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This is how it goes

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buffyfan
blutjunger Vampir


Beiträge: 121



New PostErstellt: 23.06.04, 15:06  Betreff:  This is how it goes  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Autor: buffyfan

E-Mail Adresse: [email protected]

Titel: This is how it goes – Teil 1

Altersfreigabe: für alle

Teil: 1/?

Spoiler: an sich nicht, nein. Real Life !

Inhalt:
Das Leben an sich und eine Party

Hauptcharakter(e)/Paar(e): Sarah Michelle Gellar/James Marsters

Disclaimer: Also gut, die Personen gehören (hoffe ich mal) sich selbst und der erst gehört mir. Natürlich kann ich nicht sagen, ob genannte Personen auch so handeln würde. Das ist reine Fiktion.

Kommentar:
Ich hatte mir für diese Story eigentlich vorgenommen so nah es geht an der Realität zu bleiben und habe auch Recherche betrieben. Allerdings fand ich wenig über Sarah heraus. Das Bild, das ich hier von James beschreibe liegt nah an dem Bild, das ich von ihm habe, deshalb kann es sein, dass ihr es manchmal nicht nachvollziehen könnt. Und mittlerweile hat Mr Marsters himself ein wenig gepfuscht. Denn: bei mir gibt es Ghost of the Robot noch (James, musste das denn sein? Ich kann dich ja verstehen, aber…) und der Gute hat noch Haare auf dem Kopf, die blond sind. GotR werde ich im weiteren Verlauf wahrscheinlich einfach totschweigen. Sonst hoffe ich einfach mal, dass es euch gefällt…….




Für Buffy_Pheobe, die sich den ersten Teil soo gewünscht hat!





This how it goes



-1-




„Guten Morgen, es ist sieben Uhr dreißig.“



Langsam öffnete James seine Augen, blickte sich um und versuchte rauszufinden, woher die Stimme kam, die ihn geweckt hatte. Seufzend stellte er fest, dass es die Computerstimme aus seinem Radiowecker war, den er wohl versehentlich vergessen hatte auszustellen. Als die Stimme ein zweites Mal zum Wecken ansetzte, stoppte er dies durch einen gezielten Schlag auf den Wecker, drehte sich um und versuchte wieder einzuschlafen.



Eine halbe Stunde später war ihm das immer noch nicht gelungen. Seine Gedanken beschäftigten sich unentwegt mit dem Tag, der ihm bevorstand. Das letzte, wozu er Lust hatte, war dieser Tag. Er musste am Nachmittag Szenen für „Angel“ nachdrehen und am Abend wartete eine dämliche Party auf ihn, auf die er wirklich überhaupt keine Lust hatte. Aber er musste. Steve, sein Manager, war der Meinung, einmal im Monat müsste er sich auf so einer Veranstaltung sehen lassen. Außerdem war heute Samstag. Am Wochenende wollte er sich lieber mit seiner Familie beschäftigen als mit seinem Beruf.



Geschlagen stand er auf. Man könnte ja mal joggen gehen. Um acht Uhr morgens war noch nicht viel los.

Schnell zog er sich um und verließ ohne Frühstück das Haus. Es hatte schon einiges für sich, wenn man am Meer wohnte. Der Strand war noch leer und man hörte das Rauschen der Wellen, anstatt der Geräusche der Strandbesucher, die für gewöhnlich am Wochenende den Strand bevölkerten.



Nach einer Stunde Jogging kam er mit Brötchen zurück zu seinem Haus. Er sollte das öfter tun. Es tat wirklich gut, mal joggen zu gehen.

Schnell stellte er die Kaffeemaschine an und sprang unter die Dusche. Dann setzte er sich mit seinen Brötchen und sämtlichen Frühstücksutensilien auf die Terrasse und schaute hinaus aufs Meer.

Er mochte diesen Ausblick. Sehr sogar. Das einzige, was schade war, war, dass er ihn alleine genießen musste. Er hatte nie Zeit darüber nachzudenken, aber in solchen Momenten, in denen er viel Zeit hatte, wurde es ihm bewusst. Die Woche über arbeitete er und am Wochenende wartete sein Sohn auf ihn, aber jetzt hatte er mal ein Wochenende für sich. Und erst dachte er, er würde es mögen, doch irgendwie fühlte er sich allein.



Nächste Woche würde er die letzten Drehtage am Set von „Angel“ hinter sich bringen. Und dann? Er könnte ja mal für ein paar Wochen nach Modesto fahren. Seine Mutter würde sich sicher freuen und sein Sohn ebenfalls. Selbst seine Ex-Frau hätte wahrscheinlich nichts dagegen. Aber wollte er das denn?

Nein, als erstes würde er mit seiner Band auf Tour gehen. Er war sich sicher, dass es ein riesen Spaß werden würde. Das war etwas, auf das er sich freuen könnte.



Zur gleichen Zeit saß Sarah am anderen Ende der Stadt in Beverly Hills ebenfalls alleine am Frühstückstisch und starrte in den Garten.

Freddie war an diesem Wochenende nicht zu Hause, sondern hatte am vorigen Abend angerufen, dass er es wohl nicht schaffen würde, weil noch so viel zu drehen war. Es hatte sie schon enttäuscht. Das war in letzter Zeit öfter vorgekommen und so langsam fragte sie sich, warum sie versuchte, am Wochenende immer in LA zu ein. Davon hatte sie ja doch nichts.

Freddie war nur noch weg. Sie konnte es ja gut nachvollziehen, dass er weg war und arbeitete, schließlich tat sie das auch, aber sie hatten abgemacht, dass sie sich wenigstens am Wochenende sehen würden. Und sie hatte ihn jetzt schon seit drei Wochen nicht gesehen. Zusätzlich gab es auch noch Gerüchte über ihn, er hätte was mit seiner Filmpartnerin, doch er stritt es ab und sie glaubt ihm.

Es würde ihr heute Nachmittag wohl nichts anderes übrig bleiben, als shoppen zu gehen.



Bis zum Nachmittag hatte James die Zeit damit verbracht, mal wieder an den Strand zu gehen. Das hatte er schon lange nicht gemacht. Es war wunderbar gewesen. Und das tolle am Santa Monica Beach war, dass niemand ihn ansprach. Hier war jeder irgendwie bekannt.



Jetzt saß er in seinem Auto und fuhr Richtung Hollywood um seinen Job zu machen. Vor den WB Studios musste er kurz halten um seinen Ausweis zu zeigen, dann durfte er fahren.



Er parkte sein Auto auf seinem Parkplatz und ging dann hinein. Drinnen herrschte schon reges Treiben und er machte sich schnell auf dem Weg zu seinem Trailer um seinen Kram da zu lassen.



„Hi James!“, hörte er eine Stimme rufen. Er drehte sich um und stellte fest, dass es David war. Er grüßte zurück und ging dann weiter. Vielleicht würde David ja auch zu dieser Party kommen. Er müsste ihn sofort nachher fragen. Dann wäre die ganze Sache erträglicher.



Er schloss seinen Trailer auf, parkte seine Sachen dort und machte sich dann auf den Weg in die Maske.



„Hi James!“, grüßte Todd Mcintosh, der Maskenbildner ihn. „Geh dich doch erst eben umziehen.“



„In Ordnung.“, meinte der Angesprochene und machte sich auf die Suche nach einem schwarzem T-Shirt, einer schwarzer Hose und dem schwarzen Ledermantel.



Zehn Minuten später saß er bei Todd auf dem Stuhl und ließ sich mit Make-up voll schmieren. Er hasste das.



„Hast du einen schönen Samstag gehabt, bisher?“, fragte Todd.



„Nein, mein Wecker hat zu früh geklingelt. Dann war ich joggen und am Strand.“, meinte James.



„Versteh‘ ich nicht. Wieso war der Samstag dann nicht schön?“, fragte Todd.



„Weil ich lieber nach Hause gefahren wäre. Nach Modesto.“



„Verstehe. Versuch dir doch hier ein schönes Wochenende zu machen. Du bist in LA.“



„Du hast Recht.“



Ja, er hatte Recht. Er war schließlich in LA. Da sollte man eigentlich keine Langeweile bekommen.

Als er fertig war, machte er sich auf zu den Kulissen von Angels Büro, wo die ersten Szenen gedreht werden sollten.

David saß in Angels Chefsessel und studierte sein Skript. James setzte sich in den Stuhl vor dem Schreibtisch.



„Na? Auch so begeistert vom Wochenende?“, fragte David und sah dabei ziemlich mürrisch aus.



„Wie ich sehe, bereitet es dir ja auch nicht gerade Freude.“, stellte James fest.



„Nicht, wenn man Frau und Kind hat.“



„Ich wäre auch lieber bei Sullivan.“ James seufzte. „Musst du heute Abend auch zu dieser Party?“



„Allerdings. Und ich hoffe, dass du auch kommst. Jaime will nämlich nicht, weil sie keinen Babysitter engagieren möchte.“, erklärte David.



„Keine Sorge, ich komme auch. Gezwungenermaßen. Weißt du wer noch kommt?“



„Nicht viele vom Set. Alle haben was anderes vor oder wurden nicht von ihrem Manager dazu genötigt.“, grinste David.



Dann kam Joss herein. Erklärte, wie der Rest des Drehtages ablaufen sollte und verschwand dann wieder mit der Bemerkung, dass auch er, sehr zur Freude von James und David, zu dieser Party kommen würde.



Sarah war derweil bei sämtlichen Designern auf dem Rodeo Drive gewesen und schleppte bereits einige Tüten mit sich herum. Schuhe, Röcke, Kleider...... sie konnte nicht anders. Es war die einzige Möglichkeit für sie, das Wochenende zu retten. Vollkommen geschafft ließ sie sich bei Starbucks nieder und beschloss Freddie anzurufen.



„Hallo?“, meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung.



„Ähm, wo ist Freddie?“, fragte Sarah ganz direkt.



„Wer ist denn da?“



„Seine Frau!“



„Oh... ähm... Moment.“



Rascheln war zu hören und dann kam jemand ans Telefon.



„Hallo?“



„Hier ist Sarah.“



„Hallo mein Schatz, wie geht’s dir? Was machst du?“



„Bin shoppen. Wer war die Frau, die an dein Handy gegangen ist?“



„Ähm.....das war.........die Maskenbildnerin.“, antwortete Freddie.



„Aha. Und wie läuft’s?“, fragte Sarah.



„Och, ganz gut.“



„Schön. Ich muss dann mal wieder. Bye!“ Schnell legte Sarah auf. Sie glaubte kein Wort von dem, was Freddie ihr da gerade erzählt hatte. Langsam wurde es ihr zu bunt. Was, wenn doch was an der Geschichte mit seiner

Filmpartnerin dran war?



Um alles aus ihrem Kopf zu bekommen, beschloss sie auf diese Party in Hollywood zu gehen. Ihre Managerin hatte ihr empfohlen dort hinzugehen. Bekannte, oder zumindest Menschen die sie mochte, würde sie wahrscheinlich nicht treffen, aber es war eine gute Gelegenheit, einen freien Kopf zu bekommen.



Er hatte nicht damit gerechnet, dass es vor dem Club, in dem die Party steigen sollte, einen dermaßen langen roten Teppich geben würde. Er hatte noch nicht einmal mit einem roten Teppich gerechnet. Und jetzt das. James hatte gerade mal die Hälfte hinter sich. Er kam sich vor, als sei er auf der Oscarverleihung und nicht auf irgendeiner Promiparty.



Jeder Reporter wollte ein Foto und jeder wollte mindestens zwei Worte mit ihm sprechen. So langsam fragte er sich, warum. Er spielte in einer Fernsehserie mit. Wie musste das dann bei Leuten wie Brad Pitt sein? Wahrscheinlich war es nicht auszuhalten.



Drinnen angekommen, nahm er, nach erfolgreich absolviertem Spießroutenlauf, erstmal ein Gläschen Sekt von der netten blonden Dame, die ihm so aufreizend zuzwinkerte, an. So ein bisschen was gegen das permanente rumhibbeln konnte ja nicht schaden.

Er war an dem Zeitpunkt angelangt, an dem er so genervt war, dass er sich am liebsten eine Beruhigungszigarette angesteckt hätte. Aber rauchte ja nicht mehr. Aber so eine Zigarette wäre ja auch mal……

Bevor er allerdings auf die Idee kommen konnte, sich bei einer der Damen eine Zigarette zu erflirten, sah er David. Ebenfalls allein.



„Hey!“, sagte David und stellte sich zu James an den Tisch.



„Na?“



„Wie ist die Party?“, fragte der Dunkelhaarige.



„Der Sekt ist gut.“, grinste James und starrte einer der Kellnerinnen aufmerksam hinterher.



„Der Sekt oder die Frau?“



James schwieg und grinste.



„Dann geh‘ ich mir wohl auch mal ein Gläschen holen.“, meinte David, setzte sich in Bewegung und kam nach einer Minute breit grinsend zurück. „Der Sekt ist wirklich gut.“



„Du bist verheiratet.“, stellte James fest.



„Vollkommen richtig. Und so soll es auch bleiben.“



„Dann renn’ der Frau da nicht hinterher.“, sagte James und deutete auf die Kellnerin.



„Soll ich dich verkuppeln?“, fragte David.



„Bitte?“



„Warum nicht? Sie sieht doch ganz nett aus.“, meinte David.



„Lass mal gut sein.“



Auch im Partyraum waren einige ausgewählte Fotografen zugelassen und so wurde hier und da auch ab und zu ein Foto von den Gästen geschossen. Doch anscheinend waren diese plötzlich nicht mehr so interessant. Zumindest nicht so interessant, wie die Person, die durch den Eingang kam.

Verwundert blickten David und James zum Eingang um festzustellen, wer dort gerade ankam.



Sarah hatte jetzt endlich den roten Teppich hinter sich. Ihr Gesicht tat noch ganz weh vom ständigen Grinsen. Sie blickte sich um. Es schien niemand hier zu sein, den sie kannte oder den sie kennen lernen wollte. Also schnappte sie sich eins der Sektgläser und sah sich weiter um.



Dann sah sie zwei Männer, die in ihre Richtung blickten und die sie kannte. David und James. Strahlend ging sie zu den beiden rüber.



„Hallo ihr zwei!“, begrüßte sie die beiden. Sie war froh, doch noch jemanden zu treffen, den sie mochte.



Die beiden Männer gingen auf die zierliche Frau zu und umarmten sie zur Begrüßung.



„Du bist alleine hier?“, fragte David.



„Ja, Freddie ist noch drehen.“, sagte sie und sah dabei nicht besonders glücklich aus.



David und James tauschten Blicke. Sie wussten beide um die Gerüchte um Sarahs Mann. Damit war auch klar, dass das Gesprächsthema auf etwas anderes gelenkt werden musste.



„Und? Schon wieder neue Pläne?“, fragte James.



