Piraten des Falgahten

 
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Hein
Quartiermeister


Beiträge: 1091


New PostErstellt: 27.08.09, 16:36     Betreff: Re: Im Auftrag des Falgathen IV Antwort mit Zitat  

"Klar bei Dalbentrosse!"
"Dalbentrosse ist klar!"
"Focksegel setzen! Dalbentrosse los!"
"Dalbentrosse ist los!"
Der kräftige ablandige Wind blähte das Focksegel. Langsam rückte das schlanke Schiff mit dem Bug von den Dalben ab.
"Klar bei Achtertrosse! Bugtrosse holt ein!"
"Achtertrosse klar!"
"Innenklüver hoch! Klar bei Fockmars!"
"Fockmars klar!"
"Achtertrosse los! Alle Mann an Bord! Heißt Fockmars!"
"Achtertrosse ist los!"
Mit lautem Knattern entfaltete sich das Marssegel am ersten Mast. Langsam setzte sich das Schiff in Bewegung. Die Seeleute, die die Tossen gelöst hatten bewegten sich ruhig und gelassen und erst im letzten Augenblick stiegen sie mit einem kurzen Schritt an Bord der Schwarzen Braut.
"Achtertrosse holt ein! Klar bei Großsegel!"
Ja, jetzt fuhr es wieder. Sein Schiff. Er war an Bord der Braut und es gab keine Diskussionen mehr, ob er an Bord bleiben durfte oder nicht. Diesmal mußte er sich nicht im Langboot verstecken oder im Kabelgatt oder in der Bilge. Er war an Bord und durfte bleiben.
Das Schiff wurde schneller und schneller. Das Gaffelsegel des zweiten Mastes wurde gehisst. Dann die restlichen Stagsegel und das Großmars.
Er war stolz, dass er mittlerweile alle Segel, Spirren und auch das laufende Gut benennen konnte. Einiges hatte er von Piet Speigatt selbst beigebracht bekommen. Dem Kapitän. Dem Kapitän der Schwarzen Braut. Dem schnellsten Schiff der Nordsee, der Westsee und aller Meere überhaupt. Und dem stärksten Schiff. Mit der Braut konnte es keiner aufnehmen. Sie war schwer bewaffnet. Die bronzenen Bombarden an Deck waren nur ein Teil der Bewaffnung. Noch weitere Geschütze waren unter Deck angebracht. Und wenn eine ganze Breitseite geschossen wurde, so verdunkelte sich die Sonne hinter dem Pulverdampf.
"Klar bei Leesegel!"
"Heißt Leesegel!"
Die rauhe Stimme von Hein brüllte über das Deck.
Ein bischen zuckte er bei der Stimme immer zusammen. Er wusste auch nicht warum. Aber der Quartiermeister machte ihm immer ein wenig Angst. Hein hatte ihn mehrfach von Bord geschickt. Immer wieder. Und Hein hatte ihn auch immer wieder aufgestöbert, auch wenn Fiete, Klüver-Klaas und der Pöhlerjan ihn versteckt und gefüttert hatten. Hein war in letzter Zeit immer so düster und humorlos. Eigentlich kannte er Hein gar nicht anders. Aber Hein hatte wohl hinnehmen müssen, dass er jetzt an Bord war. Wahrscheinlich hatte der große Kapitän Speigatt dafür gesorgt.
Oder Jocke, der Steuermann. Ein Riese von einem Kerl und stark wie ein Baum. Der sang immer, wenn er an der Pinne stand. Und er sang gut.
Oder es war Xiana zu verdanken. Der hübschen Freibeuterin. Die steckte ihm immer wieder ein paar Leckerbissen zu. Obwohl er sich da weiß der Klabauter nicht beschweren konnte.
Die Frauke, die Pöpke, die Fiete, die Helke, der Pöhlerjan, der Fedder oder wie sie alle hießen, alle ließen ihm dann und wann etwas zukommen. Pöpke hatte im auch schon gezeigt, wie man das Deck schrubbt. Der Deckschrubber Jupp war ja gestorben. An Land, nachdem er einen riesigen Golem besiegt hatte und einen Lindwurm oder so. Und allen das Leben gerettet hatte. Zumindest erzählte man sich das.
Viele waren gestorben.
Der Popelper, der dritte Hauke, Silvi die Schmierige, Frieder und viele andere auch. Alle waren sie gefallen. Im Kampf! Unter dem Kommando von Kapitän Piet Speigatt.
Aber die Braut hatte es überstanden.
Jedesmal.
Das Schiff hatte sie alle geschlagen.
Unmengen Galeeren, eine größer als die andere.
Und das riesige französische Schiff gut ein Drittel länger als die Braut. Auch die hatten sie zum Teufel geschickt. Mit einem riesigen Knall.
Er hatte es gesehen, von Bord eines der Nordmännerschiffe. Er war dort nicht an Bord gewesen, Hein hatte ihn wieder weggeschickt. Dabei wäre er so gern dabeigwesen. Als der Franzmann in die Luft geflogen ist.
Kapau!
Wumms!
Und vorbei war es.
Ha!
Legt euch halt nicht mit der Braut an ihr Franzmänner.
Besser ist das.
"Ruder zwei Strich steuerbord!"
Wohin es wohl diesmal ging?
Welche Abenteuer wohl diesmal auf sie warteten?
Und diesmal war er dabei. Diesmal hatte Hein ihn nicht weggeschickt können, diesmal würde er es alles selbst erleben. Mit eigenen Augen sehen und riechen und hören. Das Getöse der Bombarden, das Klirren der Bolger, und das Schreien der Verwundeten. Er war mittendrin und dabei.
Endlich!

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