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Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2

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Werner Hund
Hochgeweihter

Beiträge: 722
Ort: Saarbrücken


New PostErstellt: 28.05.22, 17:02  Betreff: Re: Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Also, 

nach dem Gespräch mit seiner Tante überdenkt Ludo seine Position und folgt dem Rat seiner Tante was die Goblins und Kirschhausen angeht. 

 
 

was die Mondsibler Situation angeht will Ludo beflügelt durch Lob seiner Tante etwas aufbauen... 

Hierzu sucht er in den kommenden Tagen Farindula auf, um mehr über Sternenregen heraus zu finden. 

Wie häufig ist so was? Fällt jetzt nach und nach das ganze Sternbild Drache vom Himmel? Wie viele Sterne sind das? Sind die alle gleich groß... 

Der ganzen Gruppe wird Ludo vorschlagen durch eine gemeinsame Strategie das Meiste aus dem Mondsilber Erz rauszuholen und unser quasi Monopol zu nutzen und nicht den Preis durch Konkurrenz dem freien Markt zu überlassen  

 
 Zahlen: 

Ludo: 41 Stein Erz 

Davon 6 am Krater gesammelt und 10% der Tobrier. 

Die Tobrier haben also 315 Stein.  

Mein Handel Wert beträgt: 8 (11/13/13). Proben auf Handel sind für mich: um 1 erleichtert (Vertrauenserweckend); ich habe +1Fp (Vertrauenswürdig)     




"Wer nicht kennt Wein, Weib und Sang der bleibt ein Tor ein Leben lang" (Rathaus Saarbrücken)
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New PostErstellt: 28.05.22, 17:20  Betreff: Re: Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Izan und Iowa haben sich im Tempel von Rum und Grog eingemietet. Es gibt einen Anbau, das "Dormatorium", mit acht Doppelpritschen.
Tuljew entpuppt sich als Freund vom Gasthaus "Die sieben damischen Elche",  welches ziemlich heruntergekommen aussieht, aber irgendwie doch mehr seinem Stil entspricht. Ein Ort für die sparsameren Fernreisenden, die sich nicht bei den "Hipster" sehen.
Farindula kommt im Gästetrakt des Hesindetempels unter. In einem äußerst ansprechend eingerichteten Einzelzimmer, mit Schreibtisch, Lage zum ruhigen Innenhof, und mit Blick auf das gewaltige, an die 60 Schritt hohe Hexagon.

Letztlich liegen alle Unterkünfte nicht weiter als drei Minuten voneinander entfernt. Zum Haus Surjeloff sind es zehn. Zum Hotel am Marktplatz wo für Bronnjar Karenow reserviert ist, sind es je nach Trubel fünfzehn bis zwanzig, in die andere Richtung, stadteinwärts.

Am späten Abend des 17 HES sitzen jedoch alle Helden im "Tempel von Rum und Grog". Die Szeneschenke im Hesindendorf liegt zwischen Tiergarten und Gaukelplatz. Inmitten von Studiosi, Künstlern und Philosophen aller Länder tauscht ihr euch noch einmal aus über die Geschehnisse der letzten Tage. Insbesondere Izans Bericht von der Rückreise des Trommelzugs ist von großem Interesse.

Folgendes wird berichtet:

1.) Hauptmann Timpski ist während der Rückreise mit dem aufwieglerischen Patrioten Rudjew von Arauken aneinandergerasselt. Und zwar in der Hardener Kaserne. Zuvor noch vereint in der Sache, kam es nun zu deutlichen Meinungsverschiedenheiten. Während sich Timpski über den Gewinn der Trommel ins Licht stellen und die Mission als Erfolg verkaufen wollte, hat Arauken bei jeder Gelegenheit die Schmach hervorgehoben. Dass die sogenannten "Landesherren" sich zum einen von den Alani bestehlen und bei einem anschließenden Sauhandel übers Ohr hauen ließen. Und dass sie zum anderen auch noch von zwei rachsüchtigen Rotpelzen geirrlichtert wurden. Es seien gute Leute gestorben, weil man mit ihnen gespielt und entschieden zu viel Gnade gezeigt hat.
Hauptmann Timpski konnte den Wortstreit wohl für sich entscheiden, aber nur in Arschlochmanier. Izan war bei dem Streit nicht zugegen, aber der Vorfall war bei den Schitzen einige Tage in aller Munde. Rudjew von Arauken wollte der ehrlosen Parade fortan nicht mehr weiter folgen und ist in Harden zurückgeblieben.

