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Ursprung und Wesen von Prophezeiungen

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Thorsten_
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New PostErstellt: 14.04.03, 20:17  Betreff: Ursprung und Wesen von Prophezeiungen  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Irgendwo gab's hier doch mal ein Thema darüber, wo Prophezeiungen herkommen. Ich kann es nicht mehr finden. Daher öffne ich mal einenneuen Thread dafür.

Wenn man einen freien Willen hat und damit die Gegenwart verändern kann, dann kann meines Erachtens die Zukunft nicht feststehen – auch nicht aus einer „überzeitlichen“ Perspektive. Dann kann man auch nicht wirklich in die Zukunft schauen, sondern bestenfalls in eine mögliche, wahrscheinliche oder geplante Zukunft. Aber Dinge, die heute noch möglich sind, können eventuell bei einer Änderung der Rahmenbedingungen schon morgen unmöglich sein, Wahrscheinlichkeiten können sich ändern und Pläne können scheitern.

Eine Möglichkeit kann aber ebenso auch eintreten und ein Plan kann gelingen und wenn man diese Möglichkeit oder diesen Plan schon vorher gesehen hat, dann entsteht natürlich der subjektive Eindruck, man habe tatsächlich „in die Zukunft“ geschaut. Dass gelegentlich dieser Eindruck entsteht, ist also noch kein Beweis für eine feststehende Zukunft, sondern eben nur ein Hinweis, dass diese Möglichkeit vorher schon mehr oder weniger bewusst durchgespielt wurde oder dass der Plan dieser Ereignisse bekannt war.

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New PostErstellt: 16.04.03, 04:55  Betreff: Re: Ursprung und Wesen von Prophezeiungen  drucken  weiterempfehlen

Basisproblem ist dass ein philosophierender Verstand nicht ausreicht. Philosophie versucht mit den Mitteln des Verstandes zu erklaeren, und muss dabei scheitern.
Genau das wissen zB Zen Meister seit langen Zeiten. Sie geben deshalb ihren Schuelern Koan-Aufgaben, die auf der Verstandesebene nicht loesbar sind. Damit koennen diese die Natur ihres Geistes erforschen - denn mit Verstandesmitteln wuerden sie nur den Verstand erforschen...

Koan ist nicht das, was ein philosophisches Paradox ist, sondern geht darueber hinaus. Die *Wahrheit* der Aussage ist nicht im Verstand begreifbar, sondern nur von einer hoeheren Warte aus. Quasi ein Schluessel, aufschliessen muss man aber selbst. Ein Erkenntnis-Werkzeug, das ueber den Verstand hinausfuehrt.

Kernpunkt ist, dass hier verstandesmaessiges Philosophieren nicht ausreicht. Man muss selbst nachvollziehen, selbst erfahren. Jemand drueckte es mal so aus: Eine Geschichte ueber eine Bergbesteigung ist etwas anderes als den Berg selbst zu besteigen.

Was waere denn der *Beweis*, wenn man sich vom Verstand wegbewegen muss um diesen Weg zu beschreiten? Resonanz ist der Beweis. Wenn man sich von der Verstandesebene loest, treten Phaenomene auf, die real sind, und die sich vor allem von einem anderen Menschen reproduzieren lassen in seinem Inneren - damit existiert ein Bezugsrahmen, mit dem verschiedene Religionen und Erkenntnis-Traditionen arbeiten.

Auf *koerperlicher* Ebene waere so eine Resonanz Energiephaenomene entlang der Wirbelsaeule - was wohl jeder kennt der einemal irgendeine Art von Yoga praktziert hat.

Auf *hoeherer* Ebene waere so eine Resnoanz das Erleben von verschiedenen nicht verstandesmaessigen Erkenntniszustaenden und Inspirationen, die *Sinn* machen.

Eleganterweise treten solche Phaenomene auch bei normalen Menschen auf die etwas erkennen oder von etwas inspiriert sind, das nicht logisch aus einer Verstandes-Betrachtung folgt. Dann kann man noch spontane Resonanz Effekte erleben wie zB eine gute Metapher (selbst erschaffen oder gehoert) oder ein Koan, dass jemanden das gewisse *mehr* erfassen laesst, was normalerweise mit dem Verstand nicht erkannt wird. Dazu meldet sich dann auch gerne mal korperliche Resonanz. Resonanzen dieser Art sind quasi Wegweiser in richtung der *Wahrheit* die man sucht.