„Nein, nicht wirklich. Es ist alles noch nicht sicher. Und du?“



„Na ja, wenn wir nächste Woche mit ‚Angel’ fertig sind, werde ich mit der Band nach Europa fahren und dann werde ich mal gucken, was ich mache.“



James hatte es nie so genau mit seiner Planung genommen. Und das bewunderte Sarah an ihm. Sie wusste, er hatte nie geplant so lange in Hollywood zu bleiben und trotzdem war er noch da. Er machte nur das, was ihm Spaß machte und von dem er wusste, dass es gut war. Sarah war nie so überzeugt von ihren Projekten, auch wenn sie meist so tat.



Eine Weile unterhielten sie sich. Es war lustig. Sie schwelgten in Erinnerungen aus gemeinsamen Drehtagen. David hatte ein paar lustige Geschichten parat, aus der Zeit, in der James noch nicht zum Cast gehörte und James hatte Sachen zu erzählen, die David nicht mehr mitbekommen hatte.



Sarah stellte fest, wie viel sie aus den Drehtagen bei ‚Buffy’ vergessen hatte und irgendwie war es wunderbar, sich mit diesen Menschen daran zu erinnern. Sie vergaß vollkommen ihre Sorgen wegen Freddie und bemerkte erst, wie viel Zeit vergangen war, als David sich verabschiedete.



„Mr Marsters, Mrs Gellar, dürfte ich ein Foto von ihnen beiden machen?“, wandte sich ein Reporter an die beiden.



Sie stimmten zu, James nahm sie in den Arm und beide setzen ihr gekonntestes Hollywoodlächeln auf.



Etwa eine Stunde später verabschiedeten die beiden sich.



Für beide war der Abend anders verlaufen, als sie es vermutet hatten. James war nicht davon ausgegangen, Sarah in nächster Zukunft wieder zu sehen und er wurde eines Besseren belehrt. Und Sarah war froh, ihn wieder gesehen zu haben. Er war immer noch der gleiche, obwohl sie sich ein Jahr nicht gesehen hatten. Nach wie vor lustig und immer noch ein Mädchenschwarm. Einfach James.



___________________________________
"The best lyrics make you feel like you did when you were a child looking into a mirror. You react by reaching out, trying to touch the reflected image. Only when your fingers reach the glass do you realize that the image is you. Great songs are like a mirror in that the song, like a reflected image, no longer is the experience of the writer, but the experience of the listener." (James Marsters)
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silverbird
blutjunger Vampir


Beiträge: 276



New PostErstellt: 25.06.04, 06:27  Betreff: Re: This is how it goes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hi du!

Der Anfang deiner Story gefällt mir schon mal sehr gut.
Ich hoffe es geht bald weiter.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
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buffyfan
blutjunger Vampir


Beiträge: 121



New PostErstellt: 02.07.04, 17:48  Betreff:  This is how it goes - Teil 2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

We met, we smiled
I put my arm around you
The camera flashed and it was over
My face was flush
You turned and walked away
But in my pocket was your number
And I’m thinking
Who’s that girl who smiles and hides at the same time


(Bad – Ghost of the Robot)




Als James nach Hause fuhr, machte er sich Gedanken. Es war ein netter Abend gewesen. Um einiges besser, als er gedacht hatte. Anfangs war er ja nur da gewesen, weil er musste, doch dann war er geblieben, weil er wollte.

Mit Sarah und David war es lustig gewesen. Sie hatten über alte Zeiten geplaudert und Leute beobachtet.

Doch James hatte auch bemerkt, dass es Sarah nicht besonders gut ging. Nach außen hin schien sie wirklich gut gelaunt und entspannt zu sein, doch es gab ein paar Momente, als er deutlich merkte, dass sie etwas beschäftigte.

Es war einfach für ihn rauszufnden, dass Freddie etwas damit zu tun hatte.

Als er Freddie zum ersten Mal traf, schien er nett zu sein. Es war zwar nur auf einer Party zu einer neuen Buffystaffel, aber er war zu allen freundlich. Sarah schien auch glücklich zu sein. Und sie war es auch, da war James sich sicher.

Doch als die beiden heirateten, war Freddie plötzlich zum gesamten Unternehmen ‚Buffy’ negativ eingestellt. In Interviews versteckte er Botschaften, die besagten, dass es unter Sarahs Niveau läge eine Vampirjägerin zu spielen und dass die Schauspieler ihr nicht das Wasser reichen könnten. James hatte nicht lange gebraucht, um rauszufinden, dass diese Kritik größtenteils ihm galt, nachdem Buffy und Spike sexuell wurden.



Sarahs und sein Verhältnis hatte darunter allerdings nicht gelitten. Sie sprach es zwar nicht an, was Freddie sagte, aber James und sie waren nach wie vor gute Freunde am Set gewesen.



Zu Hause angekommen hörte James den Anrufbeantworter ab. Eine neue Nachricht. Von Joss. Er sollte ihn dringend zurückrufen. Nun gut, dass hatte Zeit bis morgen. Er war müde.





Sonnenstrahlen weckten Sarah am nächsten morgen. Gut gelaunt stieg sie aus dem Bett und machte sich Frühstück. Allerdings musste sie wieder mal alleine frühstücken, was ihr irgendwie missfiel. Sie hatte sich gerade gesetzt, als das Telefon klingelte.



„Ja?“



„Hallo Schatz!“ Es war Freddie.



„Guten Morgen!“ Sarah war erfreut.



„Hattest du gestern noch einen schönen Abend?“, fragte Freddie.



„Ja, ich war auf einer Party und habe James und David getroffen.“, erklärte Sarah.



„Wen?“



„James Marsters und David Boreanaz.“



„Na ja, dann war der Abend wohl nicht so schön, was? Das tut mir leid für dich.“



„Doch, es war toll. Wir haben viel über früher geredet.“, meinte Sarah.



„Was?! Darüber wie sie dich geküsst haben, oder was?“



„Freddie. Bist du eifersüchtig? Das ist doch wohl total albern.“



„Warum? Dieser James war doch schon immer total scharf auf dich. Da darf ich doch wohl eifersüchtig sein.“



„Das ist doch totaler Quatsch, Freddie.“



„Wenn du das so siehst…….“, er war beleidigt. „Sarah, ich muss jetzt auflegen. Wir fangen gleich wieder an. Bye!“



Und schon hatte Freddie aufgelegt. Was sollte das eigentlich? Sie hatte wirklich keine Lust sich über so was zu streiten. Natürlich hatte sie gewusst, dass Freddie nicht gut auf James und David zu sprechen war, aber sollte sie deshalb gleich die Klappe halten?! Nein.





Irgendwann am Vormittag, nachdem er die Nachrichten bei CNN schon auswendig konnte, in der Lage war sämtliche Simpsonsepisoden mitzusprechen und circa 10 Lollis das Zeitliche gesegnet hatten, fiel ihm siedendheiß ein, dass er eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hatte.



Er ging zum Telefon und drückte die Wiedergabetaste. „Hi James, hier ist Joss. Ich hätte da was mit dir zu besprechen. Ruf doch eben an, wenn du Zeit hast. Bye!“



Zeit? Natürlich hatte er Zeit. Und zwar im Überschuss momentan. Er konnte schließlich die Nachrichten schon auswendig. Also griff er zum Hörer und wählte Joss’ Nummer.



„Whedon?“, meldete sich die bekannte Stimme am anderen Ende.



„Hier ist James.“



„Ah, du bist zu Hause. Nicht in Modesto?“, fragte Joss.



„Nein, ich musste gestern Abend doch zu dieser Party.“, erklärte James.



„Richtig. Also, weswegen ich angerufen habe: Hättest du mal Zeit zu einem Treffen?“



„Im Moment sieht’s gut aus.“



„Hättest du heute noch Zeit?“, fragte Joss.



„Sicher.“ Was sonst sollte er auch tun?



„Könntest du so gegen drei vorbeikommen?“



„Kein Problem.“



„Gut, bis dann. Bye!“, verabschiedete Joss sich und legte dann auf.



Damit war dieser Tag wenigstens gefüllt. Es war schon grausig, wenn man allein lebte. Er hatte das bisher nie so bewusst wahrgenommen, aber wenn er nicht arbeitete und nicht zu seinem Sohn fahren konnte, war es irgendwie einsam.



Um zwei Uhr machte er sich dann so langsam auf den Weg zu Joss. Man wusste ja nie, was auf den Straßen so los war.

Einen Stau und circa hundert Flüche später stand er pünktlich um drei bei Joss vorm Haus und klingelte.

Kai, Joss’ Frau, machte ihm die Tür auf und bat ihn ins Wohnzimmer.



Im Wohnzimmer saßen schon mehrere Personen und James war überrascht, sie hier anzutreffen. Alyson Hannigan, Michelle Trachtenberg, Nicholas Brendon und Joss waren bereits da und begrüßten ihn. James sah die vier fragend an.



„Ich erkläre es dir gleich. Wir warten noch auf eine Person.“, sagte Joss und im gleichen Augenblick klingelte es.



Man hörte wie Kai die Tür öffnete und die Person, die gekommen war, in Richtung Wohnzimmer ging. Die Tür ging auf und Sarah kam herein. Auch sie blickte fragend in die Runde.



„Setz dich, Sarah. Ich hab euch was zu sagen. Aly, Nick und Michelle wissen es schon.“, sagte Joss.



Sarah setzte sich neben James. „Du weißt also auch nicht, was hier los ist?“, fragte sie und er nickte.



„Es ist jetzt vielleicht ein bisschen komisch, dass ich euch so überfalle.“, begann Joss, „Und eigentlich sollte ich so was auch mit euren Managern klären, aber ich lege da mehr Wert auf eure Meinung. Um es kurz zu machen: Ich möchte eine 8. Staffel Buffy drehen.“



James und Sarah fielen im gleichen Moment jegliche Mimik aus dem Gesicht.



„Es gibt Produzenten und einen Sender. Das einzige was fehlt, sind die Schauspieler. Ich weiß, ihr habt volle Terminkalender, aber der Sender erklärt sich dazu bereit uns 1 ½ Jahre Zeit zu geben, um diese Staffel zu drehen. Das heißt: es bleibt euch auch Zeit für andere Projekte.“



James geschocktes Gesicht wechselte so langsam in ein zufriedenes Grinsen und Sarah saß unbeweglich da und starrte Joss an.



„Findest du das nicht ein bisschen unfair? Ich meine, ohne mich, gibt’s keine Buffy.“, meinte sie.



„Da hast du Recht. Und um ehrlich zu sein, rechnet keiner von uns damit, dass du zusagst, da du ja schon bei ‚Angel’ nicht dabei sein wolltest. Also wird, falls du nicht zusagen solltest, Spike sein Spin-off bekommen.“, erklärte Joss und sah dann zu James, der sichtlich geschockt war.



„Ähm, Joss, was macht dich so sicher, dass ich damit einverstanden bin?“, fragte James schließlich.



„Nun ja, von dir hätte ich gedacht, dass du gerne weitermachen würdest.“



„Theoretisch schon.“, meinte er grinsend.



„Sarah?“ Aly sah sie fragend an.



„Um ehrlich zu sein: Es ist verlockend. Ich wollte zwar nie wieder Buffy spielen, doch die Dinge ändern sich momentan. Wenn wirklich genügend Zeit für andere Dinge bleibt, würde ich gerne darüber nachdenken.“, erklärte Sarah und hatte damit alle anderen verwundert.



„Gut. Meinst du, du könntest mir spätestens am Mittwoch bescheid sagen, wie du dich entschieden hast?“, fragte Joss sie und sie nickte. „James wärst du bereit, in beiden Fällen wieder Spike zu spielen?“

James nickte ebenfalls. „Gut, dann denke ich, ihr solltet alle mal ein paar Wörtchen mir euren Managern wechseln und mir dann ebenfalls am Mittwoch bescheid geben.“



Es wurde noch ein bisschen geredet und dann verabschiedeten sich alle.

Vor dem Haus griff Sarah nach ihrem Handy um sich ein Taxi zu rufen.



„Was tust du da?“ James war neben sie getreten.



„Ich male ein Bild!“, grinste sie. „Ich rufe mir ein Taxi.“



„Warum bist du nicht mit dem Auto hier?“, fragte James.



„Ist nicht angesprungen.“, erklärte sie.



„Gut, dann fahre ich dich.“, bestimmte James und sie konnte sich schon gar nicht mehr wehren, da er sie schon zu seinem Wagen schob.

Ehe sie sich versah, saß sie in dem Auto und James, der gerade losfuhr, neben ihr.

An der ersten Ampel and er sie hielten, griff James ins Handschuhfach um sich einen Lolli zu genehmigen. „Du auch?“, fragte er und deute in die ChupaChups Fabrik, die er in seinem Wagen versteckt hatte.



„Nein, danke. Du lutscht ja immer noch ständig dieses süße Zeug.“, stellte sie fest.



„Japp, das hält mich davon ab zu rauchen. Ein Nikotinpflaster reicht nicht, wenn man ewig geraucht hat.“



„Aber der ganze Zucker unterstützt deine Hibbeligkeit.“, lachte Sarah. James zuckte nur mit dem Schultern. Dann herrschte Stille im Wagen. Die einzigen Geräusche kamen von James, der an seinem Lolli rumschmatzte und es dabei irgendwie schaffte, ein Lied zu summen.



„Ähm, James?“



„Mmh?“, schmatze James.



„Hättest du Lust mit mir noch einen Kaffee zu trinken?“, fragte Sarah.



„Warum nicht? Wollen wir zu Starbucks, oder so?“



Sarah nickte.



Zwei Minuten später hatte James das Auto geparkt und die beiden schlenderten durch das Zentrum von Los Angeles, auf der Suche nach dem nächsten Starbucks.

Auf dem Weg wurden sie dreimal um Autogramme gebeten und Sarah musste lächeln, bei der circa 50 jährigen Dame, die bei James’ Anblick fast umgekippt wäre.



Als sie bei Starbucks mit zwei Kaffee bewaffnet (James’, wegen der Hibbelgefahr, koffeinfrei) in der Sonne saßen, beobachte James Sarah, wie sie einfach nur in ihrem Kaffee rumrührte.



„Sarah, darf ich dich was fragen?“



„Sicher.“



„Was ist los?“



„Was soll sein?“



„Das frag ich dich. Du musst es mir nicht sagen. Ich habe nur den Eindruck, dass es dir nicht sonderlich gut geht, gestern Abend schon.“, erklärte James ihr.



„Ich hab versucht, es nicht so raushängen zu lassen. Sarah lächelte gequält. „Liest du keine Zeitung?“



„Nur, wenn was über mich drinsteht.“, meinte er selbstbewusst und schaffte es somit, Sarah zum Lachen zu bringen. „Du meinst die Geschichten, die über Freddie drinstehen?“, fragte James und Sarah nickte.



„Was denkst du denn darüber?“, fragte er sie.



