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Autor Beitrag
Philotas
Neuling


Beiträge: 70


New PostErstellt: 27.12.06, 19:07     Betreff: Re: Wilde im Vergleich Antwort mit Zitat  

Australia

Schlimm genug, wenn man auf seinen eigenen Beitrag antworten muss.. Aber wenn nichts kommt, muss ich eben selbst nochmal einen Vergleich ziehen:

Und zwar kann man eine Parallele zwischen Oscar Wilde und Hugo von Hofmannsthal ziehen. In "Der Tor und der Tod" schreibt er z.B.: "Ich hab mich so an Künstliches verloren / Daß ich die Sonne sah aus toten Augen / Und nicht mehr hörte, als durch tote Ohren: / Stets schleppte ich den rätselhaften Fluch, / Nie ganz bewußt, nie völlig unbewußt, / Mit kleinem Leid und schaler Lust / Mein Leben zu erleben wie ein Buch [!] / Das man zu Hälft' noch nicht und halb nicht mehr begreift / Und hinter dem der Sinn erst nach Lebend'gen schweift-" Ich finde diese Stelle sehr interessant, weil sie der Kunstanschauung Wildes direkt gegenübersteht: Nach Wilde soll sich das Leben nach der Schönheit richten und durch sie verklärt werden, nach Hofmannsthal entfremdet die Schönheit und die Kunst uns vom Leben und wir müssen ihm ewig nachtrauern; der Verlust des Lebens ist der Preis für den Genuss der Schönheit, durch den man es transformieren und auf eine höhere Stufe stellen wollte.

In seinem Essay "Sebastion Melmoth" schreibt Hofmannsthal über Wilde:"Sein Ästhetismus war etwas wie ein Krampf. Die Edelsteine, in denen er vorgab mit Lust zu wühlen, waren wie gebrochene Augen, die erstarrt waren, weil sie den Anblick des Lebens nicht ertragen hatten. Er fühlte unaufhörlich die Drohung des Lebens auf sich. Das tragische Grauen umlagerte ihn fortwährend. Unablässig forderte er das Leben heraus. Er insultierte die Wirklichkeit. Und er fühlte, wie das Leben sich duckte, ihn aus dem Dunkel anzuspringen."

Das ganze Frühwerk ist übrigens diesem Thema der "Lebensfremdheit" gewidmet. Ich denke mal es ist in gewisser Hinsicht eine Erweiterung der Wilde'schen Ästhetik.

Naja.. Ich dachte, ich schreibe, was ich weiß, egal ob Interesse besteht oder nicht.. Wenn jemand auch einen neuen Vergleich bringen will, würde ich mich sehr freuen, wenn nicht, ist es mir auch egal.





Denn der hat viel gewonnen, der das Leben verstehen kann, ohne zu trauern.
(Friedrich Hölderlin)
Destiny does not send us heralds. She is too wise or too cruel for that.
(natürlich Oscar Wilde)


____________________
Hat je ein Dasein als es selbst frei darüber entschieden, und wird es je darüber entscheiden können, ob es ins "Dasein" kommen will oder nicht ? Martin Heidegger
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