlich ist das sein Spezialgebiet: über vergangene Taten nachzugrübeln. Stattdessen läufst du immer noch deiner Rache wegen Darla und was weiß ich noch hinterher. Deine kleine Welt dreht sich darum. Angel hier, Angel da, Angel, Angel, Angel. Dummer Junge. Doch wie gesagt, dein Motiv interessiert mich nicht. Noch nicht einmal, woher und wie gut du Connor kennst. Oh warte, das interessiert mich doch.
Er ist übrigens der dritte im Bunde. Der Junge scheint mir naiv, ich kann ihn noch nicht richtig einschätzen. Er hasst seinen Vater, dank Holtz’ exzellenter Erziehung. Vampire sind böse, ob ohne mit Seele oder nicht, egal ob Angel die Armen und Hilflosen beschützt und sich mit Schweineblut kasteit. Das zählt alles nicht, denn er ist ein Vampir, der Todfeind schlechthin. Wesleys Einfluss auf ihn ist groß. Wes sieht in sich partout den Guten, obwohl er längst in der Grauzone gelandet ist, genauer gesagt in meinem Bett. Wenn er den Jungen weiter so bearbeitet, wird er sich irgendwann mit Angel versöhnen. Doch das werde ich zu verhindern wissen und ihn gegen seinen Vater ausspielen – wenn mir McDonald nicht zuvorkommt. Wer weiß.
Ah, da kommt unser Ehrengast zur Tür hereingeschneit..“

Die Anwältin winkte dem Vampir im Gehen zu und bedeutete ihm, zu folgen. Lilah setzte sich zwischen Wesley und ihren ehemaligen Kollegen an den Tisch. Der Dunkelhaarige bahnte sich seinen Weg zwischen den Tischen hindurch und nahm zwischen dem Ex-Wächter und seinem Sohn platz, schräg gegenüber von ihr.
Angelus lächelte seine Gastgeberin breit an.


[editiert: 28.03.05, 14:17 von DarknessEmotions]
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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 29.07.04, 15:22  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Süße!

Ich weiß echt nicht, was du immer hast. *mit dir schimpfen muss* Dieser Teil ist dir sehr gut gelungen. Bisher gefällt mir Lilah sehr gut aus der Erzähler Perspektive und in mancher Situation kann ich mir auch gut vorstellen, das es weiterhin sehr gut passen wird.

Was hat sie nur mit den vieren vor?? Warum ist Lindsey wieder da?? Warum kennt Lindsey Connor? Wie ist Angelus zurückgekehrt??? Und was soll dieses Treffen bewirken??

Der Anfang ist sehr vielversprechend und man kann hier eine Menge raus machen. Mal sehen welche Variante du nun letztendlich umsetzen wirst. Bitte schreib bald weiter.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)


[editiert: 29.07.04, 15:23 von DarknessEmotions]
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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 29.07.04, 21:05  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vel!

Der erste Teil deiner Geschichte gefällt mir schon mal gut.
Lilah teilweise als "Erzähler" fungieren zu lassen halte ich für eine gute Idee.
Ich bin schon gespannt wie du die ganze Sache weiterführst.
Bitte mach bald weiter.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 29.07.04, 23:10  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Lilahs Jungs 2