„Was soll ich schon denken? Gestern habe ich ihn angerufen und eine fremde Frau ging an sein Handy. Er meinte, es sei die Maskenbildnerin gewesen. Aber er bleibt auch immer länger vom Dreh weg.“



„Hältst du es denn für wahrscheinlich, dass er………..“ James wollte es nicht aussprechen.



„Ich weiß es nicht. Seit diese Frau ans Telefon gegangen ist, zweifle ich etwas an seiner Treue.“, gab Sarah zu.



„Na ja, du weißt, ich bin nicht gerade gut auf ihn zu sprechen, aber du solltest mit ihm reden. Ganz direkt.“, riet James ihr.



Sie nickte.



„Was denkst du über Joss’ Angebot?“, fragte er.



„An sich würde ich es wirklich gerne machen. Nur, wenn ich das wirklich tue, habe ich Angst um meine Ehe, weißt du. Es läuft ja momentan sowieso nicht gerade rosig und wenn ich Freddie sage, dass…….“, sie unterbrach sich.



„Dass?“, hakte James nach.



„Na ja,…….dass du auch dabei bist.“, sagte sie und schaute weg.



„Bitte?“ James wurde langsam wütend. Er hatte so langsam das Gefühl, Freddie unterdrückte Sarah.



„Sarah, ich weiß durchaus, dass er nicht gut auf mich zu sprechen ist, aber es ist doch deine Entscheidung, was du tust.“



„Überleg doch mal, wenn ich absage, bekommst du deine eigene Serie. Dann bekommst du auch mehr Geld.“



„Natürlich. Ich bin zwar damals nach Hollywood gekommen um Geld zu verdienen, nicht um Spaß zu haben, aber mittlerweile ist das mit dem Geld zur Nebensache geworden. Also ist es mir egal, ob ich jetzt Spike bei ‚Buffy’ spiele oder ob ich Spike in seinem eigenen Spin-off spiele. Es ist doch beides Spike.“, erklärte er ihr.



„Ich denk’ drüber nach. Ich werde mal mit meinem Manager reden.“, sagte Sarah.



„Wollen wir?“, fragte James.



„Okay.“



Beide standen auf.



„Danke, James.“, sagte Sarah schließlich.



„Wofür denn?“



„Nur so.“, sagte sie und umarmte ihn.



„Gern geschehen.“

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buffyfan
blutjunger Vampir


Beiträge: 121



New PostErstellt: 14.07.04, 20:41  Betreff: This is how it goes - Teil 3  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

-3-

Es war später Nachmittag. Dienstag. James hatte bereits alles mit seinem Manager geklärt und war nun fest als Spike bei ‚Buffy’ oder in einem Spike Spin-off eingeplant. Demnächst würde er sich noch nach anderen Rollen umsehen. Etwas, das er zwischendurch drehen konnte. Vielleicht einen Lehrer oder irgendwas anderes unscheinbares.

Morgen würde er ja schließlich auch wissen, ob Sarah mitspielen würde oder nicht. Und morgen war der letzte Drehtag für ‚Angel’.


‚Angel’. Ja genau. In einer Stunde würde der Dreh beginnen.
Er wollte gerade aus dem Haus, als das Telefon klingelte.


„Ja?“


„Hi, ich bin’s!“ Er erkannte Sarah an der anderen Leitung.


„Hi.“


„Ich will nicht lange stören, ich wollte dir nur meine Entscheidung mitteilen.“, hörte er Sarah sagen.


„Und?“


„Ich werde Buffy spielen.“, sagte sie.


„Was sagt Freddie?“

„Der weiß es noch nicht. Ich werde Joss bitten, erst in drei Wochen damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Und ich werde Freddie es sagen, wenn er vom Dreh zurückkommt. In zwei Wochen.“


„Ich freue mich, Sarah.“, sagte er.


„Ich mich auch. Ich werde jetzt gleich Joss anrufen und ihm Bescheid sagen.“


„Der ist am ‚Angel’ Set. In einer Stunde drehen wir.“, erklärte James.


„Gut, dann werde ich gleich dort anrufen. Wir sehen uns dann im Herbst, hm?“


„Ja, die nächsten drei Wochen bin ich in Europa.“


„Dann wünsche ich dir viel Spaß.“


„Danke.“


„Bye!“


„Bye!“

James hatte nicht damit gerechnet, dass sie es machen würde. Und erst recht nicht damit, dass sie es ohne Freddie entschieden hatte.


***********


Zwei Wochen später:


„Freddie, kann ich mit dir reden?“


Sarah hatte sich jetzt zwei Wochen lang den Kopf darüber zerbrochen, wie sie es Freddie sagen sollte. Mittlerweile war für sie auch klar, dass er sie betrogen hatte. Es kam noch öfter vor, dass die Dame, die er als seine Maskenbildnerin bezeichnete, zu unchristlichen Uhrzeiten an sein Handy ging, in denen er nicht mehr drehen würde und sie friedlich schlummern sollte.

Allerdings hatte sie beschlossen, ihn vorerst nicht darauf anzusprechen. Dazu würde sie schon noch Gelegenheit haben.


„Sicher, was ist los?“


Er befürchtete wirklich, sie hätte seine kleine Affäre rausbekommen. Es hörte sich so an, wie in diesen Filmen, in denen betrogenen Frauen gleich ihre Männer zusammenstauben.


„Während du weg warst, habe ich ein Angebot angenommen.“, erklärte sie.


„Aha.“ Er war erleichtert. „Was ist es?“


„Ich werde wieder Buffy spielen.“, sagte sie und beobachtete sie Veränderung in seinem Gesicht.


„Bitte?“


„Ich werde wieder Buffy spielen.“, wiederholte sie.


„Das kann nicht dein Ernst sein.“


„Ist es.“


„Warum?“ Er versuchte ruhig zu bleiben.


„Weil ich es will. Wir haben mehr Drehzeit als sonst, ich werde auch noch Zeit für andere Projekte haben.“, rechtfertigte sie sich.


„Haben dir diese beiden Hohlbirnen das eingeredet?“


„Wer?“


„Na, dieser David und dieser künstlich Blonde.“


„Nein, haben sie nicht. Ich will es einfach.“, erklärte sie.


„Ach quatsch. Bestimmt hast du dir mit einem von beiden die Zeit vertrieben, während ich weg war, richtig? David ist verheiratet, nicht? Dann bleibt ja nur noch Mister Blond.“, giftete Freddie.


„Ich glaube, ich spinne. Wer ist hier derjenige, der eine andere flachgelegt hat?! Du ja wohl.“, platze es aus ihr heraus.


„Was?“


„Erzähl mir nichts, Freddie. Ich weiß, dass du was mit deiner Filmpartnerin hattest. Glaubst du etwa, ich habe dir diese Lüge mit der Maskenbildnerin abgekauft? Ich bin nicht völlig verblödet.“


Plötzlich hatte Freddie nichts mehr zu sagen. Sie hatte es doch herausgefunden. Er hätte es wissen müssen. Er hätte sich nie auf die ganze Sache einlassen sollen.


*********

James hatte jetzt fast die ganze Tour hinter sich. Und er hatte verdammt viel Spaß. Am liebsten würde er nichts anderes mehr machen.

Er merkte deutlich, dass es auch Menschen gab, die nicht nur wegen ihm kamen, sondern auch wegen dem Rest der Band. Das war für alle ein neues Gefühl. Charlie konnte es anfangs nicht glauben, dass die weiblichen Konzertbesucher jetzt auch anfingen ihn anzukreischen.

Steve nahm es wie immer gelassen, Kevin ebenfalls und Sean schein es sichtlich zu genießen. Frei nach dem Motto: In jeder Stadt ´ne andere.


James ließ es eher ruhig angehen. Zwar wurden sie als Band akzeptiert, aber es war dennoch nicht so, dass alle gleich viel Aufmerksamkeit bekamen. Der Magnet war nach wie vor James. Deshalb ging er abends nicht mit dem Jungs noch an die Hotelbar, da er sonst innerhalb von 5 Minuten umlagert gewesen wäre. Diesen Job übernahm, stellvertretend für ihn, Steve.


Es waren durchaus nette Damen vorhanden gewesen, von denen er sich sicher war, sie konnten mehr, als nur gut aussehen. Aber hatte es einen Sinn? Er brauchte keinen One-Night-Stand und erst recht keine Fernbeziehung. Und überhaupt: Konnte er sich denn sicher sein, dass es wirklich nur um ihn ging?


Er saß in der Hotellobby des Hotels in London und war wirklich froh, dass die Security nur Gäste des Hotels rein ließ. Er bestellte sich einen Kaffee und beobachtete das Treiben.


„Hey.“ Sean war runtergekommen und setzte sich nun, mit einer Zeitung in der Hand, zu ihm.


„Na? Wie geht’s?“, fragte James grinsend.


„Ich weiß nicht, was du meinst.“


„Nathalie, Laurie, Andrea, Kathy…… weißt du noch alle Namen?“ James grinste noch breiter.


„Ehrlich gesagt: Nein. Aber was soll’s? Ich bin jung. Und außerdem interessieren sich die meisten nicht für mich, sondern fragen nach 10 Minuten welche Zimmernummer du hast.“, erklärte Sean.


„Tut mir leid.“, sagte James.


„Muss es nicht. Hier eine Freundin zu haben, wäre doch eh Bullshit.“


„Richtige Einstellung. Such dir lieber zu Hause eine.“


Dann widmete sich Sean dem Klatschblatt in seiner Hand und James beobachtete wieder die Menschen, die in diesem Hotel wohnten.


„James, kennst du nicht diese Sarah Michelle Gellar?“, riss Sean ihn nach einer Weile aus seinen Gedanken.


„Schon.“


„Sie ist heiß, oder?“, grinste Sean.


„Kann ich nicht so sagen. Ich war der einzige von uns beiden, der nackt war, als wir Sexszenen gedreht haben.“, meinte James ohne irgendeine Mimik.


„Mann, hast du Schwein………….. Ähm. Es steht was über sie in der Zeitung.“


„Was denn?“, fragte James und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.


„Hier.“, meinte Sean nur und hielt ihm die Zeitung hin.


Was James dann las, bereitete ihm eine Leere in seinem Kopf.




Sarah Michelle Gellar und Freddie Prinze Jr. : Scheidung!!!



Los Angeles - Sarah Michelle Gellar und Freddie Prinze Jr. lassen sich nach 2 Jahren Ehe scheiden. Dies gab das Paar gestern in Los Angeles bekannt. Genauere Gründe für den Abbruch ihrer Lebensgemeinschaft wurden nicht genannt. Es wurde lediglich gesagt, dass es zu nicht aus dem Weg zu räumenden Differenzen gekommen sei, die ein weiteres gemeinsames Leben unmöglich machen.

Es halten sich jedoch Spekulationen, dass Freddie, bei den Dreharbeiten zu seinem neusten Film, seiner Frau untreu wurde.


James wusste nicht, was er davon halten sollte. War das denn eine zuverlässige Quelle? Ein britisches Klatschblatt?


„Oh oh.“, ließ James nur verlauten und Sean sah ihn verständnislos an.


„Oh oh?“, wiederholte der Schlagzeuger.


„Sie wird es ihm wohl gesagt haben.“, mutmaßte James.


Sean’s Augen weiteten sich, denn er vermutete schon eine klitzekleine Affäre, über die er James ausquetschen konnte. „Was gesagt?“


„Dass sie wieder Buffy spielen wird.“, erklärte James.


Sean war ein wenig enttäuscht. „Was ist daran so schlimm?“


„Ich spiele mit.“, erklärte James trocken.


„Und?“


„Freddie wollte nicht, dass sie wieder Buffy spielt. Er war der Meinung, es würde sie unterfordern. Und er ist auch nicht gerade gut auf mich zu sprechen. Die zwei werden wohl einen kleinen Streit gehabt haben. Sarah und ich hatten darüber geredet.“


„Geredet?“ Sean wollte das nicht so ganz glauben.


„Ja, geredet.“ James guckte ihn entsetzt an. „Wir waren Kaffeetrinken, nachdem wir die Rollen angeboten bekommen haben. Und letztens hat sie mich noch angerufen um mir zu sagen, dass sie die Rolle annehmen wird und sie meinte, sie hätte es Freddie noch nicht gesagt.“


„Wieso ruft sie dich deshalb an?“ Sean ließ nicht locker.


„Wenn sie nicht eingewilligt hätte, hätte ich mein eigenes Spin-off bekommen. Also, ´ne eigene Serie; mehr Geld. Mehr Stress……“


„James, wie stehst du zu ihr?“, fragte Sean, da ihn das schon die ganze Zeit beschäftigte.


„Wie schon? Sie ist eine Kollegin.“


„Aber jetzt nicht mehr verheiratet.“, stellte Sean nüchtern fest.


„Kleiner, sie ist 15 Jahre jünger als ich.“


„Und? Das ist ein Grund, aber kein Hindernis. Sag schon.“


„Das ist etwas, das ich mich in letzter Zeit öfters frage.“

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"The best lyrics make you feel like you did when you were a child looking into a mirror. You react by reaching out, trying to touch the reflected image. Only when your fingers reach the glass do you realize that the image is you. Great songs are like a mirror in that the song, like a reflected image, no longer is the experience of the writer, but the experience of the listener." (James Marsters)
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buffyfan
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 31.07.04, 14:53  Betreff: This is how it goes - Teil 4  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

-4-



Der Sommer war vorüber.

Nachdem James die Tour abgeschlossen hatte, hatte er vieles gemacht. Außer sich mit Spike beschäftigt.

Er hatte noch Konzerte gespielt, war auf Conventions gewesen, hatte mit der Band weiter an der CD gearbeitet, war mit seinem Sohn im Urlaub gewesen, war seiner Mutter auf die Nerven gegangen, ebenso wie seinen Geschwistern und seiner Ex-Frau. Und zu guter letzt hatte er noch seinen Geburtstag gefeiert. Den Zweiundvierzigsten.

War er jetzt alt?

Zweiundvierzig hörte sich auf jeden Fall schlimmer an, als Einundvierzig. Und er fühlte sich ganz und gar nicht so alt. Nur ab und zu, wenn er wenig geschlafen hatte, musste er feststellen, dass er zumindest ab und an so aussah.


Gestern hatte er sich die Haare wieder gefärbt. Und zum Glück, hatte er immer noch keine grauen Haare gefunden. Dann wäre er doch alt, oder?

Nun ja, seine Schwester fand George Clooney sexy und der war nun mal auch schon Dreiundvierzig und sein Haar hatte ebenfalls bereits einen leichten Grauschimmer.

Was sollte das auch? War das denn immer so wichtig. Er war sportlich, sah nicht gerade schlecht aus und Brad Pitt war immerhin auch schon vierzig. Nicht zu vergessen, Johnny Depp, der mit seinen einundvierzig Jahren ’Sexiest Man Alive’ war. Was sollte ihm also passieren? War das jetzt ein Anflug von Midlife Crisis?

