Der Sprechstab - Das Forum Pagan Parenting Projekt

caitlin · Mitglied Beiträge: 1099 Ort: Niederlande

Zitat: Michelle

Ich persönlich finde es wichtig, Symbiosen zu schaffen und wieder den tieferen, naturverbindenden Sinn hinter den Festen zu vermitteln, so wie ich ihn wahrnehme. Da ist es mir dann herzlich egal, ob St. Martin irgendwann von der kath. Kirche heiliggesprochen wurde. Er war vor allem ein Römer, der anderen Menschen geholfen hat. DAS ist auch eine Botschaft, die man den Kindern dabei vermitteln kann. Dass es im Winter - in einer Zeit, in der (zumindest früher!) alles knapper wurde, es umso wichtiger ist, mit anderen zu teilen.

Hallo Michelle,
genau so sehe ich das auch. Ich denke auch ne klare Abgrenzung, das ist christlich und das ist heidnisch kann nie funktionieren.
Hinzu kommt das ich solch ein Glaubens-Schubladen-Ding so gar nicht mag.

Ganz liebe Grüße
Caitlin

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"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen."
Johann Wolfgang von Goethe

Jord · Ehemaliges Mitglied

Abgrenzen und in Schubalden stecken ist doof,finde ich auch.

Deshalb akzeptiere ich den Glauben eines anderen Menschen ja so,wie er ist und erzaehle meinen Kindern an was der jeweilige Mensch/Menschen glauben.

Waere ja fies,wenn ich den Kindern erzaehle,das es nur unseren gibt,es gibt ja sooo viele und auch freifliegende wie wir...

Aber Respekt ist ganz wichtig,wenn ich in einer Kirche bin,oder bei einer Gemeinde dabei beim Laternenumzug,alla St.Martin respektiere ich diese Leute,weil wir gerade daran teilhaben.

LG Jord

Ich bin ein Saeugetier

Levina · Mitglied Beiträge: 1047

St. Martin war hier nur im Kiga aktuell. Und da dieser evangelisch war, fiel diese Martinsgeschichte weg. Wir haben immer einen Laternenumzug gemacht, mit der Begründung, der dunklen Jahreszeit Licht zu bringen. Anschließend wurde im Außengelände vom Kiga noch ein wenig gefeiert. Es gab ein großes Lagerfeuer, Brezeln für die Kinder, Heißwurst, heiße Getränke und viele nette Gespräche.

Das Ganze wurde immer auf Spendenbasis aufgezogen und hat jedes Jahr super funktioniert.
Seit der Grundschule ist das Thema völlig außen vor. Was wir die ersten Jahre noch gemacht haben, war abends beim Gassi gehen die Laterne mitzunehmen. Das fand vor allem meine Kleine immer total schön. Wir haben dann singend unsere Runde gedreht.

Aber nun sind wir auch davon ab.

Gruß Levina

Lerne deine Kraft zu nutzen und geh auf die Reise....

Michelle · Mitglied Beiträge: 75 Ort: bei Köln

Hallo Zusammen,

bei uns im Kindergarten ist St. Martin echt ne grosse Sache. Da wird extra ein Martin mit Pferd gemietet, weil die Kinder darauf so abfahren und vorher groß Laternen gebastelt. Connor macht es dieses Jahr zum ersten Mal mit. Da es ein stätt. Kindergarten ist, wird das Ganze nicht allzu religiös verbrämt werden, aber ich bin doch schon sehr gespannt, was für Fragen Connor stellen wird. (Er quasselt und fragt STÄNDIG). Götterseidank habe ich ja jetzt ein paar Antworten.

Das Wichtigste ist ja - und darin scheinen wir uns alle einig zu sein - dass es sinnlos ist, eine spezielle Religion zu verteufeln und dass Toleranz wichtig ist.

Liebe Grüsse, Michelle

"Ein Kind bewegt das Oberste zu unterst und rückt gleichzeitig alle Dinge an ihren richtigen Platz."
Alain Delon

Jord · Ehemaliges Mitglied

Ja,finde ich auch.Denn wie wuerde ich mich fuehlen,wenn jemand bei einem Ritual von mir dabei ist und wuerde seinem Kind erzaehlen..."Sie betet zu Jesus und zu Maria" Hallo???

Oder sonst was.Dann soll er doch bei seiner Kirche bleiben,wenn er dabei sein will,soll er dabei sein,wenn er es nicht akzeptiert weg bleiben.

Statt dessen kann er seinem Kind erzaehlen,das diese Frau an einen Gott glaubt und eine Goettin,das nennt man was weiss ich *g* Naturreligioes.

"Wir sind Christen,aber wir moegen auch Leute,die anders glauben."