Die Frage *Was ist der Ursprung und das Wesen von Prophezeihungen* wuerde ein Zen Meister mit *Wuff* beantworten (angelehnt an ein altes Koan). Das ist natuerlich nicht die antwort die dein Verstand will. Es ist aber genau die Antwort die dich auf den Weg ausserhalb des Verstandes fuehrt, und daher genau die *richtige* Antwort, fuer den Suchenden, denn wuerde er weiter mit dem Verstand finden, wuerde er auch nur Antworten innerhalb des Verstandes finden - diese bringen ihn aber nicht weiter.

Da *Prophezeihung* schwer nachzuvollziehen ist, koennten wir ja erstmal fragen, *Was ist der Ursprung und das Wesen von Inspiration*, um zu verstehen wie zB Leonardo da Vinci zu seinen Ideen kam. Leonardo zB war wohl kein Prophet im eientlichen Sinne, aber wohl tief inspiriert was das Erkennen des Wesens der Dinge angeht.

Also, du gehst zu einem Zen Meister, und er beantwortet *Was ist der Ursprung und das Wesen der Inspiration?* ebenfalls mit *Wuff*. Du haettest sicher gern ne Antwort gehabt, wie der obenstehende Text - aber das waere Philosophie, und die bringt dich nicht weiter. Du musst dich schon selbst aus dem Verstand herausbewegen.

Man stoesst an die Grenze der Philosophie, denn Philosophie ist wenn der Verstand als Werkzeug benutzt wird. Die Grenze der Philosophie ist die Grenze des Verstandes. An diese Grenze sind nicht nur wir hier, sondern befinden uns in guter Gesellschaft mit vielen vielen Menschen der letzten Jahrtausende.

Du suchst, und ich suche auch - nach dem Schluessel der uns die Antworten auf tiefgreifende Fragen erschliesst. Die anderen hier im Forum suchen auch - nach dem *Schluessel* zu Nostradamus - mit dem Verstand (da ist ja auch was zu finden, wegen den Wort und Zahlenspielen). Irgendwann stoesst der Verstand aber an seine Grenzen. Der Schluessel ist eine gute Metapher, weil man auch den *Schluessel* der Inspiration braucht um sich das Phaenomen Prophetie naeher zu erschliessen. Nostradamus selbst soll so habe ich mal gelesen ja auch ausgebildet gewesen sein auf einem Weg, der Inspiration als Schluessel benutzt (statt Verstand). Einige benutzen den Verstand und stossen an seine Grenzen, andere verwenden ein System wie die Kabbala und wieder andere benutzen Zen oder andere Wege. Einig sind sich diese Wege, dass der philosophierende Verstand irgendwo an seine Grenzen stoesst, und das eientlich interssante hinter dieser Grenze liegt.

Das gute daran: Auftretende Phaenomene sind reproduzierbar. Bei Prophetie sollte man vielleicht erstmal anfangen die Inspiration zu erforschen. Prophetische/Hellsichtige erfahrung in kleinem Massstab ist garnicht so selten (natuerlich klar abzugrenzen von Synchron- und Wahrscheinlichkeits-Effekten, Hellsicht ist in dem Sinn nur ein Ereignis dass _ueberhaupt nicht_ abzusehen war wie ein Uboot dass dir aus heiterem Himmel vor die Fuesse faellt...).
Grosse Propheten muessten wiederum ein recht stabiles Level der Inspiration erreicht haben, also nicht mehr auf spontane Inspirationen oder Hilfen wie Koans angewiesen sein)
In geringerem Masse gilt dies wohl auch fuer Erfinder wie Leonardo da Vinci (zu dem es uebrigens eine tibetische Parallele gibt, der seine Erfindungen allerdings wieder zerstoerte).

Worauf laufen all diese Systeme hinaus? Die antwort ist.....wuff...
Man muss schon vom Verstand Abstand nehmen und sich inspirieren lassen - das ist ein reales Phaenomen. Einige tausend Jahre verschiedener Versuche in dieser Richtung scheinen zum selben Ergebnis gekommen zu sein :) Wenn wir hier weiterkommen wollen, muessen wir schon den Berg selbst besteigen.....ein Buch ueber eine Bergbesteigung lesen wird nicht reichen.

Genauso *ueberzeitlich* als Begriff des Verstandes - scheint keinen Sinn zu machen - im Verstand zumindest. Von der anderen Seite aus macht es dann schon wieder Sinn, denn das Mass der Inspiration ist *Sinn* (wass sich rein begrifflich irreal anhoert, aber vor eigener Erfahrung dann wieder Sinn macht).