Es wäre doch mal gar nicht so schlecht, zu wissen, ob er wirklich nur für sein Aussehen eine Rolle angeboten bekam. Warum also nicht älter werden?


Ganz einfach: Im Job war es ihm egal. Aber welcher hässliche allein stehende Mann über Vierzig fand schon eine Frau? Zumindest eine die er hübsch finden würde. Jemand der gut aussah schon. Wenn man mal das Beispiel George Clooney nahm: Neben seiner Schwester sagte selbst seine Ex-Frau immer wieder: „Wenn du jemals George Clooney triffst, dann gib ihm meine Nummer.“ Natürlich könnte es auch sein, dass sie das sagte, weil sie ihn gerne für ihr Theater engagieren wollte.


Aber wenn er mal ehrlich mit sich selbst war: Solange er Spike war, blondierte Haare hatte und den schwarzen Ledermantel trug, war er sexy. Für Frauen von 14-54. Aber immer nur auf einen blondierten, britischen Vampir reduziert zu werden, war natürlich auch nicht das, was er wollte.

Und was die Band anging, war es ihm ebenfalls egal, ob er älter wurde. Steve war auch nicht mehr der Jüngste und der Rest hätte zwar auch gut seine Söhne sein können, aber es ging ja eigentlich nur um die Musik und darum, dass sie sich gut verstanden. Und das taten sie auf jeden Fall. Und Mick Jagger war ja auch nicht grad eine Schönheit. Gut, der war auch zwanzig Jahre älter.


Und wieder die Frage: Seit wann machte er sich Gedanken über sein Alter?

****


Sarah war ein wenig aufgeregt. Gleich würde sie ans alte Buffy-Set fahren, sie würde ihr erstes Script bekommen und alle würden den Verlauf der ersten Episoden besprechen.

Und sie kannte doch schon alle. Sie wusste, wie es war mit diesen Leuten zusammen zu sein. Und dann bemerkte sie es. Es war keine Aufregung. Es war Vorfreude.

Es hatte keinen Rosenkrieg gegeben, als sie und Freddie sich getrennt hatten. Sie telefonierten auch gelegentlich miteinander. Allerdings war sie sich sicher, dass er einen neue Freundin hatte. Vielleicht nicht diese Frau, mit der er sie betrogen hatte, aber jemand anderen. Sie konnte es daran erkennen wie er sprach.


Man sollte meinen, sie würde ihn vermissen. Den Mann, von dem sie gedacht hatte, sie würde den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen. Und eigentlich vermisste sie ihn nicht, da die Lügen nun vorbei waren. Und sie liebte ihn auch nicht mehr. Aber sie fühlte sich allein.

Sie setzte sich ins Auto und fuhr los. Diesmal würde alles anders werden. Sie wollte umgänglicher sein, nett zu jedem und sich nicht anmerken lassen, wie allein sie war.


****

Als James das Set erreichte war er nervös. So nervös, wie bei seinem ersten Dreh beim Fernsehen. Er hatte keine Ahnung warum, aber er dachte dran sich eine Zigarette anzuzünden. Doch anstatt seine Gesundheit aufs Spiel zu setzten, erinnerte er sich an das riesige Nikotinpflaster auf seinem Arm und packte einen Kirschlolli aus.

Mit lässigem Gang ging er auf die Tür zu hinter der er so oft Spike gespielt hatte. Wo überall nette Leute waren, von denen er froh war, sie kennen gelernt zu haben. Er freute sich.


****

„Morgen beginnen wir mit dem Dreh um sechs Uhr. Wir wollen ja, dass ihr euch wieder an diese frühen Zeiten gewöhnt.“, lachte Joss, während er die Scripte verteilte. „Ich weiß, dass es mit dem Lernen eurer Texte ein wenig knapp ist, aber es ging leider nicht anders.


Joss, James, Tony, Nick, Aly, Michelle, Sarah und ein paar Produzenten saßen an einem Runden Tisch in Joss’ Büro.

„Morgen werdet ihr ebenfalls noch ein paar andere Schauspieler kennen lernen, die wichtig für unsere Staffel sind.“, erklärte Joss. „Nun, lest euch durch was passiert. Ihr werdet feststellen, dass Buffy Spike zufällig wieder trifft. In LA. Sie wollte nur schnell bei Angel vorbeischauen, bevor die gesamten Scoobies nach Cleveland ziehen. Ihr wisst schon: Höllenschlund. Allerdings wird keiner von der Angelcrew zu sehen sein, bis auf David. Der hatte heute keine Zeit. Irgendwelche Fragen?“


Alle schüttelten mit dem Kopf. Dann unterschrieb jeder seinen Vertrag und es wurde noch ein wenig über den Verlauf der neuen Staffel diskutiert.

Bald war klar, dass Buffy und Spike irgendwie zusammen kommen sollten. Besonders Michelle war von der Idee angetan. James war allerdings dafür, den Spike aus der zweiten Staffel mal wieder spielen zu können. Joss versprach, es sich zu merken. Allerdings war auch für ihn klar, dass Buffy und Spike, wenn möglich, diesmal ein Happy End kriegen sollten.


Sarah verhielt sich während der gesamten Diskussion relativ still. Ab und an warf sie etwas in die Runde. Schwieg dann wieder und wirkte abwesend.

Am nächsten Tag, dem Drehtag, war es ähnlich. Sarah spielte ihre Szenen und verzog sich dann in ihren Trailer. Irgendwann um die Mittagszeit griff sie sich einen Salat und setzte sich an einen der Tische.

James, der gerade aus seinem Trailer kam, sah sie uns setze sich zu ihr.


„Schmeckt’s?“, fragte er, langte auf ihren Teller und nahm sich ein Salatblatt.

„Du probierst doch schon.“, war Sarah’s antwort. Sie lächelte.


„Japp, schmeckt ganz gut.“

„Wie war dein Sommer?“, fragte Sarah.


„Klasse. Europa war spitze und der Rest der Ferien, den ich mit meinem Sohn verbracht habe, war ebenfalls toll.“, erzählte James mit einem leuchten in den Augen.

„Da fällt mir ein, Herzlichen Glückwunsch!“, meinte Sarah und streckte ihm die Hand entgegen.


„Wozu?“, fragte er und schaute verständnislos auf ihre Hand.

„Zum Geburtstag.“, sagte sie.


„Och, das ist ja jetzt auch schon ein Weilchen her.“, sagte er und lies sich von Sarah die Hand schütteln. „Danke.“

„War’s den schön?“, fragte sie.


„Der Geburtstag? Ja, war toll. Hab zu Hause gefeiert. Mit meinem Sohn und mit Liane, meiner Mutter und so. Allein die Zahl, die mit meinem Geburtstag in Verbindung gebracht wird gefällt mir nicht.“

„Midlifecrisis?“ Sarah lachte „Glaubst du, dass du dazu einen Grund hast?“


„Ich bin 42!“

„Und? Du brauchst dich doch nicht zu verstecken. Wenn du jetzt hässlich wärst…..“


„Du findest also ich sehe gut aus?“, fragte James mit einem süffisanten Grinsen und Sarah schaute schnell wieder auf ihren Salat.

„Kann sein.“, murmelte sie.


„Ich versteh dich so schlecht.“

„Kann sein!“


Beide lachten.

„Ja, sie lacht!“, freute James sich und es machte ihn ein wenig stolz, dass er dafür verantwortlich war. Moment. Wieso das denn?


„Bitte?“

„Seit gestern machst du ein Gesicht, als wäre sonst was passiert.“, sprach James endlich an, was schon alle bemerkt hatten.


„Liest du keine Zeitung? Mein Sommer war nicht soll toll wie deiner.“, schnauzte sie ihn an.

Das musste er sich nicht gefallen lassen. Ohne eine Wort stand er auf und verschwand in seinem Trailer, wo er sich seine Gitarre griff und sich erstmal abreagierte.


„Scheiße.“, murmelte Sarah währenddessen über ihren Salat hinweg.

****

„James, kann ich reinkommen?“ Sarah hatte den Kopf zur Tür rein gesteckt und sah James, der gerade an den Seiten seiner Gitarre zupfte.

„Tu was du nicht lassen kannst.“, meinte er kühl und spielte unbeirrt weiter.


Sarah nahm dies als Einladung, ging in den Raum und setzte sich auf das Sofa, das an der Wand stand.

„James, es tut mir leid.“, begann sie.


Er stellte seine Gitarre weg und rückte den Stuhl so, dass er sie ansah. „Sarah, jeder hier am Set hat bemerkt, dass du deine gute Laune nur vorgibst. Ich wollte einfach nur wissen, was los ist. Da musst du mich nicht gleich so anschnauzen. Ich weiß, was los war, aber ich dachte nicht, dass dieser Idiot der Grund dafür ist.“

„Er ist kein Idiot!“


„Natürlich nicht, sag mir nen anderen Begriff für jemanden, der seine Frau betrügt.“, griff James sie an.

Sarah blickte traurig auf den Boden.


„Hey, sorry, ich meinte es nicht so.“, sagte James.

„Es ist doch nicht, weil wir jetzt geschieden sind. Ich liebe ihn auch nicht mehr, aber hast du ne Ahnung wie verdammt scheiße es ist, alleine zu sein? Wenn ich abends nach Hause komme, dann ist niemand da. Gut, vielleicht war es früher auch so, aber jetzt weiß ich, dass es immer so sein wird. Weißt du, was das für ein Gefühl ist?“ Tränen rannten ihre Wangen hinunter.


„Das weiß ich, Sarah.“, sagte er sanft und wischte mit einem Daumen ihre Tränen weg. „Ich weiß, es ist nicht einfach sie zu trennen. Ich erinnere mich noch gut, daran wie dreckig es mir ging, als Liane und ich uns haben scheiden lassen. Ich wusste, dass es richtig war, aber es war schrecklich plötzlich alleine zu sein. Und auch jetzt ist es das. In letzter Zeit wird mir immer mehr bewusst wie schrecklich es ist nach Hause zu kommen und niemand ist da. Aber sei doch mal ehrlich. Du bist doch gar nicht alleine. Du hast Freunde, Kollegen. Alle sind da. Jeden Tag.“

„Aber…..es ist….es fühlt sich an, als ob es nie wieder aufhört.“


„Auch das geht vorbei.“, versprach er und setze sich neben sie auf das Sofa. Er legte einen Arm um sie und sie sah ihn dankend an.

„Man stirbt nicht dran. Ich alter Mann lebe ja auch noch.“, witzelte er und brachte sie damit erneut zum Lachen.


„Danke.“, sagte sie.

„Kein Problem.“


„James…also….würdest du…..wollen….ähm….hättest du…..“

James unterbrach sie: „Luft holen. Neu ansetzen.“


Sie schenkte ihm einen giftigen Blick, den er nur mit einem Grinsen quittierte.

„Hättest du Lust heute Abend mit mir ins Kino zu gehen?“, fragte sie und fragte sich im nächsten Augenblick selbst, warum sie das getan hatte.


„Warum nicht? An sich drehen wir ja nur bis fünf.“

„Treffen wir uns vorm Kino?“, fragte sie.


„Welches?“, fragte er. „Wir sind in LA.“

„Du weißt schon, dieses große wo immer die Premieren stattfinden. Keine Ahnung wie das heißt.“, erklärte Sarah.

„Ich weiß auch nicht wie das heißt, aber das kenne ich.“


„Um halb acht, ja?“

„In Ordnung.“


Ein Blick auf die Uhr verriet Sarah, dass es zeit für sie war zu gehen. „In zehn Minuten muss ich fertig in der Küche vom Summers Haus stehen.“, entschuldigte sie sich.

„Was sitzt du dann noch hier? Wir sehen uns später im Summers Wohnzimmer.“, grinste er.


****

„Was hast du denn bei James gemacht?“, wollte Michelle wissen, die in der Summers Küche neben Sarah stand und ebenfalls auf Drehbeginn wartete. „Jedenfalls hat er es irgendwie geschafft, dass du nicht mehr so mürrisch guckst.“

„Hab mich entschuldigt. Er hatte mich auch gefragt, warum ich so drauf bin und dann hab ich ihn angeschnauzt. Da musste ich mich wohl entschuldigen.“, erklärte die Blonde.


„Und deshalb bist du jetzt wieder gut drauf?“ Michelle verstand nicht ganz.

„Er hat mir quasi erklärt, dass eine Scheidung kein Grund ist zu denken meine Leben wäre vorbei. Er muss es ja wissen.“


„Guter James. Und sonst?“

„Und sonst?“


„Na, ich meine, ihr seid doch beide geschieden. Ihr könntet euch ja mal ein wenig austauschen.“

„Michelle!“


„Is ja gut, ich sag ja gar nichts mehr.“ Sie hob abwehrend die Hände hoch und grinste Sarah an.

„So, wir wollen anfangen.“, störte die Stimme des Regisseurs und die beiden stritten sich als Dawn und Buffy weiter.



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Anmerkung: Mir ist durchaus bewusst, dass es Ghost of the Robot nicht mehr gibt, aber dieser Teil wurde vor James', mehr oder weniger, plötzlichem Sinneswandel geschrieben....

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buffyfan
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 04.08.04, 15:09  Betreff: Re: This is how it goes  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

-5-



Pünktlich um halb acht stand Sarah vor dem riesigen Kino. Sie war ganz normal gekleidet, konnte aber trotzdem nicht verhindern, dass sie einige Male um ein Autogramm gebeten wurde. Sie hätte nicht gedacht, dass 3 Jahre alte Jeans so auffällig sein konnten. Vielleicht das etwas elegantere Top, das sie trug um die Jeans ein wenig aufzupeppen.


Zehn Minuten zu spät kam James angehechelt. „Sorry, ich hatte den Verkehr um diese Uhrzeit unterschätzt. Ich dachte, von Santa Monica nach Hollywood würde ich so spät nicht sehr lange brauchen. Hast du lange gewartet?“


„Na ja, ich war auch überpünktlich. Bin lange nicht mehr richtig ausgegangen, außer auf Partys, auf die man nicht spät genug kommen kann.“, grinste sie.

„Ich verstehe.“, meinte James, während er in seiner Lederjacke nach einem Lolli suchte. Als er fündig wurde, riss er das Papier auf und steckte ihn in den Mund. „Du auch?“, bot er ihr an, als er einen zweiten fand.


„Nein danke. Zu süß.“

„Besser als Nikotin.“, meinte er. „Ich möchte nicht meine Lunge sein.“


„Na ja, zum Glück hast du mit damit aufgehört. Das war ja auch widerlich. Wenn ich dich das nächste Mal küssen muss, sollte ich auch mal vorher rauchen, dann weißt du mal wie das ist.“, lachte sie.

„Hey. Ich hab nie vor Kussszenen geraucht. Und auch keine Zwiebeln oder so was gegessen.“, verteidigte er sich.


„Ja ja…..“, meinte sie und grinste. „Welchen Film gucken wir?“, fragte sie und drehte sich um, um die Plakate zu begutachten.

