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Angel(us)/Lorne - Alles eine Frage der Beherrschung

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Cimmeria
blutjunger Vampir


Beiträge: 170
Ort: Berlin



New PostErstellt: 11.05.06, 23:28  Betreff: Angel(us)/Lorne - Alles eine Frage der Beherrschung  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: Cimmeria
E-Mail Adresse:
Titel: Alles eine Frage der Beherrschung
Altersfreigabe: ab 16
Teil: 1/1
Inhalt: Bekanntermaßen hat Lorne ja ein gestörtes Verhältnis zu Autos – jedenfalls zu solchen Kleinigkeiten wie Kupplung, Getriebe u.s.w. Jetzt hat er definitiv beschlossen, das Angel ihm Autofahren beibringen soll. Ob das wohl gut geht?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel/Lorne
Disclaimer: Sie gehören noch immer Joss: Leider...


Angel atmete tief ein und legte die Hände zusammen, bevor er nach oben an die Decke schaute. „Wenn es einen Gott gibt, bitte ich dich, mein Auto und mich zu beschützen. Das, was ich gleich tun werde, entspringt nicht meinem freien Willen, sondern einer gewissen Notwendigkeit. Und der Hoffnung, das diese ewige Nörgelei dann endlich aufhört!“
Noch einmal atmete er tief ein und versuchte, sich ganz bewusst zu entspannen, bevor er die Tür seines Büros aufstieß.
„Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du hast es wieder vergessen, oder…“ Lorne lächelte ihn freudig an und Angel bekam ein flaues Gefühl in der Magengegend. Aber es half nichts, er hatte es nun mal versprochen.
Und sämtliche Versuche, die Erfüllung dieses Versprechens auf jemand anders abzuwälzen, waren kläglich gescheitert. Nicht für Geld und gute Worte hatte er einen anderen aus dem Team dazu bewegen können. Selbst Drohungen waren wirkungslos verpufft.
Ihm blieb nichts anderes übrig, er musste Lorne Fahrunterricht geben!

„Das ist ein Auto!“ Angels Handbewegung umfasste den imposanten Fuhrpark von Wolfram & Hart.
„Welches?“, fragte Lorne etwas verwirrt, dann lächelte er begeistert.
„Nehmen wir das hier?“ Er zeigte auf die Viper.
Aus den endlosen Streitereien zwischen Angel und Spike wusste er, dass dieses Auto etwas Besonderes war. Also genau das richtige für ihn und seine Fahrstunden.
Zum Glück stand Angel hinter ihm, so sah er nicht, wie der Vampir erbleichte und sich nach einem Halt umsah. Aber er hörte Angels leises, entsetztes Keuchen.
„Ist dir nicht gut, Engelchen?“, fragte er mitfühlend.
Angel war stark versucht, „ja“ zu sagen, aber das würde ihm im besten Fall nur einen Aufschub gewähren. Doch er wollte die Sache ein für allemal hinter sich bringen, also schüttelte er nur den Kopf und straffte die Schultern.
„Äh für den Anfang… sollten wir einen Wagen nehmen, der… na ja, einen anderen eben.“
Lorne sah sich in der Runde um. Dann ging er einige Schritte weiter und tätschelte die lang gezogene Motorhaube eines Jaguars. „Der könnte mir auch gefallen. Er ist hübsch grün.“
Aber zu teuer, damit du ihn in einen Haufen Schrott verwandelst, dachte Angel insgeheim, während er nachdrücklich den Kopf schüttelte.
Auch die beiden nächsten Fahrzeuge, die Lornes Interesse erregten, ein Bentley und ein BMW, lehnte er ohne weitere Kommentare ab. Falls er allerdings gedacht hatte, damit Lorne zum Aufgeben bewegen zu können, hatte er sich geirrt.
Der grüne Dämon war besessen von dem Gedanken, fahren zu lernen.
Und Angel bedauerte nachhaltig, dass kein Panzer zum Wolfram & Hart Fuhrpark gehörte. Nicht einmal Spike würde ein solches Gefährt verschrotten können.
„Wenn du dich nicht bald entscheiden kannst, ist die Nacht um“, riss ihn Lorne aus seiner Versunkenheit.
Angel lächelte glücklich. Dann musste er sich auch nicht mit Lorne hinaus auf die Straße begeben. Sein Lächeln erstarb jäh, als ihm einfiel, das auf den Tag einen neue Nacht folgte. Und dass Lorne geradezu widerlich hartnäckig war.