2.) Im Weiler Stellnitz (etwa auf halber Strecke) zwischen Harden und Kirschhausen kam es wohl zur Trennung zwischen Jaruslaw und seiner Knappin Jeterine.
Viel davon mitbekommen hat man eigentlich nicht. Zwar gab es in den Tagen zuvor spürbare Spannungen, die in zunehmende Widerspenstigkeiten Jetterines und Zurechtweisungen Jaruslaws mündeten... aber für ihr nächtliches Verschwinden mit Ross, Proviant und Ausrüstung hatte Jaruslaw bei Tagesanbruch eine ganz einfache Erklärung parat:
"Ich habe die Tochter des Prinzen auf eine spezielle Mission geschickt. Der Aufruhr in Harden und das Temperament der jungen Salderkeim haben mich nachdenklich gestimmt. Als Gesandter des Prinzen von Salderkeim bin ich der Sache besonders verschrieben. Ich kann nicht einfach nur pflichterfüllend eine Trommel nach Hause bringen, wie Rüben-Dascha und Wurzel-Pascha. Für mich ist es immer entscheidend ein paar Meilen mehr als andere zu gehen. Das und nichts weniger habe ich meiner Knappin mit auf den Weg gegeben."

3.) Ab Kirschhausen wurde Jaruslaw dann von vier neuen (bewaffneten) Untertanen nach Festum begleitet. Wobei das Wort "Untertanen" für Izan auch nicht ganz zutreffend scheint. Es dürften eher "gute Freunde mit einer eigenen Meinung" gewesen sein. Jedenfalls ließ sich keiner von denen von Jaruslaw rumkommandieren. Mehr hat sich Izan aber dafür dann auch nicht mehr Interessiert. Wo Jaruslaw jetzt untergekommen ist weiß Izan auch nicht.

4.) Olko Knaack war auf der Rückreise sehr niedergeschlagen. Izan hat öfter versucht ihn auf andere Gedanken zu bringen, aber das gelang nur sporadisch. In der Bärenschenke von Hulga, in der das Unheil für seine Freunde Jääni und Bruutsch seinen Lauf nahm, war die Stimmung von Timpskis Zug ausgelassen und feuchtfröhlich. Zwar erntete auch Jaruslaw noch einmal Seitenhiebe für die vor kurzem von ihm in Ketten gelegten Goblins, aber alles in allem wurde den Rotpelzen und dem was Ihnen hernach widerfuhr deutlich mehr Gespött zuteil.
"... wenn ich euch sage, er hat sich das Kotelett jedesmal erst durch die Arschritze gezogen... aber das hat die Rotpelze überhaupt nicht gejuckt... Dem armen Storko - die Zwölfe sollen den Hund selig haben - dem hat es den Appetit versaut!"

Das veranlasste Olko dazu einen Stillezauber über den ganzen Schankraum zu legen, der wohl eine ganze Stunde anhielt. Die verblüffte Trinkgesellschaft zechte nach ein paar beleidigenden Gesten einfach draußen weiter. Drinnen blieben nur Olko, der geräuschlos schluchzte. Und Izan der ihn geräuschlos tröstete.