„Freut mich, dass du kommen konntest, Angelus.“, eröffnete Lilah die Unterhaltung und setzte ihr blendendes Zahnpastalächeln auf.
„Ich konnte deinem Angebot nicht wiederstehen.“ Der Vampir nickte ihr freundlich zu und wedelte mit ihrer Visitenkarte in der Luft herum. „Ihr habt ihn alle hintergegangen, das war alles geplant.“ Angelus lehnte sich lächelnd zurück. „Dem armen Angel wird es bitter aufstoßen, falls er je wieder eine Chance bekommen sollte, auf Erden zu wandeln – was ich und du nicht zulassen werden.“ Mit dem Zeigefinger deutete er auf die brünette Anwältin, die mit einem Zwinkern seine Aussage bestätigte.
Connor, der inzwischen von seinem Vater abgerückt war und die Arme vor der Brust verschränkt hatte, gab ein wütendes Grummeln von sich. Ihm passte es überhaupt nicht, dass er mit Angelus zusammenarbeiten sollte. „Was ist, Sohn? Bist du nicht stolz, Seite an Seite mit deinem Vater gegen die Apokalypse zu kämpfen?“, fragte Angelus amüsiert und beugte sich über die Holzplatte zu ihm vor. „Mit meinem Vater!“, wiederholte der Junge abfällig. „Du bist mein biologischer Vater, mehr nicht. Und wenn das hier alles vorbei ist, bist du nur noch ein Häufchen Asche!“
„Warten wir ab, wer sich besser schlägt.“, meinte Angelus und entspannte sich auf seinem Stuhl. „Aber wo wir schon dabei sind: Wenn man es genau nimmt, bist du auch nicht mein richtiger Sohn. Meine Kinder bevorzugen alle Blut als Nahrung. Darla wäre wirklich enttäuscht, wenn sie dich überlebt hätte. Es ist ein echter Jammer, dass sie sich für dich geopfert hat!“
Der Junge war kurz davor, aufzuspringen und Angelus zu pfählen. In seiner Linken hielt er festumklammert einen Pflock, den er stets bei sich trug. Mit versteinerter Miene und grimmig funkelenden Augen starrte Connor den Vampir an. Lindsey legte seine Hand auf Connors Schulter. „Hör nicht auf ihn, Connor.“ Wesley blickte ihn direkt an. Der Junge atmete tief ein und aus.
„Wo ist eigentlich Cordelia? Ich dachte, sie wäre in euren Plan eingeweiht.“ Angelus konnte es nicht lassen, in offenen Wunden zu stochern. „Sie ist nicht schlecht im Bett, aber das weißt du ja bereits, Sohn.“, lachte er.
Außer sich sprang Connor auf. „Das muss mir nicht länger anhören. Ich verschwinde!“, sagte er mit einem Blick zu Lindsey, der Lilah nicht entging. Der Junge lief eilenden Schrittes zum Ausgang und war kurz darauf fort. „Wir sollten-“, mischte sich Lilah ein, wurde aber von Lindsey unterbrochen. „Musst du deine Psychospielchen spielen?“, fauchte er den Vampir an.
„Ich denke, wir sollten zum Geschäftlichen zurückkehren.“, führte Lilah den Satz verärgert zu Ende. „Am besten erklärst du alles, Wes.“
„Ich habe noch gar nicht richtig angefangen, Herr Anwalt, ups, Ex-Anwalt.“ Angelus quittierte Lindseys Kommentar mit einem Grinsen und wandte sich Wesley zu.
Der ehemalige Wächter holte einige Notizen aus seiner Tragetasche, die an seinem Stuhl hing, und breitete sie vor sich auf dem Tisch aus. Lilah hatte ihn bei der Übersetzung einer alten Offenbarung um Hilfe gebeten, wobei sich das Schriftstück als besagte Apokalypsenprophezeiung herausstellte. Er traute ihr jedoch nicht und ließ das Papier persönlich auf seine Echtheit überprüfen. Zu seinem Erstaunen stellte es sich als sehr alt heraus. Bei der Übersetzung fand er heraus, dass das Ende der Welt mit Vorwarnungen beginnen wird: Feuer, Krankheit, Unwetter, Gewalt. Danach würde sich ein Portal von einer Dimension zu ihrer öffnen und Dämon Infatu würde sein Heer hindurchtreten lassen, um die Welt zu ‚führen’. Allein der mächtigste Vampir ohne Seele könnte diese Brut zurückschicken.
Fight fire with fire.
Das einzige, was ihn irritierte, war der angegebene Zeitpunkt für den Weltuntergang. Der passte so gar nicht, aber vielleicht hatte er etwas falsch gerechnet oder gedeutet.
Die ersten beiden Punkte hatten sich schon erfüllt. In mehreren Waldgebiet brannte. Das Feuer fraß sich in die Vororte der Stadt der Engel. Viele Menschen wurden evakuiert und in Sicherheit gebracht. Dazu breitete sich ein unbekannter Virus in der Stadtmitte aus, der grippeähnliche Symptomen aufwies, jedoch tödlich endete. Zwei Krankenhäuser hatten bereits Quarantäne ausgerufen.
Der Vampir hörte sich seine Ausführungen gelangweilt an. „Was für ein Name ist das überhaupt? Infatu?“, fragte er spottend. „Er kündet sich also groß an, bevor er selbst in Aktion tritt.“
„Ja.“, sagte Wesley, der während seiner Ausführungen in seinen alten, belehrenden Ton des Wächters verfallen war. „Ihr könnt mich ja anrufen, wenn es soweit ist. Bevor dieser Welt der Gar ausgemacht wird, werde ich mich noch etwas vergnügen.“, gab Angelus von sich und war mit seinen Gedanken schon längst draußen auf der Straße, auf der Suche nach der nächsten Mahlzeit. „Wie steht es mit der Abmachung, Miss Morgan?“, fragte der Vampir ruhig lächelnd und sah in ihre Richtung. Lilah antworte mit einem ebenso falschen Lächeln, dass sich nichts geändert habe.

