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Nostradamus über die Vergangenheit...

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Antikbill
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New PostErstellt: 29.05.03, 09:58  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ All

nach Elmar hat Nostradamus nicht "nur" über die Vergangenheit geschrieben.
Doch der Verdacht den Elmar äussert, daß der Meister in "epileptischen Anfällen" seine Voraussagen geschrieben hat, stört mich dermaßen, daß ich mich darüber nicht weiter auslassen will !

Doch hier das ganze Buch von Elmar zu erläutern ist wohl nicht Sinn des Ganzen.
Also lest es selbst, es ist es wert !

mfg
Bill

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Murkser
Neuzugang


Beiträge: 1
Ort: Weimar

New PostErstellt: 29.05.03, 17:21  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

Hallo Ray,

na super da hab ich wieder was ausgelöst. Ich will dich eigentlich von gar nichts überzeugen Ray. Interpretiere Nossi so wie du ihn für richtig hälst.
Die Story zum Marsfeld fiel mir spontan wegen dem Eber ein. Was kann ich denn dafür, wenn Nossi ihn in seinen Prophs verwendet.

Du scheinst im Ganzen die Vergangenheit nicht so sonderlich zu schätzen. Zumindest scheint die Zukunft für dich wichtiger zu sein.

Warum Nossi sie aufschrieb? Hast du mal 1984 von Orwell gelesen - das wäre nur eine Begründung. Fakt ist aber nun mal, es gibt in dieser Wüste an einem Fluß 3 riesige Steinmonumente, von denen bis heute noch niemand sagen will, wie sie da hingekommen sind. Und wenn wir unsere Vergangenheit weiter so gering schätzen, werden wir es auch nie erfahren.

Gruß Christian

"Don't mean a thing, if it ain't got that swing!"
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Vincent
* *


Beiträge: 15

New PostErstellt: 30.05.03, 17:06  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

@ Ray

Seit langem beschäftige ich mich sehr intensiv mit Nostradamus. Das Buch von Elmar Gruber war für mich ein richtiger Augenöffner.
Ray, du zäumst das Pferd von hinten auf. Die Frage ist zunächst nicht, warum Nostradamus Ereignisse aus der Vergangenheit übernommen hat, sondern, ob er es gemacht hat. Zuerst muss immer die empirische Forschung stehen, danach kann man nach den Gründen suchen. Und meiner Meinung nach hat Elmar Gruber genau diese Forschung geliefert, mit Ergebnissen, die man nicht einfach vom Tisch wischen kann. Allerdings behauptet er nirgends, Nostradamus habe alles aus der Vergangenheit oder seiner unmittelbaren Gegenwart genommen, wie das etwa Roger Prévost macht.
Es gibt Entlehnungen bei Nostradamus, nicht um schnelles Geld zu verdienen, sondern weil er in der prophetischen Tradition stand, die seit dem Mittelalter bis in die Renaissance bestimmte zentrale Themen weitergetragen hat. Außerdem hing er der unter den Gelehrten der Zeit weit verbreiteten Geschichtsauffassung nach, dass bedeutende Ereignisse mit zyklisch wiederkehrenden Planetenpositionen einhergehen. Treten diese Konstellationen wieder auf, sind mit vergleichbaren Umwälzungen oder markanten Ereignissen zu rechnen. Die Ereignisse aus der Vergangenheit hat er oft ganz nach dem Geschmack der Humanisten der Antike entnommen. Sie werden auf diese Weise zu Vorbildern, die in ähnlicher Art in der Zukunft zu erwarten sind. Gruber hat das alles eingehend mit vielen verblüffenden Beispielen und wissenschaftlich fundiert dargestellt.

Deine schwarz-weiß Malerei, nach dem Motto entweder Prophet oder „Zugekifft bis zur Halskrause“, bzw. nichts als ein „Abzocker“, zeigt leider, dass du nicht in der Lage bist, einen Menschen differenziert zu betrachten. Niemand ist nur entweder – oder. Um dem Menschen Nostradamus gerecht zu werden, muss man alle seine Facetten in Augenschein nehmen.