5.) Bei Ankunft in Festum schien Olko wieder gefestigt. Er hat sich mehrere Tage mit Magister Wippflügler ausgetauscht und vor einigen Tagen eine Reise in den Ort Hinterbruch angetreten. Izan konnte hierzu folgendes in Erfahrung bringen:
Graf Thezmar Alatzer hat wohl ein Buch herausgegeben, mit dem Titel "Das Vierhaupt von Hinterbruch - Magische Analyse und Überlegungen zur Elementarzauberei der Suulak."
Magister Wippflügler hat es im Salamander, der Quartalsschrift der Magiergilden, rezensiert und das Werk mit seiner Kritik mehr oder weniger verrissen (siehe Anhang).
Nun plagt Wippflügler das Gewissen. Und er will den Kollegen Alatzer, den Grafen von Hinterbruch, bei seiner Forschung - die ja bei allem Dilettantismus durchaus Potenzial andeutet - unterstützen. Deshalb stellt er Olko nun in Alatzers Dienste. Olko könne so auch etwas Abstand zu allem und in der Forschungsarbeit wieder auf andere Gedanken kommen.

Soweit erstmal wieder.

Nächste Folge: "Es spricht der Prinz von Salderkeim."



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"War does not determine who's right. Only who is left."
Bertrand Russell


[editiert: 28.05.22, 20:37 von Admin]



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New PostErstellt: 04.06.22, 22:12  Betreff: Re: Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Am Morgen des 18 HES klopft es an der Hotelzimmertür des Bronnjaren Grigori. Eine adrett livrierte Dienerin des Hauses reicht ihm einen Umschlag mit einer Einladung:

"Ich werde heuer im Markthotel ein Mittagsmahl im Kreise meiner Liebsten zu mir nehmen. Es wäre mir eine Freude ein sewerisches Brüderchen kennenlernen und bewirten zu dürfen. Jeterine sprach durchaus wohlwollend über euch.

Gezeichnet: Joost von Salderkeim"



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[editiert: 04.06.22, 22:13 von Admin]
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New PostErstellt: 10.06.22, 17:17  Betreff: Re: Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Grigorij von Karenow verlässt den Speisesaal des Festumer Markthotels zur vierten Stunde nach Praiosstand.

Hinter ihm liegt ein durchaus aufschlussreiches Gespräch mit der Familie Salderkeim.

Dabei wurden insbesondere die Ansichten des Joost von Salderkeim und seiner Gattin Alin von
Salderkeim-Stoerrebrandt (beide mitte Fünfzig) offenbar. Und natürlich auch noch einmal die, der bereits bekannten Tochter und Knappin
Jeterine.

Zunächst wurde noch locker und sympathisch parliert, ein paar Nettigkeiten und Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht. Erstaunlicherweise war es Alin - immerhin eine Tochter des großen Handelsmagnaten Stover Stoerrebrandt - die mehr von Grigorijs sewerischem Pathos und ehrbaren Rittertum angetan war, als ihr Gemahl Joost. Und Zeugnis davon ablegte, dass die junge Jeterine mehr nach der Mutter kommt.

Festzuhalten bleibt:

Joost ist in erster Linie ein Politiker und hat durchblicken lassen, dass er für die in einem Jahr anstehenden Adelsmarschallswahlen kandidieren möchte.
Die Scholle Karenow ist ihm in diesem Zusammenhang zu unbedeutend, als dass eine Übertragung der Knappschaft von den Kirschausenern darstellbar wäre. Es fehlt Karenow an Stimmgewicht in der Adelsversammlung.
Auch was sinnvolle Handelsbeziehungen angeht ist Karenow - nach einigem Ausloten - zu unattraktiv.

Den Namen seiner Tochter und den der Familie Salderkeim nicht in Verruf zu bringen... das ist Joost jedoch wichtig. Weshalb er dringlichst gebeten hat Jaruslaws Darstellung zu Jeterines jüngster Eskapade zu folgen, und keine Schlammschlacht durch eine gerüchteweise Gegenerzählung zu forcieren.
"Wer würde denn dann noch Wert auf Jeterines Treue und Loyalität legen?"

