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Hintergruendiges: Steiner Kommentar zu Nostradamus

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Beiträge: 42

New PostErstellt: 11.06.03, 20:53  Betreff: Hintergruendiges: Steiner Kommentar zu Nostradamus  drucken  weiterempfehlen

Sozusagen der Kommentar eines Sehers zu einem Seher. Vielleicht ja eine interessante Alternativ-Perspektive auf Nostradamus.
Habe mal das Steiner Lexikon (Gesamtwerk Volltext File Originalwortlaut) durchsucht nach Nostradamus, und dabei folgende Textstellen zutage gefoerdert:


Nostradamus.Wenn wir Nostradamus verfolgen, so ist es interessant, seine Lebensverhältnisse ins Auge zu fassen. Er war ein Mensch, der solche hellseherischen Kräfte besaß, die auf Anlage beruhen, so daß sie bei der ganzen Familie sich fanden. Bei ihm aber kamen sie in besonderer Weise herauf dadurch, daß er ein hingebungsvoller, wunderbarer Arzt war. Großartiges hat er besonders bei einer Pestepidemie in der Provence geleistet. Aber es kam auf, daß man sagte, er sei ein geheimer Calvinist.
Aber das schadete ihm so, daß er nicht anders konnte, als seine ärztliche Praxis aufzugeben.
Wenn nun der Mensch solche Kräfte entwickelt in seinem Beruf, so segensreich entfaltet wie dieser als Arzt, so müssen solche Kräfte, die da frei werden, anderweilig sich kundtun. Und sie wandelten sich alle in hellseherische Kräfte um, weil er ein gewisses ursprüngliches Hellsehen hatte, wie es auch Paracelsus hatte. Es schildert uns gerade Nostradamus recht schön, wie er dazu kam, zukünftige Ereignisse vorauszusehen. Er hatte ein Laboratorium, es war ein Raum, neben seiner Wohnung, mit einem Glasdach. Von dort betrachtete er den Gang der Gestirne, ließ die Umformung der Sternbilder auf seine Seele wirken. Und da kamen ihm diejenigen Dinge, die er von der Zukunft sagen konnte. Das ergab sich als eine Intuition. Das sprang aus seinem Gemüte heraus. Aber damit ihm solche Dinge kamen, mußte er ganz frei
sein von Kummer und Sorgen und emütsaufregungen. 143.32f Dann taucht in der Seele auf, taucht in Nostradamus’ Geist – man sieht es ganz genau geistig – in Bildern dasjenige auf, was er verkündet. Er sieht es wie in Bildern, in Szenen vor sich.–Wer sich in das eigentümliche Seelenleben des Tycho Brahe* hineinlebt, der findet, daß es nicht gar so weit entfernt war von dem Seelenleben des Nostradamus. 61.88 Siehe auch: Prophetentum; Prophetie.