„Was ist?“, fragte Lilah müde und blinzelte ihn durch zwei halbgeschlossene Lider an. „Nichts. Schlaf weiter. Ich hole mir nur was zu trinken.“, antwortete Wesley. Lilah gab sich damit zufrieden und rollte sich auf die anderen Bettseite, wo sie die Augen schloss und sofort wieder im Land der Träume entschwand.
Wes rutschte zur Bettkante, stand auf und verließ das Schlafzimmer. X-mal hatte er sich in seinem Bett herumgewälzt, ohne Schlaf zu finden. Im Dunklen tapste er barfüßig in die Küche, wo er sich, wie er gesagt hatte, aus dem Bedürfnis, etwas zu tun, wirklich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank holte. Mit dieser ging er ins Wohnzimmer, das im fahlen Licht durch die Vorhänge und die Nacht bläulich erschien. Wesley stellte sich ans Fenster und starrte auf die vielen sich bewegenden Lichtquellen auf der Straße.
Lilah war mit zu ihm gekommen, nachdem Angelus die Runde verlassen hatte. Das müssten sie feiern, hatte sie gemeint und ihn küssend gegen die Wand im Hausflur gedrückt, während er sich fragte, was es da zu feiern gäbe. Dass er Angel ein weiteres Mal hintergegangen hatte. Mit Cordelias Hilfe. Sie selbst hatte ihn weiter gedrängt, als er seine Zweifel geäußert hatte und nun war sie nicht mehr aufzufinden. Wochen nach seinem Krankenhausaufenthalt hatte sie sich bei ihm gemeldet, vorsichtig gefragt, wie es ihm gehe und sie hatten sich ein wenig unterhalten, aber es war nicht mehr wie früher. Wesley hatte sie seine eigene Kälte nur zu deutlich spüren lassen. Und trotzdem blieb der heimliche Kontakt zwischen ihnen bestehen. Schließlich hatte er sie eingeweiht, was die Prophezeiung anging und diese hatte Fred und Gunn davon erzählt.
In dem Moment fragte sich Wesley, wie Cordelia Angel ins Bett gekriegt hat. Ob sie ihn betrunken gemacht hat. Verführt mit Blicken und ihrem lauten, befreiendem Lachen. Wie sie ihn angefasst hat, dass er schwach wurde. Vor seinen geschlossenen Augen sah er sie zusammen und im nächsten Augenblick war er es, der den Vampir küsste.
Widerstrebend öffnete Wesley seine Augen. Er nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche und starrte erneut gedankenverloren aus dem Fenster. Als er heute Abend Angelus gegenüber saß, wurde er das Gefühl nicht los, dass sie alles falsch gemacht hatten, dass sie dem Feind direkt in die Hände gespielt hatten. Sicher wusste er, dass die Senior Partner Angelus wollten, ihn für ihre eigene, kleine Weltherrschaft brauchten. Doch mit welchem Versprechen band Lilah ihn an die Firma? Was hatten sie abgemacht?
Hätte Angel zugestimmt, dass er zu Angelus wird, um die Welt zu retten?
Sie hatten ihn nicht gefragt. Nein, natürlich hätte Angel sich geweigert, versuchte sich Wesley einzureden. So ein Opfer hätte er nicht gebracht. Jahre-, jahrzehntelang hatte Angel dagegen gekämpft, seinen Dämon unter Kontrolle zu bringen und halten. Angelus bedeutete absoluter Kontrollverlust. Und nun hatten seine Freunde – und er - die Schuld auf sich genommen, indem sie alle in den Plan eingeweiht waren. Angel hatte ihm nie verziehen, dass er Connor an den Feind ausgeliefert hatte, also war das hier auch egal. „Egal, egal. Unwichtig.“, murmelte er und schlurfte zu einem Sessel, um sich zu setzen. Denn auch wenn er nicht schlafen konnte, fühlte er sich unendlich müde. „Alles verspielt.“
Wesley zuckte zusammen, als sich zwei Hände auf seine Schultern legten. Wie aus dem Nichts war Lilah aufgetaucht und stand nun vor ihm. „Kannst du nicht schlafen?“ Ihre Stimme klang sanft, nicht so erbarmungslos wie sie sich sonst gerne in aller Öffentlichkeit und speziell in der Kanzlei präsentierte. Sie setzte sich auf den niedrigen Coachtisch hinter sich und betrachtete ihn. „Mir ist kalt geworden. Willst du nicht ins Bett kommen, Wes?“, sagte sie weiter. Er sah sie unbefangen an und dachte, wie sie dort in ihrem Negligé saß, dass sie ihm vielleicht doch etwas Trost schenken, sein Leben süßer machen konnte – oder ihn noch mehr zu seinem Abgrund trieb. Vielleicht beides. Wie heißt es so schön: Der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.