Wenn wir in dieser Richtung forschen wollen koennen wir nicht faul sitzenbleiben und weiter mit dem Verstand arbeiten.....so kommen wir nicht weiter wenn es um Prophezeihungen geht.

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Ray Nolan

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New PostErstellt: 22.04.03, 19:47  Betreff: Re: Ursprung und Wesen von Prophezeiungen  drucken  weiterempfehlen

Hallo,

ich tue mich (wie immer) etwas schwer, das was Du schreibst, Gedanken-Gedenken, nachvolziehen zu können, einfach weil es sich mit meiner Einstellung zum Thema nicht 'kreuzt'.

Was wäre z.B. wenn Prophezeiungen nichts anderes sind, als jene 'Inspirationen' die Du aufführst? Dann wären sie eben nicht durch Inspiration selbst begreifbarer, da sie selbst über diesen 'Wert' nie hinausgegangen sind. Mit einer Inspiration eine Inspiration besser zu begreifen erscheint mir ziemlich unmöglich. Hier muss dann schnöder Sachverstand ran, der zu erkennen imstande ist, dass es sich hier nur um inspirierte Eingebungen handelt, die absolut nichts mit göttlichen oder andersgearteten Eingebungen zu tun haben müssen.

Ich würde mal sagen, dass Deine Überlegungen in soweit richtig sein können, wenn man die gewisse Befangenheit bei dir voraussetzt, Prophezeiungen seien sehr wohl sinnvoll und hintergründig. Du schließt z.B. bei den Nostradamus-Visionen völlig aus, was zahlreiche Interpreten und Geschichtsschreiber vermuten: Nostradamus sei (mal fein ausgedrückt) durch ätherische Dämpfe narkotisiert gewesen (unfein ausgedrückt: zugekifft bis zur Halskrause) und habe so seine Visionen (bescheuerter Weise auch noch auf dem Dach seines Hauses) empfangen. Ich persönlich neige dazu (sollte diese Version die Ursache der Prophezeiungen bilden) zu glauben, dass man während eines LSD-Trips (oder anderen Drogen) alles andere sieht, aber gewiss keine von Gott gesandten Botschaften.

Es bleibt auch die Möglichkeit von Hirngespinsten, einer Profilneurose, die Möglichkeit, dass er seine Landsleute vielleicht wirklich nur abzocken wollte oder, wie ein französischer Arzt meint, daß Nostradamus durch seine Epelepsie zum Schreibwahn getrieben wurde. Und jene Möglichkeit, dass er tatsächlich von Gott inspiriert wurde. Oder dass er von beeindruckenden Dokumenten seiner Zeit abschrieb.

Deine Betrachtungsweise stellt uns auf jeden Fall den Gutmenschen Nostradamus vor. Das ist auch okay so. Dennoch: es ist eben nur eine Möglichkeit, die Wurzeln von 'prophetischen Inspirationen' (in Anführungszeichen, da es auch sarkastisch gemeint sein kann) zu erklären.

So (dies ist meine Meinung) sollte man gewiss nicht mit Inspiration auf Ursachenforschung gehen, sondern mit klarem Sachverstand erst einmal überhaupt nachprüfen, ob sich die vielen tausend Prophezeiungen, die irgendwelche Menschen der Menschheit offerierten, überhaupt zutrafen, wenn ja, in welchem Umfang und ob man dann sagen kann, dass sie, im Nachhinein betrachtet, sinnvoll waren oder etwas im Sinne ihrer Aussage veränderten.

Ich für meinen Teil muss nur einmal die Seiten von Stefan Berndt besuchen (der vor Jahren wegen einer zu erwartenden 300 Meter hohen Flutwelle von Hamburg nach Bayern zog) um zu erkennen, dass der Mann akribisch alles, was es an Prophezeiungen zur Jahrtausendwende gibt, analysiert hat. Nichts von dem ist eingetroffen. Dennoch fährt Berndt auf der Schiene seiner 'Übereinstimmungen' weiter. Wenn dreißig Leute eine riesige Flutwelle prophezeien, so muss es denn auch geschehen...

Es muss eben nicht. Von diesen 30 könnten 10 Wichtigtuer sein, 8 haben es von anderen übernommen, 5 wollen damit Geld verdienen und von den anderen 7 weiß man nix. Und von allen könnten die Uraussagen inzwischen verfäscht sein usw.