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Prophetentum. Es gibt große Persönlichkeiten, auf die wir immer das geschichtliche Strömen der Tatsachen zurückführen werden. Wenn auch die Menschen immer am liebsten nivellieren möchten, weil es unangenehm ist, wenn eine Persönlichkeit besonders über die anderen Menschen emporragt, denn heute will man Gleichheit in bezug auf alle Fähigkeiten, heute will man leugnen, daß gewisse Persönlichkeiten mehr an Kraft als die anderen haben, so gibt es dennoch im geschichtlichen Werden und in der Entwickelung der Menschheit solche großen, fortgeschritteneren Führerpersönlichkeiten.
Es ist in der Menschheitsgeschichte zu untersuchen, ob nicht die Ereignisse der Menschheitsentwickelung auf diesen oder jenen einzelnen Menschen zurückzuführen sind, der die übrigen befruchtet hat. Wer die Weltgeschichte
so betrachtet, der kommt darauf, daß Menschen, die den Strom der Menschheitsentwickelung leiten, überschüssige Kräfte haben. Ob sie nun diese Kräfte im günstigen oder ungünstigen Sinne verwenden, ist eine andere Sache. Aus überschüssigen Kräften wirken die Menschen auf ihre Umgebung. Überschüssige Kräfte, die der
Mensch nicht für seine Persönlichkeit gebraucht, können sich entweder in Taten ausleben, oder sie haben in unmittelbaren Taten keine Verwendung. Bei Tatenmenschen sehen wir, wie das, was der Mensch an Kräften in sich trägt, sich in Taten unmittelbar
auslebt. Es gibt aber Menschen, die nicht dazu veranlagt sind, dasjenige, was sie an Kräften haben, auch in Taten auszuleben, oder aber es tritt, wenn es sich
in Taten ausleben will, immer ein Hindernis ein. Da haben wir gerade den interessanten Fall des Nostradamus*. Er ist Arzt, er war Jude, er wirkt in einer heilsamen Weise durch seine Tätigkeit, er tut vielen Menschen Gutes. Aber die Menschen können es nicht leiden, daß jemand Gutes tut. So bekam er Neider, wurde bezichtigt, daß er Calvinist sei. Nun, Jude und Calvinist, das waren damals zwei unmögliche Dinge, und so kam es, daß er gezwungen war, sich aus einer weitverzweigten, hingebungsvollen Tätigkeit, die er als Arzt entwickelt hatte, zurückzuziehen und seinen
Beruf aufzugeben. Dieselben Kräfte waren immer noch in ihm. In der Physik glaubt man an die Erhaltung der Kraft. Man Übertrage das nur in gesunder Weise auf die Seelenkräfte. Bei Nostradamus war es so, daß jetzt seine Kräfte, als er seine Tätigkeit einstellte, einen anderen Weg nahmen. Wenn er aber Arzt geblieben wäre, so würden sie keine andere Wirkung in die Zukunft gehabt haben (als die Folgen der Heilungen, und deren weitere Folgen). Oder ist es keine Wirkung in die Zukunft, wenn man einen Menschen heilt, während er vielleicht sonst gestorben wäre? Setzt man da nicht seine Tätigkeit im weiteren Verlauf der Dinge in die Zukunft hinein fort? Denn wo ist ein Ende dessen, was man da an Taten vollbringt? Der Tatenstrom setzt sich fort. Ziehen wir uns wie Nostradamus von einer Tätigkeit zurück, so ist der Tatenstrom plötzlich unterbrochen. Er ist nicht mehr da. Die Kräfte aber sind da. Und die Kräfte, die in der Seele bleiben, gestalten sich um, so etwa, daß das, was sonst vielleicht als fernste Wirkung seiner Taten in der Zukunft sich gezeigt hätte, als Sehergabe sich zeigt und im Bilde vor ihm auftauchte. Umgewandelt sehen wir seine Taten. Und anders ist es auch nicht bei anderen prophetischen Naturen aller Zeit, und auch nicht bei den alten jüdischen Propheten. 61.91ff
Die alten hebräischen Propheten sind Männer gewesen – das zeigt die biblische Geschichte –, innig verbunden mit alledem, was in der Seele ihres Volkes an Kräften lebte, was im Strome der Zeit von der Vergangenheit in die Zukunft ging; nicht hingen sie an der eigenen Seele, nicht am Persönlichen. Und auch solche Naturen waren sie nicht, die in Taten sich auslebten, wohl aber solche, die überschüssige Kräfte in sich hatten, die von vornherein so auftraten wie des Nostradamus Kräfte nach ihrer Umwandlung. Daher zeigte sich ihnen in gewaltigen Traumbildern, was sonst an Taten sich ausgelebt hätte. Sehergabe ist mit Tatendrang unmittelbar verbunden, zeigt sich nur wie eine Metamorphose des Tatendranges der in der Seele überschüssigen Kräfte. Wer aber aus der übersinnlichen Welt heraus wirken will und vollbringen will, was aus der übersinnlichen Welt auf ihn einwirkt, der nimmt nicht abstrakte Ideale, sondern er sucht in die Ursachen einzudringen, die im Schoße der Zeiten liegen, und fragt sich: Wie wirken sich diese Ursachen in der Zeit aus? – Und das läßt er nicht wirken
auf den Verstand, sondern auf die Sehergabe. Eine richtige Erkenntnis der Vergangenheit, wenn dies aber nicht verstandesmäßig gemacht wird, sondern sich auf
die tieferen Seelenkräfte ablagert, läßt immer in der Seele Bilder der Zukunft auftauchen, die mehr oder weniger entsprechend sind. So ist es auch heute, daß dem, der Sehergabe richtig betreibt, indem er sich in den Gang der Menschheitsentwickelung der Vorzeit vertieft, ein Bild aufsteigt, welches wie ein konkretes Ideal dasteht und sich etwa so ausnimmt, daß man sich sagen würde: Wir leben in einer Zeit, in welcher die Menschheit an einem Übergange steht; gewisse Kräfte, die bisher nur dunkel in der Seele waren, treten immer mehr und mehr hervor. Und in einer gewiß gar nicht fernen Zukunft wird, wie heute Vernunft, Verstand und Phantasie für den Menschen existieren, etwas anderes in der Seele da sein, etwas wie eine neue Seelenkraft, durch welche sich der Drang, die übersinnliche Welt zu erkennen, geltend machen wird.Man sieht etwas wie einen neuen Sinn an die Seele herankommen. Wenn solches Angeregtsein durch das, was in der Vergangenheit geschah, auf uns wirkt und Bilder entstehen von dem, was in der Zukunft geschehen muß, dann haben wir nicht die Impulse des Fanatikers, sondern dann haben wir die Impulse, die aus der Realität heraus wirken und uns sagen, warum wir in bezug auf die geistige Entwickelung der Gegenwart dieses oder jenes tun. Das ist im Grunde genommen der Sinn alles Prophetentums.
Es zeigt sich, wie der Sinn des Prophetentums auch dann erreicht werden kann, wenn die Bilder, die ein Seher von der Zukunft entwirft, nicht ganz richtig sind. Solche Bilder können vieldeutig sein. Mögen die Bilder mehr oder weniger stimmen, diese Prophezeiungen; ganz aber stimmen sollen die Kräfte im Menschen, die Impulse, die geweckt werden; darauf kommt es an. So ist der Sinn des Prophetentums weniger in der Befriedigung der Neugier durch Voraussagen auf die Zukunft zu suchen, als vielmehr in der Anfeuerung des Bewußtseins, daß der Mensch überhaupt der Wirkung von Ursachen in die Zukunft hinein sicher sein kann. 61.93uf

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