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silverbird
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 30.07.04, 12:47  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Vel!

Super, der 2. Teil ist schon da.
Das wird ja immer interessanter.
Angelus ist also zurück und er beherrscht seine Psychospielchen perfekt.
Wenn Lilah das nicht stoppen kann, wird sie ihre Jungs nicht unter einen Hut kriegen.
Ich bin gespannt welche Absichten sie genau verfolgt.
Warum hat Wesley das Gefühl einen Fehler gemacht zu haben?
Ist er in Angel verliebt?
Hat Cordy Angel tatsächlich verführt?
Viele Fragen hab ich da, die nach Antwort lechtzen.
Geht es bald weiter?*sehr hoff*
Lg. silverbird


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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 30.07.04, 13:42  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Janine!

Du bist aber schnell. *zwinker* Aber auch gut so, ich hoffe du kommst weiterhin so gut voran.

Da stellst sich mir hier erstmal die Frage: Will Lilah wirklich diesen Weltuntergang verhindern und wenn warum?? Oder ist es nur ein Vorwand um Wesley bei der Leine zu halten? Hat Cordelia wirklich Angel verführt und wenn wie? Was genau läuft zwischen Connor und Lindsey? Was genau sind Angelus' Motive? Wird Angel jemals zurückkehren? Fragen über Fragen, die du hoffentlich beantworten wirst.

Ich liebe Angelus' Pychospielchen und ich hoffe sehr, dass du noch einige einbauen wirst. Wie wäre es mit ein paar Szenen zwischen Angelus und Wesley?? Wenn Wesley wirklich Angel geliebt hat, dann weiß Angelus bestimmt davon und er könnte es für seine Zwecke verwenden. Wesley verhöhnen in dem er ihm vorgaukelt nicht ganz abgeneigt zu sein, ihm aber dann deutlich macht wie sehr er ihn verachtet und Wes später erneut Hoffnung gibt. Ich weiß, dass ist gemein, aber ich stehe doch auf diesen dunkeln Tasch. Aber egal was du auch machst, bitte schreib bald weiter!

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

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Velence
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New PostErstellt: 01.08.04, 15:51  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey, danke ihre beiden Süßen. Eine neue Geschichte ist immer aufregend. Irgendwie ist es AU und dann aber doch nicht. Ich hoffe, ich kriege alles auf die Reihe. Wesley und Angelus treffen aufeinander, Mel....;)