Weil Joost aber auch nicht verblendet ist und seine ehrgeizige Tochter ernst nimmt, erkannte er freilich an, dass Jaruslaw nicht die beste Wahl für eine tugendhafte Ausbildung war. Und eben jener ohne eine Zurechtweisung zu gut davonkäme.

Darum ließ er kurzerhand Jaruslaw von Kirschhausen-Krabbwitzkoje zum Tisch zitieren (es schien so, als habe Jaruslaw sich ebenfalls im Markthotel irgendwo bereit gehalten...) und verpflichtete diesen dazu, ein Glas zu heben und sich in Anwesenheit der gesamten hohen Gesellschaft im Markthotel laut und deutlich bei Grigorij zu bedanken und zu entschuldigen. Für die entstandenen Umstände, die Bürde der Obhut, so ganz ohne vorher Rücksprache zu halten, und so weiter...

Das tat Jaruslaw und zog sich umgehend wieder zurück. Jedoch nicht ohne Grigorij den deutlichen Hinweis zu geben, dass dieser sich besser Augen im Hinterkopf wachsen lassen sollte. "Immer schön auf den Rücken aufpassen, Briederchen..."

Letztlich hat Grigorij ohne eigene Kosten formidabel gespeist, und wertvolle Bekanntschaften gemacht. Aber Jeterines restliche Knappenzeit wird bei den Kirschausenern abgeleistet. Ob sich aus dem zerrütteten Verhältnis zwischen Herr und Knappin noch etwas nützliches entwickeln wird... das ist eine andere, durchaus zweifelhafte, Geschichte.



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[editiert: 10.06.22, 21:51 von Admin]
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New PostErstellt: 23.07.22, 11:49  Betreff: Re: Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Meine lieben Freunde der Festumer Freiheit!
Gezeichnet von Seuche und Pein versuche ich mich an der Fortsetzung unseres hiesigen Kammerspiels.

Am Morgen des 19 HES 1039 BF hat in Festum ein von allen Seiten kommender Wind und Schneegestöber eingesetzt. Nur einzelne fieselig dünne Wehen von Graupelschnee ziehen wie Wanderdünen über den Boden des Marktplatzes.
Die Luft ist voll mit Flöckchen, die den ganzen Tag lang hin und her und hoch und runter und links- wie rechtsherum im Kreis zu tanzen vermögen, aber keine Anstalten machen jemals auf dem Kopfsteinpflaster liegen zu bleiben.

Am Vorabend schon haben Izan, Iowa und Farindula im Hesindendorf noch einmal zusammengesessen und die nächsten Schritte ausgelotet wie man dem Kirschhausener Jaruslaw für seine Grausamkeit gegenüber dem Festumer Goblinpaar von Gesetz wegen noch ein Nachspiel bereiten könne. Auch der junge Ludo hatte sich noch einmal dazugesellt, aber ein wenig überraschend - und zur Enttäuschung aller - einen Rückzieher gemacht. Seine Umtriebigkeit in den ersten Tagen nach Ankunft in Festum war schon augenfällig und es schien als sei er mehr und mehr zu der Überzeugung gelangt, dass die Energie und Mühen, die man in einen Prozess stecken müsste, entscheidend bei der Ausübung von weitaus einträglicheren Geschäften fehlt.

Drei wackere Streiter machen sich also am Morgen des 19 HES 1039 auf den Weg zu mehr Gerechtigkeit. Das Marktgericht verwerft ihr in euren Überlegungen, schließlich hat eure Angelegenheit nichts mit dem Markt zu tun. Stattdessen soll es direkt zum Rathaus gehen. Es ist ein Wassertag, der nur im Bornland ausnahmsweise "Zinstag" genannt wird.