„Irgendeinen Film, der nicht schnulzig ist und erst recht keinen, in dem irgendwer heiratet oder so.“, meinte er und stellte sich neben sie.


„Sehe ich genauso. Was Witziges?“, fragte sie und deutete auf ein Plakat.

„Wenn diese Frau mitspielt, wird vielleicht vorgegeben, es sei witzig. Sie ist aber nicht witzig. Find ich zumindest. Und schlecht ist sie auch noch.“, zog James über die Hauptdarstellerin her.


„Sag so was nicht zu laut, Mister! Aber unter uns, ich sehe das genauso.“

„Also?“


„Dann bleibt und nur noch ‚Van Helsing’ übrig.“, stellte Sarah fest.

„Was mit Vampiren? Das ist ja mal was Neues für uns. Was meinst du?“, grinste James.


„Das gucken wir.“, meinte Sarah begeistert und zog James ins Kino.

Als die Tür sich hinter den beiden wieder schloss, bereute sie es sofort. Ungefähr 10 Mädchen im Alter von etwa 15 Jahren starrten die beiden an, als hätten sie noch nie andere Menschen gesehen. Und sofort fingen sie an zu tuscheln.


„Haben die keine Eltern? Wieso gehen die unter der Woche ins Kino?“, flüsterte James.

Sarah zuckte mit den Schultern. Und sofort wurde James bewusst, warum er das gesagt hatte. Alle 10 Mädchen kamen auf die beiden zu. Und James brachte noch ein „Mit braunen Haaren war alles einfacher.“ heraus, bevor eine reichlich nervöse Blonde ihn fragte, ob er James Marsters sei.


„Japp, bin ich.“, gab er zu. Er konnte das mit der Haarfarbe schlecht leugnen.

„Könnte ich…ähm…..würdest du…..ähm….vielleicht…ein Autogramm?“, brachte sie heraus.


„Kein Problem. Stift?“

Das Mädchen zauberte sofort ein Stück Papier aus ihrem Rucksack und dazu einen pinken Kugelschreiber, den sie ihm mit leuchtenden Augen hinhielt, während Sarah auch schon dabei war, ein paar Autogramme zu schreiben. „Name?“, fragte James das immer nervöser werdende Mädchen.


„Bianca.“, brachte sie gerade so heraus.

Nach fünf Minuten waren James und Sarah fertig, nicht aber ohne weiterhin von den zehn beobachtet zu werden.


„Ich sag dir, das lag nur an deiner auffälligen Frisur.“, beschuldigte Sarah ihn.

„Sicher.“, meinte er.


„Die waren doch mehr froh dich zu sehen als mich. Die eine wäre beinahe gestorben bei deinem Anblick.“, meinte Sarah.

„Ach Quatsch.“


„Sicher. Die waren so nervös, weil sie zuviel Kaffee getrunken hatten. James, kommst du jetzt endlich mal von deinem ‚Ich-bin-alt-und-hässlich-Trip’ runter? Diese Mädchen waren vielleicht 15 und die hätten wahrscheinlich alles für dich getan.“

„Lass uns Karten kaufen.“, lenkte James ab. „Ich lad dich ein.“


„Das brauchst du nicht.“, erwiderte sie.

„Wieso nicht? Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass du mehr Geld auf dem Konto hast als ich, aber arm bin ich auch nicht gerade. Ich kann es mir schon leisten, dich ins Kino einzuladen.“


„In Ordnung. Ich geh dann Popcorn kaufen.“, sagte sie und verschwand.

An der Treppe zu den Kinosälen trafen die beide sich wieder. James mit zwei Karten und Sarah bepackt mit Popcorn und Getränken.


„Kein Red Bull?“, fragte James und sah sie an wie ein Fünfjähriger.

„Sicher nicht. Du kannst doch so schon nicht still sitzen.“, grinste sie. „Aber die hab ich dir mitgebracht.“, sagte sie und hielt ihm drei Lollis hin.


„Danke.“ Ein Strahlen erschien auf seinem Gesicht und er gab ihr einen Kuss auf die Wange, der Sarah rot werden ließ.

Er nahm ihr ein paar Dinge ab und zusammen gingen sie die Treppe hoch. Oben angekommen fanden sie schnell den Kinosaal in dem ‚Van Helsing’ laufen sollte.


Als sie hineingingen, brauchten sie auch nicht lange um ihren Platz zu finden. Hingesetzt, stellte sie fest, dass das Kino relativ voll war und als sie sich umdrehten, blickten sie in das breite Lächeln der Fünfzehnjährigen.

„Sind die für den Film nicht zu jung?“, fragte James.


„Schon mal von gefälschten Ausweisen gehört?“, fragte Sarah.

„ So was hatte ich nicht.“, behauptete James.


„Natürlich nicht… lass mich rechnen… das war 1977. In dem Jahr bin ich geboren. Du hattest bestimmt einen gefälschten Ausweis.“, lachte Sarah.

„Siehste. Ich bin alt. Als ich 15 war, wurdest du geboren. Mein Gott. Und ja, ich hatte so’n Ding. War ein kleiner Punk. Hab viel scheiß gemacht. Aber ich wette, die Ausweise heute sind besser gefälscht.“


„Ich schicke dich morgen zum Psychiater. Das geht ja so nicht weiter. Du alter Mann…“, sagte sie und schmatze ihre Popcorn.

Dann fing der Film auch schon an, die kichernden Mädchen wurden aber erst leiser, als sie das äußerst ansprechende Äußere von Hugh Jackman erblickten.


„Guck an, James, der Mann ist bestimmt auch dein Alter.“, flüsterte Sarah.

„Und er hat auch so einen Ledermantel.“ Er überlegte kurz. „Aber meiner ist schöner. Also ich meine, der von Spike.“


„Auf jeden Fall.“, pflichtete Sarah ihm bei.

Nach zwei Stunden Vampiren und deren Jäger, verließen Sarah und James das Kino.


„Also mal ehrlich. Buffy musste doch schon schlimmere Sachen machen und schlimmeres verhindern.“, behauptete Sarah.

„Die hatten hier aber auch nur zwei Stunden Zeit. Und Buffy hatte 7 Staffeln.“, meinte James.


„Da hast du nun auch wieder Recht.“

Kurz wusste keiner von beiden, was er sagen sollte. Beide waren den Abend über abgelenkt gewesen von ihren Sorgen und es fühlte sich gut an.

Sarah hatte einen Abend verbracht ohne ständig daran erinnert zu werden, dass zu Hause keiner warten würde oder dran zu denken, dass sie ewig allein bleiben würde. Dafür war sie unendlich dankbar.


Sie waren noch ein Stück gegangen. Bis zu Sarahs Wagen. Ohne ein Wort zu sagen. Sie schloss die Tür auf und drehte sich zu James um.

„Danke.“


„Wir waren doch bloß im Kino. Und genau genommen, hast du mich gefragt.“, sagte James.

„Trotzdem.“, sagte sie und blieb an seinen Augen hängen, als sie ihren Blick über sein Gesicht wandern ließ. Und diese Augen waren verdammt blau.

Vorsichtig neigte James seinen Kopf herunter, ohne darüber nachzudenken, was er tat.

Keine Sekunde verging und ihre Lippen trafen sich.


Eine Minute später war der Zauber vorbei. Beiden dämmerte es ein wenig und sie fuhren auseinander. Sarah setze sich mit einem „Bis morgen“ ins Auto und fuhr davon.

Langsam ging James zu seinem Auto. Er versuchte an alles zu denken, nur nicht an das, was eben geschehen war.


Auf dem Weg nach Hause konzentrierte er sich so sehr auf die Straße, dass er fast an seinem Haus vorbei gefahren wäre.

Er parkte das Auto in der Garage und ging ins Haus. Er warf die Schlüssel auf einen kleinen Tisch im Flur und schaute in den Spiegel der Garderobe.


„Junge, vielleicht wirst du doch älter.“

Er hatte gerade eine fünfzehn Jahre jüngere Frau geküsst. Wenn das kein Anflug von Midlifecrisis war. Das war genau das, worüber sich seine Schwester in Filmen immer lustig gemacht hatte und gemeint hatte, die Männer wären halt über vierzig. Sie musste es wissen. Sie war schließlich eine Frau.

Was war das? Das war Sarah gewesen. Eine Freundin. Niemand, den er einfach so außerhalb seines Jobs küssen würde. Hatte er etwa doch ein wenig Angst alleine zu bleiben?


If she’s out there somewhere-somewhere

I would give everything to know

Just to hold and to finally have her

Take me to sunrise from indigo


War er denn überhaupt in der Lage alleine zu leben? Gut, er hatte das jetzt so einige Zeit mitgemacht, aber er war auch schon länger mit jemandem zusammen gewesen. Zur Not könnte er sicher bei seiner Mutter einziehen. Aber so weit wollte er es nicht kommen lassen. Er liebte seine Mutter, aber -


If it’s to be

That there’s just no one for me

I’ll try not to cry much

So no one will see


Aber was hatte er noch zu Sarah gesagt? „Du bist nicht alleine, du hast Freunde, Kollegen…“ Eben. Genau die hatte er auch. Man sollte halt nur nicht anfangen seine Kollegen zu küssen, so wie er es getan hatte. Keine gute Basis.

Aber wenn er Freunde hatte, würde es da draußen vielleicht auch jemanden für ihn geben.


But if it’s to be

That there is anyone for me

Our hearts will shine

So everyone will see

I’ve got some time,

So maybe if you’re free

I could use a friend

Just to talk to me



If she’s out there somewhere-somewhere

I would give everything to know

Just to hold and to finally have her

Take me to sunrise from indigo


Als er noch jung war, war alles ein wenig einfacher gewesen. Man musste nur gut aussehen und schon hatte man jemanden. Das war für ihn in der Schule zwar zuerst nicht der Fall gewesen, aber irgendwie fand er dann ja doch Liane. Aber in jungen Jahren hatte man sich um das alles auch nicht so gekümmert. Man war einfach zusammen.


Spent most of my life without

Anyone near

Never cared what happened

I never saw clear

Aber mittlerweile galt für ihn jetzt oder nie. Noch war sein Äußeres ansprechend genug, aber es war schwer jemanden zu finden, der es ernst meinte.


But I’m getting older now

And I’m thinking of my end

And to leave without love

Or without a friend

What if getting late

Maybe if I try

I could find someone

Before I die



If she’s out there somewhere-somewhere

I would give everything to know

Just to hold and to finally have her

Take me to sunrise from indigo



It’s not over yet...

I’m still standing



If it’s to be

That there is anyone for me

Our hearts will shine

So everyone will see

I’ve got some time,

So maybe if you’re free

I could use a friend

Just to talk to me


Am anderen Ende der Stadt saß Sarah vor dem Fernseher und zappte durch die Kanäle. Warum war das passiert? Wie konnten sie dazu kommen, sich zu küssen? Er war ein blondierter, sturer Schauspieler, der der Meinung war, zu alt zu sein. Also gar nicht die Sorte Mensch, die sie außerhalb des Jobs küssen würde. Überhaupt gar nicht.


Aber der Abend war schön gewesen.

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buffyfan
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New PostErstellt: 10.08.04, 18:16  Betreff: This is how it goes - Teil 6  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

6-



Sarah stieg ins Auto. In einer Stunde würde der Dreh beginnen. Seitdem sie mit James im Kino gewesen war, hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen. Aber an ihn gedacht.

Sie hatten sich geküsst. Oder hatte er sie geküsst? Sie ihn?

Was nahm er sich da überhaupt raus?

Das worüber sie sich schon den ganzen Tag den Kopf zerbrach, wollte ihr auch nicht klar werden. Was sollte sie heute tun? Wie sollte sie ihm gegenüber treten? Sollte sie irgendetwas Bestimmtes sagen?



James war derweil schon den halben Tag am Set und war heilfroh, dass Sarah mit den ersten Szenen dieses Tages nichts zu tun hatte. Trotzdem fieberte er ihrer Ankunft immer noch nicht entgegen. Die Situation war einfach zu verwirrend. Er wusste ja noch nicht mal, warum das alles passiert war. Und er machte sie ´nen Kopf wegen einem verfluchten Kuss.



„James, wenn Sarah dann da ist, besprechen wir dann den weiteren Drehtag, ja?“, riss Joss ihn dann aus seinen Gedanken.



„Ähm ja…..wenn Sarah da ist.“, murmelte er.



„Bitte?“



„Ach, nichts.“, sagte James mit einer wegwischenden Handbewegung und begab sich auf die Suche nach ein paar Lollis. Eventuell auch auf die Suche nach einem dritten Nikotinpflaster. Irgendwas zur Beruhigung.

Gott, wie ein Teenager.



„Wir beginnen dann jetzt mit dem Gespräch zwischen Buffy und Spike, später…“



Sarah saß in dem Konferenzraum und lauschte Joss, der den Rest des Drehplans erklärte. James saß direkt gegenüber von ihr, hatte einen Lolli im Mund und hibbelte mehr herum als sonst.

Und jetzt hatte sie auch die erste Szene ihres Drehtages mit ihm. Wie sollte das bloß enden?





„Du hättest mir auch einfach sagen können, dass du nicht in der Hölle gelandet bist.“, keifte sie.



„Hätte ich anrufen sollen ‚Hey Buffy, hier ist Spike. Ich bin nicht in der Hölle, ich bin bei Angel.’ Wo ist da eigentlich der Unterschied? Warte, ich hab’s: Bei Angel ist es lustiger…und in der Hölle ist es heißer. “ Er grinste dreckig.



„Spike kannst du das ganze hier mal ernst nehmen?“



„Tue ich das nicht?“



„Nein verdammt. Du warst ein Jahr lang wieder da, ohne dich zu melden. Was soll ich denn davon halten? Darf ich da denn keine Erklärung erwarten?“



„Warum? Es konnte dir doch scheißegal sein, wo ich war. Ich war dir doch auch scheißegal.“



„Bitte? Du warst mir nicht scheißegal. Vielleicht erinnerst du dich noch an die letzten Worte, die wir wechselten.“



Damit verließ sie mit einem lauten Türenknallen den Raum. Spike sah ihr nur hinterher.



„Cut!“, schrie der Regisseur. „Sehr schön. Die nächste Szene wäre dann die auf dem Friedhof. Alyson und die neue Schauspielerin sind schon da. Wir erwarten euch dann dort in einer halben Stunde.“



Sarah wollte so schnell wie möglich weg von hier. Ihr war jede Gesellschaft lieber als die von James.



„Sarah!“ Zu spät.



„Was?!“, fragte sie etwas zu energisch.



„Könnten wir reden?“, fragte James und sah sie bittend an.



„Ich wüsste nicht worüber.“, meinte sie schnippisch und machte sich aus dem Staub.



„Was ist denn in die gefahren?“, fragte Michelle, die gerade auf dem Weg zu einem anderen Set war.



„Frag mich nicht.“, meinte James und biss die Zähne zusammen.