Lilahs Jungs 3

Der Fernseher lief. Die blonde Nachrichtensprecherin berichtete über die neusten Erkenntnisse zu den Waldbränden. Offensichtlich wurde bei einem nordöstlich der Stadt nachgeholfen. Die Fahndung nach den Brandstiftern lief auf Hochtouren. Es werde dringend nach Augenzeugen gesucht, erklärte die Frau. Wesley schaltete kopfschüttelnd das Gerät aus. Jeder Idiot wusste, wie gefährlich es war, auch nur eine brennende Zigarette aus dem Autofenster zu werfen. Die letzten Wochen waren heiß und trocken gewesen, ein Funke reichte. Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann es das letzte Mal geregnet hatte.
Er nahm seinen Schüssel und verschloss die Tür hinter sich. Wesley hatte beschlossen, nach Cordelia zu suchen. Er machte sich Sorgen um sie. Sie hatte ihm erzählt, dass sie angefangen hatte, schlafzuwandeln. Wenn sie in den frühen Morgenstunden wieder aufwachte, befand sie sich sonst wo, nur nicht in ihrem Bett. Ihr Arzt hatte ihr ein Schlaflabor empfohlen, dass sie jedoch mit der Begründung, zu wenig Zeit zu haben, ablehnte. Wes fürchtete, dass ihr etwas auf ihren nächtlichen Ausflügen passiert sei – vielleicht Angelus, obwohl der vorige Nacht ganz unschuldig nach ihr gefragt hatte. Allerdings glaubte Wesley nicht, dass Angelus sie getötet hat, denn sonst hätte er damit geprahlt.
Angelus stand versteckt im Schatten und beobachtete den ehemaligen Wächter. Er hatte nur darauf gewartet, dass dieser endlich rauskam. Heute Nacht würde keiner sterben, zumindest keiner von seinen ‚Verbündeten’, aber ein wenig spielen wollte er doch und Wesley kam ihm gerade recht.
Angst macht das Blut süßer und die Jagd hitziger.
Der Vampir folgte dem Mann unauffällig eine Weile.
„Hat dir niemand gesagt, dass es gefährlich ist, nachts durch dunkle Straßen zu gehen?“, rief er laut.
Wesley zuckte fast unmerklich und drehte sich in einer rasanten Bewegung zu seinem Angreifer um. „Was willst du?“, kam barsch die Antwort, als er den Vampir erkannte. Er ließ die Verteidigungspose fallen und entspannte sich. Er hatte keine Angst, nur ein leicht erhöhter Herzschlag. Er würde den Tod mit offenen Armen entgegenkommen, wenn es in dieser Nacht geschehen sollte. Sollten die anderen doch die Welt retten. Wieso sollte er ihnen auch helfen, wenn ihm keiner festhielt? Er versuchte, sich zu erinnern, wann er diese Egal-Haltung zugelegt hatte. „Wes, du hast deine Seele verloren, als du das Hotel mit dem Baby verlassen hast.“, hatte Lilah einmal zu ihm gesagt. Sie ist die beste Droge, die er sich hätte wünschen können. Sex, durungs and Rock’n’Roll. Lilah, lecker, Marmelade. Lady Marmelade. Fast jede Nacht brachte sie ihn dazu, ihren Namen zu schreien und alles vergessen zu machen. Ihr Bett als Welt. Sie nahm allen Schmerz und spülte ihn mit einem Orgasmus hinfort. Hoch und runter, runter und hoch... Handschellen, Alkohol, Lederhandschuhe... Perfekter Irrsinn. Wes war zu lange ein guter Junge gewesen.
Er hatte wirklich nichts mehr zu verlieren, außer sein verdammtes Leben.
Was wie viel wert war? Wenn niemand darum kämpfte, wie sollte er es dann? Lohnte sich da eine Kampf um seine Seele überhaupt noch? Jemand, der sich um nichts kümmert oder sorgt, ist jemand, der nicht leben sollte. Und trotzdem hatte er sich innerlich geweigert, zu es glauben. Wolfram & Hart war nie eine Möglichkeit, die er in Betracht gezogen hatte, dafür saß der ganze Wächterkram viel zu tief ins seinem (Unter-)Bewusstsein.
Angelus brauchte er wirklich nicht zu fürchten. Scheiß auf Angel oder Angelus, auf seine verhinderten Apokalypsen, er hat ihn zu seiner geführt.
Er stand da, schloss für einen Moment die Augen und öffnete sie seufzend. „Was willst du?“
„Ich will dich.“, grinste Angelus und bleckte seine Fangzähne. Langsam ging er, Schritt für Schritt auf ihn zu. Er konnte ihm in die Augen sehen, die sich nicht scheu oder ängstlich abwandten. Der Vampir sog betont genüsslich Wesleys Geruch ein, sein Blut, sein Schweiß, sein Duftwasser, einfach alles. Dann wechselte er in sein Gameface und knurrte sein Opfer spielerisch an, aber Wesley zuckte nicht einmal, wendete lediglich seinen Kopf, um seinen Hals bloß zu legen.
„Was? Woher der Todesmut? Das macht keinen Spaß.“, schmollte Angelus. „Aber ich kann auch anders.“
Angelus nahm seinen Kopf zurück, der gefährlich nah an Wesleys Hauptschlagader gewesen war. Er wechselte wieder in sein menschliches Aussehen und schaute den anderen unverwandt an. Das breite Grinsen ist verschwunden, nicht eine Spur davon zu sehen.
„Wesley?“, fragte Angelus leise. „Wes?“
„Es tut mir leid, Wes.“, sagte Angelus. Dieser blickte ihn irritiert an. „Als du Connor entführt hast... ich war... Ich konnte dir nicht mehr vertrauen. Es sind so viele Dinge falsch gelaufen. Weißt du, wie oft ich mich bei dir entschuldigen wollte? Wie oft ich das alles vergessen wollte? Wünschte, es wäre anders gekommen? Ich konnte dir nicht verzeihen. Connor lebt, es geht ihm gut und irgendwann werden uns versöhnen. Ich habe dir keine zweite Chance geben. Bitte, es tut mir leid.“
Wesley sah den Vampir perplex an. Das ist nicht Angel. Mit Sicherheit nicht! Aber die Augen sagen, dass er es ist: der ewig grübelnde Angel. Angelus ist zu gut in diesen Spielen. „Gib mir eine Chance.“, flüsterte Angelus. Seine rechte Hand langte nach Wesleys Gesicht. Er hielt die Wange, strich mit seinem Daumen darüber. „Ich weiß, was du brauchst, willst“, sagte Angelus.
Wesley schluckte hart. Sein Mund war plötzlich gar trocken und die Wärme schien ihm mit einmal mehr Probleme zu machen als bisher. Er hörte laut die Grillen. Angelus’ Worte hatten einen Nerv getroffen. Er wünschte, Angel hätte es gesagt. Sein Kopf sagte ihm, dass Angelus vor ihm stand, aber sein Bauch, sein Herz wollte Angel vor sich sehen. Er spürte die Finger auf seiner Haut, die ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken jagten.
Gleich lacht er mich aus, sagte er sich.
„So, was genau will ich denn?“, fragte Wesley trocken, im ersten Moment krächzend, auch wenn in ihm wild die Wellen schlugen und alles durcheinander brachten. Er musste sich zusammenreißen. Diese Lüge war zu süß, zu verlockend.
„Angel.“, erwiderte Angelus siegessicher. „Und das.“ Der Vampir nährte sich dem Gesicht des einstigen Wächters, berührte seine Lippen fast zaghaft zu seinem Kuss. Wesley erwiderte ihn. Sei n Herz schlug unfreiwillig schneller. Oh er genoss es.
Wes schob ihn überraschend von sich. Er atmete heftig ein. „Vergiss es, Angelus! Du kannst mich nicht manipulieren!“ Er drehte sich weg und wollte weiter, aber Angelus packte ihm am Oberarm. „Hat es dir nicht gefallen?“, lachte er.
Wes zog sich aus dem Griff und ging weiter auf dem Fußweg. Er hatte sich wieder komplett gefangen, sah die Straße, die Lichter und Leute ganz klar um sich – und was er gerade getan hatte. Er schaute noch mal zurück. „Männer sich doch gar nicht dein Fall, Angelus.“, erwiderte er berechnend. „Ich kenne dich besser, als dir lieb ist. Wozu war ich jahrelang Wächter? Und wenn ich eins von Lilah gelernt habe, dann dass man das Spiel anderer nicht spielen. Lass sie deins spielen!“
Er winkte sich das vorbeifahrende Taxi heran und stieg ein.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 01.08.04, 21:19  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Janine!