Von zwei Spalierwachen beäugt, bestaunt ihr zunächst die große Eingangshalle, in der an allen Wänden in silber gefasste Knochenfragmente des von Festo von Aldyra erschlagenen Höhlendrachen präsentiert werden. Dann aber orientiert ihr euch an weltlicheren Dingen, nämlich einer Schautafel mit deren Hilfe ihr versucht die passende Amtsstube ausfindig zu machen.

Letztlich landet ihr in einem Sekretariat des "Guts- und Blutsgerichts zu Festum" wo eine junge Schreiberin namens Birkya (die, wie sich später noch herausstellen sollte, mit ihrem gesamten Auftreten und Habitus ihrer vorgesetzten Rechtsgelehrten nacheifert) zunächst einmal eure Personalien und dann in einer Sitzecke euer Begehr zu Protokoll nimmt. Farindula drückt sich so gewählt wie möglich aus und gibt an "im Namen Praios - und Hesindes - eine Straftat gegen die körperliche Gesundheit eines Festumer Bürger zur Anzeige bringen zu wollen"...

Ihr wähnt euch auf dem richtigen Weg, denn sofort verfällt die Protokollantin in ihre Routine und stellt die üblichen Fragen.

Wer wurde geschädigt?
Wurde die Garde informiert?
Wo ist das passiert?
Von wem ging die Schädigung aus?

Ihr antwortet geflissentlich aber nach der letzten Frage hält sie sogleich inne. Sie tupft ihre Feder ab, legt sie beseite. Blickt über ihre Brillenränder, nimmt das Gestell dann vorsichtig ab. Prüft ihre Robe auf einen Fleck. Da ist kein Fleck.

"Euer Gnaden, werte Herrschaften... ich glaube für eine Anklage gegen jemand vom Wappen Kirschhausens... wegen Handlungen auf dessen eigener Scholle... da sind wir unzuständig. Ich denke da sollte Ihnen lieber die Kammerrichterin von Seweritz genauer Auskunft geben."

Dann erhebt sich die Schreiberin, klopft an einer schweren schwarz gelackten Tür, horcht daran und verschwindet kurz danach dahinter.

Etwa zwei durchgezählte Kompanien später macht ihr Bekanntschaft mit der dritten Kammerrichterin Derja-Tinke von Seweritz. Es liegt auf der Hand, dass Sie - bereits von Falten und grauem Haar gesegnet - die Authorität, das Charisma, die Strenge und die Milde zugleich verkörpert, für die Birkya schlicht noch 30 Jahre Leben fehlen. Sie wirft sich gerade einen teuren Mantel über und trägt zwei Urkundsrollen unter dem Arm, es sieht so aus, als schicke sie sich gerade an das Rathaus zu verlassen.
Trotzdem rückt sie zunächst einen Ohrensessel heran und lässt sich bei euch an der Sitzecke nieder. Nach standesgemäßer Begrüßung erörtert sie:

"Nun denn. Meine Kollegin hat mich bereits auf trockene Füße gestellt und euer Anliegen vorgetragen. Was soll ich sagen? Die Namen Bruutsch Smuddelvlies und Jääni Grauroth sind hier in der Stadt seit einigen Tagen in aller Munde. Ich verstehe euer Interesse, doch ich denke es macht am meisten Sinn euch an dieser Stelle bereits zu unterbrechen. Nicht weil ich eurem Ansinnen innerlich entgegenstehe, sondern um euch eure kostbare Zeit zu ersparen."

Sie blickt in eure zerknirschten Gesichter.

"Lassen sie mich erläutern: Die mit der Festumer Stadtfreiheit einhergehenden Bürgerrechte können nur dort gelten, wo der Arm des Festumer Stadtrechts auch hinreicht. Das ist in den Mauern Festums selbst der Fall, auf der Festumer Scholle... und darüber hinaus auch noch an einigen Märkten entlang des Borns, wo uns von diversen örtlichen Adligen die Gerichtsbarkeit unterstellt wurde. Alderow. Blütenfeld. Hamkeln. Da fahren wir Kammerrichter als Fahrsprecher dann gelegentlich hin und befassen uns mit den offenen Streitigkeiten.
Theoretisch könnten sie auch in Norburg und Firunen noch auf die Festumer Bürgerfreiheit pochen, da die gegenseitige Anerkennung unserer Stadtrechte mit diesen Städten vertraglich vereinbart wurde."

