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Autor |
Beitrag |
Lady Mondegreen
Registrierter Benutzer
Beiträge: 22 Ort: Grevenbroich
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Erstellt: 07.04.06, 15:53 Betreff: Ackroyd: Das Tagebuch des Oscar Wilde
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Hallo zusammen,
bin neu hier und möchte ein interessantes Buch vorstellen:
Kennt Ihr Oscars fiktives Tagebuch, verfasst von Peter Ackroyd? Der Band heißt „The Last Testament of Oscar Wilde“ (dt.: Das Tagebuch des Oscar Wilde. Knaus Verlag, 1999). Zu meiner Überraschung habe ich hier noch keinen Thread dazu gefunden – oder habe ich ihn schlichtweg übersehen?
In den letzten Monaten seines Lebens sitzt der einst gefeierte Dandy und Schriftsteller in einem drittklassigen Pariser Hotelzimmer und lässt sein ganzes Leben Revue passieren. Natürlich geht es um die sattsam bekannten Fakten, von der Kindheit in Dublin über Bühnenerfolge und die ebenso leidenschaftliche wie verhängnisvolle Beziehung zu „Bosie“ Douglas, bis hin zu Haft und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Aber Ackroyd vermicht sie auch oft mit mit fiktiven Episoden.
Ein sehr gelungenes Buch, denke ich. Vor allem deshalb, weil Ackroyd den Stil Wildes so treffend nachempfunden hat, und weil die fiktiven Elemente sich hervorragend in das Gesamtbild einpassen: Geschichte, nicht unbeding wie sie war. Aber wie sie hätte sein können.
Würde mich mal interessieren, wie Euch das Buch gefallen hat.
LG, Lady Mondegreen
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Mrs. Umney
Stammgast
Beiträge: 401
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Erstellt: 08.04.06, 10:35 Betreff: Re: Ackroyd: Das Tagebuch des Oscar Wilde
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Ich habs noch gar nicht gelesen. Danke für den Tipp und Deine Meinung dazu. Im Moment les ich gerade den Teleny. Sobald ich den fertig habe, werd ich auch nen Thread hier dazu eröffnen.
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"Lüge nie, denn du kannst ja doch nicht behalten, was du alles gesagt hast!" Konrad Adenauer
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Vivian
Registrierter Benutzer
Beiträge: 27 Ort: Bonn
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Erstellt: 08.04.06, 10:44 Betreff: Re: Ackroyd: Das Tagebuch des Oscar Wilde
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Stimmt, du hast Recht: das Buch haben wir hier wohl völlig vergessen, obwohl ihm auf jeden Fall ein Platz in dieser Kategorie zusteht
Ich habe das Buch vor zirka zwei Jahren gelesen und war auch sehr begeistert, wie genial Peter Ackroyd den Stil Wildes imitieren und auf seine teils fiktive, teils auf Fakten beruhende Geschichte projezieren kann.
Am meisten hat es mich beeindruckt, was für eine große Rolle Maurice immer mehr gegen Beginn seiner Meningitis einnimmt. Der Einfall, ihn die letzten Geschehnisse am Sterbelager Wildes berichten zu lassen, war ein sehr abrundender, passender Einfall.
Im Vergleich zu "Oscar Wilde im Wilden Westen" wirken die Geschehnisse (wie etwa das in jenem Straßencafé) niemals übertrieben. Jede weitere Episode des Tagebuchs bringt Oscar (meines Empfindens nach) dem Leser näher und macht ihn menschlich greifbarer.
Viele Werke schaffen es leider nicht, über das Bild des posierenden Flaneurs und Dandys hinwegzusehen und dem Leser begreiflich zu machen, dass es auch noch eine andere Seite gab, die nur wenige Menschen in seinem privaten Umfeld (wie z.B. Constanze, Bosie und Robert R.) mitbekamen.
Ein Buch, das zugleich den stilvollen Tiefgang eines Genazino- Romans besitzt, wie auch die Leichtigkeit eines Gesprächs bei einer Tasse Kaffee.
Sehr zu empfehlen
"Gebe einem Menschen eine Maske Und er spricht die Wahrheit."
[Oscar Wilde]
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Lady Peacock
Administrator
Beiträge: 455 Ort: Weilerswist
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Erstellt: 08.04.06, 20:43 Betreff: Re: Ackroyd: Das Tagebuch des Oscar Wilde
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Ich habe das Buch kurz nach der deutschsprachigen Erscheinung, also etwa 1999 gelesen. Ich fand es beschwingend, wenn auch fiktiv.
Am meisten mußte ich über die Aussage schmunzeln, daß er gar nicht der Sohn seines Vaters sei sondern ein Bastard... dem versuchten meine damaligen Mitstreiterinnen und ich auf den Grund zu gehen, ob es nicht tatsächlich möglich sei... ich ging sogar soweit, Alan, den Guide des Oscar-Wilde-Walks in London darüber zu befragen. Jedenfalls: alle Forschungen verliefen im Sande, weil einfach haltlos.
Ich würde das Buch auf jeden Fall empfehlen, mit einem dicken Augenzwinkern!
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