Beatrice
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Erstellt: 27.05.05, 09:51 Betreff: Re: Brothers Keepers Tour ... Liveeindrücke |
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http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2184/artid/4118270
Die Rassisten an die Wand getextet Xavier Naidoo und sein Männergesangsverein "Brothers Keepers" rappten gestern Abend in Braunschweig Von Christian Meyer
"Der Neger aus Kurpfalz" ist da. Selbstironisch hat sich Xavier Naidoo einmal diesen Namen gegeben. Um 20.36 Uhr atmen die Fans in der Meier Music Hall auf. Die "Brothers Keepers" haben tatsächlich ihren bekanntesten Chartstürmer mit an Bord. Er schließt die Augen hinter seiner Sonnenbrille und holt zum Gesang aus: "Wir sind bereit für diesen Weg."
Die Fans sind bereit. Nur 450 sind gekommen. Es scheint, als sei auf der Bühne teilweise mehr los als in der Halle. Etwa 20-köpfig ist der Männergesangverein, der da rappt, in Trompete oder Saxophon bläst, am Bass zupft, die Percussions trommelt oder auch einfach nur eine gute Figur abgibt. Schulter an Schulter wippen die "Brothers Keepers" auf dem Podest.
Zwischen Bühne und Saal entwickelt sich ein richtiger Hochsprung-Wettbewerb: Na, wer kann höher und länger? Der Muskelkater in der Wade ist programmiert. Aber wer ein richtiger Rapper ist, ist hart im Nehmen.
So wie die "Hüter deines Bruders". Das maue Interesse an ihrem Konzert nehmen sie gelassen. Sie geben alles, erheben ihre Stimme. Nazi-Terror und rechte Alltagskultur werden einfach an die Wand getextet. Aggressiver, wütender Sprechgesang, der erstaunlich schnell aneinander gereimt wird, wirbt für mehr Toleranz. Im nächsten Moment kreisen die Hüften im Publikum aber schon wieder zum Afrofunk der Afrobeat Academy Band.
Vor rund fünf Jahren formierten sich die afrodeutschen Rapper zum Musikprojekt "Brothers Keepers". Nach dem Nazis den Mosambikaner Alberto Adriano töteten, wollten die Afrodeutschen sich nicht länger als Fremde im eigenen Land fühlen. In ihrer ersten Single "Adriano" sprachen sie eine "Letzte Warnung" an Faschisten und Rassisten aus. Manchmal kommt leider auch das etwas zu streitsüchtig herüber. Die Künstler besuchten Gefängnisse, Polizeiwachen, Schulen und Asylbewerberheime. Nicht allen gefiel das. Nazis bedrohten und Rechte belästigten sie.
Die Stimmung in der Meier Music Hall war indes familiär. Und ein schlecht besuchtes Konzert hat ja auch etwas Positives. Wann kann man dem "Jesus der Hitparaden" schon einmal so nah sein? Mit seinem Strickmützchen auf dem Kopf hatte der bekennende Gläubige Xavier Naidoo gestern Abend sogar Zeit, einer Reihe von Fans die Hände zu schütteln. So ist es brav. Freitag, 27.05.2005 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
So, ich mach mich gleich auf den Weg nach Köln *freu* Natürlich schreib' ich dann auch nen Bericht =) LG Bea
____________________ rockin it
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