„Gaspedal, Kupplung, Bremse.“
Angel zeigte nacheinander auf die entsprechenden Pedale und Lorne nickte eifrig. Endlich hatten sie das richtige Auto für Lornes Fahrversuche gefunden.
Es war ein alter Chevrolet der in der hintersten Ecke stand. Angel hatte ihn einst auf Drängen Cordelias erstanden. Wie sie argumentierte, war es ihr kaum zuzumuten, ständig Bus zu fahren, während Angel und Wesley motorisiert und damit unabhängig waren.
In einem Versuch, witzig zu sein, hatte Angel damals vorgeschlagen, ein Fahrrad zu kaufen. Leider musste er im nächsten Moment feststellen, das sein spezieller Humor bei Cordelia überhaupt nicht ankam.
Ehe er es sich versah, drückte sich bereits die Spitze eines Pflocks gegen seine Brust und Cordelia ließ nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie gnadenlos zustechen würde, wenn er seinen Vorschlag nicht revidierte.
Auch sein Hilfe suchender Blick zu Wesley blieb erfolglos. Angel blieb nichts anderes übrig, als die Anschaffung eines weiteren Autos zu versprechen.
Er hatte den Chevy dann mehr aus nostalgischen als aus wirklich vernünftigen Gründen behalten. Aber wie es aussah, würde er jetzt noch einmal gute Dienste leisten.
Lorne betrachtete das Fahrzeug, das offenbar überwiegend von Klebeband und Rost zusammengehalten wurde, skeptisch.
„Glaubst du wirklich, das Ding fährt noch?“
Angel nickte gerade enthusiastisch.
„Du hast doch genügend andere Autos, warum muss es ausgerechnet diese Rostlaube sein?“ Es war nur zu deutlich, dass es Lorne überhaupt nicht behagte, mit dem Chevy unterwegs zu sein.
„Den oder keinen!“, entschied Angel kategorisch. Lornes Blick blieb zweifelnd und Angel freute sich bereits insgeheim. Das Thema Fahrstunden war damit wohl vom Tisch.
Lorne klopfte mit dem Fingerknöchel leicht gegen die Motorhaube und trat, wesentlich kräftiger, gegen die Räder.
Angel zuckte zusammen und erwartete, jeden Moment einige Teile polternd abfallen zu sehen. Aber wider Erwarten fiel der Wagen nicht in einer Wolke von Rost und Staub in sich zusammen.
„Scheint stabiler zu sein, als er aussieht“, kommentierte Lorne. „Hast du auch einen Schlüssel dafür oder müssen wir ihn kurzschließen.“ Seine roten Augen blitzten erwartungsvoll.
Und Angel fragte sich, nicht zum ersten Mal, welche Überraschungen der so sanftmütig wirkende Dämon noch für ihn bereithielt.
Er hielt die Schlüssel hoch und sah mit einigem Befremden, wie Lorne leicht enttäuscht danach griff. So wie es aussah, gefiel ihm der Gedanke an kurzschließen wesentlich besser.

