Tarnmanteldepp
Tempelvorsteher
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Erstellt: 12.01.06, 21:01 Betreff: Re: Die Prophezeiung des Schlafes - Nachbesprechung |
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So!
Nun habe ich endlich mal Zeit gefunden, eine Antwort auf die komplexe Sache mit dem Abenteuer zu schreiben. Ich möchte das auch in 3 Teile gliedern: a) reale Welt am Tisch b) DSA Welt am Tisch c) Lösungen der Misere
Auf Grund der Länge des Textes wünsche ich schon mal viel Spass beim Lesen :-) Zwecks anderer Alternativen beginne ich (wie das Alphabet vermuten lässt) mit Punkt a):
Der Begin des Abenteuers hat sich als leicht strapaziös herausgestellt, da es doch schon mehrere Stunden gedauert hat (10-13 Uhr), bis das Abenteuer endlich mit allen in Punin beginnen konnte. Da waren natürlich die Erwartungen hoch und jeder wollte ins Rollenspiel starten. Du hast mit dieser Kneipenszene auch eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen und ich konnte ins Rollenspiel einsteigen (z.B. abblitzen lassen von Zitz vor der Tür). Dummerweise haben nun die Probleme schon angefangen, da Zitz (zum Teil durch seine, vielleicht etwas übertrieben ausgespielte Überheblichkeit) sich nun beinahe aus dem Abenteuer katapultiert hätte. Diese Diskussion gleich zum Anfang hat uns dann schon etwas aus dem Rollenspiel gebracht, aber egal wir waren ja guten Mutes. Zitz kam nachgeritten und wir konnten wieder Rollenspiel machen. Gleich darauf die Sache mit den Bären war dann wieder ein herber Schlag ins Gesicht. Meiner Meinung nach sehen Spieler es einfach nicht gerne, wenn sie extra so vorsichtig waren und nicht in die Höle gerannt sind, sich plötzlich einem (wie sich später herausgestellt hat nich regelkonformen) -5/-5 Abzug auf AT/PA ausgesetzt zu sein. Der Unmut war natürlich groß und hat nicht gerade zu einer guten Stimmung am Tisch beigetragen, vor allem, weil durch diese Sache beinahe El-Hatal drauf gegangen wäre. Naja Schuss in den Ofen eben, aber ich wollte jetzt endlich richtig loslegen und an unserem Bestimmungsort ankommen. Da ging es nach aber dann auch nicht mit coolem Rollenspiel los, sondern mit drögem Waffeneinkaufen. Sowiso finde ich hatten wir wenig freie Entscheidungsmöglichkeiten oder Interaktionsmöglichkeiten. Zum Beispiel wollte ich NICHT den Bären jagen. Was ist passiert? Ich wurde vom Geweihten geschickt, das verstehe ich nicht unter Entscheidungsfreiheit und das macht einen gewissen Reiz im DSA aus. In Xorlosch war es nicht anders. Ich bin durch leere Hallen gewandelt, konnte nichts machen und überall wo es interessant wurde, durfte ich nicht hinein. Bei mir ruft das so ein Gefühl von Sinnlosigkeit hervor ("Warum soll ich was machen, wenn doch eh alles nichts bringt?). Die Arbeit mit der Prophezeiung war dann eine willkommene Abwechslung, leider haben unsere Studien nichts genutzt und wir wurden ja zum Drachen abkommandiert. In der vorhergehenden Besprechung hatten wir nichts zu sagen, das war sowiso im Großteil des Abenteuers so. Wir waren kleine Lichter und wurden von den Großen rumgestubst ohne uns wehren zu können.
Der nächste Part des Abenteuers war wieder eine Reise, bei der nur du geredet hast. Auch das sehe ich als echtes Problem dieses Abenteuers. Du musstest uns so viel stubsen und reden, dass für uns keine Zeit mehr geblieben ist irgendwas zu machen. Auch die Spieler haben das gemerkt und dann Gespräche abgehandelt mit "Ich frag den, ob soundso..." Tja auf dieser Reise haben wir Tazelwürmer gesehen, aber machen konnten wir wieder nichts...Im Dorf war dann auch NICHTS zu erfahren. Hier ist auch klar eine Schwäche des Abenteuers zu sehen. Ich konnte machen, was ich wollte. Letztendlich hat nur Daniel gerailroaded diese Stelle im Fels gefunden.
