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Vincent
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Beiträge: 15

New PostErstellt: 31.05.03, 22:52     Betreff: Re: Nostradamus über die Vergangenheit...

@ Ray

Freut mich, dass du einen Ton anschlägst, mit dem sich sachlich, ohne langweilig zu werden, über Nostradamus reden lässt. Allerdings weiß ich nicht recht, ob ich deinem Persönlichkeitsprofil von Nostradamus ganz folgen kann. Wenn man seine Korrespondenz liest, erhält man das Bild einer sehr vielschichtigen Persönlichkeit, die sich durchaus auch um die Nöte und Hoffnungen seiner Klienten sorgte und zudem ein wacher Beobachter der Schrecknisse seiner Zeit war (vgl. Den Brief an Tubbe mit der Beschreibung der Greuel zwischen Den Katholiken und Hugenotten vor seiner Haustür). Natürlich kennen wir auch den aggressiven Nostradamus, vor allem wenn er sich gegen seine eben auch nicht zimperlichen Kritiker zur Wehr setzt, gegen Videl, Couillard und einen, der sich Hercule le François nannte. Aber das war auch ein Zug vieler Gelehrter der Epoche: Wenn man sich bekriegte, dann aber richtig! Da blieb kein Auge trocken, da griffen Gelehrte, die ihren Kopf normalerweise in den Wolken trugen zu einem Vokabular, das jeder Marktfrau zur Ehre gereichte. Wie Scaliger, der ja nicht nur für Nostradamus, den er zuerst protegierte und dann verdammte, so harte Worte fand. Scaliger legte sich mit jedem an und beschimpfte die hellsten Köpfe, wie Cardano und Erasmus, auf widerlichste Art, obwohl beide alles andere als die schreckliche dummen und verabscheuungswürdigen Kreaturen waren, für die er sie ausgab. Hier liegt das psychische Problem weniger bei den von ihm attackierten – einschließlich Nostradamus – sondern vielmehr bei Scaliger selbst.

Du spricht die These von Lucien de Luca an, die er in seinem Buch Logodaedalia verarbeitet hat, dass Nostradamus unter eienr Form der Epilepsie litt, mit den sie häuifig begelitenden Sprachausdrucksstörungen, Hypergraphien etc. Das Dokument, das de Luca dafür heranzieht, ist das Traicté de l'Epilepsie von Jean Taxil. Aber de Luce bringt daraus Schlussfolgerungen, die so nicht aus seinem Buch ableitbar sind. Für eine Konsultation über dieses Problem mit einem Arzt in Italien gibt es überhaupt keine Quellen. Das scheint mir reine Erfindung zu sein. Übrigens hat sich Elamr Gruber in seinem Buch auch ausführlich mit den Thesen von de Luca auseinandergesetzt und kommt zu einer, m. E. sehr interessanten Erklärung. Das würde zu weit führen, sie hier im einzelnen darzustellen.

Gruß,
Vincent

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