Leider hast du dich, wie du zugibst, nur an Rezensionen orientierst. Ich würde dir wirklich empfehlen das Buch zu lesen, es kann zu einer ganz wichtigen Grundlage jeglicher Art von „Nostradamus-Forschung“ werden. Auch, weil Gruber so viel bisher völlig unbekanntes Material herangezogen hat: Alle Almanache mit den Prosaprophezeiungen von Nostradamus, seine Briefe und das hoch interessante Horoskop, das er dem spätern Kaiser Rudolf II. gestellt hat.

Ich finde es auch schade, wie du über das Denken der damaligen Zeit despektierlich schreibst („die damals vorherrschende bekloppte Idee an, dass sich alle 7000 Jahre das Schicksal der Welt minutiös wiederholt“). Mit unserem Wissensstand und unserem Weltbild, so über das Denken ein halbes Jahrtausend früher zu urteilen, ist nicht fair. Vielleicht erscheint auch unser Wissen in fünfhundert Jahren als eine Ansammlung von „bekloppten Ideen“. Wir müssen davon ausgehen, dass solche Ansichten damals von der geistigen Elite vertreten wurden, wie man heute über Quantenmechanik und Nanotechnologie nachdenkt. Nostradamus war wissenschaftlich durchaus auf der Höhe der Zeit.


@ Eva

Ganz richtig: Alle Register müssen bei der „Nostradamus-Forschung“ gezogen werden, nicht nur Vorurteile bestätigt werden.

Übrigens ist eines deiner Zitate aus dem Brief an César „Tatsachen lassen auf Ursachen zurückschließen…“ wie Gruber in seinem Buch zeigt (S. 79) eine Entlehnung aus einem Werk von Savonarola. Nostradamus hat sich an vielen Stellen in diesem Widmungsbrief an Savonarolas Arbeit orientiert, die im Mirabils Liber abgedruckt war, einer der wichtigsten Quellen von Nostradamus.

Gruß,

Vincent

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Ray Nolan

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Beiträge: 693


New PostErstellt: 31.05.03, 02:12  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

Hallo Vincent,

ich habe das Buch schon bestellt und werde es mit den drei Büchern von Antikbill bekommen. Das dauert allerdings sicher einen Monat.

Vielleicht sollte ich mich an dieser Stelle auch etwas korrigieren, denn dieser eine Beitrag (der eigentlich zum Thema des Threads geschrieben wurde) klingt natürlich ziemlich einseitig. Tatsächlich bin ich ja nun seit fast 14 Jahren auf dem 'Nossi-Trip' und habe in dieser Zeit alles an Recherchen, Höhen und Tiefen, guten, schlechten, erfreulichen und negativen Erkenntnissen gesammelt und verarbeitet. Daraus ist dann das jetztige 'verbrauchte' Exemplar des Ray Nolan geworden.

Geschichtlich habe ich diesen Herrn Nostradamus nun wirklich sehr intensiv beleuchtet, wir haben hier sogar psychologische Profile über ihn erstellt, sofern das nach den vorhandenen Angaben möglich war. Die Person Nostradamus wurde in meinem ersten Buch "Das Nostradamus-Testament" auch recht gut beleuchtet (deswegen kommt das derzeit etwas zu kurz bei mir, da es halt schon abgehandelt wurde).

So halte ich die Glorifizierung des Menschen Nostradamus für einen Fehler. Der Mann galt (ab seiner Studentenzeit) als unangnehmer Zeitgenosse, war selbstherrlich, später zunehemend cholerisch und zudem ein - na sagen wir pedantischer Korrinthenkacker. Ein auffallender Rebell in der Jugend (Studienzeit - vorher weiß man nix) und noch dazu mit einer empirischen natürlichen Dominanz ausgestattet (wenn es sowas gibt). Starke Charaktere imponierten ihm, zunächst aus Respekt, dann um sich an ihnen (mit ihnen) zu messen und schließlich um über sie hinauszuwachsen. Das war sein Naturell, dass sich aber auch (natürlich) entwickelte.