„Bevor du losfahren kannst, musst du einen Gang einlegen. Und die Handbremse lösen!“
Lorne nickte und startete den Motor, dann griff er nach der Handbremse.
Der Wagen stand rückwärts in der Parkbucht, sodass er auf dem leicht abschüssigen Boden nur wenig rollte, bevor er an der Garagenwand zum Stillstand kann.
„Gang einlegen“, stöhnte Angel. „Erst die Kupplung treten, dann den Gang einlegen! Den Ersten!“ Angel lauschte auf das Echo, mit dem sein Ausbruch in der Garage widerhallte.
Sie waren noch nicht einmal aus der Garage, ja noch nicht einmal aus ihrem Parkplatz gekommen und er war schon dabei, die Beherrschung zu verlieren.
Er ballte die Hände zu Fäusten. „Noch einmal: Erst das Kupplungspedal treten“, er wartete, bis Lorne seine Anweisung befolgte, „dann den Gang einlegen. Der erste Gang ist - nein nicht da, das ist der Rückwärtsgang – vorne links. Ja genau.“
Lorne legte ordnungsgemäß den ersten Gang ein und Angel wollte aufatmen, aber es war noch zu früh.
Der Wagen machte einen Satz nach vorne und der Motor erstarb, nachdem Lorne den Fuß von der Kupplung genommen hatte.
„War das so richtig?“, er strahlte Angel an.
Der wartete, bis er den Schmerz spürte, mit dem sich seine Fingernägel in seine Handballen bohrten, bevor er antwortete.
„Ähm, na ja, du musst nur… verdammt, was glaubst du, wofür ein Gaspedal da ist?“
„Hm“, Lorne überlegte und Angel verfluchte sich selbst für seine Frage, die eigentlich rein rhetorisch gewesen war.
„Also noch einmal von vorne: Kupplung treten, Gang einlegen, Kupplung kommen lassen Gas geben“, sagte er dann mühsam beherrscht.
Lorne nickte eifrig versuchte es erneut. Diesmal erstarb der Motor nicht und sie steuerten, mehr hüpfend als fahrend, die Garagenausfahrt an.
Bevor sie endgültig die Straße erreichten, fragte Angel vorsichtshalber noch einmal nach, ob Lorne wirklich fahren lernen wollte. Mit etwas Glück hatte der grüne Dämon bereits jetzt genug und gab sein Vorhaben auf.
Und Angel konnte es sich mit einem großen Whisky und einen guten Buch in seiner Wohnung gemütlich machen.
Leider durchkreuzte Lorne seine Vorstellung von einem gemütlichen Abend.
„Jetzt bin ich soweit gekommen, jetzt will ich weiter machen“, erklärte er bestimmt, während er angestrengt nach rechts und links blickte.
Angel schluckte eine sarkastische Bemerkung zum Thema „so weit gekommen“ herunter, dann nickte er. „Es ist deine Entscheidung. Am besten fahren wir erstmal geradeaus, damit du ein Gefühl für das Auto bekommst.“
Lorne nickte eifrig und fuhr los.
Der Fußgänger, der gerade noch zur Seite springen konnte, bedachte ihn mit einem wütenden Fluch.
„Bremsen!“, kreischte Angel, der sie schon in die gegenüberliegende Hauswand krachen sah.
Lorne hatte die Richtungsangabe geradeaus wörtlich genommen. Wie durch ein Wunder war die Straße gerade in beide Richtungen völlig frei, lediglich das Haus, das beängstigend schnell näher kam, konnte Lornes Vorwärtsdrang abrupt stoppen.
Wenige Zentimeter vor der Wand bremste Lorne im letzten Moment und sah Angel dann stirnrunzelnd an.
Der überlegte einen Moment ernsthaft, ob Vampire nicht doch einen Herzinfarkt kriegen konnten. Doch bevor er Lorne anschreien konnte, kam der ihm mit seiner Frage zuvor: „Bist du dir sicher, das dort ein Portal ist? Irgendwie erscheint mir die Wand ziemlich massiv.“
Wieder starrte er die Wand an.
„Portal?“, krächzte Angel verwirrt.
„Na ja, wir können ja wohl nicht durch eine Wand fahren, oder?“ Lorne wollte aussteigen, aber Angel hielt ihn am Ärmel fest.
„Wo willst du hin? Und überhaupt, warum bist du quer über die Straße gefahren?“ Angels Stimme wurde mit jedem Wort lauter.
Lorne sah ihn erstaunt an. „Aber du hast doch gesagt, ich soll geradeaus fahren.“
„Geradeaus in Fahrtrichtung. Nicht geradeaus quer zu allen Richtungen“, knurrte Angel. „Du hättest uns umbringen können. Okay, mich vielleicht nicht, aber dich und einige andere Leute.“
„Ach was, ich halte schon einiges aus. Solange mein Körper nicht zerstört wird kann kaum was passieren, wie du weißt.“
„Ja. Leider!“ Angel ignorierte Lornes beleidigten Blick. „Also gut, noch einmal von vorne. Ich meinte, du solltest geradeaus in diese Richtung“, Angel streckte den Arm aus, „fahren. Und zwar auf der rechten Seite. Das ist dort, wo auch alle anderen fahren, die in die Richtung wollen“, fügte er vorsichtshalber noch hinzu.
„Wenn du es gleich verständlich formuliert hättest, würden wir jetzt nicht hier stehen“, grummelte Lorne, „ich kann ja schließlich keine Gedanken lesen.“
Angel verkniff sich eine entsprechende Bemerkung. Schließlich war Lornes Fähigkeit, die Gedanken anderer zu lesen, der Grund ihrer Bekanntschaft. Aber vielleicht sollte er beim nächsten Mal, wenn er eine Anweisung gab, diese singen!
Der Gedanke besserte seine Laune wieder etwas und halbwegs entspannt lehnte er sich zurück, während Lorne versuchte, zu wenden.