Nein, ich denke, wir müssen erst Beweise für die Existenz von richtigen (eingetroffenen) Prophezeiungen finden. Andernfalls laufen wir Gefahr, uns darüber Gedanken zu machen, wie wir den Vorhersagen von Spinnern, Lügnern und Abzockern einen tieferen Sinn verleihen können.

Ray

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New PostErstellt: 23.04.03, 10:00  Betreff: Re: Ursprung und Wesen von Prophezeiungen  drucken  weiterempfehlen

Hallo Ray,

Mir geht es hier um *wahre* Propheten in dem Sinne dass sie einen bestimmten Geisteszustand erreicht haben. Dass es *andere* Propheten gibt, die aus dem Verstand heraus die Zukunft abzuschaetzen versuchten, bestreite ich nicht.

Zum Thema Prophezeihung und *Inspiration*:
Das ist die Schwierigkeit mit den Konzepten von *Prophezeihung* und *Inspriation*. Diese Konzepte scheinen etwas verschiedenes zu sein. In Wirklichkeit sind es nur Phaenomene die auftreten je nachdem wie weit sich der Geisteszustand vom Grund des Geistes, von der *Quelle der Inspiration* entfernt ist - also zwei Phaenomene eines Ursprungs. Du kannst tiefere Einsichten die nicht unmittelbar aus Verstandestaetigkeit folgen als Inspiration ansehen. Das ist eine Art Wegweister auf dem Weg zur Quelle, an dem Du nachvollziehbar sehen kannst wo Du bist. Stabile Prophetie ist natuerlich schwer zu erlangen, Inspiration ist aber jedem bekannt (wird nur oft mit dem Verstand verwechselt, weil dieser Inspiration *sichtbar* macht wie Nebel den Laser).

Im Moment mache ich mir verstaerkt um die *Nachvollziehbarkeit* Gedanken. Also nicht gedanklich-verstandesmaessige Nachvollziehbarkeit, sondern um das *Erleben* von Inspiration fuer den Leser, und werde in Zukunft versuchen immer Beispiele mit anzufuegen.

Inspiration ist zB nicht als Widerspruch zur Verstandes Analyse gemeint, sondern als das, was einen weiterbringt, wenn der Verstand (also materielle Hirn-Aktivitaet) scheitert. Als Autor kennst Du sicher einen Zustand der Blockade, die intensive Suche nach der richtigen Formulierung - und auf einmal kommt eine gute Idee nach der anderen als sei ein Damm gebrochen. Der *Strom* der Inspiration will vielleicht garnicht abreissen, wobei man nicht von der einen Idee auf die andere kommt, sondern es scheint als habe man einen Pool guter Ideen/Formulierungen angezapft. Daraus webt dann das Gehirn dann Konzepte, und daraus dann entsteht dann der Text, den man seine Inspiration manchmal ansehen kann.

Genau wie es meinen Texten hier manchmal an Inspiration mangelt, moegen (auf hoeherem Level) auch Nostradamus nicht immer die klarsten Prophetien gekommen sein. Was jedoch nichts an der nachvollziehbarkeit der Leiter Inspiration->Prophetie aendert.
Leonardo da Vinci dagegen mag weniger ein Prophet gewesen sein, sondern vervollstaendigte seine *Inspirationen* mit dem Verstand folgerichtig. Dabei war er vom durch Inspiration gegebenen *Konzept* inspiriert, vervollstaendigte dieses mit dem Verstand - aber seine Erfindungen funktionierten eben nicht immer. Was seine Erfindungen aber nicht weniger grossartig machte - denn der *inspirierende* Faktor war seinen Werken anzusehen.

Da ich hier noch so viel schreiben kann, wovon wenig ankommt, muss ich also erstmal fuer die *Nachvollziehbarkeit* sorgen, ohne dass sich jemand gleich zur Zen Praxis in irgendein Kloster verabschieden muss. Und da liegt *Inspiration* nunmal naeher als *Prophetie* - da sie leichter nachzuvollziehen ist, jeder hat es schonmal erlebt, aber vielleicht fuer einen rein Hirn-basierten Effekt gehalten.

Tibetische Meister unterscheiden folgerichtig zwischen *Grund des Gewoehlichen Geistes* (Gehirnabhaengige Verstandestaetigkeit, die zB bei Drogen-Aktivitaeten durcheinandergewirbelt wird) und dem eigentlichen Grund des Geistes (da geht es dann um die Quelle der Inspiration und schon eher in die Prophetie). Da werden genauestens Geisteszustaende beschrieben, und was sie sind: Hirn oder nicht. Die Natur des Geistes der aus dem Gehirn entsteht, und die Natur des umfassenden Geistes sind verschieden, und das Problem ist die Unterscheidung. Sobald diese Grenze Ueberschritten wird, ist auch unser Prophetie Problem geloest - und Inspiration ist der Weg dorthin.