Ebenso, wie er sich über den Wissensstand der ausbildenden Ärzte auf der Universität von Montpelier lustig machte (als junger, respektloser Heißsporn) wird er auch Lukas Gauricius eher seines Ruhmes wegen verehrt haben. Der Mensch, der sich ehrfurchtsvoll vor den alten Lehren verbeugte, war Nostradamus jedenfalls nie. Er lernte, setzte um und kreierte Neues, vor allem Spektakuläreres. Ich denke, dass war sicher auch ein Grund warum er eine Zeit lang so eng mit Bonhomme zusammearbeitete – ein Drucker, der auch schon mal heiße Eisen anfasste (Politspiegel u.a.). Für Scaliger, der Nostradamus, als großkotzigen Aufschneider bezeichnete, als "übler Jude, der das Volk verdumme", war es sicherlich leichter, als für uns heute, Nostradamus nach einigen Jahren persönlicher Gemeinsamkeit zu charakterisieren.

Was ich hier im Zeitraffer und mit vielen Auslassungen wiedergebe, schreibe ich deshalb, weil ich damit zum Ausdruck bringen möchte, dass man einem 'solchen' Nostradamus schon das Tribut anhängen kann auch rigoros geschäftstüchtig gewesen zu sein. Mit dieser Skizze des Wesens Nostradamus beziehe ich mich aber ausschließlich auf das Persönlichkeitsprofil, das ich mir im Laufe der langen Jahre gemacht habe. Das hat nichts mit Elmars Buch zu tun, das ich - wie schon gesagt - leider noch nicht gelesen habe, was ich aber nachholen werde.

Antikbill: es gibt schon medinzinische Gutachten (na, eher Analysen), die Nostradamus' schwere Epilepsie zuschreiben. Auf seiner Reise nach Italien hat er deswegen einen Arzt dort konsultiert. Von der Diagnose existieren alte Dokumente. Ein französischer Arzt, der der Sache nachgegangen ist, schreibt auf seinen Webseiten, dass solche Menschen zuweilen auch unter einen übermäßigen Schreibzwang leiden. Nostradamus selbst schreibt auch von Voraussagen die in epileptischer Extase erfolgten und dass er später dann alles ordnete und die Prophezeiungen dann niederschrieb. Das 'Zugekifft' ist also sooo weit gar nicht hergeholt. Seine Epilepsie könnte z.B. eine Folgeerscheinung von harten Drogen sein (Rauschmittel aus seiner Zeit - und da wurde viel probiert).

Für mich ist Nostradamus jedenfalls kein Heiliger. Und er konnte nicht prophezeien (das einzige, worin ich mit Chiren einer Meinung bin). Sicher hat er sich mit alten Büchern beschäftigt und kannte sich in den mystischen Lehren aus. Ich auch. Trotzdem könnten er und ich (und vor allem Chiren *gg*) menschliche Katastrophen-Typen sein. Das eine schließt das andere nicht aus. Nostradamus war ein Genie seiner Zeit. Er verkaufte sich gut und überstand die Obrigkeiten – in diesem Job und zu jener Zeit will das etwas heißen...

Herzliche Grüße, Ray


[editiert: 31.05.03, 02:19 von Ray Nolan]
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Vati
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New PostErstellt: 31.05.03, 06:58  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

Jetzt will ich mir auch mal erlauben etwas zu Nossiforschung zu schreiben .. Ich kenne Nostradamus kaum aber denke an folgendes..

Warum muß jemand eigentlich erforscht werden, nur weil er Dinge schrieb, die kein Mensch bis jetzt so richtig verstanden hat?

Ehrlich gesagt, verstehe ich die Euphorie nicht so ganz.. Nehmen wir an, er konnte die Zukunft voraussehen.. meine Antwort dazu ist : Na und?