*smilie* Genau ein Teil, den ich mir gewünscht habe. Du hättest mir keine größere Freunde machen können.

Du hast Angelus' Psychotour vollkommen getroffen. Wesley, der mit sich selber hadert und sich selbst klar vor Augen führen muss, dass es nicht Angel ist. Er allerdings Angelus schließlich mit einem gelassenen Spruch stehen lässt, hat mir auch sehr gut gefallen. Ich bin echt schon gespannt auf Angelus' Reaktion darauf, schließlich hatte er gehofft mehr bei Wesley zu erreichen. Und ich bin echt gespannt wie die beiden sich bei ihren nächsten Treffen verhalten werden. Immerhin hat Angelus bestimmt mit seinen Wort etwas in Wesley erweckt, sodass er vielleicht doch irgendwie Hoffnung hegt, zumindest hat er alte Wunden aufgerissen. Ich mag Wesleys düstere Seite, allerdings gefällt mir seine Aufgabe nicht. Es ist nur logisch, dass er versucht durch Lilah zu vergessen, vielleicht auch glaubt sich nicht ganz so tot zu fühlen. Er sehnt sich aber regelrecht nach dem Tod und ich weiß, das es nicht einfach ist aus diesem Teufelskreis heraus zu finden. Mal sehen was du dir da ausgedacht hast.

Und was ist nun mit Lindsey und Connor?

Ich hoffe du schreibst bald weiter.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
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[editiert: 01.08.04, 21:20 von DarknessEmotions]
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Velence
loving Lindsey


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New PostErstellt: 04.08.04, 19:14  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Lilahs Jungs 4