Sie fährt fort:

"Wie sie nach meinen Ausführungen vielleicht schon mutmaßen können, will ich Ihnen nun deutlich aufzeigen wo der Arm der Festumer Stadtfreiheit nicht hinreicht: nämlich in die Souveränität der Bronnjaren. Ein Bronnjar ist auf seiner Scholle das Gesetz.
Hätten sich die beiden zweifellos mit Bürgerrechten ausgestatteten Goblins dort aufgehalten wo ihnen das Bürgerrecht Schutz verleiht, und wäre es dort zu einem Übergriff gekommen, dann müsste sich auch ein Jaruslaw von Kirschhausen-Krabbwitzkoje nun peinlichen Fragen stellen. So wie mir die Geschichte nun jedoch zu Ohren gekommen ist kann sich der Bronnjar auf das Recht seiner Scholle berufen und muß sich allenfalls gegenüber seiner Mutter, der Gräfin von Kirschhausen verantworten. Es ist jedenfalls das gute Recht der Bronnjaren Rotpelze aufzugreifen, welche sich verdächtig gebaren und kostbare Besitztümer bei sich führen. Unter sewerischen Bronnjaren würde man sich dazu vermutlich sogar in der Pflicht sehen.
Ich weiß, das ist nicht die Antwort die sie von mir jetzt gerne gehört hätten, aber ich sehe leider keine Erfolgsaussichten für eine Klage gegen Jaruslaw von Kirschhausen-Krabbwitzkoje vor dem Festumer Stadtgericht.
Selbstverständlich ist das alles barbarisch und geradezu abscheulich... gerade was den Umgang mit den beiden Goblins angeht bei Harden und im Heerlager an den Sprenkeln... aber da sind uns die Hände gebunden, denn Jääni und Bruutsch hatten den Schutzschirm der Zivilisation verlassen."

Auf euer Insistieren, dass man da doch was machen können muss, schiebt sich die Richterin noch einmal die Brille ein wenig die Nase hoch und sagt:

"Das kann man schon. Nur hat das nichts mehr mit einer Klage vorm Stadtgericht zu tun. Da reden wir dann über politische, wirtschaftliche oder klerikale Sanktionen gegenüber Kirschhausen. Und dabei kann ich Ihnen leider auch nicht helfen. Da brauchen Sie andere Freunde..."



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Bertrand Russell


[editiert: 24.07.22, 11:49 von Admin]
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Ninja
Tempelvorsteher

Beiträge: 338
Ort: Edenkoben


New PostErstellt: 24.07.22, 12:14  Betreff: Re: Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Nach dieser sehr ernüchternden Episode am Gericht sucht Farindula noch einmal das Gespräch mit Iowa und Izan.
Noch vor sich hin grübelnd... "bornisches Recht... wieder das dazu gelernt" wendet sie sich an die beiden:
"Wenn es über diesen Weg nicht geht dann sollten wir versuchen ihn, wie von Richterin von Seweritz erwähnt, eben auf politische, wirtschaftliche oder klerikale Weise zu sanktionieren. Über letzteres werde ich mir noch Gedanken machen, gehe dazu aber erst mit meinen Brüder und Schwestern in den Diskurs.
Was das politische angeht, könnten wir unseren Bronnjaren Grigorij von Karenow fragen. Ich denke, auch er hat Interesse daran, dass Kirschhausen in irgendeinerweise noch bestraft wird.
Wirtschaftlich? Vielleicht wäre hier ein erneuter Austausch mit Ludo angebracht. Vielleicht hat er sogar Ideen? Wir müssen ihn und seine Familie nicht mit einbeziehen, aber zumindest seine wirtschaftliche Finesse und Weisheit könnte uns von Nutzen sein.
Habt ihr zwei denn noch weitere Ideen? Ich möchte diesen Unhold nicht einfach so davon kommen lassen!"