Ob er sie mir voraussagt oder nicht, kommt sie gewiss -wie das Amen in jeder Kirche.... Bevor manche schreiend argumentieren.. " ja, aber, dann kann man sich darauf vorbereiten oder sie gar modifizieren" .. sage ich jetzt schon darauf.. Nein! Wozu? Alle Argumente die mit der Menschlichkeit zu tun haben lehne ich jetzt schon ab und bemerke: Die Natur kennt weder Moral noch Menschlichkeit.. So ist es nun mal und die Welt hat einen Eigendynamik, den wir nie verstehen werden und auch nicht sollen.. Beide Begriffe haben wir selbst ins Leben gerufen ( die ich für das harmonisches zusammen sein, begrüsse), haben aber vergessen, daß sie keine Gültigkeit für das Universum haben... Im Anbetracht dessen , verlieren nicht nur wir an Bedeutung , sondern auch Gott.. Da frage ich alle Nossiforscher .......Was spielt den eigentlich noch der von vielen so heissgeliebter Nostradamus noch für eine Rolle ..ob zukunftssehend oder ohne..

Klar kann ich Nostradamus auch in den Himmel heben in dem ich meine Prämisse passend bestimme.-Nostradamus muß die Zukunft vorausgesehen haben! so, damit ist der Weg zur logischem Aufbau sicher und solange kein Mensch meine Prämisse zerlegt kann ich weiterbauen;-)) Falsche Prämissen haben auch alle logische Aufbauten. Es ist ja nichts neues.

Herr Nostradamus hat geschrieben, gelebt und ist wie alle auch gerechterweise gestorben.. Was soll das ganze mit der -für mich etwas lustiger- Forschung eigentlich und was soll sie bringen? Haben vielleicht viele dabei die geheime Hoffnung , die schon immer ein Menschheitstraum war, nämlich in seiner Botschaften die Unsterblichkeit zu endecken?

Bevor ich schluss mache, zitiere ich ein berühmtes Zitat.. Alexander der Grosse und sein Pferd wurden durch den Tot in gleicher Zustand versetzt..

Das ist das Leben und DIE Antwort.. Lass uns leben Zeitgenossen, nicht unnütz nach Antworten suchen, die mit hoher warscheinlichkeit gar nicht vorhanden sind;-)) Gegen Gedankenaustausche oder Gedankenspiele
die die graue Zellen beleben habe ich nichts auszusetzen.. Nur nicht so verbissen.. Lieber mehr erheiternd..

Das sind so einpaar Gedanken, die mich dazu bewegt haben auch mal hier zu schreiben..

@Ray

Auch mit diese Meinung lese ich deine Bücher sehr gerne, weil du -Gott sei Dank- mir das Gefühl vermittelst, dass du vorrangig Spass am schreiben hast.. wie auch der Nostradamus(?). Ich würde mich nicht wundern, wenn du dir Mühe gibst, dass nach Jahren auch einen Nolan Forscherkries geben kann. Das Intellekt dazu hast du und ich bin sehr gerne hier und lese deine Zeilen, die mich bereichern.. Denkanstösse bekomme ich auch reichlich..

Ganz liebe Grüsse
Fati

Wenn der Mensch noch so behauptet glücklich zu sein, irrt er sich.. Es gibt immer eine Steigerung..

-Fati


[editiert: 31.05.03, 07:02 von Vati]
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Vincent
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Beiträge: 15

New PostErstellt: 31.05.03, 22:52  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