Endlich, Angels Gefühl nach waren Stunden vergangen, aber tatsächlich dauerte es nur wenige Minuten, standen sie so, das sich Lorne in den Verkehr einreihen konnte.
Zu Angels Erleichterung wartete er tatsächlich, bis sich eine größere Lücke ergab. Und er schaffte es auch, auf der richtigen Seite zu fahren.
„Klappt doch gut“, strahlte er Angel an, der aber nur knapp antwortete: „Sieh auf die Straße!“
Insgeheim musste er dem grünen Dämon aber zustimmen. Es klappte tatsächlich ganz gut, bis auf eine Kleinigkeit. Hinter ihnen bildete sich eine endlose Schlange, da Lorne nur knapp über Schrittgeschwindigkeit fuhr.
Inzwischen machten einige der anderen Autofahrer bereits mit wildem Hupen ihrem Unmut Luft.
Angel, dem das ganze langsam peinlich wurde, rutschte tiefer in seinen Sitz.
„Es gibt mehr als einen Gang“, sagte er dann.
Lorne nickte nur – und behielt seine Geschwindigkeit eisern bei.
„Lorne, der nächste Gang“, erinnerte ihn Angel noch einmal.
„Aber das ist doch der Rückwärtsgang!?“
„Ich meine den zweiten Gang“, schimpfte Angel. „Die Karre hat vier Vorwärtsgänge!“
„Ach so, das meinst du, Engelchen.“
Angel dachte bei sich, dass er seinen Namen durchaus verdiente. Schließlich bewies er bislang eine Engelsgeduld. Er hatte noch nicht einmal in Erwägung gezogen, Lorne den Kopf abzureißen, seinen Körper zu vierteilen und die Sache damit endgültig zu beenden.
Aber wenn er länger darüber nachdachte, hatte der Gedanke etwas durchaus Verführerisches.
Ein Ruck in Verbindung mit einem misstönenden Knirschen riss ihn aus seinen Überlegungen.
„Kupplung“, sagte er nur.
„Tut mir leid, habe ich glatt vergessen“, erwiderte Lorne zerknirscht. Aber immerhin fuhren sie jetzt etwas schneller.
„Dritter Gang.“
Wieder knirschte es bedenklich, als Lorne den Gang einlegte. Natürlich ohne Kupplung.
Dafür trat er das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Motor heulte auf, und ihr Fahrzeug machte einen Sprung nach vorne.
Dank göttlicher Fügung - oder eines aufmerksamen Schutzengels - war die Kreuzung, über die sie hinweg schossen, leer.
Angel schaffte es erst im zweiten Anlauf, seine zusammengebissenen Zähne voneinander zu lösen - und Lorne anzuschreien.
„Bist du völlig irregeworden? Der Leitsatz von Angel Investigations lautet: Wir helfen den Hilflosen, und nicht: Wir killen jeden, der nicht schnell genug aus dem Weg geht!“
Lorne bremste abrupt und Angel wurde nach vorne geschleudert. Er konnte sich gerade noch abstützen, bevor er durch die Windschutzscheibe flog.
„Also wirklich, Darling, du bist einfach zu nervös“, sagte Lorne sachlich. „Wann hast du dein Rinderblut das letzte Mal auf verdächtige Zusätze testen lassen? Du weißt ja selber, es gibt genügend Leute bei Wolfram & Hart, die uns lieber heute als morgen verschwinden sehen.“
Angel, der gerade zu einem neuen Wutausbruch ansetzte, starrte Lorne verdutzt an. „Was hat mein Blut damit zu tun, das du nicht Auto fahren kannst?!“
Lorne seufzte nur und tätschelte Angels Oberschenkel. „Ich meine ja nur, es wäre eine Möglichkeit, Honigkuchen. Du fährst in letzter Zeit bei jeder Kleinigkeit sofort aus der Haut.“
„Kleinigkeit?“, echote Angel empört. „Jeder verlangt das Unmögliche von mir und wundert sich dann, wenn ich mal etwas gereizt bin?“
Brummig stieß er die Autotür auf und stieg aus. „Mir reicht es, soll jemand anders sich mit dir rumschlagen. Ich gehe nachhause!“
„Und was mache ich?“, fragte Lorne entgeistert, als ihm klar wurde, dass Angel es ernst meinte.
Angel zuckte nur die Schultern.
„Oh nein, so geht das nicht.“ Lorne sprang auch aus dem Auto und stellte sich Angel in den Weg. „Steig wieder ein, Darling. Ich habe eine Idee, wie wir dein Problem lösen.“
Angel sah ihn misstrauisch an. „Du bestehst nicht darauf, weiter zu fahren?“
Lorne schüttelte entschieden den Kopf, ging Angel aber nicht aus dem Weg.
„Steig wieder ein“, wiederholte er nur. „Und setzt dich am besten auf den Rücksitz.“
Wieder traf ihn ein skeptischer Blick.
„Dort haben wir mehr Platz“, fügte Lorne erklärend hinzu.
„Aber ich singe nicht!“
Lorne grinste schelmisch und dränge Angel sanft zurück zum Auto. „Keine Angst, du musst nicht singen. Aber ich habe nichts dagegen, wenn du schreist. Oder stöhnst.“
„Schreien, Stöhnen?“ Lorne konnte die Rädchen im Kopf des Vampirs rotieren sehen, während er versuchte zu verstehen, was der Dämon meinte.
„Warte einfach ab, es wird dir gefallen.“