Pünktlich stand James auf dem Friedhofs Set. Es war dunkel. Saukalt und er rechnete damit, dass es jede Minute anfangen würde zu regnen.



„Wo hast du Sarah gelassen?“, frage Aly.



„Bin ich ihr Kindermädchen?“, fragte er stur.



„Ich frag nie wieder.“, meinte Aly beleidigt.



„Aly, tut mir Leid. Ich meinte es nicht so. Ist nicht mein Tag heute.“, entschuldigte er sich.



„Schon okay.“ Aly lächelte ihn versöhnlich an. „Hast du schon unsere neue Kollegin kennen gelernt?“



„Nein, wie ist sie so?“



„Sagen wir mal so. Sie wird nicht meine beste Freundin. Ich glaube nicht, dass ich mich besonders gut mit ihr verstehen werde. Und ich glaube auch nicht, dass es mit ihr und Sarah gut geht. Sie scheint etwas abgehoben zu sein.“, erklärte Aly.



„Müsste ich sie kennen?“



„Mir sagte der Name Susan Richards soviel wie Logarithmusfunktionen.“, grinste Aly.



„Geht mir genauso.“



Von weitem konnte James den Regisseur und eine große schlanke Brünette erkennen, die auf Aly und ihn zukamen.



„James, das ist Susan Richards. Sie wird die Rolle der Mary übernehmen. Du weißt schon, eine der Jägerinnen. Aly hat sie bereits kennen gelernt.“, wurde Susan ihm vorgestellt.



Bevor James irgendetwas sagen konnte war Susan ihm auch schon um den Hals gefallen. „Oh, mein Gott. Das ist ja so toll, dass wir mal zusammenarbeiten können.“, kreischte sie und stellte sich neben ihn, als wolle sie mit ihm Händchen halten.



James sah in Alys Richtung und zog die linke Augenbraue hoch. „Ja, ist es.“



„Wo ist denn Sarah?“, fragte der Regisseur.



Aly und James zuckten mit den Schultern. „Na, das ist ja wunderbar.“



Eine halbe Stunde später war Sarah immer noch nicht aufgetaucht. Auf ihrem Handy war sie nicht zu erreichen und auch sonst wusste niemand wo sie sein könnte.



Nach der vierten Tasse Kaffee und der zehnten spannenden Story von Susan, hatte Miss Gellar dann die Güte zu erscheinen.



„Ach nein, Miss Gellar! Womit haben wir die Ehre?“, fragte James, während er in seine Tasse guckte.



„Ich wurde aufgehalten.“



„Wovon? Vom zickig sein? Oder hast du dir einfach mal vorgenommen, mir den Tag zu versauen?“, fragte der Blonde.



„Nein, das ist ja wohl deine Aufgabe.“ Sie sah ihn verachtend an.



„Wenn du mir jetzt endlich mal erklären könntest, was mit dir los ist.“



„Alles ist in Ordnung. Wir können drehen.“



Aly sah ihn fragend an. Er zuckte nur mit den Schultern. Und bevor er sie aufhalten konnte, ging Susan auf Sarah zu.



„Hi, ich bin Susan Richards. Ich spiele Mary.“, stellte sie sich vor. Allerdings hätte sie den überheblichen Ton in der Stimme weglassen sollen.



„Schön für dich.“, war Sarahs einzige Antwort.



Fünf Minuten später begann dann endlich der Dreh.



„Spike? Was willst du hier?“ Es war nicht schwierig für Sarah James genervt anzugucken.



„Dir helfen, wie früher.“



„Nichts ist wie früher, verschwinde. Du wolltest mir heute ja noch nicht mal zuhören oder mir erklären, warum du dich nicht gemeldet hast. Dann kannst du auch abhauen. Sieht so aus, als hätten wir uns nichts zu sagen.“



„Was war denn früher?“, fragte Mary neugierig.



„Vielleicht sollten Mary und ich nach Hause gehen.“, bot Willow an.



„Nein, ihr bleibt. Spike kann gehen.“



„Ich………………………………………“



„Cut!“, wurde unterbrochen. „James du warst an der Reihe.“



„Ich habe meinen Text vergessen. Nichts Weltbewegendes.“



„Doch, dadurch verlängert sich der Dreh. Nur weil du unfähig bist, dir drei Wörter zu merken.“, schnappte Sarah.



„Falsch. Der Dreh verlängert sich, weil du eine halbe Stunde zu spät hier angekommen bist. Es ist also ganz bestimmt nicht meine Schuld. Ich bin auch nicht derjenige, der hier irgendwen ignoriert. Was habe ich dir getan?“



„Das weißt du doch.“, schrie sie ihn an.



„Stopp! Wir drehen jetzt weiter. Klärt euren privaten Kram woanders.“, unterbrach der Regisseur.



„Weiber!“, ertönte es von James.



Nach unzähligen Unterbrechungen schafften sie es irgendwie noch diese Szene abzudrehen. Sarah sagte kein Wort mehr, solange sie nicht musste und Susan tat ihr bestes sich aufzuspielen.



Zurück am Set herrschte nach wie vor eisige Stimmung, von der Susan, die anscheinend einem Magneten folgte, der in James’ Hintern stecken musste, nichts mitbekam. Sie erzählte fröhlich, seit wann sie schauspielerte und wie viele Leute ihr schon gesagt hätten, wie unglaublich gut sie wäre.



„Mir wurde auch schon mal ein Porno angeboten, aber das ist nichts für mich.“, erzählte sie James, der gerade versuchte seinen Text zu lernen und sich wünschte, er wäre dazu in seinem Trailer gegangen.



„Ach, nein.“ Ersah kurz von seinem Script auf und sah sie verwundert an, obwohl er zugeben musste, dass ihn bei dieser Frau gar nichts mehr wunderte.



„Doch. Aber ich bin doch Schauspielerin. Ich weiß gar nicht, wie die auf so eine Idee kommen konnten, ich würde so was drehen.“



‚Du hast die Intelligenz ja auch nicht gerade mit Löffeln gefressen.’, dachte James, sagte aber: „Kann ich auch nicht nachvollziehen. Nicht, dass du schlecht aussehen würdest, aber das ist ja wohl nicht dein Ding.“



„Du findest ich sehe gut aus?“, fragte sein Gegenüber zuckersüß.



‚Klasse, Jim. Hast du toll gemacht!’ „Mmh.“, murmelte er und hoffte inständig, dass sie da nicht weiter nachhaken würde. Sie würde da sicher etwas falsch verstehen.



„Ich hab jetzt auch darüber nachgedacht, mal Theater zu spielen. Shakespeare oder so.“, erzählte sie unverblümt.



„Shakespeare?“ Plötzlich schrillten bei James alle Alarmglocken und er legte sofort sein Script zur Seite. Wenn diese Frau Shakespeare spielen würde, würde der gute alte William sich im Grabe umdrehen. Vielleicht hätte er ihr zu dem Porno raten sollen. Das wäre nicht so anspruchsvoll gewesen. „Was denn genau?“, hakte er nach.



„Also mein Agent sagte mir, in einem Theater in Los Angeles spielen sie demnächst Macbeth. Sie suchen noch die Lady Macbeth. Ich dachte, ich könnte mal vorsprechen.“



‚Oh Gott, oh Gott, oh Gott. NEIN! Nicht Macbeth. Bitte nicht!’ „Hältst du das denn für eine gute Idee?“, fragte er vorsichtig. „Ich meine, es ist nicht einfach. Die Umstellung vom Fernsehen zum Theater. Das ist ein riesen Unterschied. Ich komme vom Theater und es war wirklich nicht einfach.“



„Ich weiß! Ich dachte auch, du könntest mir da eventuell helfen. So unter Kollegen. Magst du Shakespeare?“ James hatte den Eindruck, er wäre Spike und neben ihm säße Harmony.



„Macbeth ist mein Lieblingsstück.“, murmelte er gequält, als die Tür aufging und er ernsthaft dachte, erlöst zu werden.



Als er jedoch sah, wer durch die Tür kam, änderte er seine Meinung und musste feststellen, dass diese Person ihm hier sicher nicht raushelfen würde.



„Sarah!“, kreischte Susan erfreut. „Ich habe James gerade von meinen Plänen erzählt.“



Sarah ignorierte sie und ging zur Kaffeemaschine um sich eine Tasse einzugießen.



„Sarah, könnten wir reden?“ James sprang auf um zu verhindern, dass Susan sich auf seinen Schoß setzte, stellte dann allerdings fest, dass der Satz, der soeben aus seinem Mund gekommen war, nicht der beste war.



„Wir haben nichts zu bereden.“, meinte sie und wollte an ihm vorbei. Er hielt sie fest.



„Doch haben wir. Ich hab es satt mich von dir anscheißen zu lassen. Ich weiß noch nicht mal, warum du mich plötzlich so hasst.“, sagte er etwas zu laut.



„Dann denk mal drüber nach.“



Damit verschwanden Sarah und ihre Tasse Kaffee aus dem Raum.



Susan begann wieder drauflos zu plappern und James versuchte höflich die Worte ‚Shakespeare’, ‚ Theater’ und ‚Macbeth’ zu ignorieren, damit nicht ein Unglück geschah. Außerdem hörte er ihr eh nicht richtig zu, sondern dachte darüber nach, was Sarah hatte.




Und plötzlich war es da. Es gab nur eine Möglichkeit warum Sarah sauer sein konnte.



Fluchtartig verließ er den Raum. Susan schien es erst nicht zu bemerken, denn sie redete munter weiter. James vernahm einige Sekunden später ein „James, wo willst du denn so schnell hin?“ aber er war auf dem Weg zu Sarahs Trailer.



Er klopfte.



„Herein!“



Er öffnete die Tür und trat ein.



„Was willst du?“, fuhr Sarah ihn an.



„Du bist sauer, weil ich dich geküsst habe.“, ignorierte er ihre Worte und setze sich einfach auf einen Stuhl.



„Kann sein.“



„Du hast mich zurückgeküsst.“, erinnerte er sich.



„Ist das so?“



„Ja.“



„Dann wäre das ja geklärt, nicht wahr?“ Sie sah ihn energisch an. „Dann kannst du ja gehen.“



„Bitte?“ Er sprang von seinem Stuhl auf. „Sarah, wie alt bist du? Können wir das nicht wie Erwachsene klären? Ich versteh einfach nicht, warum du sauer bist.“



„Du hast mich geküsst!“, schrie sie ihn an.



„Und? Was soll ich jetzt machen? Glaubst du, ich hab das vergessen? Soll ich dir was sagen? Ich hab darüber nachgedacht. Ich hab versucht, mir selbst zu erklären, warum ich das gemacht habe und ich habe keine Antwort gefunden. Vielleicht weil wir beide in letzter Zeit ein wenig einsam waren, oder so. Aber leugne doch einfach nicht, dass du mich auch geküsst hast. Warum verhältst du dich so? Es war doch nur ein gottverdammter Kuss. Wenn ich dich jetzt auf deiner Motorhaube gefickt hätte, könnte ich dich ja verstehen, aber das? Warum vergessen wir das nicht einfach?“ Während seiner Rede war er im Zimmer herumgetigert und Sarah sah ihn nur an. „So ein Kindergarten!“, fluchte er und verließ den Raum.

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"The best lyrics make you feel like you did when you were a child looking into a mirror. You react by reaching out, trying to touch the reflected image. Only when your fingers reach the glass do you realize that the image is you. Great songs are like a mirror in that the song, like a reflected image, no longer is the experience of the writer, but the experience of the listener." (James Marsters)
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buffyfan
blutjunger Vampir


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New PostErstellt: 15.08.04, 14:27  Betreff: This is how it goes - Teil 7  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

-7-



Noch lange hatte Sarah in ihrem Trailer gesessen und über seine Worte nachgedacht.

Stellte sie sich wirklich so an?

Das glaubte sie eigentlich nicht. Er war derjenige gewesen, der sie geküsst hatte und wie sonst hätte sie reagieren sollen, wenn nicht mit Ignoranz?

James hatte wahrscheinlich sogar recht gehabt, als er sagte, sie wären wohl beide ein wenig einsam gewesen, aber ein Grund war es auch nicht.

Doch je länger sie darüber nachdachte, wurde ihr bewusst, dass sie eventuell doch etwas mit ihrer Reaktion übertrieben hatte. Es war nur ein Kuss gewesen. Sie hatten sich schon oft geküsst – als Buffy und Spike.

Sie hatte Angst gehabt, dass dieser winzige Kuss das zerstört haben könnte, was sie aufgebaut hatten. Freundschaft und Vertrauen. Wahrscheinlich wusste James selbst nicht einmal, warum er sie geküsst hatte!

Und jetzt? Sollte sie ihn fragen? Ihn einfach darauf ansprechen? Sie würde gerne jemanden um Rat fragen, aber ihr fiel niemand ein.

Ihre beste Freundin lebte in New York und ansonsten hatte Sarah nur oberflächliche Bekannte. Am Set von „Buffy“ hatte sie nie versucht eine richtige Freundschaft zu jemandem aufzubauen. Zumindest keine, die bis ins Privatleben ging. In den letzten Drehwochen der siebten Staffel hatte sie sich am besten mit James verstanden. Doch der schied ja nun aus.

Zu Beginn von „Buffy“ war Aly wie eine Freundin gewesen, doch das hatte sich im Laufe der sieben Jahre extrem auseinander entwickelt.


Tony? Nein, eher nicht. Der verstand sich zu gut mir James. Nick? Sie hatte nie sonderlich viel mit ihm zu tun gehabt und außerdem hielten die Männer doch immer zusammen. So schied auch Tom Lenk aus, den sie auch noch nicht lange genug kannte.

Michelle war da noch, aber die würde sicher in jeder Hinsicht zu James halten, da Sarah wusste, dass Michelle ihn schon ewig bewunderte.

Übrig blieben letztendlich nur ein paar Nebendarsteller, sowie die Stuntleute, die Maskenbildner, die Kameramänner, der Rest der Crew und Joss.

Alle scheiden aus.


Sarah erkannte, dass sie alleine war. Hätte sie sich mehr darum gekümmert, Freundschaften auszubauen und Privatleben und Beruf nicht immer so strikt getrennt, hätte sie dieses Problem jetzt nicht gehabt.


Sie sah auf die Uhr. In einer halben Stunde musste sie wieder drehen. Sie entschied, Aly zu fragen, ob sie einen Augenblick Zeit hätte.


James hatte sich derweil draußen auf eine Bank gesetzt und dachte über sein Leben nach. Warum auch immer er das tat.

War seine Reaktion zu hart gewesen? Nein! Schließlich hatte sie ihn wie den letzten Dreck behandelt. Aber wieso? Sie hätten es doch auch einfach totschweigen können. Sie hätten sich verhalten können wie immer und das einfach vergessen. Aber wollte er das überhaupt vergessen?