Es folgte schon wieder Reise, Kampf gegen einen Drachen ohne jede Chance und Reise durch Tunnels und Loren. Hier bemerkt man sehr gut, wie wenige Optionen die Spieler doch hatten. Sie hatten immer nur einen Weg vor Augen und den mussten sie auch gehen, denn alles andere führte nur in den Tod oder zum Ausstieg aus dem Abenteuer.
Im Eistal angekommen führt sich dieser "Bug" weiter fort: Es gibt ein Dorf, ein Wald, ein See und einen Turm. Im Dorf nerven die Einwohner nur mit ihrer krüppligen Sprache rum, Wald und See bringen keine Erkenntnisse. Was bleibt uns anders übrig, als in den Turm zu gehen. Nun glaube ich, dass Daniel die Nerven verloren hat (Stimmt das Daniel????) und einfach mal was eigenes machen wollte, deshalb ist er aufgestanden. Das er nicht bewacht wurde werte ich nach dem Kontext der Hexe als Meiserfehler, wenn auch ein anfangs gut gemeinter. Jetzt kommt einer der für mich größten Fehler, denn wir waren schon aus dem Turm raus und ich in einer heldenhaften Aktion auf den Balkon geklettert. Alles war gut und alle noch am Leben. N
Nun dreht der Meister die Uhr zurück und sagt: "Das ist alles nicht geschehen, wir müssen das neu ausspielen!". Ich finde das ist ein Entgegenkommen von den Spielern, eine bereits gut absolvierte Passage neu zu spielen. Wenn nun dann ein Held stirbt ist der Unmut doch besonders groß, denn jeder weiß ja, eigentlich hat er es schon überlebt.
Nun hat man ganz klar gemerkt, dass du dich im Abenteuer verrant hast. Boroni gefesselt und nackt, El-Hatal kurz vor dem Tod, Holger Trug ohne Chance die zu retten, da es im Turm nur so von Wachen wimmelt. Aber macht ja nichts, der Boroni wirkt (ein für mich sehr unrealistisches, aber verzweifeltes) Wunder und alle Bösen schlafen ein. Na danke, da kann ich mir ja eine echte Heldentat auf die Fahne schreiben.
Zurück geht es im Eiltempo in den letzten 5 Minuten in denen wir noch einen Rotschuppen besiegen was seit 8000 Jahren nicht mehr gelungen ist. Auch hier war jede Interaktion seitens der Spieler unnötig.
Dinge, wie der Katapultbau aus einem Locher und das ständige Lesen in Regelwerken haben den Spielfluss weiter gestört, waren aber wahrscheinlich Anzeichen von Langeweile.
b) Zu dem Spiel zwischendrin kann ich wenig sagen, da ich meine Rolle nur kurz zu Anfang des Abentuers gepielt habe. Weiteres Rollenspiel war unnötig und kam leider auch nicht zu stande :-(. Das Ende der Geschichte mag Holger Trug aber nicht glauben. Ey, ich bin ein Held! Erst einmal wurde so ein Drache getötet und diejenige hat eine goldene Statue bekommen und wurde von Ingerimm begnätigt. Und ich soll jetzt 50 Dukaten nehmen??? Die Zwerge sollten uns meiner Meinung nach auch eine Statue bauen, denn nach den jetzigen Geschehnissen finde ich das realistisch und passend. Als größte Helden seit 8000 Jahren (so muss man das sehen) sollten wir mit Schätzen überhäuft und geehrt werden...
c) Natürlich kann das so nicht passiern, denn was wollen die Helden jetzt noch mehr erreichen? Auch diese Geschehnisse bergen meiner Meinung so viel Zündstoff, dass sie einen Helden Jahre beschäftigen können. Denn er ist jetzt ein Held, wie es ihn seit 8000 Jahre nicht gab. Für die 6. Stufe finde ich das etwas übertrieben. Mein Vorschlag ist nun folgender:
Wir sind bis Xorlosch gekommen und haben dort an der Prophezeiung gearbeitet. Abends hat der Boroni ein "Kraut" angezündet, um weitere Einsichten zu erhalten während wir noch im Raum waren. Alles weitere waren unsere eigenen Visionen von der Prophezeiung, die wir in unserm Zustand hatten. Ap gibt es obligatorische 200 und du, Tim setzt dich hin und überlegst dir eine Fortsetzung von Xorlosch ab, die unsere Kritik beherzigt.
Viele Grüße
Mathias
Bei guter Verpflegung kann der Mensch die größten Strapazen entbehren.
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