@ Ray

Freut mich, dass du einen Ton anschlägst, mit dem sich sachlich, ohne langweilig zu werden, über Nostradamus reden lässt. Allerdings weiß ich nicht recht, ob ich deinem Persönlichkeitsprofil von Nostradamus ganz folgen kann. Wenn man seine Korrespondenz liest, erhält man das Bild einer sehr vielschichtigen Persönlichkeit, die sich durchaus auch um die Nöte und Hoffnungen seiner Klienten sorgte und zudem ein wacher Beobachter der Schrecknisse seiner Zeit war (vgl. Den Brief an Tubbe mit der Beschreibung der Greuel zwischen Den Katholiken und Hugenotten vor seiner Haustür). Natürlich kennen wir auch den aggressiven Nostradamus, vor allem wenn er sich gegen seine eben auch nicht zimperlichen Kritiker zur Wehr setzt, gegen Videl, Couillard und einen, der sich Hercule le François nannte. Aber das war auch ein Zug vieler Gelehrter der Epoche: Wenn man sich bekriegte, dann aber richtig! Da blieb kein Auge trocken, da griffen Gelehrte, die ihren Kopf normalerweise in den Wolken trugen zu einem Vokabular, das jeder Marktfrau zur Ehre gereichte. Wie Scaliger, der ja nicht nur für Nostradamus, den er zuerst protegierte und dann verdammte, so harte Worte fand. Scaliger legte sich mit jedem an und beschimpfte die hellsten Köpfe, wie Cardano und Erasmus, auf widerlichste Art, obwohl beide alles andere als die schreckliche dummen und verabscheuungswürdigen Kreaturen waren, für die er sie ausgab. Hier liegt das psychische Problem weniger bei den von ihm attackierten – einschließlich Nostradamus – sondern vielmehr bei Scaliger selbst.

Du spricht die These von Lucien de Luca an, die er in seinem Buch Logodaedalia verarbeitet hat, dass Nostradamus unter eienr Form der Epilepsie litt, mit den sie häuifig begelitenden Sprachausdrucksstörungen, Hypergraphien etc. Das Dokument, das de Luca dafür heranzieht, ist das Traicté de l'Epilepsie von Jean Taxil. Aber de Luce bringt daraus Schlussfolgerungen, die so nicht aus seinem Buch ableitbar sind. Für eine Konsultation über dieses Problem mit einem Arzt in Italien gibt es überhaupt keine Quellen. Das scheint mir reine Erfindung zu sein. Übrigens hat sich Elamr Gruber in seinem Buch auch ausführlich mit den Thesen von de Luca auseinandergesetzt und kommt zu einer, m. E. sehr interessanten Erklärung. Das würde zu weit führen, sie hier im einzelnen darzustellen.

Gruß,
Vincent

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Ray Nolan

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Beiträge: 693


New PostErstellt: 01.06.03, 10:22  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

Hallo Vati,

klar. So kann man es auch sehen. Es gibt auch Krebs, die Bibel, andere Planeten, die Evolution der Menschheit, Erdebeben, Frauen usw. Na und...? Warum das alles erforschen und zu versuchen tiefere Zusammenhänge zu ergründen?

Es ist wie es ist – fertig...?

Machen wir sie also dicht, diese Seite. Oder die Max-Planck-Institute und die NASA. Vergessen wir Einstein, Nostradamus, Goethe und die Geschwister Curie, um uns den Realitäten des Lebens zu widmen: Essen, Trinken, Fortpflanzen und auf den Klo gehen. Dabei sollten wir uns aber (beim Essen und Trinken) wieder auf die Jagd und das Sammeln von Feldfrüchten beschränken, bei der Fortpflanzung auf das Umherstreifen der Männchen. Und natürlich dann auch die Wasserspülung der Toiletten gegen die beeindruckende Frische tiefer Wälder eintauschen. Denn ohne die Forschung, ohne das Ergünden von Zusammenhängen und ohne den Versuch, selbst scheinbar Sinnlosem einen Sinn zu geben, säßen wir heute noch auf Bäumen.

Letzteres wäre immerhin in Bezug zur Sexualität ein interessanter Aspekt, dem ich vielleicht mein nächstes Buch widme: "Ray O. Nolan: AB AUF DEN BAUM – der neue alte Weg zur Sexualität."