Stur blieb er stehen, bis Angel seine fruchtlosen Überlegungen aufgab und tatsächlich wieder einstieg. Auf den Rücksitz, da Lorne die vordere Tür blockierte und keinen Zentimeter zur Seite ging.
Der grüne Dämon lächelte zufrieden, bevor er sich neben Angel auf die, zu seiner Zufriedenheit durchgehende, Bank zwängte. „Rück mal etwas, Zuckerschnäuzchen.“
Angel bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick, der aber an Lorne abperlte.
„Was immer du willst, kannst du es auch ohne diese albernen Kosenamen sagen?“
„Sicher, äh… Engelchen.“
Wieder ein sengender Blick, dann verschränkte der Vampir demonstrativ die Arme vor der Brust und starrte stur geradeaus.
„Entspann dich.“ Lorne kniff ihm mit der linken Hand leicht in den Oberschenkel. „Also wirklich, wenn sich alles an dir so gut anfühlt…“
Angel vergaß für einen Moment seine beleidigte Haltung und sah den Dämon verdutzt an.
„Und wenn wir die Ärmchen etwas anders platzieren…“
Immer noch ungläubig ließ Angel es geschehen, das Lorne seine Hände rechts und links vom Körper auf die Polster drückte.
„Nachdem wir nun alle, na ja, fast alle Hindernisse beseitigt haben“, Lorne beugte sich mit einem erwartungsvollen Lächeln über Angels Schoß.
Und wenig später bewies sich, dass er die Reaktion des Vampirs durchaus richtig eingeschätzt hatte.
Angels Keuchen und Stöhnen hallte durchs Auto.
Eine ganze Weile später richtete sich Lorne wieder auf.
Er tupfte sich mit dem Tuch, das er aus seiner Brustasche gezogen hatte leicht die Lippen ab, nicht ohne vorher noch einmal genussvoll darüber zu lecken.
Dann machte er sich daran, auch Angel von verräterischen Spuren zu befreien, bis dieser ihn wegstieß.
„Was… was sollte das?“, fragte er heiser.
Lorne sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an. „Hat es dir nicht gefallen?“
Angel kämpfte noch mit dem Reißverschluss seiner Hose, daher antwortete er nicht gleich. Schließlich sah er den Dämon doch an, seine Augen blitzen zornig.
„Das hätte verdammt schief gehen können! Und das weißt du! Wenn ich meine Seele verloren hätte…“
„Wärst du jetzt sicher besser gelaunt“, unterbrach ihn Lorne gelassen. „Aber so wie du dich aufführst, bist du immer noch unser allseits geliebter Angel. Mit Seele und Schuldgefühlen und allem Drum und Dran.“
Angel setzte zu einer barschen Antwort an, musste aber zugegen, das Lorne leider Recht hatte.
Oder glücklicherweise, je nach Standpunkt. Trotzdem hatte er sich unverantwortlich leichtsinnig verhalten.
Erneut versuchte Angel, das klarzustellen, und wieder kam ihm der grüne Dämon zuvor. „Es hat dir doch gefallen“, stellte er lächelnd fest und wuselte Angel durch die Haare, eine Geste, die den Vampir normalerweise zur Weißglut trieb. „Denk einen Moment darüber nach, bevor du antwortest. Schließlich kann ich deine Gedanken lesen, ich erfahre es so und so.“
Angel war so perplex, das er nicht daran dachte, das Lorne nur unter bestimmten Bedingungen die Gedanken von jemand anders lesen konnte. Und das er gewiss den Teufel tun würde, jetzt zu singen. Weder aus Freude noch um irgendwem einen Einblick in seine Seele zu gewähren.
„Mach so etwas nie wieder!“, warnte er daher noch einmal eindringlich. Aber wie seine vorherigen Bemerkungen stieß auch diese bei Lorne auf taube Ohren. Der Dämon lächelte nur mitleidig.