Der (Prophet?) Rudolf Steiner verglich das materielle Gehirn mal mit einem Spiegel, der Phaenomene oberhalb des Materiellen (des Neuronennetzwerks) quasi *einspiegelt* so dass wir auf dem Umweg ueber das materielle Gehirn *Selbsterkenntnis* betreiben koennen. Eine schoene Metapher.

Im Augenblick, in dem dieser Satz zuende gelesen ist, ist das *Jetzt* schon zuende. Das *Verstaendnis* des Satzes beruhte auf Neuronenaktivitaeten, die eine gewisse Zeitspanne benoetigten. Das heisst also, dass Denken im Gehirn ansich ist immer Vergangenheit.

Im Zusammenhang damit, dass wir uns hier ja damit beschaeftigen, in die Zukunft zu sehen, ist das ein interessanter Aspekt. Was das Gehirn kann ist Inspiration oder Prophetie zu *spiegeln* - also zB Gedanklich zu verarbeiten und in einem Text niederzulegen. Im Moment des Neuronen Vorgangs ist ein Ereignis aber schon Vergangenheit.

Das Denken des Verstandes der auf den Neuronen Aktivitaeten beruht, ist immer Vergangenheit. Zum Einen im Sinne der Neuronen die erst kurz nach einer Wahr-nehmung durch Feuern das *realisieren* was wir dann fuer *jetzt* halten, zum anderen in dem Sinne, dass sich das Gehirn der im Neuronennetzwerk *gespeicherten* Vergangenheit, also dem Gedaechtnis, bedient.

Inspiration dagegen ist unmittelbare Gegenwart. Inspiration ist das, was die Neuronentaetigkeit *spiegelartig* hervorruft (ja, die Neuronen sind selbstorganisierend und koennen sich auch gegenseitig anstossen, aber das meine ich nicht). Um in obiger Metapher zu bleiben: Das Licht das auf den Spiegel faellt. Inispiration ist vielleicht mit dem chinesischen *Wu Wei* am besten umschrieben. Das ist der Grund dafuer, dass viele Meister der letzten tausenden von Jahren diesen Sachverhalt so erklaerten: *Pass auf, wenn ein Gedanke zuende geht, und der naechste Gedanke noch nicht gekommen ist, schau dir das genau an.....* Gemeint ist also die Luecke zwischen 2 Neuronen Taetigkeiten, die jeweils der Verstand sind. Achten sollten die Schueler jedoch auf die Luecke dazwischen - denn nur so kommen sie weiter. Da ist das Tor zur Inspiration, dass auch die Koans im Zen aufstossen sollen, und auf diesem Weg der Inspiration kann man weit gelangen - bis zur Quelle der Inspiration - begleitet von Phanomaenen wie einer so sehr gesteigerten offenen Aufmerksamkeit, dass man sie *Prophetie* nennen koennte.

Also: Hirn-basierte Gedanken des Verstandes sind *Vergangenheit*, Inspiration ist *Gegenwart* (das beste Beispiel dafuer ist das chinesische Wu Wei).
Prophetie ist *Zukunft*. Aber nicht im Sinne eine linearen Zeit aus Verstandes Sicht, sondern auf einer hoeheren Sinn-Ebene. Je naeher Du der Quelle kommst, desto mehr wird *Prophetie* verwirklicht, und desto weniger bist du *ich* sondern *wir*. Ego/Ich/konzeptueller Verstand basieren auf dem materiellen Hirn. Diese Grenze zu Ueberschreiten haben sich die verschiedensten Traditionen zur Aufgabe gemacht. Wie gesagt: Wenn ein Gedanke aufgehoert hat...und der andere noch nicht angefangen hat (also Gedanken = Neuronen basierte Verstandestaetigkeit) liegt dort das Tor der Inspiration. Ein Zen Koan in dem Dir ein Zen Meister auf eine tiefgreifende Frage *Wuff* antwortet (einen Hund imitierend) hat dieselbe Absicht. Dein neuronenbasierter Verstand beisst sich daran die Zaehne aus, genauso wie du dir schlechterdings mit Gedanken erklaeren kannst, welcher Beschaffenheit/Wahrheit der Moment zwischen 2 Gedanken ist....irgendwnn kommt dir aber die Inspiration....und dieser Moment der Inspiration ist Absicht...seit tausenden von Jahren.