Mit dem Handrücken fuhr er sich über den Mund, entfernte die letzten Spuren seiner Mahlzeit. Angelus sah sich um. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit geweckt. Sein feiner Vampirinstinkt sagte ihm, dass er nicht der einzige Blutsauger in der Gegend war. Kurzerhand entschloss er sich, den blutigen Anfängern zu zeigen, wer Angelus, die Geißel Europas war und die anderen etwas aufzumischen. Schließlich war das jetzt sein Revier und das sollte jeder wissen.
Er folgte sozusagen seiner Nase und ging den gepflasterten Fußweg entlang. Als er um die Ecke des Häuserblocks blickte, entdeckte auch schon die Störenfriede. Doch sie waren nicht allein. Sein Sohnemann verarbeitete gerade einen schlaksigen, blonden Vampir zu Staub. Den zweiten, dritten und gleichzeitig letzten erledigte Connor ebenso geschickt. Angelus zog sich zurück und beobachtete ihn bei seinem Kampf. Nicht ohne Stolz lächelte er zufrieden. Das war sein Sohn, zumindest fast.
Connor schaute sich in alle Richtungen um. Er blickte direkt in Angelus’ Richtung, ohne ihn zu sehen. Er wusste, dass dort draußen noch jemand lauerte, der sich aber offenbar nicht zeigen wollte. Gelassen klopfte er die Asche von T-Shirt und Hosenbein, tat absichtlich so, als wäre er unaufmerksam, um den Angreifer aus der Reserve zu locken, doch nichts geschah. Also marschierte er einfach weiter. Wenn sich der Vampir es noch anders überlegen sollte, würde vorbereit sein, denn dieser wollte ihn offenbar in die Irre führen.
Angelus verfolgte den Jungen. Als dieser einen Schlüssel zog und in das Gebäude vor ihm gehen wollte, trat er aus dem Schatten. „Endlich zeigst du dich!“, sagte Connor kühl an seinen Vater gewandt. „Ich hätte wissen müssen, dass du es bist. Jeder andere Vampir hätte sich schon auf mich gestürzt.“
„Wer weiß, ob ich mich nicht auf dich stürzen?“, entgegnete Angelus geheimnisvoll lächelnd.
„Ich soll mit dir die Apokalypse verhindern, schon vergessen? Du wirst alt, Dad.“, meinte Connor und schaute ihn ganz ruhig an. Seine Stimme klingt jung, aber trotzdem wie die eines gefährlichen Mannes, den man nicht unterschätzen sollte.
„Du kämpfst übrigens sehr gut, Sohn. Habe ich dir das schon mal gesagt? Das musst du von deinen Eltern geerbt haben.“, gab der Vampir zum Besten. Die beiden näherten einander an, umkreisten sich wie Boxer zu Beginn der ersten Runde. Connor rümpfte die Nase über Angelus’ Kommentar. Er sah zwar aus wie ein Teenager, aber kämpfte und redete wie ein alter Hase im ‚Geschäft’, was wohl auf Holtz Erziehung zurückzuführen war. „Wieso hast du dich erst jetzt gezeigt?“, fragte er.
Angelus’ Mundwinkel erhoben sich zu einem überlegenen Lächeln, er erklärte: „Ich wollte wissen, wo dein Versteck ist. Wo du McDonald versteckst, oder er dich. Ich dachte wirklich, du würdest Cordelia länger nachtrauern.“
„Ach ja?“ Der Junge hob kritisch die linke Augenbraue. Er würde nichts dazu sagen.
„Stell dich nicht dümmer, als du bist. Ich kann ihn an dir riechen. Angel konnte es auch schon, hat sich aber geweigert, es zu glauben.“
Connor funkelte ihn wütend an. „Wenn du es doch schon weißt-“ Er versetzte seinem Vater den ersten Schlag. „Wieso hast du es den anderen nicht gleich gesagt?“
„Taktik, Connor, Taktik.“, lachte der andere und wehrte sich gegen Connors Angriff. „Ein paar Geheimnisse hebe ich mir für die schönsten Momente auf.“ Der Vampir wich mit seinem Oberkörper der Rechten des Jungen aus. Sein Sohn war wirklich exzellent, dachte Angelus stolz bei sich und setzte zum Gegenschlag an. Die beiden waren inzwischen in einen richtigen Kampf verwickelt.
Schnell atmend trat er seinen Vater, der taumelnd zurückwich. „Vielleicht sollte ich auch-“ Rasant parierte er Connors Linke mit seinem Unterarm. „Ein kleines Geheimnis ans Licht bringen.“
„Ob Lindsey besser ist als Cordelia?“, witzelte Angelus, woraufhin er einen zornigen Schlag abbekam. Connor schien ihm fast ebenbürtig, dennoch war der Vampir über kurz oder lang überlegen, schließlich war der Junge ein Mensch, der auch irgendwann eine Atempause brauchte, auch wenn er besondere Fähigkeiten hatte.
In einem unteren Stockwerk öffnete sich plötzlich ein Fenster. Eine ältere Frau stand in Nachthemd da und keifte in die Nacht: „Ruhe da draußen! Oder ich rufe die Polizei!“ Ein Glühen mit Angelus’ gelben Augen und seinem Vampirgesicht ließ die Dame kreischend zurückschrecken. Panisch schloss sie das Fenster und ließ laut ratternd die Jalousie herunter.
