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Sisyphos

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Autor Beitrag
saoirse
Registrierter Benutzer


Beiträge: 12
Ort: Kanada


New PostErstellt: 05.03.07, 19:28  Betreff: Sisyphos  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo!

Ich habe vor kurzem einen interessant Textauszug von Albert Camus' "Der Mythos des Sisyphos" in meinem franz. Literaturkurs gelesen. Nun wuerde ich gerne mit jemandem darueber reden und vielleicht ist dieses Werk ja jemandem von euch bekannt.

Fuer alle, die es nicht kennen: Sisyphos wurde von den Goettern dazu verurteilt einen riesigen Stein einen Berg hinaufzurollen, und das fuer immer und ewig, denn sobal der Stein oben ist, rollt er wieder runter und die Arbeit beginnt von neuem.

Camus schlaegt nun aber vor, dass Sisyphos gluecklich sein muss. Er verrichtet zwar eine sinnlose Arbeit und kann nicht das tun was er wirklich will, aber uns Menschen ist eigentlich ein aehnliches Schicksal zuteil. Wir alle werden naemlich sterben, und unser Leben ist demnach auch "absurde", wie Camus so schoen auf Franzoesisch sagt. Unser Leben scheint auch ins Nichts zu laufen; alles was nun ist, wird irgendwann nicht mehr sein. (Wenn ihr einmal versucht habt den Sinn des Lebens zu finden, wisst ihr wahrscheinlich wie schwierig das Ganze ist.)

Camus raet Sisyphos nicht zu hoffen, denn dann koennte er nicht das Hier und Jetzt geniessen, und das ist ja alles was man hat. Ausserdem muss Sisyphos sein Schicksal akzeptieren. Er ist naemlich nur ungluecklich, weil er sein Leben staendig mit einem besseren vergleicht (also auch auf etwas besseres hofft). Wenn er nun sein Leben einfach akzeptieren wuerde und einsehen wuerde, dass es keine bessere Alternative gibt, dann waere er wahrhaftig gluecklich.

Was haltet ihr von dem Ganzen?



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Great minds discuss ideas; average minds discuss events; small minds discuss people.
(Oscar Wilde)
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Mrs. Umney
Stammgast


Beiträge: 401


New PostErstellt: 09.03.07, 13:53  Betreff: Re: Sisyphos  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Oh, ich erinnere mich SEHR dunkel daran, dass wir diesen Text in der 11. oder 12. Klasse mal in Reli gelesen haben. Ist also schon nun ja gut 5 Jahre her und ich muss gestehen, dass ich in Reli nie sehr aufmerksam war (außer ich hab mich mit meinem Dozenten gestritten *g* Ach nee, Lehrer hieß das damals ja noch...)

Ich kann also nichts konkret zum Text sagen, aber zu dem, was du grade geschrieben hast... das erinnerte mich an eine Diskussion die vor einiger Zeit auf einem anderen Forum mal hatten. Die Ausgangsfrage war simpel "Seid ihr glücklich?" Und seltsamerweise war ICH die einzige, die sagte "Ja, ich BIN glücklich!" Die meisten anderen sagten zwar, dass sie ja alles hätten, Freunde, eine Familie, einen Beruf, aber nein, sie wären dennoch nicht glücklich! Damals hab ich angefangen darüber tiefergehend nachzudenken und irgendwie fiel mir auf, dass diese Leute alle als Grund für ihr Unglücklichsein angaben, sie wären ja nicht frei das zu tun, was sie wollten. Inzwischen denke ich mir, dass jemand, der auf vollkommene Freiheit wartet und sie als Voraussetzung für sein Glück ansieht NIE glücklich sien wird. Denn vollkommen frei ist NIEMAND auf dieser Welt. Noch nicht mal ein Mensch von Schlage till Eulenspiegels wäre es... andererseits erkennen die Menschen aber oft nicht die Freiheit, die sie haben - und die gar nicht mal so gering ist. Sie erkennen nicht, dass sie durchaus in vielen Dingen tun und lassen können, was sie wollen - sie nutzen diese Freiheit nicht, weil es angeblich "nicht geht", aber in wirklichkeit, weil sie Angst davor haben. Diese Freiheit plötzlich zu nutzen hieße, in seinem Leben einiges völlig umzukrempeln. Die Freunde, die Familie, alle MEnschen um einen rum, würden plötzlich darauf vielleicht ablehnend reagieren. Vielleicht würde man ein paar "Freunde" verlieren, wenn man dies oder jenes tut oder eben nicht mehr tut.

Kurz gesagt: Ich glaube, die meisten Menschen könnten glücklich sein, wenn sie die Angst vor Veränderungen und vor Wagnissen verlieren würden. Und so ziemlich alle Menschen (ich rede jetzt von Menschen in einer ähnlichen Situation wie wir... also dass es in wirklich unteren sozialen Schichten in Ghettos div. Großstädte anders aussieht, das ist klar, aber solche waren ja auch nicht auf dem Forum gewesen) könnten sich durchaus so geben,w ie sie es empfinden...





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"Lüge nie, denn du kannst ja doch nicht behalten, was du alles gesagt hast!"
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