Er kannte diese Frau jetzt seit sieben Jahren und nie war es ihm in den Sinn gekommen, sie zu küssen. Na ja, gut, wenn er ganz ehrlich war, hatte er es nie ausgeschlossen, aber es gab ja auch mal Zeiten, in denen er kein Single gewesen war.

Wenn er das verglich, stellte sich heraus, dass er nach der Scheidung immer glücklicher gewesen war, wenn er alleine war. Er hatte keinen Ärger mit Frauen gehabt, hatte seine Ruhe, wenn er nach Hause kam…

Aber jetzt war alles anders. Er glaubte noch nicht mal, dass es an seinem Alter lag, sondern eher daran, dass genug Zeit seit der Scheidung vergangen war, um wieder mit jemandem ernsthaft zusammen zu sein. Und unterbewusst suchte er nach diesem Jemand. Aber Sarah? War sie nicht zu jung für ihn? War er nicht zu alt für sie? Was fühlte er überhaupt für sie? Bisher war sie einfach seine beste Freundin, fast schon wie eine Schwester, am Set gewesen. Und jetzt?


Klopf. Klopf.


„Aly? Bist du da?“ Es war Sarah, die gerade vor Alyson’s Trailer stand, um mit ihr zu reden.


„Klar. Komm ruhig rein.“, kam es von drinnen.


„Hi.“, meinte Sarah unsicher.


„Ähm, kann ich was für dich tun?“, fragte Aly verwundert. Sie konnte sich absolut nicht vorstellen, was Sarah von ihr wollte. Sie waren ja nicht gerade die besten Freundinnen.


„Könntest du ja…“


„Setz dich doch.“, bot Aly ihr an. Sarah kam dem Angebot nach.


„Also, worum geht’s?“, fragte Aly.


„Na ja, ich weiß, wir sind nicht gerade die besten Freundinnen, aber ich bräuchte den Rat einer Frau.“, erklärte Sarah.


„Bist du schwanger?“, fragte Aly mit großen Augen.


„Was???!!! Nein! Um Gottes Willen.“ Sie atmete tief ein. „Ich….ähm…na ja…..vielleicht sollte ich es dir von vorne erzählen.“


„Schieß los.“, forderte Aly sie auf.


„Also, seit der Scheidung geht es mir nicht besonders gut. Ich fühlte mich alleine, wollte aber nicht, dass ihr davon etwas mitbekommt. Also hab ich versucht euch und mir einzureden, es ginge mir gut.“


„Das haben wir bemerkt, dass du das nur vorgegeben hast.“, warf Aly ein.


„Ich weiß. James hat mich damit konfrontiert. Irgendwie haben wir dann über die ganze Situation gesprochen und er hat mir gesagt, dass dieses Gefühl vorbei geht und so. Weil es ihm nach seiner Scheidung genauso ging. Und dann sind wir ins Kino gegangen, damit ich ein wenig abgelenkt werde. Und es war ein wirklich toller Abend und so…………..und dann……“, Sarah stoppte.


„Und dann?“, hakte Aly nach.


„Hat er mich geküsst.“, sagte Sarah. „Gut, vielleicht hab auch ich ihn geküsst oder wir uns….“


„Deshalb warst du gestern so ein Eisklotz zu ihm.“, stellte Sarahs Gegenüber nüchtern fest.


Sarah nickte. „Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Dann hat James auch kapiert, warum ich so zu ihm war und er meinte, ich sei kindisch. Letztendlich hat er da recht, glaub ich, aber…….“


„Aber was?“


„Weiß ich ja eben nicht. Ich weiß gar nichts und deshalb musste ich mit jemandem reden.“, erklärte Sarah.


„Was denkst du jetzt über den Kuss?“


„Was soll ich denken? Es war einfach nur ein Kuss. Weiter nichts.“


„Sicher?“


„Na ja, es ist ja nicht so, dass es mir nicht gefallen hätte, aber er war halt von James. James küsse ich nur, wenn er Spike ist und ich Buffy. Er ist doch mehr mein großer Bruder.“


„Das war vor einem Jahr so, Sarah. Und jetzt? Damals warst du verheiratet. Vielleicht ist er mehr für dich geworden. So was stellt man meist erst fest, wenn man sich länger nicht sieht.“


„Du meinst…….NEIN! James ist……..nichts für mich. Ständig nörgelt er herum, er sei alt, dann immer diese Lollis und andauernd hibbelt er herum. Hast du je gesehen, dass der Mann still sitzt? Außerdem ist er….ach…..einfach nichts für mich.“, sprudelte es aus Sarah heraus.


„Aber er sieht gut aus. Das kann selbst ich nicht leugnen.“, grinste Aly.


„Okay, da könntest du recht haben. Aber überleg doch mal. Dem laufen ständig Weiber hinter her und trotzdem glaubt er, er ist zu alt. Und außerdem sagt er sowieso, ich bin zu jung für ihn, so wir der momentan drauf ist.“


„So sind Männer. Hast du dir mal überlegt, dass du ihm nicht hinterher rennst. Dass er dich vielleicht auch mehr mag, als eine Schwester?“


„Weiß nich….“, murmelte Sarah.


„Vielleicht solltet ihr mal miteinander reden.“, schlug Aly vor.

„Was ist denn mit dir los?“, holte ein britischer Akzent James aus seinen Gedanken.


Er sah auf. Vor ihm stand Tony und sah in erwartungsvoll an.


„Ich habe Sarah geküsst.“, gab er ohne Umschweife zu. Was sollte es schon bringen, wenn er das jetzt in sich hineinfraß?


„Und? Das tust du momentan fast jeden Tag.“, sagte Tony, während er sich neben James setzte.


„Nein, du versteht nicht. Ich. Habe. Sarah. Geküsst. Ich! James Wesley Marsters. Nicht Spike.“


„Wenn du deinen zweiten Vornamen benutzt, dann muss es stimmen.“, witzelte Tony. „Jetzt echt?“


James nickte und legte den Kopf in die Hände, dann sah er wieder auf und fuhr sich durch die Haare. „Ich hab keine Ahnung, warum ich das getan habe. Sie ist doch fast wie meine Schwester.“


„Sicher? Ich meine, ihr zwei….also, was ich sagen will, du und Sarah, ihr kennt euch vielleicht schon länger, aber hast du mal daran gedacht, dass du sie eigentlich schon immer etwas mehr mochtest und du jetzt, wo sie geschieden ist, das erst merkst.“


„Du meinst unterbewusst?“


Tony nickte.


„Wie kommst du darauf?“, fragte James.


„Wie du weißt, lebe ich mit mehreren Frauen zusammen. Die lesen diese Frauenzeitschriften, die überall bei uns herumliegen. Da liest Mann auch schon mal die ein oder andere.“, erklärte er.


„Plausibel.“


„Was denkst du?“, fragte die Verkörperung von Giles.


„Schon möglich. Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Entschluss, dass ich mich vielleicht in den letzten Wochen verliebt haben könnte. Das fing irgendwie alles an dem Abend an, an dem wir uns auf dieser Party wieder gesehen hatten. Und ihr ging es so schlecht wegen diesem Bastard. Und ich musste ständig an sie denken.“


„Vielleicht solltet ihr mal reden.“, schlug Tony vor.


„Ich hab sie vorhin angepflaumt.“


„Sarah ist hart im Nehmen.“, sagte Tony nur, stand auf und ging zurück in die Halle.

Etwa fünf Minuten später fasste James sich ein Herz und ging los, um Sarah zu suchen.

Zuerst versuchte er sein Glück in ihrem Trailer, hatte jedoch Pech. Also machte er sich auf den Weg zum allgemeinen Aufenthaltsraum, wo er jedoch nur Susan fand.


„Hast du Sarah gesehen?“, fragte er.


„Nein, nicht, seit du gegangen bist. Sag mal, hättest du einen Moment Zeit?“


„Eigentlich nicht, nein.“


„Böttteeeeeeeeeee.“, flehte sie und James dachte erst, er stände vor seiner Nichte, die unbedingt ins Kino wollte.


„Gut, aber nur einen Moment.“


„Ich hab schon mal für das Macbeth Vorsprechen geübt. Ich würde es dir gerne zeigen.“


„Aha.“ James machte sich auf das schlimmste gefasst, als Susan sich vor ihm aufbaute und noch ein Blich in das Script warf.


Keine zwei Sekunden später hatte sie auch schon angefangen Lady Macbeth vorzutragen: „ Die Hoffnung trunken, worin du dich hüllst? Schlief sie seitdem, und ist sie nun erwacht, so bleich und krank das anzuschauen, was sie so fröhlich tat? – Von jetzt an denk ich von deiner Liebe so. Bist du zu feige, derselbe Mann zu sein in Tat und Mut, der du in Wünschen bist? Möchtest du erlangen, was du den Schmuck des Lebens schätzen musst, und Memme sein in deiner eignen Schätzung? Muss dir ‚Ich fürchte’ folgen dem ‚Ich möchte’, der armen Katz’ im Sprichwort gleich?“


Im Geiste sagte James: „Ich wage alles, was dem Menschen ziemt; Wer mehr wagt, der ist keiner“ Er erinnerte sich an die Antwort von Macbeth, machte sich aber dann jedoch klar, was er gerade gesehen und gehört hatte. Susan, die versuchte Lady Macbeth zu mimen, den Text zwar konnte, aber die Umsetzung total verfehlt hatte. Er war sich sicher, dass seine Mutter das besser gekonnt hätte.


„Und was denkst du?“, fragte Susan.


„Ehrlich?“


„Sie nickte eifrig.


„Da musst du noch ordentlich dran arbeiten. So bekommst du die Rolle auf gar keinen Fall. Oder sagen wir mal so: Als ich früher am Theater Regie geführt habe, hättest du die Rolle nicht bekommen.“, sagte er ehrlich. Und bereute es dann wieder.


„Ach ja? Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“, zeterte sie los. „Ich kann das. Ich bin doch Schauspielerin.“


„Was ist denn hier los?“, unterbrach Sarah, die auf der Suche nach James am Ort des Geschehens vorbeigekommen war.


„James sagt, dass…….“, begann Susan, wurde jedoch von James unterbrochen, der aufgestanden war und Sarah mit einem „Kann ich mit dir reden?“ aus dem Raum gezerrt hatte.


„James sagt was?“, fragte Sarah interessiert, als sie vor der Tür waren.


James guckte sie verwirrt an, weil er nicht verstand, was Sarah von ihm wollte. Dann kapierte er jedoch. „James sagt, dass Susan besser nicht für Lady Macbeth vorsprechen sollte, weil sie dieses grandiose Stück somit vergewaltigt, aber Susan ist jetzt sauer.“, erklärte er mit einer Kleinmädchenstimme.


Sarah sah in wehleidig an. „Verstehe. Kann ich mir vorstellen.“


Eine peinliche Pause entstand.


„Ähm………ich würde gerne mit dir reden.“, begann Sarah.


„Gut, ich auch mit dir.“


„Gehen wir in meinen Trailer.“


Dort angekommen entstand zuerst wieder das peinliche Schweigen. Wieder wollte niemand anfangen.


„Wegen vorhin….mein Ausbruch…..das tut mir Leid.“, machte James den Anfang, vermied es aber sie dabei anzusehen.


„Muss es nicht.“, sagte Sarah. „Du hattest Recht. Ich bin damit nicht umgegangen, als wäre ich eine erwachsene Frau und das tut mir Leid. Letztendlich müssen wir uns wohl beide die Schuld für diesen Kuss geben. Weißt du, ich hab mit Aly darüber gesprochen.“


„Ich mit Tony.“, gab er zu. „Er meinte, wir sollten mal reden und dass…..“, er brach ab. Das konnte er ihr unmöglich sagen.


„Und dass?“, fragte Sarah nach.


„Egal.“


„Nein, ist es nicht, wir sollten wirklich darüber reden.“


„Aber reiß mir nicht den Kopf ab. Er meinte, dass ich vielleicht mehr für dich empfinde, als ich immer gedacht habe. Mehr als Freundschaft, und dass ich es jetzt unterbewusst zulasse, weil ich weiß, dass du nicht mehr verheiratet bist.“, sagte er und sah ihr dabei in die Augen.


„Aly sagte etwas Ähnliches.“


„Ach, wirklich?“, James war erstaunt.

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buffyfan
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New PostErstellt: 18.08.04, 00:43  Betreff: This is how it goes - Teil 8  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

-8-



Sarah nickte. „Es könnte sein, dass ich mich ein klein wenig verliebt habe.“, sagte sie und sah ihn vorsichtig an.

James grinste. „Mir geht’s da ähnlich.“, gab er zu.


„Na dann.“, sagte Sarah, ging einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn.

Plötzlich ging die Tür auf und Aly schneite herein. „Sarah, hast du……..“ Sie brach ab, als sie das knutschende Pärchen erblickte, welches dann aber auch seine Tätigkeit unterbrach. „Du hast ihn gefunden.“, stellte Aly grinsend fest.

Als Sarah am nächsten Morgen aufwachte, war sie leicht Orientierungslos. Sie wusste nur eins: Das war nicht ihr eigenes Bett und auf mysteriöse Weise trug sie nichts am Leib außer das Bettlacken, welches sie bedeckte.
Die Erkenntnis kam, als neben ihr etwas anfing zu schmatzen und den Kopf an ihre Schulter drückte, um dann selig weiter zu schlummern. James.


Gestern Abend waren sie zu ihm gefahren, hatten Pizza bestellt, Wein getrunken und Letterman geguckt. Und dann, irgendwann, waren sie hier gelandet. In James’ Bett und alles, an was sie sich ab dem Zeitpunkt erinnern konnte war: Wow.


„An was denkst du?“, wurde Sarah aus den Gedanken gerissen.


„Erschreck mich doch nicht so.“


„Sorry.“


„Schon gut.“ Sie grinste über das ganze Gesicht.


„Zufrieden?“, fragte er, ohne den Kopf von der Matratze zu heben.


„Ja. Ich bin glücklich.“, gab sie zu.


„Ich auch.“, raunte er, setze sich auf, beugte sich über sie und gab ihr einen innigen Kuss.


Sarah ließ sich schon wieder fallen und seine Hand fuhr ihre Seite herunter, als er plötzlich den Kuss unterbrach.
„Scheiße!“


„Hätte ich mir die Zähne putzen sollen?“, fragte sie verwirrt.


„Häh? Was? Nein……Sarah….ich….ich muss gleich weg.“, sagte er.


„Und wohin?“


„Ähm, nach Modesto. Heute ist Freitag, wir müssen nicht arbeiten. Das heißt, dass ich übers Wochenende meinen Sohn besuchen fahre.“


„Verstehe.“, sagte sie traurig.


James merkte ihr an, dass sie enttäuscht war, doch er hatte eine Idee. „Du könntest mitkommen.“, schlug er vor.


„Auf gar keinen Fall.“, wehrte sie sich.


„Warum denn nicht?“


„Dein Sohn, deine Ex-Frau. Womöglich noch deine Mutter oder Geschwister.“


„Na und? Die beißen alle nicht. Ich leb ja auch noch.“, grinste er.