„Die gute Nase habe ich wohl auch von meinen Eltern.“, sagte Connor triumphierend. „Du bist Wesley wohl sehr nahe gekommen.“, erklärte er und schnüffelte auffällig dicht an dem Vampir herum. Er zog den leichten, dennoch klar vorhandenen Geruch des Wächters ein und konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen.
Doch Angelus lachte nur noch mehr. „Erzähl es allen, wenn du willst.“ Dieser kassierte von Connor einen harten, aggressiven Schlag. „Was ist, trieben wir hier Konversation oder kämpfen wir?!“, fauchte er.
„Wie du meinst.“, sagte der andere ernst und verstärkte seinen Angriff. Er würde das Spiel jetzt zu Ende bringen. Der nächste Kick traf den Jungen hart, der ein paar Schritte rückwärts stolperte. Der zweite brachte ihn fast zu Fall. Angelus packte ihn an den Oberarmen, so dass er blaue Flecke bekommen würde. Sein Fangzähne bohrten sich in Connors Fleisch. Gierig saugte der Vampir das körperwarme, adrenalinreiche Blut, während der Junge entsetzt über die Schulter seines Vaters sah. Nie hatte er gedacht, dass es soweit kommen wäre. Er spürte, wie seine Knie weicher wurden und er langsam auf den Rasen hinabglitt, immer noch gehalten von den kräftigen Armen. Verzweifelt versuchte er sich aus dem Griff zu befreien, doch seine Kräfte schwanden zusehends. Schockiert starrte er in die Gegend, aber Hilfe war nicht in Sicht. Connor wurde schwächer und schwächer, bis er schließlich ganz am Boden lag.
Angelus beugte sich mit Gameface und Blut am Mund über ihn, der ihn mit gefrorener Miene seinerseits ansah. Angelus riss sich mit seinen Zähnen das Handgelenk auf. Das Blut quoll sofort heraus und lief am Arm hinab. Er hielt es dem Jungen an die geschlossenen Lippen. „Trink, trink.“, meinte der Vampir fröhlich auffordernd. „Dann wirst du meine SOHN!“
Connor weigerte sich, drehte den Kopf weg, doch Angelus ließ nicht locker. Mit seiner Pranke rückte er den Kopf wieder zurecht und drückte das blutende Handgelenk auf seinen Mund. „Trink oder stirb!“, sagte er hart.
Als ob er ihm die Entscheidung überlassen würde! Er presste ihm die Naselöcher zu, so dass Connor verzweifelt nach Luft schnappen musste. Röchelnd verschluckte er sich fast. Wie aus dem Nichts tauchte Lindsey auf, der den Lärm mitbekommen hatte und beförderte den Vampir mit einem festen Fußtritt zur Seite. Der Anwalt setzte noch eins nach, ehe er den Junge unter den Armen packte und ihn durch die Tür in den Hausflur schleifte. Angelus fauchte etwas wütend und verschwand kurz darauf. Hier drinnen waren sie in Sicherheit, denn ohne Einladung würde er nicht hereinkommen können.
Der Junge lag auf dem Rücken, röchelte. Der Brechreiz bahnte sich seinen Weg die Speiseröhre hinauf, er wusste nur eins, dass er das ‚schlechte’ Blut unbedingt loswerden musste. Er versuchte, auf die Seite zu kommen, wobei ihm Lindsey half. Dieser hielt ihm die Haare aus dem Gesicht, als er Blut brach. Würgend provozierte Connor, dass er sich ein weiteres Mal übergeben musste. Schwer atmend beruhigte er sich langsam, spuckte noch einmal Blut und ließ sich erschöpft auf den Boden sinken, ohne zu wissen, ob er alles ausgeworfen hatte. Ob er ein Vampir werden würde oder nicht.

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DarknessEmotions

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New PostErstellt: 05.08.04, 09:20  Betreff: Re: Lilahs Jungs  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hey Janine!

*wow* Wieder ein Teil ganz nach meinem Geschmack. Connor hat sich ja erst ganz gut gegen Angelus geschlagen. Nicht nur mit Fäusten und Tritten sondern auch mit seinen Kommentaren. Angelus ist also stolz auf seinen Sohn und wollte ihn zu seinem richtigen Kind sprich Childe machen. Ist Lindsey noch rechtzeitig gekommen, oder ist es bereits zu spät? Wird Connor nun zum Vampir?? Wie wird Lilah darauf reagieren, wenn sie erfährt, was Angelus getan hat?? Immerhin haben sie ja einen Deal, wie immer der aussehen mag.

Ich hoffe du schreibst bald weiter. *ungeduldig wart*

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)
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