*gg*

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Ray Nolan

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Beiträge: 693


New PostErstellt: 01.06.03, 11:31  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

Hi, Vincent,

da ich zuweilen auch ein kluger Mensch sein kann, gehe ich einmal davon aus, dass Du nicht Vincent heißt, dass die Bandbreite Deines Wissens nicht aus einem Buch von Elmar allein kommt, sondern dass Du dieses Wissen (zunächst) selbst zusammengetragen hast ;-)

Will damit sagen, dass es schon einen Unterschied macht, sich z.B. mit Däniken selbst zu unterhalten (dem Sammler von Indizien) oder mit einem Leser von ihm (dem, der das wiedergibt, von dem ein Verfasser glaubt, dass es richtig sei). Welcome...

Es ist also wohl so, dass bei gewissen Zweifeln das eigene Nachforschen und Ergünden beginnen sollte, um zumindest für sich selbst eine relative Wahrheit zu entdecken. In den Grenzwissenschaften kann das zuweilen ein harter Job sein. Seit Anfang der siebziger Jahre nehme ich also nicht bedingungslos hin, was ich höre und lese und was andere vermuten, sondern seit jener Zeit habe ich mich mit Tonbandstimmenforschern, Hellsehern, Trance-Medien, Psychokineten, Wahrsagern, Wunderheilern usw. getroffen und mich ca. 12 Jahre lang mit ihren Fähigkeiten, Thesen und Überzeugungen auseinandergesetzt und mir ein eigenes Mosaik zusammengesetzt.

Seitdem ich in Paraguay lebe, schöpfe ich an sich nur aus diesen alten Quellen und Nachforschungen, wobei ich auf ein beachtliches Archiv zurückgreifen kann. In all dieser langen Zeit habe ich aber auch lernen müssen, dass zwei Menschen – selbst beim gleichen Ursprungsmatreial und bei nüchternern Betrachtungsweise – dennoch zu völlig unterschiedlichen Meinungen kommen können. Der Widerspruch liegt dabei nicht an den unterschiedlichen Quellen, sondern in der Sache an sich und in dem, wie man gewisse Dinge betrachtet und wertet. Und seltsamerweise muss dann nicht zwingend nun eine von zwei Thesen richtig sein, was man eigenlich glauben sollte.

Was am Ende bleibt sind zwei Dinge: Einmal seine eigene These zu verfechten (weil man davon überzeugt ist, richtiger als andere gewertet zu haben) und sich zweitens umzuschauen, um zu sehen was andere (ebenso gute) Recherchen erbracht haben und wie diese ausgelegt wurden. Außenstehende (die Leser, sofern es ihnen gelingt, relativ unbefangen zu sein) sollten nun an der Summe der Veröffentlichungen Bilanz ziehen können. Das wäre der Weg.

Der aber ist im Gesansatz zu allem anderen was ich kenne, in den Grenzwissenschaften recht dornig. Wie will man Gruber, Dimde, Zanoth, Nolan, Allgeier, Centurio, van Loog (nur mal ein paar der bekanntesten deutschsprachigen Nostradamus-Interpreten/Autoren) unter einen Hut bringen...? Was kann man aus der Summe der Thesen als roten Leitfaden herausziehen?

Tja. Gute Frage, oder...?

Unter dem Strich bleibt leider nur die Aktualität des Marktes. Einzelne prägen für eine Zeit lang die Meinungen
(10 Millionen Bücher, Charles de Fontebrune in den 80er Jahren!) und das Bewusstsein, der jeweils wechselnden Nostradamus-Gemeinde. Aber dem Geheimnis des Sehers sind wir bisher – durch keine einzige Publikation in rund 450 Jahren – Erkenntnis verändernd (für die Allgemeinheit) näher gekommen. Die Thesen bleiben subjektiv, wie sie schon immer waren und werden von den Generationen neu heranwachsender Nossi-Gemeinden wieder vergessen. Ich glaube inzwischen, dass selbst mein Erkenntnis-Baby "Entweder den Schlüssel knacken oder Nostradamus als Nicht-Propheten entlarven" keinen Sinneswandel einleiten könnte. Der Glaube, glauben zu wollen, ist unerschütterlicher als das Fundament des ehemaligen Führerbunkers. Und so kontrovers das Thema Nostradamus auch damals, heute und künftig angegangen werden mag – der gute Mann wird uns auch noch in den kommenden 450 Jahren beschäftigen.