„Falls du es vergessen hast, Zuckerschnäuzchen“, Angel knirschte verzweifelt mit den Zähnen bei dem Kosenamen und wünschte sich einen Moment aus tiefster Seele, er wäre Angelus, dann würden diese Verniedlichungen ein für allemal unterbleiben, „ich bin ein Dämon! Glaubst du wirklich, ein Dämon kann jemand einen Moment höchsten Glücks bescheren? Dafür reicht alle Magie der Welt nicht!“
Er nahm Angels Gesicht in die Hände und küsste ihn direkt auf den Mund. „Aber es entspannt dich und darauf kommt es an.“ Mit einen Lächeln stieg er aus dem Auto und hielt Angel die Tür auf. „Machen wir weiter?“
„Draußen?“, fragte Angel verblüfft.
Lornes Lächeln wich einen Grinsen, das schnell in ungebremste Heiterkeit überging. „Nein, mein Prinz, ich dachte eher an meine Fahrstunde. Aber wenn es dir so gut gefallen hat, von mir aus gerne, jederzeit“, brachte er schließlich glucksend hervor, immer wieder von Lachanfällen unterbrochen.
Angel errötete wie schon seit Jahren nicht mehr, als er merkte, wie Lorne seine Frage verstanden hatte. Schnell versucht er zu retten, was noch zu retten war.
„Das habe ich auch gemeint. Deine Fahrstunde“, fügte er hastig hinzu, da der Dämon sich bereits wieder vor Lachen kringelte. Wahrscheinlich wird er sich demnächst kichernd auf dem Boden wälzen, dachte Angel beleidigt.
„Aber dazu musst du natürlich wieder einsteigen. Vorne links!“, fauchte er, bevor er sich rasch umsah, ob irgendjemand das unwürdige Spektakel beobachtete. Glücklicherweise waren sie allein auf der Straße und Angel atmete auf. Lorne wischte sich einige Tränen aus den Augen und versuchte, wieder ernst zu sein, was ihm nur unvollkommen gelang.
„Kannst du dich mal wieder beruhigen?“ Angel hatte endgültig genug davon, als Zielscheibe für dumme Witze zu dienen.
Mit aller Würde, die er aufbringen konnte, setzte er sich auf den Beifahrersitz. Aber im nächsten Moment sprang er wieder auf und baute sich vor Lorne auf.
„Ach was, vergessen wir das Ganze. Du wirst es nie lernen. Fahren wir nach Hause und…“
„Machen lieber das, was ich kann?“, fragte Lorne sanft.
Angel errötete wieder und fragte sich besorgt, ob das jetzt zum Dauerzustand wurde, bei jeder zweiten Bemerkung des grünen Dämons rot zu werden.
„Du bist gefeuert!“, sagte er übergangslos, doch Lorne schüttelte nur den Kopf.
„Das glaube ich kaum. Du brauchst mich noch.“
„Wofür? Auf die Nerven gehen kann mir auf jemand anders. Spike zum Beispiel.“
Wieder lächelte der Dämon nur. Ihn konnte anscheinend nichts erschüttern.
„Entspann dich, Engelchen. Das…“, Angel war sofort klar, was er meinte, und zwar nicht den Fahrunterricht, „das hier geht nur dich und mich was an. Aber es tut dir gut, mir gefällt es auch, was spricht also dagegen? Erzählen wir den anderen doch, du bringst mir weiterhin fahren bei. Leider bin ich so ungeschickt…“, er zuckte nonchalant die Schultern und leckte sich leicht über die Lippen, „da dauert es eben länger, bis ich es kann. Und außer dir hat niemand soviel Geduld mit mir.“
Angel war sprachlos, dann zogen sich seine Mundwinkel langsam nach oben. Bis er breit grinste. Und den grünen Dämon umarmte.
„Du bist unglaublich. Jetzt steig endlich ein!“