Dein Weg besteht darin, Prophetien nachzupruefen und zu entschluesseln, sowie schauen ob sie eintreten.
Mein Weg besteht darin, Prophetien nachzuvollziehen, aber da dies schwer ist, erstmal die Vorstufe zur Prophetie *Inspiration* auf nachvollziehbaren Level.

Daher sah ich den *Schluessel* den es *zweimal* gibt als eine Metapher. Einmal als etwas, was du vielleicht mit dem Verstand knacken wirst, weil es Nostradamus eingebaut hat in seinen Text - und dazu natuerlich den *Schluessel der Inspiration* der ein ganz anders geartetes Verstaendnis erschliesst - auch in letzterem soll Nostradamus ausgebildet gewesen sein - und da wirds interessant - wo man das nicht als zwei Schluessel sieht, sondern als denselben einen Schluessel.


[editiert: 23.04.03, 10:01 von GedankenGedenken]
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Swissboy
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New PostErstellt: 23.08.03, 08:56  Betreff: Re: Ursprung und Wesen von Prophezeiungen  drucken  weiterempfehlen

prophetie ist nichts besonderes für die menschheit, hier wurden halt alle verbrannt und unsere eltern wüssten nicht mal davon wenn sie sich jemals damit beschäftigt hätten. ganz anderst ist es in anderen kulturen. vor allem im osten versuchte man mit opiaten und etherischen ölen zu weissagen, kein feldherr, kein könig ja nicht mal ein bischof ohne eigene prophethen. wer denkt die regierung, der nachbar ja sogar rom würden nicht alles daraus herausholen was es zu erfassen gäbe lebt auf kleiner welt finde ich. was im westen verkauft wird ist im osten längst gesetz. (gibt in den usa sogar schulen die kurse in prophetie anbieten"g") und in japan ist es verboten ertrikende zu retten, wegen eingriff ins schicksahl! die zukunft erspüren vermag jeder, das erspürte zu erklären ist was anderes, und manch einem mangelts schon in ersterem!
wenn die wissenschaft entlich aufhört gegen das folk zu schiffen werdet ihr erkennen das es nicht mehr braucht als einen magen, zwirbelgeflecht, organe, trieb, einen guten geist und ein wenig vom richtigen vitamin ;)

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samoht
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Beiträge: 6

New PostErstellt: 27.11.03, 20:17  Betreff: Re: Ursprung und Wesen von Prophezeiungen  drucken  weiterempfehlen

hallo thorsten

habe mit grossem intresse dein beitrag gelesen ,möchte nun folgenden kommentar dazu abgeben .
Wenn mann bedenkt das allein die zeit nicht linear ist ,mann sie also verändern kann (langsammer oder schneller laufen lassem kann) ist es egentlich doch zwingend das es von der zukunft unendlich verschiedene möglichkeiten gibt .
Die durch mehr oder weniger bedeutende ereignisse verändert wird .
wie kann es also sein das mann sie vorhersagen kann ???
denn jede noch so geringe veränderung kann die zukunft entscheidend beeinflussen.?
also ist es wohl auch kaum möglich eine exakte vision zuhaben .
Oder mal anders ....................jeder könnte doch die zukunft vorhersagen oder nicht ?
denn jeder hätte die selbe trefferquote!!!!!!!
will damit sagen dass ich anhand des wissens das ich heute über die gegenwart habe die nächsten zehn jahre vorhersagen könnte .............mit dieser trefferquote die ich schon nannte.
denn ereignisse die passieren haben auch immer über kurz oder lang eine relexion in der zukunft ..................sie werden also die folgen dieser ereignisse sein .



viele grüsse samoht

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Ray Nolan

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Beiträge: 693


New PostErstellt: 28.11.03, 18:33  Betreff: Re: Ursprung und Wesen von Prophezeiungen  drucken  weiterempfehlen

Hallo, Samoth

das wäre dann aber eher den Prognosen zuzuordnen, die mit Prophetie nix zu tun haben (diese jedoch unbewusst sicher beeinflussen). Die meisten Prophezeiungen basieren auf dem vorhandenen Wissen des "Propheten" und gehen nicht darüber hinaus. Da spielen also sicherlich auch die Ereignisse, Ängste und möglichen (einschätzbaren) Entwicklungen der jeweiligen Epoche mit hinein...

Ray

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