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Grönemeyer ruft zum Kampf gegen die Armut auf

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Frickibär

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Ort: Mannheim


New PostErstellt: 14.09.05, 16:54  Betreff: Grönemeyer ruft zum Kampf gegen die Armut auf  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Grönemeyer ruft zum Kampf gegen die Armut auf

Herbert Grönemeyer engagiert sich in der Kampagne "Deine Stimme gegen Armut".

Berlin (dpa) - Mit einem emotionalen Aufruf zum Kampf gegen Armut hat am Mittwoch die Popkomm in Berlin begonnen. Herbert Grönemeyer nutzte die Musik- und Entertainmentmesse, um für seine politische Kampagne "Deine Stimme gegen Armut" zu werben.

"Es ist tragisch, wie die westliche Welt scheitert bei einer Katastrophe wie in Niger", sagte der Musiker mit Blick auf die Hungersnot in dem afrikanischen Land. Wenn die Staatengemeinschaft sich bei einer einzelnen Katastrophe so machtlos zeige, erscheine die Bekämpfung der weltweiten Armut schier unmöglich.

"Aber wir machen so lange weiter, bis die Politiker uns nicht mehr ertragen können", sagte Grönemeyer, der weltweit Prominente wie Brad Pitt, Will Smith oder Claudia Schiffer hinter sich weiß. Die Kampagne, die international unter dem Motto "Global Call to Action Against Poverty" steht, hatte mit den Live-8-Konzerten im Juli große Aufmerksamkeit erhalten. Sie soll die Regierungschefs dazu bringen, die Millenniumserklärung der Vereinten Nation (UN) zu erfüllen.

Eine Hauptforderung lautet, die Zahl der extrem armen Menschen bis 2015 zu halbieren - momentan gebe es eine Milliarde dieser Ärmsten, die mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen müssen. In New York begann am Mittwoch der UN-Gipfel "Millennium+5", auf dem überprüft werden soll, ob die gesteckten Ziele erreicht wurden.

Grönemeyer kritisierte die Staats- und Regierungschefs der G8-Länder. "Das, was sie versprochen haben auf dem Gipfel in Gleneagles (im Juli), ist noch lange nicht umgesetzt." Unter anderem hatten sich die G8-Länder auf einen Schuldenerlass für die ärmsten Staaten und eine Aufstockung der Entwicklungshilfe um 50 Milliarden US-Dollar bis 2010 geeinigt. Auch die weltweiten Live-8-Konzerte mit Stars wie Madonna, Robbie Williams und U2 sieht Grönemeyer kritisch, obwohl er selbst auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor stand. "Das Ganze ist ja eine politische Aktion (...) Live 8 hat möglicherweise ein bisschen von der politischen Arbeit abgelenkt. Und in Afrika sagen die Leute, wir brauchen keine Konzerte, sondern Hilfe jetzt."

Die Plattenbranche will die Kampagne unterstützen, wenn auch eher ideell als materiell. Auf CD- und DVD-Covern werde mit Aufklebern dafür geworben, Künstler- und Label-Webseiten würden mit der Kampagne verlinkt, erklärte der Phonoverband. Grönemeyer appellierte an die Medien, sich auch zu beteiligen. "Wir brauchen Medienpräsenz, aber keine Zeitung hat uns bisher Platz zur Verfügung gestellt - das finde ich erschütternd."

Jeder könne selbst seine Stimme erheben, erklärte der Musiker. "Auf der Webseite www.Deine-Stimme-gegen-Armut.de kann sich jeder eintragen." Die Stimmen würden zur Welthandelskonferenz im Dezember in Hongkong mitgenommen. Vergangenen Freitag wurden die ersten 300 000 "Stimmen gegen Armut" Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) übergeben. In Deutschland unterstützen rund 100 Nicht- Regierungsorganisationen wie Misereor oder die Welthungerhilfe die Aktion.



Quelle: www.morgenweb.de



"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
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Jenny

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Beiträge: 3095
Ort: Schwabenländle


New PostErstellt: 19.09.05, 23:02  Betreff: Re: Grönemeyer ruft zum Kampf gegen die Armut auf  drucken  weiterempfehlen

Hab grad nen Artikel gefunden der auch irgendwie dazu passt:

Millenniumsgipfel der UNO in New York

Leere Millenniumsversprechen
In ihrem Milleniumsversprechen haben die Industrienationen vor fünf Jahren den Armen 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts gegen die Armut versprochen. Sie zahlen aber nur einen Bruchteil.