LG Jord

Ich bin ein Saeugetier

Jill · Gast

Ich habe das Forum gerade entdeckt und möchte Euch gerne erzählen wie ich das ganze praktisch ausgeführt habe... Mein kleiner Sohn findet Ritter super, und Martin war ja auch ein Ritter und hat mit seinem Schwert (Boah!!!) den Mantel geteilt um jemanden zu helfen. Das ist für meinen Spatz schon ziemlich beeindruckend gewesen. Also steht St Martin stellvertretend für das "gute" Rittertum, sein Pferd ist ja an sich schon toll, wird aber in dem Lied sehr betont, war dann also Martins Tierhelfer usw. Ich habe mir vorher ziemlich den Kopf darüber zerbrochen, ob ich nur Laternenlieder singe oder eben auch das Martinslied, aber durch diese neue Sichtweise hat sich das dann doch erledigt. Ja und die Laternenumzüge sind einfach schön.
LG

Selma · Mitglied Beiträge: 261

Hi,

ich mache mich ja auch grade ganz verrückt, wie ich meinem Kind welches Fest erklären will usw usw.

Aber das einfachste ist glaube ich echt so wie Jord es schreibt.

Das Kind kann ja ruhig mitbekommen das es verschiedene Religionen gibt.

Das und das Feíert die Nachbarin, das und das feiert die Tante, das und das glaubt die Mama.Und du, glaube was du gerne möchtest.

Nachdem ich mich wirklich mit diesen Themen totaaaaal verrückt mache und schon meine komplette Familie damit wuselig mache, scheint mir das die beste Lösung...

Danke Jord, nun gehts mir besser und die Wuselei im Kopf hat ein Ende.

Jord · Ehemaliges Mitglied

Danke,ich finde halt,alles andere ist ja eigentlich eine Luege,da wir dann eben bei einem christlichen Laternelaufen dabei sind...

Ja und irgendwann kriegen sie das ja auch mit und sollen sie ja auch,klar wuerde ich mich sehr freuen,wenn meine Kinder Heiden bleiben/werden,aber zwingen will ich nicht,naja wenn ich ehrlich bin,schon hoffen,aber ich will das denen ueberlassen...

Ja und so kriegen sie eben mit,das es verschiedene Religionen,Glauben gibt...

Und das finde ich gut.

Liebe Gruesse,

Jord

Ich bin ein Saeugetier

Ishtar · Mitglied Beiträge: 9 Ort: Bei Kassel

Hi

Was ich leben möchte mit meinem Kind und am liebsten mit mehr Kindern und Erwachsenen ist ein Umzug mit Herbstrüben (Räbenlicht), begleitet von Cernunnos-Wodan auf einem Pferd (jaja, in träumen darf man ja abdriften, aber vielleicht ist das gar nicht sooo unrealistisch), der ab und zu etwas Schabernack treibt und die Anwesenden mit einer Birkengerte mit Eichen und Wacholderzweigen geschmückt schlägt. Zum Schluss gelangt man mit einem Sprung über eine Kerzenreihe zu einer größeren Feuerstelle wo Heuriger oder Glühwein serviert wird (etwas nonalkoholisches für die Kids). Ein Früchtekorb wird rituell als Opfer ins Feuer geworfen. Jeder kriegt einen Grittibänz (so ein Weckenmännchen mit Rute und Rosinen). Am nächsten Tag kann man sich die Asche abholen und sie dahin bringen wo man Fruchtbarkeit braucht (also am besten zum Arbeitsplatz oder ums Haus verteilen) und isst gemeinsam Gans - oder Ente - oder Truthan? Auf jeden Fall wird mit dem Wunschknochen noch ein bisschen "Magie" gemacht.
Voila eine zusammenstellung der unterschiedlichen heidnischen Bräuche auf deren Grundlage sich die Martinsbräuche entwickelten. Erklären lassen sich die Bedeutungen leicht..... für die Christen wurde XY zu XY.

@Jord
Das Laternenlaufen ist in seinem Ursprung nicht Christlich! Das Problem wird sein, dass es christlich organisiert sein wird. Vielleicht. Bei mir im Kiga waren die Lieder weltlicher Art.

bzgl. Schwert
Kleine Frage am Rande..... waren die Schwerter zu jener Zeit nicht Hieb- und Stichwaffen? Also ich frage mich grad wie einfach oder schwer ist tatsächlich wäre mit einem Schwert aus dem 4. Jh einen Mantel - am besten auch noch aus schwerer Wolle zu teilen

Muss mal einen Reenactor fragen.....

BB
Ishtar

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Zum Sternenkreis

Jord · Ehemaliges Mitglied

Hallo Ishtar!

Sankt Martin Laterneumzuege sind christlich,jetzt,wo wir leben.

Ich habe bie behauptet,das Laternelaufen Christlich ist.

Ich bin ein Saeugetier