„Trotzdem nicht. Das ist doch irgendwie…….“


„Keine Widerrede. Du kommst mit. Wir fahren bei dir vorbei und holen ein paar Sachen und dann fahren wir los.“ James war begeistert.


„Fahren? Warum nicht fliegen?“, fragte Sarah verständnislos.


„In Modesto gibt es zwar einen Flughafen, aber ich fahre lieber mit dem Auto. Das dauert zwar länger, aber es ist mir lieber.“, erklärte er.


„In Ordnung.“ Es könnte ja nicht schaden, seine Familie kennen zu lernen.


Eine knappe Stunde später saßen die beiden im Auto und fuhren auf dem Highway in Richtung Modesto. Die Sonne schien, doch es war nicht zu warm. Aus dem CD-Spieler kam Norah Jones und Sarah ging es wirklich gut. Es hatte zwar eine kleine Auseinandersetzung gegeben, weil James lieber Sex Pistols hören wollte, doch irgendwie hatte Sarah sich durchsetzen können.


„James?“


„Ja?“


„Was, wenn deine Familie sagt, ich bin zu jung für dich?“, fragte Sarah, weil es sie schon länger beschäftigte.


„Meine letzte feste Freundin war zehn Jahre jünger als ich….“ Er überlegte. „Ich hab sie einmal mitgenommen. Meine Mum mochte sie sehr gerne. Liane und meine Schwester Susan mochten sie allerdings nicht.“


„Und Sullivan?“


„Der mochte sie auch nicht.“


Sarah schluckte.


„Sorry, das war vielleicht das falsche, was ich erzählt habe, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wirklich nicht. Sie kennen dich doch aus dem Fernsehen und sie finden dich nett.“ Er legte eine Hand auf ihr Knie. „Was fragst du überhaupt? Normalerweise bin ich doch derjenige, der denkt, er sei alt.“, lachte er.


„Na ja, ich weiß nicht. Dachte nur so.“, sagte sie und kramte in ihrer Tasche auf der Suche nach einem Kreuzworträtselheft.


„Alles ist in Ordnung, Sarah.“


Ein paar Kilometer lang schwiegen sie und lauschten den Klängen aus dem Radio. Bis Sarah die Stille brach.


„Sag mir mal ein anderes Wort für böse oder schlimm.“


„Häh?“ James verstand nicht.


„Ich mache ein Kreuzworträtsel.“ Sie wedelte mit dem Heft rum. „Also?“


„Versuchs mit Spike.“, grinste er.


„Witzbold.“, lachte sie und gab ihm mit ihrem Heft einen liebevollen Klaps auf den Bauch.


Irgendwann während der Fahrt war Sarah eingeschlafen. Lange bevor man auf irgendeinem Schild ‚Modesto’ lesen konnte.
Ihr ging es zwar gut, doch sie hatte ein klein wenig Angst vor der Reaktion seiner Familie. Sie hatte keine Vorstellung davon, wie seine Mutter sein könnte oder seine Ex-Frau. Besonders die bevorstehende Begegnung mit letzterer machte ihr zu schaffen. James hatte mal erwähnt, dass er noch ein sehr, sehr gutes Verhältnis zu Liane hatte und dass sie sich blendend verstehen und auch oft telefonieren würden.
Liane würde sie mustern und sicher auch in ihrem Kopf durchgehen, ob Sarah die richtige für ihn wäre. Und sie hatte Angst, dass Liane genau das nicht von ihr denken würde und James dann verunsichert wäre, was diese Beziehung anging. Würde er das sein? Hatte sie überhaupt einen Grund, sich solche Gedanken zu machen? Warum kam sie auf die Idee? Ganz einfach: Weil sie es genauso machen würde.


„Sarah. Aufwachen. Wir sind da.“, hörte sie eine Stimme in ihre Traumwelt eindringen. Langsam öffnete sie die Augen und wurde sofort von der Sonne geblendet. Sie sah aus dem Fenster und stellte fest, dass das Auto, in dem sie saß, in einer schmalen Einfahrt stand, die zu einem Haus gehörte. Als sie sich weiter umsah sah sie andere Häuser. Eine Wohnsiedlung am Rande von Modesto. Es sah wirklich so aus, wie in einer kalifornischen Kleinstadt, auch wenn sie in einer Großstadt waren. Ihr gefiel alles auf Anhieb.


„Und hier bist du groß geworden?“, fragte sie.


Er nickte. „Wir sind hier eingezogen, als ich ungefähr drei war. Vorher haben wir in Greenville gelebt.“


„Und hier lebt deine Mutter?“, fragte Sarah.


„Ja. Liane und Sullivan wohnen nur ein paar Straßen weiter. Hier im Viertel ist auch meine alte High School.“, erzählte er ihr und sie lauschte gespannt.


„Wollen wir reingehen? Mum beißt nicht.“, lächelte er und gab ihr einen Kuss.


„Sie weiß nicht, dass ich mitkomme, oder?“, fragte Sarah.


„Nein, weiß sie nicht, aber sie wird dich trotzdem nicht beißen.“, sagte er und stieg aus dem Auto aus.


Sarah tat es ihm gleich und beiden holten ihre Taschen aus dem Kofferraum. Dann folgte sie ihm wie er die Treppe zur kleinen Veranda des Hauses hochging und dann die Tür öffnete.


„Mum?“, schrie er durchs ganze Haus.


„James!“ Eine Frau, die Sarah auf etwa 65 schätzte kam aufgeregt aus einem Raum, von dem Sarah annahm, es sei die Küche. Sie drückte James einmal kräftig und man konnte ihr ansehen, dass sie sich sehr freute. Dann sah sie James erwartungsvoll an.


„Ähm, Mum, das ist Sarah. Meine Freundin.“, erklärte James und wartete gespannt auf die Reaktion seiner Mutter.


„Ach Gottchen.“ Sarah befürchtete schreckliches. „Sie sind doch Sarah Michelle Gellar, nicht wahr? Das ist ja so wundervoll, Sie einmal kennen zu lernen.“ Sarah atmete erleichtert aus. „Sagtest du gerade Freundin?“, wandte sich Mrs. Marsters an ihren Sohn.


Dieser nickte freudig und legte einen Arm um Sarah.


„Freundin! Ach so etwas schönes.“, freute sie sich und umarmte Sarah herzlich.


„Es ist auch nett Sie kennen zu lernen, Mrs. Marsters.“


„Ach lassen wir das ‚Sie’ doch weg. Ich bin Mary.“


„Sarah.“


James jubelte innerlich, dass sich die beiden Frauen so gut verstanden. Damit hätte er nicht wirklich gerechnet, auch wenn er Sarah gesagt hatte, sie brauche sich keine Sorgen zu machen, hatte er sich welche gemacht.
„Ich glaube, wir sollten jetzt mal eben unsere Sachen hochbringen und dann ruf ich eben Liane an, dass wir da sind.“, schlug James vor.


„Ach du meine Güte. Ich habe dein Bett frisch bezogen, aber dass Sarah kommt, wusste ich doch nicht. Ich könnte Susans Zimmer fertig machen. Oder Pauls.“


„Mum, dass ist nicht nötig. Sie kann doch bei mir schlafen.“, beruhigte James seine Mutter.


„Aber das Bett ist doch viel zu klein.“, entrüstete die Frau sich.


„Ich glaube, das macht uns beiden nichts.“, grinste er frech und hob seine Tasche auf.


„James! Also so was….“, kam es von Mary.


„Mum, meinen wievielten Geburtstag haben wir letztens gefeiert? Ich denke, das geht in Ordnung, wenn wir in einem Bett schlafen.“


Die Frau seufzte. „Na dann bringt eure Taschen hoch.“


Oben angekommen führte James sie in sein altes Zimmer. Hier hatte er 15 Jahre gewohnt. Es war komisch jetzt hier zu sein, obwohl er oft am Wochenende herkam, war es dieses Mal ein anderes Gefühl.


„Das ist also dein Zimmer.“, stellte Sarah fest.


„Japp, früher sah es ein wenig anders aus. Ein wenig mehr nach Punk.“, grinste er.


„Kann ich mir denken.“, sagte sie und schmiss sich auf das Bett, welches wirklich nicht riesig war. Aber das gefiel ihr.

Sie setze sich wieder auf. „Kann ich mich frisch machen?“, fragte sie.


„Das Bad ist gleich nebenan. Ich ruf dann in der Zeit Liane an.“


Zehn Minuten später standen die beiden frisch und munter vor dem Haus. Sie hatten beschlossen zu Fuß zu Liane zu gehen.


„Ach, es ist so schön hier.“, sagte Sarah verträumt, als sie aus der Straße ausbogen.


„Es ist doch nur ein ganz normales Viertel.“


„Weißt du. Ich bin in New York groß geworden. Ich hab schon was beim Fernsehen gemacht, bevor ich lesen und schreiben konnte. Irgendwie….na ja…… ich bin zwar auch zur Schule gegangen, aber nicht so normal groß geworden wie du.“ Sie klang ein wenig traurig.


„Das mag sein. Aber ich hab auch seit der zweiten Klasse Theater gespielt. Ich bin auf eine öffentliche High School gegangen und war ein Nerd. Du musst zugeben, dass du es in der Beziehung besser hattest.“


„Aber so was ist doch normal. Eine total normale Jugend. Meine Mum hat zwar alles dafür getan, dass ich auch so eine Jugend habe, aber letztendlich war es nicht so. Ich bin jetzt 27. Und als wir uns kennen lernten muss ich so 19 oder 20 gewesen sein. Als du 19 warst hast du doch bestimmt andere Dinge gemacht.“


„Japp, ich war in New York. Eine schöne Stadt, nebenbei bemerkt. Ich hatte zwar mit dem Fernsehen nichts am Hut, aber dafür mit meinem Studium und mit Geldsorgen. Du hattest es besser als ich.“


„Vielleicht ja. Aber eigentlich gehört genau so was doch zum Leben. Das prägt. Und ich hab es verpasst.“, grämte sie sich.


„Aber aus dir ist doch trotzdem etwas geworden, oder?“ Er lächelte und nahm ihre Hand.


Bald kamen sie an ihrem Zielort an. Das Haus, vor dem sie jetzt standen, sah ähnlich aus, wie das von James’ Mutter. Vielleicht war es etwas größer.


Die zwei gingen die Veranda hoch und James klopfte. Schon bald hörte man Schritte und die Tür öffnete sich.

„James!“ Dort stand eine Frau, die in etwa James’ Alter hatte. Sie hatte dunkle Haare und ein freundliches Lächeln. Überschwänglich umarmte sie James und gab ihm einen Kuss. Moment. Einen Kuss? Sarah dachte sich nichts weiter dabei. Immerhin waren sie verheiratet gewesen und hatten eine lange Zeit zusammen verbracht.


„Hallo Liane.“, begrüßte er sie.


„Aha. Und du bist also Sarah. Ich bin Liane. Das weißt du sicher schon.“, sie lächelte wundervoll und reichte Sarah die Hand.


„Hallo.“


„Schön dich mal kennen zu lernen. Weißt du, ich wollte schon immer mal jemanden aus Hollywood kennen lernen. An dem Theater, an dem ich arbeite, trifft man solche Leute nicht.“, freute sie sich und Sarah fiel ein weiterer Stein vom Herzen. „James hat mir vorhin am Telefon gesagt, dass du auch hier bist. Na ja, viel besser ist ja, dass ihr jetzt zusammen seid. So ein schönes Paar.“


„Danke. Ich hatte schon ein wenig Angst vor dieser Begegnung.“, gab Sarah zu.


„Ach was. Wir waren vielleicht mal verheiratet, aber das heißt nicht, dass James jetzt keine Beziehung mehr haben darf. Weißt du, es war damals einfach besser so. Der Unterschied zu anderen Scheidungen ist einfach, dass wir immer noch Freunde sind.“, erklärte Liane.


„Wir haben einfach zu viel miteinander erlebt, als dass wir uns hassen könnten.“, fügte James hinzu.


„Richtig.“ Sie sah auf die Uhr. „Also Sullivan und Thomas müssten jeden Moment wieder kommen. Hab sie zum Bäcker geschickt.“


„Thomas?“ Sarah hatte keine Ahnung, wer das sein sollte.


„Das ist mein Lebensgefährte.“, erklärte Liane und wies die beiden ins Wohnzimmer.


Plötzlich ging die Tür auf und ein kleiner Junge von etwa acht Jahren stürmte ins Haus.


„Dad! Dad!“, rief er und rannte James freudig in die Arme.


„Na Großer, wie geht’s?“, fragte James und Sarah war von dem Anblick entzückt.


„Toll.“


„Hi James.“, ertönte einen Männerstimme.


„Hi Thomas! Alles klar?“


„Alles super und selbst?“


„Ebenfalls.“


Alle setzten sich gemeinsam zu Kaffee und Kuchen an den Tisch.


„Sullivan, das ist Sarah.“, stellte James seine Freundin vor.


„Hi Sarah.“, er grinste sie fröhlich an. „Ist sie deine Freundin, Dad?“, fragte der Junge.


„Ja, das ist sie.“


„Cool.“, meinte der Junge und widmete sich einem Stück Kuchen.


James nahm derweil Sarahs Hand und drückte sie fest. Sie lächelte.

Ein paar Stunden Später lagen die beiden in dem viel zu kleinen Bett und redeten über den Tag,


„Und? Alles klar?“, fragte James.


„Alles ist wunderbar.“


Ja, alles war wunderbar. Sie war nicht alleine, so wie sie befürchtet hatte, sondern hatte nun einen wundervollen Mann an ihrer Seite. Sie war so glücklich. Vor ein paar Monaten hätte sie das nicht für möglich gehalten. Ganz und gar nicht.


James ging es ähnlich. Er war endlich nicht mehr alleine. Er hatte eine wunderbare Frau gefunden, von der er sicher sein konnte, dass sie nicht wegen seinem Geld oder seiner Berühmtheit mit ihm zusammen war. Nun konnte er einfach glücklich sein.


So konnte man doch gleich besser einschlafen.


„Ich bin froh, dass du da bist.“, sagte James.


„Ich bin auch froh, dass du da bist.“, murmelte Sarah im Halbschlaf und schlief dann glücklich ein.


James ließ seinen Blick noch einmal durch sein Zimmer wandern und alle Erinnerungen kamen wieder hoch. Dann sah er auf die schlafende Frau in seinen Armen und ihm wurde klar, dass das Alter wirklich keine Rolle spielte. Beide hatten eine Vergangenheit. Ob die eine nun kürzer oder länger war.


Wichtig war, dass sie sich hatten



ENDE

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"The best lyrics make you feel like you did when you were a child looking into a mirror. You react by reaching out, trying to touch the reflected image. Only when your fingers reach the glass do you realize that the image is you. Great songs are like a mirror in that the song, like a reflected image, no longer is the experience of the writer, but the experience of the listener." (James Marsters)
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