"Ironischerweise ist das was die armen Ländern den reichen angeboten haben, ein unglaublich guter Deal", sagt Jeffrey D. Sachs vom "Earth Institute" an der Columbia-University in New York. Schließlich hätten sie nicht gesagt: "Wir wollen die Hälfte eures Einkommens!" Sie hätten keine globale Revolution verlangt, sie hätten nicht einmal ein neues globales Wirtschaftssystem verlangt. "Sie sind unglaublich bescheiden. Die armen Länder haben nur gesagt: 'Gebt uns 0,7 Prozent eures Einkommens und dann übernehmen wir die Verantwortung für die Entwicklung.'"

Hilfe zur Selbsthilfe

Sachs ist Berater von UN-Generalsekretär Kofi Annans, wenn es um die Millenniums-Ziele geht. Er ist einer der Väter der Millenniums-Ziele und arbeitet an dem Projekt "Millenniums-Dörfer" in Afrika, um zu zeigen, wie wenig es eigentlich kostet, den ärmsten der Armen zumindest eine Möglichkeit zu geben, aus der Armutsfalle herauszukommen:

Doch auch wenn Sachs und seine Mitarbeiter ausgerechnet haben, dass ungefähr 70 Dollar pro Person und Jahr einem afrikanischen Dorf eine echte Möglichkeit bieten würden, Hunger, Krankheiten, Missernten und Armut langfristig selbst zu bekämpfen und somit aus der Armutsfalle herauszukommen, scheint auch dieser bescheidene Wunsch schon übertrieben zu sein. Zwar hat sich zum Beispiel die Europäische Union verpflichtet, die offizielle Entwicklungshilfe bis zum Jahr 2015 auf die versprochenen 0,7 Prozent zu bringen, doch bisher haben es die wenigsten Länder geschafft. Deutschland liegt, wenn die – zum Teil nur versprochene - Katastrophenhilfe mitgerechnet wird, heute gerade bei der Hälfte.

Nur schöne Worte

Yves Sassenrath vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) lässt seiner Enttäuschung darüber freien Lauf: "Die Politiker und Staatsoberhäupter wissen, dass alle drei Sekunden ein Kind an Ursachen stirbt, die so einfach zu beheben wären. Ich finde es frustrierend und traurig, dass die politischen Führer dieser Welt nicht im Stande sind, diese Herausforderung anzunehmen."

Güterverteilung

UNDP hat in seinem Jahresbericht, der nur eine Woche vor dem Gipfel veröffentlicht wurde, die Unterschiede aufgezählt, die die globale Verteilung der Güter mehr als deutlich vor Augen führt. So liegt zum Beispiel die durchschnittliche Lebenserwartung in Japan bei 82 Jahren - in Sambia hingegen bei nur 38 Jahren. In Kanada geht ein Kind durchschnittlich 11,4 Jahre zur Schule - in Nepal nur 2,4 Jahre.

Um mehr Gleichheit zu schaffen, müssten die reichen Länder ihr Versprechen einhalten und tatsächlich die 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts für offizielle Entwicklungshilfe ausgeben. Nur wenige Länder haben diese Quote erreicht - unter ihnen die skandinavischen Länder.

Vorbildliches Irland

Dass es mehrere Länder schaffen könnten, zeigt das Beispiel Irland: Es liegt bei der Entwicklungshilfe-Quote an achter Stelle. Dabei gibt auch der irische Staatschef Bertie Ahern zu, dass es nicht einfach ist, die angepeilte Quote von 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts zu erreichen: "Egal wie man es sieht: es ist eine riesige Summe für mein Land", sagt Ahern.

Bis heute sind nur wenige dem Beispiel Irlands gefolgt und haben die Versprechen so zielstrebig in die Tat umgesetzt. Dabei, so Jeffrey D. Sachs, bekommen wir eine gerechtere Welt nie mehr so preiswert: "Vielleicht ist es heute ein Prozent des Bruttonationalproduktes - aber später werden es fünf Prozent sein, die wir brauchen! Es wird wie eine Art Treibsand-Falle sein, so wie manche von uns den Irak heute sehen. Ich glaube, sie machen einen riesigen Fehler." Helle Jeppesen (www.dew-world.de)

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