Als sie wieder im Auto saßen legte er Lorne beiläufig die Hand auf den Arm.
„Also gut, noch einmal von vorne: Kupplung, Gas, Bremse. Langsam anfahren. Und denk dran, ich werde sehr leicht ungeduldig und reizbar und…“, er schob provokant den Unterkörper vor, „… und ich werde dir keine Fehler durchgehen lassen!“
„Ich werde mein bestes tun, um dich zu beruhigen. Und du musst es mir natürlich gleich sagen, wenn ich etwas falsch mache, damit ich sofort anhalte und wir darüber… reden können“, versprach Lorne mit einem schnellen Seitenblick, bevor er mit aufheulendem Motor und quietschenden Reifen auf die Straße schoss.

Ende


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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben (Mark Twain)
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Sille77
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Beiträge: 17
Ort: Düren



New PostErstellt: 14.06.06, 00:23  Betreff: Re: Angel(us)/Lorne - Alles eine Frage der Beherrschung  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

*lach*

Die Geschichte war ja mal sehr klasse...ein unconventional Parining- und dann noch Lorne und "zuckerschnäutzchen" Seeeehr schöne Idee.
Ich hab richtig mit dem armen Angel mitgelitten....Nein, eigentlich hab ich mich dabei vor lachen kringlen müssen..


Super gemacht!

Sille



Dejá vús sind kleine Zeichen für die Wunder dieser Welt, sie geschehn nicht nur in unserer Phantasie....
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