>"NEIN!...Dunkel die andere Seite ist"<
...
>"HALT'S MAUL JODA und iss endlich dein Toast"<


[editiert: 24.07.22, 12:15 von Ninja]
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KING D
Tempelvorsteher

Beiträge: 236
Ort: Waldfischbach


New PostErstellt: 24.07.22, 17:23  Betreff: Re: Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Tatsächlich bin ich auch sehr enttäuscht und ernüchtert von dem Termin bei Gericht - es wieder spricht meinem Verständnis von Recht und Gesetz. Aber gut, andere Länder, andere Sitten. 

Hier auf göttlicher/geistlicher Ebene etwas zu bewirken - dafür bin ich nicht der richtige, das liegt in Händen Farindulas. Gerne beteilige ich mich aber an Gesprächen mit Ludo und Grigorij - ggf lässt sich da ja noch was ausrichten.

eine öffentliche Entschuldigung (und die damit einhergehende Demütigung) fände ich bereits angemessen, zusätzlich die Zahlung von Schadensersatz/Schmerzensgeld oder die Übereignung von Land an Jääni und Bruutsch.

Im Sinne der Gerechtigkeit wäre es schon sehr hart, wenn die beiden Goblins zurückkehren und sich den Konsequenzen ihrer Verfehlungen stellen und der Übeltäter Jaruslaw ungeschoren davonkommt. Ich lasse zu diesem Zwecke mal ein paar Münzen und etwas von Meteoreisen im Praiostempel... vielleicht hat der Herr Praios ein Einsehen und Jaruslaw trifft der Blitz beim Scheißen. 






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"Eitrige Krötenschemel locken Marasken an wie Büffel das Wasserloch." - Maraskanische Bauernweisheit
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Ravendoza
Pontifex Maximus

Beiträge: 1505
Ort: Kaiserslautern

New PostErstellt: 27.07.22, 20:45  Betreff: Re: Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

"Immerhin haben wir es versucht. Aber letztlich ist das bei uns zu Hause auch nicht wirklich anders... Adlige sind auf ihrem Grund und Boden das Gesetz.

Ich bilde mir zwar ein, dass wir im Süden etwas zivilisierter sind... aber drauf wetten, dass so ein Fall bei uns anders ausgegangen wäre, würde ich nicht.

Auf jeden Fall habe ich jetzt Hunger, lasst uns da drüben einen Backfisch essen!"

An Farindula gewandt: "Es ist auch immer die Frage wie sehr wir uns Jaruslaw zum Feind machen wollen - schließlich sind wir fremd hier und er ein Bronnjar. Ich bin dafür es für den Moment auf sich beruhen zu lassen - vielleicht bietet sich in Zukunft nochmal eine Möglichkeit ihm eins auszuwischen"



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“If in doubt – do it.”


[editiert: 27.07.22, 22:28 von Ravendoza]
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Werner Hund
Hochgeweihter

Beiträge: 722
Ort: Saarbrücken


New PostErstellt: 28.07.22, 19:43  Betreff: Re: Theaterritter-Kampagne - Der weiße See - Teil 1.2  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Die Wirtschaftlichen Möglichkeiten,
 hatte Ludo mit seiner Tante bereits besprochen und hier schaut es schlecht aus, wir müssten hier quasi gegen Kirschhausen "den Obstgarten des Bornlandes" vorgehen. Wir würden wir damit auch Unbeteiligten schaden etc. . 

Ludo: "Rache kostet immer mehr als sie Wert ist"




"Wer nicht kennt Wein, Weib und Sang der bleibt ein Tor ein Leben lang" (Rathaus Saarbrücken)
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