Und dabei ist es völlig wurscht, was wir über ihn herausgefunden haben oder noch herausfinden werden. Idole
kann man nur zu Lebzeiten von ihrem hohen Sockel runter holen. Nach ihrem Tod hat man dazu keine Chance mehr. Der Glaube an Phänomene lässt sich nicht abwürgen. Unsere neuzeitlichen Politiker haben das übrigens längst erkannt und aus diesem Wissen eine Manipulations-Maschinerie entwickelt, die so beachtlich ist, dass sie all das in den Schatten stellt, was wir jemals schreiben werden.

Doch zurück zum eigentlichen Grund meines Postings:

Phänomene leben in den Herzen und Seelen der Menschen und werden dort gehegt und gepflegt. Folglich lässt sich auch Nostradamus nicht aushebeln, – zumindest nicht in seiner Fan-Gemeinde. Wir werden also weiter mit ihm und einem unerschöpflichen Thema leben müssen...

Ray

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Vincent
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Beiträge: 15

New PostErstellt: 01.06.03, 22:36  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

Hi Ray,

in vielem kann ich dir recht geben, speziell über die unterschiedlichen Schlüsse, die anhand des gleiche Ursprungsmaterials gezogen werden, wenn man es mit einem schwierigen Gegenstandsbereich zu tun hat. Natürlich muss nicht zwingend eine These richtig sein, bzw. mag eine einmal richtig erscheinende irgendwann an harten empirischen Fakten scheitern und obsolet werden.

Auch mit deiner Einschätzung der Nostradamus-Gemeinden hast du m. E. völlig recht. Aber den Mitgliedern dieser Gemeinden geht es meist auch gar nicht darum, einer Frage wirklich auf den Grund zu gehen und eventuell unerwartete Ergebnisse akzeptieren zu müssen, sondern vielmehr um die Teilhabe am großen Menschheitsrätsel Nostradamus, das nicht aufhören wird, wie ein gigantischer Rorschach-Test zu fungieren - wobei die Buchstaben seiner Werke die Rollen der Tintenkleckse übernehmen – in den jeder das hineinprojiziert, was ihm seine erregte Seelenlage diktiert. Das finde ich auch das Faszinierende an Nostradamus. Was kann man von Literatur mehr verlangen, als dass sie die Geister über die Jahrhunderte hinweg immer wieder in ihren Strudel zieht.

Mir geht es nicht darum, Nostradamus von einem Sockel zu stoßen, oder die Fangemeinde von einer anderen Ansicht überzeugen zu wollen. Nostradamus ist ohne Zweifel eine faszinierende Gestalt der Kulturgeschichte mit einer beispiellosen Wirkgeschichte. Mehr über ihn aufdecken und in Erfahrung bringen zu können, finde ich eine spannende Aufgabe. Ich selbst hatte früher eine ziemlich andere Auffassung von Nostradamus als heute, und dabei habe ich mich auch von Studien überzeugen lassen, die den Quellen auf den Grund gegangen sind, wie vor allem Pierre Brind’Amour, der mich auf einen Weg gestoßen hat, den ich für mich als den richtigen erkannt habe. Überzeugen oder missionieren will ich niemanden, nur eine Position vertreten, von der ich denke, dass ich sie mit gutem Grund verfechten kann, weil sie auf einer soliden selbst erforschten Basis steht. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass es, auf lange sicht gesehen, nicht „wurscht ist“, was über Nostradamus herausgefunden wird, weil die Erkenntnisse, wenn sie denn wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zum Diskussionsstoff werden.

Eine ganz andere Frage, die nichts mit Nostradamus zu tun hat, aber mich reizt, weil du in Paraguay lebst: Sicher kennst du die umstrittenen Arbeiten von Jacques de Mahieu über die Besiedlung Südamerikas durch die Wikinger. Ich habe von seinen Angaben über Runenschriften und Felsritzzeichnungen fast ausschließlich Zeichnungen gesehen, oder sehr schlechte Fotos. Kennst du die fraglichen Stätten in Paraguay, die er beschreibt, etwa Cerro Guazú im Massiv des Amambay, wo er Felszeichnungen und Inschriften gefunden haben will, die auf die Präsenz der Wikinger hinweisen? Auf dem Felsen Cerro Pelado in Yvytyruzu (von den Einheimischen Cerro Polilla genannt) will er auch Abbildungen von Runen, ein Kreuz und Drakkars, die charakteristischen Schiffe der Wikinger mit ihrem hochgezogenen Bug in Form eines Drachens, gefunden haben. Gibt es von diesen Objekten gutes Bildmaterial, was ist davon zu halten?

Gruß,
Vincent

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Eva S.
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Ort: bei München

New PostErstellt: 02.06.03, 00:39  Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...  drucken  weiterempfehlen

@Vincent

Vielen Dank für Deine interessanten Informationen über Nostradamus. Vieles davon war mir noch nicht bekannt, da ich mich bisher auch mehr mit dem Inhalt seiner "Prophezeiungen" und weniger mit seiner Person auseinandergesetzt habe.

Die Sache mit Savonarola finde ich sehr interessant. Sie könnte meiner Meinung nach durchaus für ein besseres Verständnis von Nostradamus und sein Werk von großer Wichtigkeit sein.

@Fati

Ich gebe zu, dass ich Deinen Standpunkt zur Nostradamusforschung und Forschung allgemein in keinster Weise nachvollziehen kann.

Sollte Nostradamus Prophezeiungen geschrieben haben, die nach einer Entschlüsselung verhindern helfen, dass bestimmte Ereignisse, die für die Menschheit katastrophal sind, stattfinden, ist diese Forschung meiner Ansicht nach schon von existentieller Bedeutung.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Prophezeiungen Wahrscheinlichkeitsrechnungen sind, die u. a. als Warnung dienen, dass eine bestimmte Zukunft keinesfalls zwingend ist.

Ein Beispiel: Inzwischen weiß man, dass wir in den 1960ern Jahren "haarscharf" am 3. Weltkrieg "vorbeigeschlittert" sind (Kubakrise). Wenn jetzt z.B. in einer Wahrscheinlichkeitsrechnung (= Prophezeiung) dieser 3. Weltkrieg für die 1960er Jahre mit einbezogen wurde, würde für unsere Zeit ein völlig anderes Weltbild "gesehen" werden. Dass der 3. Weltkrieg jedoch glücklicherweise damals nicht stattfand, hat unsere Zeitlinie nachhaltig geändert.

Sollte Nossi dagegen die wahre Vergangenheit aufgeschrieben haben, wäre es hochinteressant, zu erfahren, was sich wirklich abgespielt hat und was man uns bis heute verschwiegen hat.

Selbst wenn Nossi "nur" die Geschehnisse seiner Zeit verschlüsselt niedergeschrieben und sie als "Prophezeiungen" verkauft hat, um z. B. damit Geld zu verdienen oder sich den Schutz vor allem durch Königin Katharina vor der Inquisition zu "erkaufen", da die Königin ein Faible für Magie und Prophezeiungen gehabt haben soll, wäre sein Werk noch immer für Historiker interessant.

Ich denke auch, dass es dem Menschen bestimmt ist, zu forschen, zu entdecken und sich dadurch weiter zu entwickeln. Was ein allzu fatalistisches Verhalten bewirkt, sieht man am Beispiel Indien.

Ich für meinen Teil bin nicht nur von der Nostradamusforschung fasziniert und möchte weder sie noch die (naturwissenschaftliche) Forschung allgemein missen.

Grüsse,
Eva

Wenn einer allein träumt, dann bleibt es ein Traum. Wenn aber wir alle gemeinsam träumen, dann wird es Wirklichkeit.
Helder Camara
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